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moni51 Schneckenpost
M Alter: 63 Beiträge: 11 Wohnort: Walsrode
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M 25.04.2011 18:36 Romanauszug " Das verlorene Ich" von moni51
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Das verlorene Ich
Es regnete und die Welt sah aus, als würde sie in einem Grauschleier aus Nässe versinken. Hans schob die Gardine, die farbenfrohe Blumen zeigte, wieder zu und ließ sich lustlos auf sein weiches Bett fallen. Seine Gedanken waren genauso trübe wie der Regen, der prasselnd, wie eine unbekannte Melodie, an sein Fenster schlug. Sein Blick schweifte über die Musikanlage, blieb einige Sekunden am PC hängen, huschte über die zahllosen Bücher, die er wohl nie lesen würde, bis er an dem Piratenschiff hängen blieb, das unfertig auf dem Schreibtisch stand. Gelangweilt von allem hockte er im Schneidersitz auf seinem Bett und stützte dabei seinen braunen Lockenkopf mit den Händen ab. Seine blauen Augen fixierten einen imaginären Punkt an der gegenüber liegenden Wand und er versank in eine Traumwelt, die nur ihm gehörte. Er fand sich in wilden Schlachten von erbarmungslosen Piraten wieder oder als Kapitän von einem riesigem Raumschiff, das durch unerforschte Galaxien flog. Plötzlich aus seinen Träumen gerissen schreckte er hoch, hatte er nicht eine Stimme gehört, die ihn rief? Ein Blick auf seinen Radiowecker zeigte ihm, dass es für Vater noch viel zu früh war, und Katja, die Haushälterin, kam erst in einer Stunde. Wieder ertönte sein Name leise, aber deutlich, in seinem Kopf. Wie ein Blitz durchzuckte ihn ein Schmerz. Er spürte, wie sein Magen sich krampfartig zusammen zog und Übelkeit aufstieg. > Ist da jemand? < flüsterte er leise und seine Augen huschten unkontrolliert durch den Raum.
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5133 Wohnort: Schlüchtern
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25.04.2011 19:19
von Harald
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Hallo Moni,
hier nun einige Anmerkungen zum Text:
Das verlorene Ich
Es regnete unablässig und die Welt versank in einem Grauschleier dampfender Nässe. Hans schob die Gardine, die farbenfrohe Blumen zeigte, wieder zu und ließ sich lustlos auf sein weiches Bett fallen. Seine Gedanken waren genauso trübe wie der prasselnde Regen, der eine monotone Melodie auf die Fenster trommelte.
Sein Blick schweifte durch, dass Zimmer, über die Musikanlage, den PC, über die zahllosen ungelesenen Bücher und verhielt an dem Piratenschiff, das unfertig auf dem Schreibtisch stand.
Gelangweilt von allem hockte er im Schneidersitz auf seinem Bett und stützte dabei seinen braunen Lockenkopf mit den Händen ab. Seine blauen Augen fixierten einen imaginären Punkt an der gegenüberliegenden Wand und er glitt ab in eine Traumwelt, die nur ihm gehörte.
Er fand sich in wilden Schlachten von erbarmungslosen Piraten wieder oder als Kapitän eines riesigen Raumschiffes, das durch unerforschte Galaxien flog.
Plötzlich aus seinen Träumen gerissen schreckte er hoch, hatte er nicht eine Stimme gehört, die ihn rief? Ein Blick auf seinen Radiowecker zeigte ihm, dass es für Vater noch viel zu früh war. Auch Katja, die Haushälterin, würde erst in einer Stunde eintreffen.
Wieder ertönte sein Name leise, aber deutlich, in seinem Kopf. Wie ein Blitz durchzuckte ihn ein Schmerz, er spürte, wie sein Magen sich krampfartig zusammenzog und Übelkeit aufstieg.
"Ist da jemand?", flüsterte er leise und seine Augen huschten flackernd durch den Raum.
***
Hier ...
dass es für Vater noch viel zu früh war
... würde man schon deutlicher wissen wollen, ob er auf das Eintreffen oder das Aufwachen des Vaters wartet.
Soviel fürs Erste, mal schauen, was du noch zu bieten hast.
LG
Harald
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 25.04.2011 20:44
von derSibirier
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Zitat: | Es regnete und die Welt sah aus, als würde sie in einem Grauschleier aus Nässe versinken. Hans schob die Gardine, die farbenfrohe Blumen zeigte (eine Gardine kann nichts "zeigen"), wieder zu und ließ sich lustlos auf sein weiches ("weiches"- ist eine überflüssige Floskel, sind doch fast alle Betten weich) Bett fallen. Seine Gedanken waren genauso trübe wie der Regen, der prasselnd, wie eine unbekannte Melodie, an sein das (Seine, sein, Sein - 3x so kurz hintereinander ist ein schlechter Stil) Fenster schlug. Sein Blick schweifte über die Musikanlage, blieb einige Sekunden am PC hängen, huschte über die zahllosen Bücher, die er wohl nie lesen würde, bis er an dem Piratenschiff hängen blieb, das unfertig auf dem Schreibtisch stand. Gelangweilt von allem hockte er im Schneidersitz auf seinem Bett und stützte dabei seinen braunen Lockenkopf mit den Händen ab. Seine blauen Augen fixierten einen imaginären Punkt an der gegenüber liegenden Wand und er versank in eine Traumwelt, die nur ihm gehörte. Er fand sich in wilden Schlachten von erbarmungslosen Piraten wieder oderkomma als Kapitän von einem riesigem Raumschiff, das durch unerforschte Galaxien flog. Plötzlich aus seinen Träumen gerissen schreckte er hoch ("Plötzlich schreckte" schreiben die Kids in der Schule), hatte er nicht eine Stimme gehört, die ihn rief? Ein Blick (schon wieder "Blick", such ein anderes Wort oder eine andere Beschreibung) auf seinen Radiowecker zeigte ihm, dass es für Vater noch viel zu früh war (zu undeutlich, was war für Vater viel zu früh - dass es sein Vater nicht sein konnte), und Katja, die Haushälterin, kam erst in einer Stunde. Wieder ertönte sein Name leise,kein komma aber deutlich, kein komma in seinem Kopf. (ertönte in seinem Kopf? er kann einen Ton hören, aber der ensteht nicht in seinem Kopf) Wie ein Blitz ("Wie ein Blitz"- das ist so etwas von abgegriffen, schreib neue Wortkretionen, Metaphern) durchzuckte ihn ein Schmerz. Er spürte, wie sein Magen sich krampfartig zusammen zog und Übelkeit aufstieg. > Ist da jemand? < (falsche An- und Abführungszeichen, er spricht es doch) flüsterte er leise und seine Augen huschten ("huschten", hatten wir auch schon einmal) unkontrolliert durch den Raum. |
Dies sind meine Gedanken zu deinem Stil. Aber ich habe beigott schon weitaus schlechtere gelesen. Zu deiner Geschichte kann ich nichts sagen, das ist zuwenig, aber langsam glaube ich, die wenigsten Menschen wissen überhaupt, was ein Roman ist.
Grüße
Sibirier
edit: hab erst jetzt gelesen, dass es ein Romanauszug und nicht der Anfang ist.
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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25.04.2011 21:18
von Aknaib
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Hallo Moni51,
erst einmal herzlich willkommen in den rauen aber offenen Gefilden des "dsfo".
Leider nimmt mich dein Romanauszug nicht gefangen.
Hier harrt etliche Arbeit. Ist dies der Anfang oder doch ein Teil mittendrin?
Ist es der Anfang, hast du mich mit dem ersten Satz gleich aus deinem Text hinaus katapultiert.
Puh, mit dem Wetter anfangen und dann betonen das Regen Nässe verbreitet, ist ein Textkiller.
Ich denke, der Text wäre in der Werkstatt besser aufgehoben.
Denn die Prosa ist für fertige Texte gedacht, die verlagsreif sind. Insofern hat sich derSibirier schon weit hinausgelehnt und wertvolle Werkstatt-Textarbeit geleistet.
Ich wünsche dir auf jeden Fall Gelingen zu deinem Roman.
Herzliche Grüße
Bianka
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 6000
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25.04.2011 23:02
von Maria
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Hallo Moni,
verschiebe Deinen Text zur näheren Betrachtung in die Werkstatt, Begründungen haben die Kritiker schon genannt.
Herzlich willkommen und viel Spaß beim feilen
BG
Maria
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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moni51 Schneckenpost
M Alter: 63 Beiträge: 11 Wohnort: Walsrode
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
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26.04.2011 16:35
von Murmel
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Willkommen Moni und schön, dass du dich getraut hast.
Gleich ein eindringliches Wort zur Warnung: Benutze bitte nie >< als Anführungszeichen. Die Gefahr ist, dass dein Text verstümmelt wird.
So weiss ich nicht, ob Zitat: | deutlich, in seinem Kopf. Wie ein Blitz durchzuckte ihn ein Schmerz. Er spürte, wie sein Magen sich krampfartig zusammen zog und Übelkeit aufstieg. > Ist da jemand? < flüsterte er leise und seine Augen huschten unkontrolliert durch den Raum. | nicht das Resultat von dieser Verstümmelung ist.
Zum Anfang:
Zitat: | Es regnete unablässig und die Welt versank in einem Grauschleier dampfender Nässe. | Das "es regnete" und "die Welt versank in einem Grauschleier dampfender Nässe" sagen beide das Gleiche aus, das heisst, eins davon ist redundant. Im Zweifelsfall das "es regnete", denn es ist farblos.
Das Wort "Plötzlich" ist plump. Es kann zwar verwendet werden, aber nur sehr vorsichtig und immer nur wertend, dh. aus den Augen des Erzählers, wie sich jemand anderes plötzlich bewegt.
Wie Harald schon angedeutet hat, gehört das richtige Absätze Schaffen zum guten Stil.
Grüsse
Murmel.
_________________
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 26.04.2011 18:05
von derSibirier
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Zitat: |
Das "es regnete" und "die Welt versank in einem Grauschleier dampfender Nässe" sagen beide das Gleiche aus, das heisst, eins davon ist redundant. Im Zweifelsfall das "es regnete", denn es ist farblos. |
Ungern, liebe Murmel, falle ich dir ins Wort. Aber ich muss auf die Richtigkeit dieses Satzes bestehen und dass diese Aussage keineswegs redundant ist.
Der erste Satzteil sagt aus, dass es regnete, und der zweite Teil, zu welcher Zeit es war. Es war im Sommer. Regen dampft auf der Straße, wenn sie warm oder heiß ist, es muss also im Sommer gewesen sein. Straßendreck kann den Dampf trüben. Ich weiß nicht, war diese Aussage der Autorin gewollt. Aber der Satz ist sehr aufschlussreich.
Grüße
Sibirier
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
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26.04.2011 18:14
von Murmel
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Du darfst mir jederzeit ins Wort fallen, Sibirier.
Im Prinzip wollte ich das auch sagen, aber ich denke oft zu kompliziert. Ein plattes "es regnete" kann in manchen Fällen genau richtig sein, abhängig von Erzähler und Situation. In dem obigen Fall allerdings wäre es zu nichtssagend.
_________________
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ugu-ugu-ugu Schneckenpost
U
Beiträge: 10
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U 29.05.2011 16:12
von ugu-ugu-ugu
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Hallo moni51,
ich versuche mich auch mal. Habe die anderen Kommentare nicht gelesen, da mich dies immer in Versuchung führt einfach zuzustimmen. So bleibt die Meinung unverfälschter
Zitat: | Sein Blick schweifte über die Musikanlage, blieb einige Sekunden am PC hängen, huschte über die zahllosen Bücher, die er wohl nie lesen würde, bis er an dem Piratenschiff hängen blieb, das unfertig auf dem Schreibtisch stand. |
Der Satz kommt mir arg lang vor. So könntest du einfach nach dem "hängen blieb" einen Punkt machen und dann schreiben. "Es stand immer noch unfertig auf dem Schreibtisch".
Denn beim Lesen denkt sich, zumindest mein Kopf, dass der Satz nach dem "hängen blieb" eigentlich beendet sein müsste und es kommt zu einem kleinen Stolperstein.
Zitat: | Seine blauen Augen fixierten einen imaginären Punkt an der gegenüber liegenden Wand und er versank in eine Traumwelt, die nur ihm gehörte. Er fand sich in wilden Schlachten von erbarmungslosen Piraten wieder oder als Kapitän von einem riesigem Raumschiff, das durch unerforschte Galaxien flog. |
Hier ein kleiner Logikfehler. Er versank -in dem Moment - in die Traumwelt. Dort ist er manchmal Pirat oder Kapitän. Aber in DEM Moment wird er ja wohl nicht beides auf einmal sein. Hier also nochmal überarbeiten und etwas deutlicher ausdrücken.
Insgesamt halt sehr, sehr wenig für einen "Auszug. Da solltest du vielleicht ein bisschen mehr "veröffentlichen" damit man es im weiteren Zusammenhang sehen kann.
Viele Grüße,
ugu[/quote]
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