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Abendgewitter [Prosa]

 
 
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Probber
Geschlecht:männlichBlütenprinzessin


Beiträge: 6717
Wohnort: zz9 plural z alpha
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Beitrag01.06.2011 16:29

von Probber
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Moin Guy,
man könnte schon fast unterstellen, dass du mit der Musikauswahl Beeinflussung der Jury beabsichtigst. Dass von Jimi Hendrix "Foxy Lady" im Radio lief, unterstelle ich da jetzt auch einfach mal.
Zumindest höre ich das jetzt in meinem Kopf beim Schreiben meiner Kritik, was wohl nicht zu deinem Nachteil gereicht.

Ein paar Situationen kamen mir bekannt vor. Dein Mark kann froh sein, wenn sie nur die Lautstärke runter dreht und nicht ständig mittendrin ein Lied weiter drückt. Laughing

Wirklich originell ist dein Text nicht, aber er weiß doch zu unterhalten. Er ist aus dem Leben gegriffen und versetzt zumindest einen Leser musikalisch in gute Laune.
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ney
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 187
Wohnort: Leipzig


Beitrag01.06.2011 19:46

von ney
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hallo,

der Titel scheint mir eindeutig doppeldeutig gemeint zu sein  Smile der Text ließ sich flüssig lesen, ich konnte mir das Setting und die Figuren gut vorstellen.
gleichwohl ist mir die Geschichte ein wenig zu unspektakulär. aber das mag am Thema liegen, so Beziehungskisten sind einfach nicht mein Fall (ist halt Geschmackssache ^^)

liebe Grüße

ney


_________________
all lives end. all hearts are broken. caring is not an advantage.
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Gast







Beitrag01.06.2011 20:46

von Gast
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Noch etwas, Lorraine, nach einigem Consulting und Nachdenken: dein letzter Satz (ausgerechnet) scheint nicht zu funktionieren ...

Mme Chaos hat Folgendes geschrieben:
Er fuhr an und dachte, dass Kino jetzt genau das Richtige war sei.


"Wenn dir "sei" hier nicht gefällt,
schnell einen andren Satz gewählt!"

... kann ich da nur sagen! hmm

Du hast alle Geschichten befedert? Sehr gut, du darfst nach Marburg fahren, da kannst du noch 'was lernen! smile extra

Es grüsst dich ganz lieb angel
Lorraine
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag02.06.2011 15:47

von Mr. Curiosity
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Hallo Unbekannt,

grammatisch und orthografisch gut. Scheinst schreiberisch in der Hinsicht sehr sicher zu sein, wenn man auch den Zeitdruck bedenkt. Wie viele Federn ich deinem Text am Ende geben werde, mach ich vom Vergleich zu den anderen abhängig.
Leider sehe ich die Themenvorgabe hier nur mäßig eingearbeitet. Dein Text könnte auch - ohne dir dies unterstellen zu wollen! - aus der Schublade stammen und du hast einfach noch eingefügt, was im Radio läuft und fertig. Auch den Anfang empfinde ich eher als schwach und klischeehaft. Aber wie gesagt: Meistens sicher geschrieben und Wertung kommt im direkten Vergleich smile

LG David


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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OceanChild
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Alter: 36
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Beitrag03.06.2011 08:05

von OceanChild
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Hallöchen!

Ich denke, was du mit dem Text aussagen wolltest, habe ich verstanden. Dennoch fand ich, dass die Musik noch etwas mehr hätte im Vordergrund stehen sollen.

Trotzdem, auch im Anbetracht der Kürze der Zeit: 7 Federn.

Gruß


_________________
Kleine Meise, großes Herz.
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
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Beitrag03.06.2011 22:56

von Aknaib
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Da die Aufgabenstellung einige Informationen enthielt, sind mir diese erst nach dem Schreiben richtig bewusst geworden. Daher sehe ich meinen eigenen Text als grenzwertig an und habe mich bei meiner Bewertung zur Themenumsetzung auf zwei Dinge konzentriert:
1. spielt ein Musikthema die tragende Rolle
2. spielen mind. drei menschliche Personen mit

3.Zusatzfeder für originelle Umsetzung
= drei Ausgangsfedernfedern


zum Text.
 
1. und 2. erfüllt = zwei Ausgangsfedern

Die Umsetzung selbst besticht durch ihre Geradlinigkeit einer Momentaufnahme.
 Bei einer Kurzgeschichte erwarte ich einen knackigen Einstieg in „medias res“.
Hier wird zuviel Zeit mit den zwar phantasievollen Metaphern zum Wetter vergeudet.
Entfiele der Anfang komplett, würde sich am Inhalt der Geschichte nichts ändern und sie wäre mit dem zweiten Absatz als Einstieg sofort zugkräftig.   
Für meinen Geschmack könnten einige Füllwörter raus, ansonsten ab dem zweiten Absatz ein solider Schreibstil.
Ein kleiner inhaltlicher Stolperer ist für mich, die nicht glaubwürdige Mitnahme der Tramperin. Da es zwischen dem Paar kriselt, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass Julia zustimmt die Tramperin mitzunehmen.
Aus der alleinigen Erzählperspektive des Protagonisten sind die Charaktere der drei Personen sehr gut skizziert.

Herzliche Teilnehmer Grüße
Bianka
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Mercedes de Bonaventura
Geschlecht:weiblichMetonymia

Alter: 40
Beiträge: 1254
Wohnort: Graz


Beitrag05.06.2011 18:57

von Mercedes de Bonaventura
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Hallo!

Der Stil bereitet mir hier die größten Probleme: der ist noch nicht ganz rund.
Ansonsten: Musik ist vorhanden, drei Personen auch; ist für zwei Stunden eine doch recht hübsche Geschichte geworden.

Lg Merci.


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"Every secret of a writer's soul, every experience of his life, every quality of his mind is written large in his works."
(Virginia Woolf)
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Pony
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 269
Wohnort: NRW


Beitrag05.06.2011 23:29

von Pony
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Hallo,

die Geschichte ist fehlerfrei geschrieben, das Thema eingebaut. Manche Sätze sind ein wenig lang. Statt eines „und“ oder eines „Kommas“ könnte öfter mal ein Punkt stehen.
Irgendein Schriftsteller hat mal gesagt: „Gib jedem Komma die Chance ein Punkt zu werden“, oder so ähnlich.

Die langen Sätze sind:

Zitat:
Es war ein Sommergewitter gewesen, wie Mark es liebte, und, auf den Landstraßen kreuzend, hatte er das abendliche Spektakel der dunkelgrauen Wolkenwand genossen, von riesigen Lichtästen, tausendfach verzweigt und fähig, das Grau in leuchtendes Violett und Blau zu verwandeln und für Sekunden herrliche Wolkenplastiken entstehen zu lassen.

Für mich ist dieser Satz nicht nur zu lang, sondern auch ein bisschen zu adjektivlastig.
Vorschlag: Es war ein Sommergewitter gewesen, wie Mark es liebte. Auf den Landstraßen kreuzend, hatte er das abendliche Spektakel der dunklen Wolkenwand genossen, deren Grau von tausendfach verzweigten Lichtästen in leuchtendes Violett und Blau verwandelt und für Sekunden zu herrlichen (bizarren?) Wolkenplastiken geformt wurde.

Zitat:
Monatelang die eigene Freundin in Ruhe zu lassen, zu akzeptieren, dass sie „im Moment“ nicht mit ihm schlafen wolle, weil Lust ja doch mit Lebenslust einherginge und so das eine ohne das andere nicht denkbar sei, nicht für sie, er verstehe doch sicher, dass eine Beziehung aushalten müsse, dass keiner von beiden sich verbiegen wolle?

Diesen Satz finde ich etwas wirr. Wenn ich versuche, den Kern des Satzes zu bestimmen, habe ich Schwierigkeiten.
Monatelang die eigene Freundin in Ruhe zu lassen, zu akzeptieren, dass sie „im Moment“ nicht mit ihm schlafen wolle, weil Lust ja doch mit Lebenslust einherginge und so das eine ohne das andere nicht denkbar sei, nicht für sie, ...
... hier verläuft der Satz im Nichts. Für mich fehlt da was.
Es schließt sich jedoch eine zweite Aussage an, die besser getrennt von der ersten, unvollständigen, stehen könnte.
... er verstehe doch sicher, dass eine Beziehung aushalten müsse, dass keiner von beiden sich verbiegen wolle?
Vorschlag: Monatelang die eigene Freundin in Ruhe zu lassen, zu akzeptieren, dass sie „im Moment“ nicht mit ihm schlafen wolle, weil Lust ja doch mit Lebenslust einherginge und so das eine ohne das andere nicht denkbar sei, nicht für sie, müsse er doch verstehen. Eine Beziehung solle aushalten, dass keiner von beiden sich verbiegen wolle.

Zitat:
Mark sah wieder auf die Straße vor ihm, farbige Lichter schwammen zuckend in Pfützen, und kurz bevor Led Zeppelin von der nächsten Gruppe abgelöst wurde, hielt er an einer Bushaltestelle unweit vom Dom, drehte sich zu dem Mädchen um und sagte:
„Ist das okay hier?“

Hier ließen sich bequem drei Sätze draus machen. Die wörtliche Rede folgt übrigens direkt nach dem Doppelpunkt, zwar mit einem Leerzeichen, aber nicht mit einem Zeilenumbruch.
Sieht dann so aus:
Mark sah wieder auf die Straße vor ihm. Farbige Lichter schwammen zuckend in Pfützen, und kurz bevor Led Zeppelin von der nächsten Gruppe abgelöst wurde, hielt er an einer Bushaltestelle unweit vom Dom. Er drehte sich zu dem Mädchen um und sagte: „Ist das okay hier?“

Zitat:
„Glaub mir einfach, wenn ich dir sage, dass deine Rückseite einen schönen Anblick bietet.“ Er hatte Julia – halb im Scherz – aufgefordert, sich schön zu machen, nach dem Kino würden sie vielleicht noch etwas trinken gehen. Jetzt, im Auto, waren Zweifel gekommen: sie könne sich ja nicht wirklich von hinten sehen …

Wer zweifelt jetzt und warum?
„Glaub mir einfach, wenn ich dir sage, dass deine Rückseite einen schönen Anblick bietet.“
Das hat er anscheinend noch zu Hause gesagt. Im Auto zweifelt er, weil sie sich nicht von hinten sehen kann? Oder zweifelt er an der Schönheit ihres Rückens? Oder zweifelt sie, ob ihr Kleid von hinten wirklich gut aussieht? Ich drehe und wende den Satz, aber er wird mir nicht klar.

Mark fügte nicht hinzu, dass er es ja schließlich sehr gut wisse, wie toll ihr Rücken aussah, so oft, wie Julia ihm die kalte Schulter zeigte.
An dieser Stelle ist die zeitliche Reihenfolge unklar. Sie sitzen inzwischen im Auto, wenn ich das richtig verstanden habe. Dann hätte er diesen Gedanken gehabt haben, als er ihr das mit der schönen Rückseite erzählt hat, also müsste dieser Satz im Plusquamperfekt stehen:
Mark hatte nicht hinzugefügt, dass ...

Wiederholungen:
Da ist mir nur einmal was aufgefallen:
Zitat:
Man brauchte ungefähr eine Zehntelsekunde, um Whole lotta Love zu erkennen, wenn man es nicht zum ersten Mal hörte.
Er drehte noch mehr auf, und die Stereoeffekte, das Hin- und Her, das erste Stöhnen Robert Plants ließen ihn – nicht zum ersten Mal – daran denken, dass er nie das getan hatte, zu diesem Stück, was ihm jedes Mal in Variationen beim Hören durch den Kopf ging; mit Julia war daran schon gar nicht zu denken.

Wie wär’s mit: Man brauchte ungefähr eine Zehntelsekunde, um Whole lotta Love zu erkennen, wenn man es kannte.
Er drehte noch mehr auf, und die Stereoeffekte, das Hin- und Her, das erste Stöhnen Robert Plants ließen ihn –wie so oft – daran denken, dass er nie das getan hatte, zu diesem Stück, was ihm jedes Mal in Variationen beim Hören durch den Kopf ging; mit Julia war daran schon gar nicht zu denken.

Soweit das Schreibtechnische.
Inhaltlich muss ich sagen, dass mir vieles zu offen bleibt. Ich mag zwar in der Regel Geschichten, die mir nicht alles vorkauen, aber hier fehlen mir doch ein paar Dinge, die mich den Protagonisten nahe bringen und mir eine Richtung vorgeben.
Er ist relativ gut gezeichnet.
Sie hingegen bleibt mir zu verschleiert. Sie empfindet offensichtlich keine Lebenslust und lebt ihren Frust an ihm aus, indem sie sich ihm verweigert. Ich glaube, da schwelen noch viel mehr Dinge im Untergrund.
Die Anhalterin lenkt ihn ab und lässt Wünsche aufkommen. Soweit so gut.
Die abschließende Aussage, dass Kino jetzt genau das Richtige ist, verstehe ich nun wieder gar nicht. Was erwartet er von dem Kinoabend? Dass er die Anhalterin vergisst, dass alles beim Alten bleibt? Dass er sein Leben schön brav weiter an der Seite seine abweisenden Freundin verbringt? Dass er den Wunsch vergisst, aus dieser Beziehung auszubrechen, der für mich kurz anklang?
Für mich klingt das eher nach einer jahrzehntelangen Ehe, statt nach einer jüngeren Beziehung, und nach einem Mann, der sich nichts traut.
Aber vielleicht sollte ja genau das die Aussage sein?
Vielleicht will er aber auch im Kino darüber nachdenken, was in seinem Leben falsch läuft und vielleicht findet er den Mut zu einer Trennung und einem Neuanfang. Ich bin ziemlich unsicher, was ich nun von dem Protagonisten halten soll.

Dir ist in der kurzen Zeit eine Geschichte gelungen, mit mehreren Interpretationsmöglichkeiten. Nicht schlecht, aber für mich nicht klar genug. Mir ist es lieber, wenn ich genauer weiß, worauf es hinausläuft.

Nichts für ungut,
Pony


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Manche Kommentare sind wie Fisherman's Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach
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Nihil
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Moderator
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Beiträge: 6039



Beitrag06.06.2011 14:59

von Nihil
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Nach dem Lesen muss ich sagen, dass das eine nette Geschichte war, die mir gut gefallen, mich aber auch nicht über die Maßen überzeugt hat. Der Beginn mit der Beschreibung des Gewitters gefällt mir vor allem sprachlich gut und auch die Dialoge sind weitestgehend authentisch, was gut ist, da sie ja den Großteil der Geschichte ausmachen. Außerdem gefällt mir, dass eine Geschichte geboten wird, die sich auch in zwei Stunden erzählen lässt und angenehm unaufgeregt ist. Das heißt, es geht nicht gleich um das Ende der Beziehung oder der Welt, sondern nur um einen kleinen Streit, der durch sehr subtiles, eigentlich kaum vorhandenes Flirten mit einer Anhalterin gelöst wird. (Schließlich kuschelt man im Kino miteinander, wenn der Film es zulässt, auch wenn auch da nicht miteinander redet – also keinesfalls ein Happy End.) Das hat mir gefallen.
Die Musik ist hier ein Mittel, um die Beziehungsprobleme zu übertönen und steht damit schon im Mittelpunkt, zumal Lieder wie Whole Lotta Love schon ironisch zu verstehen sind. Ja, ich hab meinen Wortdurchschnitt für Kritiken noch nicht erreicht, aber ich hoffe, du konntest bis hierhin etwas damit anfangen. Es war eine nette Geschichte, die nicht gestört hat, aber auch nicht besonders positiv aufgefallen ist, wie ich eingangs schon sagte.

Eine Wertung vergebe ich erst nach dem Vergleich mit allen anderen Texten. Möglicherweise entsteht dadurch auch eine bessere/schlechtere Note, als man nach der Kritik erwartet hätte. Die entsteht nämlich größtenteils spontan.
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lupus
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Beitrag06.06.2011 16:34

von lupus
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Die Straßen glänzten noch, aber der Regen hatte aufgehört. besser gefallen würde mir: der Regen hatte aufgehört, aber die Straßen glänzten nochEs war ein Sommergewitter gewesen, wie Mark es liebte, und, auf den Landstraßen kreuzend, hatte er das abendliche Spektakel der dunkelgrauen Wolkenwand genossen, die grell zerfetzt wurde von riesigen Lichtästen, tausendfach verzweigt und fähig, das Grau in leuchtendes Violett und Blau zu verwandeln und für Sekunden herrliche Wolkenplastiken entstehen zu lassen.
Draußen hatte es bestimmt abgekühlt, aber die Atmosphäre im Wagen schien warum eigentlich schien?genauso schwül und aufgeladen wie vor dem Gewitter.
da beginnt also eine Geschichte mit einem Wetterbericht … an sich nicht das Gelbe vom Ei, aber dann hört man später Led Zeppelin, A whole lotta love, ein Song in dem es nur so blitzt und donnert .. akustisch und im übertragenen Sinn … deshalb: statt des Abzugs, der übliherewise angebracht wäre ein Pluspunkt … perfektes Beispiel wie und wann man sich über 'Regeln' hinwegsetzen kann, ja vlt sogar muss
„Glaub mir einfach, wenn ich dir sage, dass deine Rückseite einen schönen Anblick bietet.“ Er hatte Julia – halb im Scherz – aufgefordert, sich schön zu machen, nach dem Kino würden sie vielleicht noch etwas trinken gehen. Jetzt, im Auto dass sie im Auto sind is ja schon bekannt, aber es stört nicht wirklich, waren Zweifel gekommen: sie könne sich ja nicht wirklich von hinten sehen …

Mark sah wieder auf die Straße vor ihm, farbige Lichter schwammen zuckend in Pfützen, und kurz bevor Led Zeppelin von der nächsten Gruppe abgelöst wurde, hielt er an einer Bushaltestelle ...auch dafür einen Pluspunkt Smile unweit vom Dom, drehte sich zu dem Mädchen um und sagte:
„Ist das okay hier?“
„Ja, wunderbar. – Das war toll, richtig schön, bei dir mitzufahren.“ Sie lächelte ihn offen an und Mark fand, dass sie aussah, als hätte sie die kurze Fahrt wirklich genossen.
„Ciao, dann also“, sagte Mark fest.
„Auf Wiedersehen“, antwortete die Unbekannte, und lächelte noch fröhlicher. Die Tür wurde kräftig zugeschlagen und Mark sah, wie Julia zusammenzuckte. Er fuhr an und dachte, dass Kino jetzt genau das Richtige war.

Technisch is das einwandfrei … direkter Einstieg, Hauptteil mit emotionalem Höhepunkt, rel. Offenes Ende. Und vor allem: kein Wort zu viel.
Inhaltlich vermittelst du eine Message, nämlich wie wichtig Musik in einer Beziehung sein kann und dass irgendwann unterschiedlicher Musikgeschmack – wenn Musik für den einen oder den anderen wichtig ist – wie ein Boomerang wirkt.
Auch die Assoziation zum Song … ziemlich gut
ja, mir gefällt das
Bis auf den letzten Satz auch fehlerlos … für die kurze Zeit ziemlich ausgereift
sprachlich sehr routiniert und gekonnt


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Gast







Beitrag08.06.2011 14:26

von Gast
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Liebe Leute, erst Mal vielen Dank für eure oft wetterleuchtenden und für mich wichtigen Kommentare ...

Denen, die wirklich gelesen haben, lesen wollten und auch denen, die sich beeilt haben, danke für die Zeit, die ihr Euch genommen habt.

Ich habe vor, jeder/jedem von euch einzeln zu antworten, auch und gerade weil ich diese Geschichte verteidige, das erste Mal bei einem dsfo Wettbewerb kann ich das mit gutem Gewissen tun wink

Led Zeppelin: Whole lotta love (man könnte auch sagen, Abendgewitter ... pur smile  )

http://www.youtube.com/watch?v=sQOCWMZcC_M&feature=related

Bis demnächst,

Lorraine


*edit* Probber ... for you lol

http://www.youtube.com/watch?v=DnkYatAT7NE

und nicht zuletzt *schmelz* smashing pumkins:
spaceboy ...
http://www.youtube.com/watch?v=wbKYH8pn9vE&feature=related

wem das zu romantisch war ...
"silverfuck"  http://www.youtube.com/watch?v=3-jSS-WPRHY
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Probber
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Beitrag08.06.2011 14:49

von Probber
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Lorraine hat Folgendes geschrieben:
*edit* Probber ... for you lol

http://www.youtube.com/watch?v=DnkYatAT7NE


"Dieser content ist in deinem Land nicht verfügbar."

Hab' leider keine Ahnung, was du mir sagen wolltest.
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Gast







Beitrag08.06.2011 15:06

von Gast
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Oh, ich hab' dir "Foxy Lady" da hineingeklebt ... smile

zweiter Versuch ...

http://www.youtube.com/watch?v=j7M7WO5dSy8&feature=related
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Probber
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Beitrag08.06.2011 15:41

von Probber
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Nee, selbes Problem, aber danke. lol

Aber ich bin mir sicher, dass eine frühere Inkarnation von mir Jimi und das Stück schon live gesehen hat. Laughing

Such' nicht weiter. Ich hab' das Lied auf mehreren CD's und als mp3's zu Hause.  Cool
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Gast







Beitrag09.06.2011 23:13

von Gast
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So, liebe Leute, ich möchte gern mit denen beginnen, denen meine Geschichte 4 Federn wert war, hallo adelbo, Nicki, Dienstwerk, Nordlicht und Soraya smile

Liebe Sonja, du bemängelst, dass ich an der Oberfläche geblieben sei, dass du mit den Figuren nicht mitfühlen kannst. Ich denke mal, das muss ich so hinnehmen.
Zitat:
Ansatz gut, aber dann bleibt's mir einfach ein bisschen zu oberflächlich.
Berücksichtigung der Vorgabe, Atmosphäre: Seine Gedanken über die Musik finde ich ganz gut dargestellt, auch die Musik als Metapher für den Schiefstand in der Beziehung. Trotzdem ... Es bleibt mir einfach zu sehr an der Oberfläche. Mitfühlen tu ich leider nicht, mit keinem der Beteiligten.


Auch bei dir, liebes Nordlicht, sieht es so aus, als hatte meine Geschichte nicht den Hauch einer Chance …

Zitat:
Es liest sich flüssig, wenn auch teils etwas dahingeklatscht für meinen Geschmack (die Endlossätze "Es war ein Sommergewitter gewesen, wie Merk es liebte ...", "Monatelang die eigene Freundin in Ruhe ..." und "Nach Hendrix kamen die Smashing Pumpkins ..."). Gefällt mir nicht.

What can I say? smile

Hallo Dienstwerk, zu dir:
Bei einem Schnitt von über fünf Federn muss ich das:
Zitat:
Für diese Geschichte gibt es von mir freundliche 4 Federn.
  wohl ironisch nehmen,  konstruktive Kritik ist hier nicht zu erkennen, du hattest wohl nicht viel Zeit, macht nichts . smile

Hallo Nicki: Gibt es eine Erklärung für so wenig Federn? Würde mich interessieren, wie du bewertet hast. Also, vielleicht möchtest du dir ja die Mühe machen.

An dieser Stelle noch einmal: Danke fürs Lesen und Kommentieren, Fortsetzung folgt mit der 5er Gruppe …
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ChocolateMoose
Gänsefüßchen
C


Beiträge: 31
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C
Beitrag09.06.2011 23:33

von ChocolateMoose
Antworten mit Zitat

Hi Anja,

das Nordlicht hier - wegen der Probleme mit meinem Account bin ich bis auf Weiteres in diesem neuen Account unterwegs. Sozusagen mein DSFo-Pseudonym  Cool

Deine Geschichte hatte genau die gleichen Chancen wie alle bei mir. Warum ich sie nicht besser bewertet habe, erkennst Du an dem Satz, den Du nicht zitiert hast:

Nordlicht hat Folgendes geschrieben:
Hier bekomme ich hauptsächlich den Eindruck frustrierter Hormone und einer Beziehung, die sich keiner traut zu beenden, als einer Geschichte zum Thema Musik.


Wie ich in den Bewertungen gesagt habe - der Schwerpunkt für die Federnvergabe lag für mich in der Umsetzung des Themas. Wie stark durchzieht Musik die jeweiligen Geschichten und wie originell sind die Einfälle? Nach meinem Empfinden würde Deine Geschichte fast ebenso funktionieren, wenn Du die Musik weggelassen hättest: Ein Pärchen auf dem Weg ins Kino, gewittrige Stimmung, die Tramperin erscheint verlockender als die Freundin, am Ende immer noch der Status Quo.
Daher die 4 Federn smile
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Gast







Beitrag10.06.2011 00:25

von Gast
Antworten mit Zitat

Hey! Da hast du aber prompt reagiert! Schick ich meinen Text noch einmal in den Elch-Test? Ja, aber gerne doch! smile
ChocolateMoose hat Folgendes geschrieben:
Hi Anja,

das Nordlicht hier - wegen der Probleme mit meinem Account bin ich bis auf Weiteres in diesem neuen Account unterwegs. Sozusagen mein DSFo-Pseudonym  Cool

Deine Geschichte hatte genau die gleichen Chancen wie alle bei mir. Warum ich sie nicht besser bewertet habe, erkennst Du an dem Satz, den Du nicht zitiert hast:

Nordlicht hat Folgendes geschrieben:
Hier bekomme ich hauptsächlich den Eindruck frustrierter Hormone und einer Beziehung, die sich keiner traut zu beenden, als einer Geschichte zum Thema Musik.


Dass du diesen Satz nochmals zitierst, fordert mich zu folgender Antwort heraus … smile extra

Meine Geschichte fängt mit Paukenschlägen an, ein Gewitter ist, musikalisch betrachtet, ein chaotisches, lautes Etwas, das so faszinierend in seiner Tongewalt sein kann, dass nicht umsonst in so manchem Stück (ich denke da an die „Doors“ – „Riders on the Storm“, nur als Beispiel) einfach in die Musik übernommen wurde, es kann aber auch vorkommen, dass man nur assoziiert, wie ich bei „Whole lotta love“, will heißen, ich höre da ein Gewitter, das sowohl Gewitter in musikalischer Umsetzung bedeutet, als auch eine Metapher für eine außergewöhnlich heiße Sommernacht wink
Also, es gibt da einen Bezug zwischen dem beschriebenen Gewitter, der Musik in der Geschichte, der Schwüle im Auto, den Spannungen in der Paarbeziehung, und natürlich dem Erleben der jungen Frau, die diese Musik genießt und der es vielleicht anders gehen wird als Mark, denn nicht jeder geht musikalische Kompromisse ein, wenn es um die Liebesbeziehung geht, es ist schon vielsagend, wenn zwei nicht zusammen Musik hören können. Ich könnte noch weiterschwafeln, es geht in meiner Geschichte um Musik, von vorn bis zum Kinoabspann, aber man kann da vielleicht auch einfach darüber hinweglesen, ich dachte halt, dass es bei der Themenstellung ziemlich simpel sein würde, den Bezug herzustellen … da habe ich es mir vielleicht zu einfach gemacht?

Federn wegen fehlenden Musikbezugs nicht zu bekommen, hat mich dann schon ein bisschen befremdet, aber, wie gesagt, nicht jeder liest das heraus, was der Verfasser eines Textes hineinlegen wollte, und wenn man es nicht liest, kann man es auf die Qualität des Textes, auf die mangelnde Subtilität oder vielleicht auch auf eine anders gelagerte Erwartungshaltung des Lesers zurückführen …
Ich denke, ich habe hier auch beantwortet, was du im Folgenden sagst, und nein, ohne Musik hätte diese Geschichte keinen Sinn, und ich hätte ohne die Themenvorgabe diese Geschichte so nicht geschrieben. Danke dir nochmals für die Rückmeldung, so hatte ich Gelegenheit, mich zu erklären, viele Grüße in den hohen Norden!


Wie ich in den Bewertungen gesagt habe - der Schwerpunkt für die Federnvergabe lag für mich in der Umsetzung des Themas. Wie stark durchzieht Musik die jeweiligen Geschichten und wie originell sind die Einfälle? Nach meinem Empfinden würde Deine Geschichte fast ebenso funktionieren, wenn Du die Musik weggelassen hättest: Ein Pärchen auf dem Weg ins Kino, gewittrige Stimmung, die Tramperin erscheint verlockender als die Freundin, am Ende immer noch der Status Quo.
Daher die 4 Federn smile
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ChocolateMoose
Gänsefüßchen
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Beiträge: 31
Wohnort: Kanada


C
Beitrag10.06.2011 02:35

von ChocolateMoose
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Lorraine hat Folgendes geschrieben:
Federn wegen fehlenden Musikbezugs nicht zu bekommen, hat mich dann schon ein bisschen befremdet, aber, wie gesagt, nicht jeder liest das heraus, was der Verfasser eines Textes hineinlegen wollte, und wenn man es nicht liest, kann man es auf die Qualität des Textes, auf die mangelnde Subtilität oder vielleicht auch auf eine anders gelagerte Erwartungshaltung des Lesers zurückführen …


Es spielt ja immer stark der eigene Geschmack und die Auffassungsgabe mit rein. Mir scheint, wenn man es nicht (und manchmal sogar, obwohl man es) ganz klar ausbuchstabiert, welche Aussage der eigene Text haben soll, dann kommt bei den Lesern hauptsächlich das an, was sie selbst hineinlesen/mitbringen. Ist mir bei ein, zwei Kommentaren an meinem FFF auch aufgefallen  Laughing
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Nicki
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Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag10.06.2011 09:15

von Nicki
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Hallo Lorraine
ich wollte mich ja so, wie ich Zeit finde, noch zu einzelnen Beiträgen äußern.
Dass du von mir "nur" vier Federn bekommen hast, liegt nicht daran, dass ich deinen Text grundsätzlich nicht gut finde. Ich habe festgestellt, dass ich eigentlich relativ niedrig bewerte, das ist mein zweiter Wettbewerb, deshalb habe ich mit den Relationen noch nicht so viel Erfahrung.
Ich habe mir die Texte alle durchgelesen und mir zur Befederung Notizen gemacht. Und bei mir entscheidet in erster Linie mein Bauchgefühl.
Irgendwie fehlt mir etwas in der Story, es hat bei mir nicht "klick" gemacht, wie bei einigen anderen Geschichten.
Wieso Kino? Ich habe da einen Bezug gesucht zum Geschriebenen.
Ich habe als höchste Bewertung übrigens 3x sieben und 1x acht Federn vergeben, ist also im Verhältnis nicht so tief unten.

MfG
Nicki
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Beitrag10.06.2011 10:27

von Gast
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Liebes Nordlicht, liebe Nicki,
dank euch für eure Rückmeldungen, ja, das Bauchgefühl ... natürlich bewertet man nach Geschmack, ich habe allerdings festgestellt, dass man mit der Zeit eben auch lernt, etwas mehr nach Kriterien zu beurteilen, die man auf alle Beiträge eines Wettbewerbs anwenden kann.

So, und jetzt weiter mit den Antworten auf eure Kommentare ...


Guten Morgen!Es geht weiter mit all denen, die mir 5 Federn für „Abendgewitter“ gegeben haben: Aliah, the Brain, Jarda, Mme Mimm, Paloma, ney, Bananenfischin, Mercedes Bonaventura und Mr Curiosity.

Hallo Aliah, fand ich richtig süß, wie du dir (trotz Rauschzustand) Gedanken gemacht hast zu meiner Geschichte, ich möchte aber trotzdem gern wissen, wie du zu dieser Analyse kommst:

Aliah hat Folgendes geschrieben:
Dass der Mark gleich (scheinbar halber durch Verzweiflung) an das Fremdgehen mit der Fremden denkt, kam mir … ich sag nicht typisch Mann, denn das stimmt nicht, aber es kam mir schon seltsam vor.



Denkt er ans Fremdgehen? Da steht nur, dass er nie Sex hatte zu „Whole lotta love“ und dass er ihn mit seiner Partnerin dazu wohl auch nie haben wird … Lesen ist: im Kopf übersetzen, interpretieren, und ich verstehe, wie du zu deiner Interpretation kommst, aber es steht nichts davon im Text …

Danke für das, liebe Aliah:
Aliah hat Folgendes geschrieben:
Also, an sich find ich die Geschichte nicht schlecht, nur aus dem Ende könnte man noch was rausholen. Aber für die 2 Stunden wirklich toll  


Hi the Brain, du hast gar nicht mitgemacht (deswegen hab‘ ich dich nicht gefunden smile ,
dank deiner sehr kurzen Kritik habe ich eines bemerkt: du scheinst eine aufmerksame Leserin zu sein:

The Brain hat Folgendes geschrieben:
sehr sicher geschrieben und sehr schöne Bilder drin. Von der Aussagekraft her fehlt mir allerdings etwas. Dein Prota scheint sehr auf sich konzentriert ... und die Stopperin auch ...

... bei dir mitzufahren - nicht euch?  


Ja, alle drei Insassen sind auf ihre Weise auf sich selbst konzentriert, Kommunikation findet nur begrenzt statt, Mark hat es eigentlich aufgegeben;  ob die Episode mit der Anhalterin einen Retard-Effekt auf sein Phlegma haben wird, ist größtenteils der Interpretation und der persönlichen Lesart eines jeden überlassen.  Du bist die einzige Kommentatorin, die bemerkt hat (bzw. es angesprochen hat), dass das Mädchen und Julia keinerlei Austausch haben, sich gegenseitig ignorieren, und sie spricht Mark beim Abschied an, das sollte zeigen, dass sie sehr wohl die gehörte Musik ihm zuordnet und die Spannung im Auto spürbar war, das Lächeln ist Ermutigung , die aber nicht unbedingt persönlich zu verstehen ist, sondern signalisiert, dass es tatsächlich die Musik ist, die zu Komplizen macht, und Julia bleibt davon ausgeschlossen.

Danke für die StilFedern!


Lieber Jarda-Hubi!

Ja, ich habe tatsächlich eher auf sprachliche „Qualität“, denn darauf geachtet, was ich noch an Details oder Handlungs-„mehr“ hätte schreiben können, die Kriterien waren für mich: ausreichend Dialog, damit eine flüssige Lebendigkeit entsteht, eine klare Sprache, die trotzdem meiner Vorliebe für den Rhythmus gerecht wird, der entsteht, wenn einige lange Sätze von kürzeren akzentuiert werden und …  die Weigerung, den Leser zu unterfordern.
Wenn man von zwei bis drei Schnitzern absieht, ist das, was ich hier in ca. 100 Schreibminuten plus Korrigieren geliefert habe, so ziemlich das Maximum, dessen ich fähig bin, denn die Zeit ist für mehr Qualität, Originalität und Handlung einfach zu knapp und bei den meisten Geschichten ist das mindestens bei einem dieser drei Punkte deutlich zu spüren …

Mme Mimm, Hallo!

Ganz kann ich dir nicht folgen, wenn du schreibst:
Mme Mimm hat Folgendes geschrieben:
…und wieder eine verpasste Gelegenheit, sein Leben so zu leben, wie es einem gefällt ... Schon blöd, dass man sich selbst immer diese Zwänge auferlegt.

Bei Mark und Julia geht es wohl um mehr als nur um eine verpasste Gelegenheit, hier liegt einiges im Argen. Die Anhalterin stellt keine Einladung zum Ausbrechen dar, eher einen Hinweis für Mark:
Hey, es ist an der Zeit, es ist wichtig, dass du sehen kannst, wenn etwas vorbei ist, dann gesteh‘ es dir ein, es gibt ein Leben nach einem reinigenden Gewitter … ich wünsch ihm jetzt einen Film an den Hals, der ihm noch einen Kick gibt wink

Ansonsten, Mme Mimm, bist du zwar beim Federn sparsam, aber nicht knauserig mit Komplimenten, danke dafür!

Hallo, liebe Paloma!

Es ist schon so, dass wir zwei vielleicht nicht immer dieselbe Art haben, an Geschichten heranzugehen, das ist in Ordnung, und ich merke auch hier, dass bei dir meine Intention ein bisschen vorbeigegangen ist.

So richtig habe ich deine Geschichte nicht verstanden. Warum Kino zum Schluss genau das Richtige ist, erschließt sich mir nicht. Nach dieser Begegnung wäre es für mich logischer gewesen, entweder Julia gleich in die Wüste zu schicken oder ein sehr intensives Gespräch mit ihr zu führen.

Für mich schien es klar, dass Mark und Julia eben nicht mehr auf einer Ebene kommunizieren, die ein intensives Gespräch als logische Reaktion auf diese gewitterlichen Ereignisse nach sich zieht – im Gegenteil, hier ist die Situation festgefahren und da sind zwei bequeme Charaktere, denen der Mut zur Entscheidung fehlt und die sich arrangieren und ihre Träume begraben haben. Die Anhalterin winkt Mark mit dem Schäufelchen, mehr nicht.

Wenn ich es recht bedenke, freue ich mich ja, dass jeder Leser diesen persönlichen Interpretationsspielraum so auszunützen scheint. Jeder Leser, der sich nicht auf einen der drei Sitze beschränkt, sondern sich die Zeit nimmt, einmal kurz auf jedem Platz zu sitzen, der hat wohl am Meisten von solch einer kurzen Geschichte…

Kurz etwas zu Julias „Rückseite“: Sie mag dieses Kleid nicht, vermutet, dass es ihr gar nicht steht, wirft ihm damit gleichzeitig schon vor, dass sie sich unwohl fühlen wird, sucht die Schuld bei ihm, er blockt das Gespräch ab usw… die Szene ist nötig, um die Dissonanz zwischen den beiden zu zeichnen, wohingegen ich es für unnötigen Ballast halten würde, zu beschreiben, wie eine Anhalterin ein Auto anhält, dies ist eine Kurzgeschichte, das sprengt den Rahmen.

Danke, Monika, für deine Mühe, bis bald mal wieder … smile

Hallo ney!
Deinen Kommentar:

ney hat Folgendes geschrieben:
der Titel scheint mir eindeutig doppeldeutig gemeint zu sein  der Text ließ sich flüssig lesen, ich konnte mir das Setting und die Figuren gut vorstellen.
gleichwohl ist mir die Geschichte ein wenig zu unspektakulär. aber das mag am Thema liegen, so Beziehungskisten sind einfach nicht mein Fall (ist halt Geschmackssache ^^)


Nehme ich mal als Kompliment, und dass du den Titel als das erkannt hast, was er sein sollte, (vielleicht ist er ja sogar tripeldeutig …) das gibt eine Rezi-Feder extra wink  . Danke auch dir.


Bin noch nicht durch mit den 5ern, Fortsetzung folgt ... smile
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag10.06.2011 10:32

von Nicki
Antworten mit Zitat

Hallo Lorraine,
Zitat:
ich habe allerdings festgestellt, dass man mit der Zeit eben auch lernt, etwas mehr nach Kriterien zu beurteilen, die man auf alle Beiträge eines Wettbewerbs anwenden kann.

ich bin noch lernfähig, werd`mich bessern.
LG
Nicki
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag10.06.2011 11:45

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Hi Lorraine,

selbst wenn ein Text alle Kriterien/Vorgaben eines Wettbewerbes erfüllt, kann er dennoch in der Wertung gerade so im Mittelfeld liegen, weil entweder der Inhalt nicht ansprechend umgesetzt wurde, es an der Sprache hapert oder die Grundidee nicht so zündet. Ausschlaggebend ist nunmal das Empfinden des Lesers, nicht das des Autors.

Wenn ich bewerte, so immer auch unter dem Aspekt eines Verlegers: "Würde er diese Geschichte in einer Anthologie drucken wollen? Lohnt sich ein Lektorat?"

Was ist an einer Vierer Befederung auszusetzen? Das bedeutet Mittelfeld - der Text ist zwar nicht supergut, aber auch nicht schlecht.

Meine eigenen Geschichten haben in den verschiedenen Forenwettbewerben schon Federn in der ganzen Bandbreite bekommen, von 1 - 9 war da bei einem einzigen Text alles vertreten.

LG, Ana
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