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Vogel der Nacht (Prosa)

 
 
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag22.05.2011 21:00
Vogel der Nacht (Prosa)
von adelbo
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Vogel der Nacht

„Vogel der Nacht“,  schallte es in  Lenas Ohren. Sie beschleunigte ihren Schritt und achtete mit keinem Blick auf den atemberaubenden Sonnenuntergang am Ende des Horizonts.  Sie wollte weg,  wollte der Melodie entfliehen. „Flieg hinauf bis zum Mond“, klang es unerbittlich in ihren Ohren. „Schaue von dort, wo die Liebste jetzt wohnt.“   Sie lief durch den tiefen Sand und ihre Beine wurden schwer wie Blei.  Ungeachtet des wunderschönen weißen Kleides ließ sie sich zu Boden fallen.  „Flieg zu ihr hin, sag ihr ich bin allein. Vogel der Nacht sie muss mir verzeihn. sing ihr mein Lied sag es bricht mir das Herz Vogel der Nacht sing von Liebe und Schmerz.“  Hemmungslos begann sie zu weinen.  Es dauert einige Minuten, bis sich wieder einigermaßen beruhigen konnte. Sie setzte sich und wischte mit dem Innensaum ihres Kleides über ihr sandiges Gesicht. Vor ihr lag die Ostsee in silbernes Licht getaucht. Die Wellen plätscherten leise über die vielen Kieselsteine, dort, wo der Sandstrand begann. Ein Gefühl von Ruhe und Frieden machte sich in ihr breit. Nur gedämpft  vernahm sie die Musik, die ihr eben noch wie Dröhnen in den Ohren geklungen hatte.   
Rufe wurden laut, aufgeregt und in vielen Tonlagen. Sie kamen immer näher. Lena stand auf. Sie straffte die Schultern, als wollte sie sich einem Kampf stellen.
„Was ist denn los Liebes“, rief ihr Tobias von weitem entgegen. Sie waren seit heute Morgen verheiratet. Mit allem drum und dran, hatten sie bis eben den großen Tag begangen. Standesamt, Blitzlichter, Kirche, noch mehr Blitzlichter. Holz zersägen vor der Kirche, durch Spaliere schreiten, Konfetti, Braut entführen, Strumpfband versteigern, Brautstrauß werfen. Alles bis in Kleinste geplant und wie es sein sollte. Es war ein gelungener Tag gewesen, bis eben. Bis ihre Freundin Sabine, ihr einen Gefallen tun wollte und den Discjockey gebeten hatte, das Lied  zu spielen. Sie war der Meinung, dass war Lenas absolutes Lieblingslied.
„Liebes“, keuchte Tobias, der mittlerweile, hinter sich die halbe Hochzeitsgesellschaft,  vor ihr stand.  Er sah wegen dem Fußmarsch durch den schweren Sand mitgenommen aus. Schweiß perlte auf seinen teuren, schicken  Anzug.  „Liebes. Du kannst doch nicht einfach so verschwinden“, schnaubte er vorwurfsvoll. „Du hast Gäste.“  
Sabine, die sich im Gefolge von Tobias befunden hatte, schob ihn zur Seite und stellte sich vor die Freundin.  „Lena, was ist los. Warum bist  du davon gelaufen. War es wegen dem Lied. Habe ich einen Fehler gemacht?“
Lena schaute Sabine in die Augen. „Nein du hast keinen Fehler gemacht. Und wenn, dann hast du ihn reichlich spät gemacht.“   Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich ab und lief, den langen weißen Rock angehoben, den Weg zurück.
Sie hörte aufgeregte Stimmen hinter sich, die sich aber mehr und mehr entfernten. Scheinbar wollte oder konnte ihr niemand folgen.
Am darauffolgenden Morgen saß sie in dem engen Sitz einer Chartermaschine.  Die Maschine stieg immer höher.  Über den Kopfhörer drang es in ihre Ohren.  „Keine Worte sind so wahr wie meine Wünsche,  keine Briefe können sagen, was ich fühl, deine Lieder sollen sein wie meine Liebe. Vogel der Nacht du weißt was ich will.“
Lena schaute auf die unter ihr aufgetürmten, weißen Wolken. Sie fühlte sich frei und zufrieden,  wie lange nicht mehr.  Mühelos hatte sie alle Argumente von Tobias, Vater und Mutter und dem Rest der Familie vom Tisch gefegt. Sie hatte sich ein Ticket reservieren lassen, ihren kleinen Koffer gepackt und nun flog sie allen davon.
Am Abend war sie ruhig und zufrieden. Mit ihrem Workman auf dem Kopf saß sie auf der Umrandung eines Grabes. Sie griff mit der Hand in die Erde,  schaute über den karg anmutenden Friedhof und lauschte. „Vogel der Nacht flieg hinauf bis zum Mond, Schaue von dort wo die Liebste jetzt wohnt, sing wie noch nie bitte bring sie zurück,  Vogel der Nacht sing von Liebe und Glück“



_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Isa
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 153
Wohnort: München


Beitrag23.05.2011 15:16

von Isa
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Lieber FFF-Teilnehmer,

ich kann leider nur mutmaßen, was denn nun fehlgelaufen ist an der Hochzeit.
Er war nicht der Richtige, das Lied hat ihr klargemacht, dass Liebe dazugehört und nicht nur der gute Wille. Oder gab es jemand anderes in ihrem Leben, zu dem sie nun fliegen möchte? Ist es ein Verstorbener,...
Wie auch immer, auf jeden Fall hat die Melodie zusammen mit dem Text verstärkt, was sie insgeheim schon lange wusste,....

LG, Isa
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag23.05.2011 15:56

von adelbo
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Viel ist dir ja nicht eingefallen.   Embarassed  Laughing

_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Probber
Geschlecht:männlichBlütenprinzessin


Beiträge: 6717
Wohnort: zz9 plural z alpha
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Beitrag23.05.2011 16:01

von Probber
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Moin Guy,
tut mir Leid, der Text spricht mich gar nicht an. Die Figur der Lena wirkt auf mich sehr seltsam, vor allem wankelmütig und egoistisch.
Ja, klar, Tobias verhält sich wie ein Klotz, aber darin sehe ich nur das Problem, dass er vor einer Situation steht, mit der er nichts anzufangen weiß (die Lena aber irgendwie eingebrockt hat).
Lena hingegen ist noch soweit beieinander, dass sie ihre Freundin beruhigt, aber nicht den Mann, den sie gerade geheiratet hat und wegläuft.

Irgendwas stimmt da an dem Text nicht, und ich vermute, dass du als Autor ein ganz bestimmtes Bild vor Augen hattest, das mir als Leser fehlt.
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Aliah
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

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Wohnort: Kaff der Welt


Beitrag24.05.2011 07:55

von Aliah
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Hallo,

Ich finde deine Geschichte ein wenig verwirrend, aber ich glaube, dass ist auch irgendwie der Sinn Razz
Ansonsten find ich die Idee eigentlich ganz ok.

Vielleicht kapier ich sie ja nachher besser.

LG
Aliah


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Bewahre lieber eine Freundschaft anstatt alles zu zerstören
glaube an das Gute - es wird uns gelingen!
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Nihil
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Moderator
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Beiträge: 6039



Beitrag24.05.2011 12:47

von Nihil
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Ich hab mir das Lied angehört und kann die Protagonistin voll verstehen – wenn man das Lied auf meiner Hochzeit spielen würde, würde ich auch schreiend weglaufen. :)

Nur Spaß. Ich komme zur eigentlichen Kritik: Es gibt so ein paar Punkte, die mich stören und die es sehr schwierig gemacht haben, die Geschichte zu genießen. Mir gefällt zum Beispiel der Einbau des Liedes nicht. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr die Gefühle der Protagonistin in den Vordergrund gestellt würden, anstatt nur das Lied zu zitieren, dessen Text ja nun wirklich kein lyrischer Meilenstein ist. Außerdem wirkt etwas seltsam, dass du zum Beispiel den Sonnenaufgang als prächtig beschreibst, Lena ihn aber gar nicht wahrnimmt. Hier hätte ich nicht negativ gearbeitet, also nicht gesagt, was sie nicht wahrnimmt, sondern mich wieder mehr auf die Gefühle konzentriert, die ganz bestimmt gerade in ihr hochkochen. Außerdem bleibst du uns eine Antwort schuldig, warum gerade dieses Lied so eine starke Reaktion in ihr auslöst. Dass sie einer geliebten Person (die leider auch nicht näher bestimmt wird) nachtrauert, wird zwar deutlich, aber wurde das Lied auf der Beerdigung gespielt oder was ist damit? 

Die Charaktere würde ich auch als eine Schwäche des Textes bezeichnen. Die Frau, gerade frisch verheiratet, rennt mitten auf den Strand, wo sie jeder sehen kann, anstatt sich beispielsweise im Badezimmer zu verschließen. Der Mann, gerade frisch verheiratet, denkt als erste an die Gäste und den guten Ruf, statt sich um seine Frau zu kümmern. Die beste Freundin stößt den Mann einfach zur Seite, als hätte sie ihn noch nie leiden können. Das kann man ja alles machen und ich bin der Letzte, der in einer Geschichte nur Fröhliches lesen will, aber dann wäre es besser gewesen, diesen Konflikt etwas mehr auszubauen. So wirkt das alles noch flach und beliebig, nicht so, als wäre es wirklich beabsichtigt gewesen.

Das war jetzt ziemlich viel negative Kritik, aber lass dich nicht entmutigen. Eine Wertung vergebe ich erst nach dem Vergleich mit allen anderen Texten. Möglicherweise entsteht dadurch auch eine bessere/schlechtere Note, als man nach der Kritik erwartet hätte. Die entsteht nämlich größtenteils spontan.
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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag24.05.2011 12:58

von Amaryllis
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Liebe/r Inko,

leider werde ich aus deiner Geschichte nicht ganz schlau. Also zuerst die Szene am Strand. Sie lässt sich auf den Boden fallen, dann ist ihr Gesicht sandig, aber der Innensaum ihres Kleides nicht, nachdem sie vorhin schon die ganze Zeit durch den Sand spaziert ist. Das ist nicht ganz logisch finde ich.
Dann das Lied selbst. Es ist doch traurig, nicht nur vom Text her, sondern auch von der Melodie. Würde sich eine beste Freundin wirklich dieses Lied bei der Hochzeit der anderen wünschen, auch wenn es ein Lieblingslied ist? Würde sie nicht automatisch Angst haben, dass die ganze ausgelassene Stimmung kippt? Vielleicht nicht bei der Braut, sondern bei den Gästen?
Das Ende ist mir dann auch zu kryptisch. Ich wüsste gern, an wessen Grab sie jetzt sitzt. Ist es ein Freund? Der erste Freund? Liebt sie ihn immer noch? Warum hat sie dann den anderen geheiratet?
Und last but not least: Walkman und nicht Workman nehme ich an. Ganz klar ist mir auch nicht, wieso so dann doch die Konfrontation sucht und nicht weiter davon läuft.
Prinzipiell finde ich aber, dass du das Thema gut umgesetzt hast und die ganze Schilderung der Hochzeit und des Weglaufens gefällt mir gut.

Liebe Grüße,
Ama


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Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag24.05.2011 15:38

von Hoody
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Hallo Maskenmann.

Ein schöner Text. Er ist gefühlsvoll und auch gut geschrieben. Doch für mich kein Highlight und auch nicht unbedingt mein Geschmack. Obs drei handelnde Personen sind ... sei mal dahingestellt. Die Musik hast du für mich gut eingebaut, ginge besser, aber so hats mir auch gefallen. Aber leider ist die Geschichte an sich nicht kreativ und kann neben seinen "Rivalen" nicht mithalten. Nichts für ungut. Deshalb fünf solide Federb von mir.


lg Hubi


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"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
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Gast







Beitrag25.05.2011 20:51

von Gast
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Lieber FFF-Teilnehmer,

so viel zu bewerten, so wenig Zeit ... Deshalb mach’ ich’s knapp. Ich bewerte nach folgenden Kriterien:

Sprache: Finde ich durchwachsen. Die Dialoge sind sehr hölzern und unnatürlich, der Rest nicht schlecht. (Aber was ist ein Workman? wink Laughing)

Idee und Umsetzung: Die Idee an sich finde ich ganz gut. Problem: Das kommt alles ein bisschen unmotiviert und einfach gestrickt daher. Warum heiratet sie, wenn da der tote frühere Geliebte ist, den sie augenscheinlich nie vergessen hat? Und: Warum reicht ein Lied aus, um sich einem Toten gegenüber verpflichtet zu fühlen? Und: Warum ausgerechnet am Hochzeitstag? Ich find' das unglaubwürdig, weil man da entweder so gestresst ist, dass man überhaupt nicht großartig dazu kommt, ausbrechen zu wollen - oder man hat so einen Liebesflash, dass einem keine Erinnerung der Welt was anhaben kann. Meine ich, ganz ganz ganz persönlich. Ich denke außerdem, aus der Grundidee hätte man viel mehr machen können.

Berücksichtigung der Vorgabe, Atmosphäre: Die Vorgaben sind erfüllt, trotzdem vermag mich dieser Text leider nicht mitzunehmen.

LG,

Sonja
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag27.05.2011 04:36

von Nordlicht
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Hallo flinke Feder,

ich bin nach folgendem Bewertungsschema vorgegangen:

-Wie stark ist das Thema Musik im Text ausgedrückt, verwertet und verwirklicht worden?
-Wie gut ist der Text sprachlich gelungen (Rechtschreibung, Grammatik, originelle Verwendung von Wörtern, Flüssigkeit, Vermittlung von Bildern)?
-Wie originell ist die Textidee?

Dein Text hätte von mehr Zeit vermutlich profitieren können, oder hast Du extra ein paar Dinge im Dunkeln lassen wollen? Mir ist er etwas zu ungleich gewichtet, zu viel Schwerpunkt auf Strand und Hochzeit. Für mich hätte es besser funktioniert, glaube ich, den Moment auf der Hochzeit zu schildern, in dem das Lied gespielt wird und sie davon stürzt.
Flüssig zu lesen, aber besonders schöne Ausdrucksweisen oder Bilder habe ich im Text nicht gefunden.
4 Federn.


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If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
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Leene
Eselsohr


Beiträge: 448



Beitrag27.05.2011 20:41

von Leene
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Mit viel Gefühl geschriebene Geschichte! Kann mich trotzdem nicht richtig in Lena hineinversetzen. Das Lied weckt starke Erinnerungen in ihr. An eine alte Liebe? Der Mann ist tot? Das weiß sie aber doch nicht erst seit der Hochzeitsnacht? Ihre Reaktion ist mir deswegen irgendwie unlogisch. Trennt sie sich jetzt von Tobias oder musste sie nur möglichst schnell das Grab sehen, um wieder zu sich finden zu können? Mir werden ihre Beweggründe nicht klar. (Und bitte den Genitiv nicht vergessen: wegen des Fußmarsches/ wegen des Liedes.) smile
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Gast







Beitrag27.05.2011 22:27

von Gast
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Hallo! Es ist schon klar, dass dieses Lied etwas auslöst ... es ist dann ein bisschen weniger klar, wohin, zu wem und warum sie fliegt, aber man solle es sich wohl selbst aussuchen können?

Du hast in der kurzen Zeit eine Geschichte gebastelt, Fehler sind nicht zu finden, allerdings vielleicht ein paar nicht ganz originelle Wendungen wie:
Zitat:
und ihre Beine wurden schwer wie Blei
Zitat:
Hemmungslos begann sie zu weinen


Es ist eher der Versuch einer Geschichte, denn eine Geschichte, aber du hast dich wacker geschlagen,

Grüsse,
Lorraine
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

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Beiträge: 3632
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Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag28.05.2011 12:18

von Akiragirl
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Liebe/r FFF Autor/in,

Bevor ich mit meiner Kritik beginne, möchte ich mich schon einmal im Voraus entschuldigen, falls ich jemandes Gefühle verletzen sollte. Ich versuche, meine Meinung immer sachlich und möglichst konstruktiv darzulegen. Dennoch spielt bei jeder Kritik auch die subjektive Wahrnehmung eine große Rolle – also bitte nehmt nichts, von dem was ich schreibe, persönlich smile

Ich hab das Gefühl, dass ich die Geschichte nicht richtig verstanden hab, irgendwie … Also die Frau soll heiraten (am Strand?), hört dieses Lied (Vogel der Nacht) und läuft daraufhin erstmal weg. Sie erkennt, dass sie nicht wirklich heiraten, sondern frei sein möchte (?) und fliegt deshalb am nächsten Tag weit weg. Am Ende sitzt sie auf einem Friedhof (das habe ich dann gar nicht mehr verstanden) und singt immer noch dieses Lied (???)

Also du siehst, so richtig kam bei mir wohl nicht an, was du mit deinem Text sagen wolltest. Ich finde es unwahrscheinlich, dass ein einzelnes Lied eine so wichtige Entscheidung wie eine Hochzeit umstürzen kann, aber selbst wenn, mir fehlen die Hintergrundinformationen. Es wird so vieles angedeutete und angeschnitten, aber ich stehe am Schluss trotzdem mit leeren Händen da.

Welche Bedeutung hat das Lied denn für sie? Warum denkt sie, dass Tobias ihre Freiheit nehmen würde? Wohin fliegt sie am Schluss? Und wer liegt auf diesem Friedhof begraben?
Wenn du etwas konkreter geworden wärst, hätte das ein guter Text werden können. Geschrieben ist er flüssig und bildhaft, das hat mir gefallen.

Leider blieb so insgesamt nicht viel von der Geschichte bei mir hängen. Das Thema hast du über das Lied „Vogel der Nacht“ aufgegriffen, was in meinen Augen i.O. ist.

Ich vergebe 4 Federn für den Text.
Mein Bewertungsdurchschnitt lag in diesem Wettbewerb bei 4,96 (also rund 5) Federn.

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Fao
wie Vendetta

Alter: 33
Beiträge: 1994



Beitrag28.05.2011 16:33

von Fao
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Hallo werter FFF-Schreiber, oder Schreiberin, wie ich vermute,

Nun, ganz schlau bin ich aus dem Text nicht geworden.
Lena heiratet, auf der Feier spielt ihre Freundin dann dieses Lied ( ich habe mir es angehört, oh-mein-Gott  Shocked  da würde ich auch davonlaufen), und Lena flüchtet zum Strand. Warum nun dieses Lied diese Reaktion aulöst, wird nicht geklärt. Warum hat sie solch einen emotionalen Bezug dazu? Oder ist es wirklich nur der Text?
Ich hab gehofft, dass noch mehr Aufklärung kam, doch sie kam nicht. Ist Lena nun für immer weggeflogen, hat die Hochzeit also platzen lassen? Dann fehlen hier definitiv noch Begründungen und Einglicke ihn ihre Gefühlswelt, schließlich ist das ein starker Schritt (sie scheint ja mit Tobias glücklich zu sei, bzw. es wird nicht näher darauf eingegangen).

Der Liedtext wird m.M etwas zu oft rezitiert. So doll ist er ja auch nicht, eigentlich ist es immer das gleiche Razz
Lieber dann mal mehr Innenwelt des Protas zeigen! Erklären! Denn mir ist nicht klar, auf wessen Grab sie am Ende sitzt. Ist Lena am Ende lesbisch und es war ihre Liebst?  Shocked Du siehst, welche Gedanken mir kommen, wenn es zu offen bleibt.
Ich hab ja nichts gegen offene Enden, die unterschiedliche Interpretationen möglich machen, aber hier lässt der Text fast durscheinen, dass der Autor selbst nicht so recht wusste .... wink

Nein, überzeugt mich leider nicht. Stilistisch nicht besonders, aber okay, nicht besonders holprig o.ä. Kleiner Tipfehler ist drinn, das passiert bei dem Zeitdruck.

Leider etwas schlechter als der Durchschnitt, m.M. nach.
Also so 4 Federn.
Änderungen behalte ich mir vor, Bewertung erfolgt im Vergleich.


_________________
Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
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Gast







Beitrag29.05.2011 11:33

von Gast
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Hallo Federschwinger/in,

diesmal kann ich aufgrund der relativ geringen Teilnahme jeden Text etwas ausführlicher kommentieren. Die Themenvorgabe war ja sehr offen, also reicht es mir, wenn es irgendwie um Musik geht. Wenn ich Rechtschreib- oder Interpunktionsfehler erwähne, dann um sie dir zu zeigen – bewertet habe ich sie, aufgrund des Zeitdrucks, nicht.
Meinen Geschmack habe ich, so weit es ging, außer Acht gelassen und versucht mich auf die handwerkliche, logische und kreative Ausarbeitung zu beschränken.

Dein Text lässt viele  Fragen offen – zu viele. Der Leser erfährt von einer Hochzeit, die aufgrund eines Liedes abrupt beendet wird. Warum das so ist, wird nicht erklärt. Die Prota sitzt am Ende des Textes an einem Grab. Das impliziert, dass sie einen geliebten Menschen verloren hat. War es der/ein Geliebte/r, die Mutter (weil es in dem Lied um die Liebste geht) oder wer ist gestorben? Wieso hat sie, wenn die Trauer nicht überwunden war, dennoch geheiratet?

Zitat:
„Liebes“, keuchte Tobias, der mittlerweile, hinter sich die halbe Hochzeitsgesellschaft, vor ihr stand. Er sah wegen dem Fußmarsch durch den schweren Sand mitgenommen aus. Schweiß perlte auf seinen teuren, schicken Anzug.


„Wegen dem Fußmarsch …“ das ist unschön formuliert – das kannst du sicher besser ausdrücken.

Zitat:
„Liebes. Du kannst doch nicht einfach so verschwinden“, schnaubte er vorwurfsvoll. „Du hast Gäste.“


Na, wenn das seine erste Sorge ist?!

Zitat:
Lena schaute Sabine in die Augen. „Nein du hast keinen Fehler gemacht. Und wenn, dann hast du ihn reichlich spät gemacht.“


Und der Leser weiß nicht worum es geht…???

Zitat:
Mit ihrem Workman Walkman auf dem Kopf saß sie auf der Umrandung eines Grabes.


Mal davon abgesehen, dass man einen Walkman nicht auf dem Kopf trägt, finde ich, dass es nicht gerade von großer Trauer zeugt, ihn am Grab zu tragen. Aber das ist sicher Geschmacksache.

Liebe Grüße
Monika
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

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Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag29.05.2011 19:33

von EdgarAllanPoe
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Mal ganz abgesehen davon, dass dieser Liedtext grauenvoll ist: Wie kann ein Anzug schwitzen? Und: Was ist ein "Workman"?
Diese Erzählung hat einige Mängel. Nicht zuletzt der abrupte Sprung zwischen dem Geschehnissen am Hochzeitsabend Lenas und dem Flug, sondern auch sprachliche Fehler, insbesondere in der Zeichensetzung (s. Lyrics). Ebenso wirken die Dialoge hölzern, die Charaktere bis auf Lena sind Schattenfiguren.
Allerdings sind die Vorgaben annehmbar umgesetzt.
Vier Federn.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag30.05.2011 12:39

von Dienstwerk
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Gut geschrieben, berührt mich aber nicht.
Wer liegt in dem Grab? Ihr Ex? Ihre große Liebe? Muss man dafür eine Hochzeit verlassen und übers große Meer fliegen? Er liegt doch auch später noch dort.
Rätseltext oder Stoff für eine Fortsetzung?

Die innere Zerrissenheit wird jedoch glaubhaft rübergebracht, auch sonst ganz ordentlicher Text, Vorgaben erfüllt.

Hierfür gibt es gute 5 Federn, mühsam aus meinem literarischen Daunenkissen gezupft.

Meine Punktevergabe im Überblick:
0x1, 1x2, 3x3, 5x4, 6x5, 6x6, 1x7, 1x8, 1x9

LG, Ana
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag31.05.2011 15:35

von Nicki
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LiebeR AutorIn
leider habe ich wegen meines Urlaubs nicht die Zeit, zu jedem Text einen ausführlichen Kommentar zu schreiben. Ich habe jedoch alle gelesen und werde deshalb auch mein Hühnchen rupfen und die Federn verteilen. Gegebenenfalls werde ich später gerne einen ausführlichen Kommentar posten.
MfG
Nicki
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag31.05.2011 17:39

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Ich denke die Prota denkt an eine frühere Liebe und kann die Hochzeit nicht verkraften. Das scheint wohl ein Ausnahmefall zu sein, da man sich eigentlich vor einer Hochzeit sicher sein sollte.
Kann mich auch irren, da es solcherart Fälle wohl geben soll?

Nicht so gelungen, zu unsicher, der Aufbau verbesserungswürdig.

4 Federn,

Hardy
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag31.05.2011 19:51

von Jocelyn
Antworten mit Zitat

Gefällt mir nicht. Wenig Federn.

_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

Beiträge: 5335
Wohnort: NRW
Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag31.05.2011 21:36

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Das Thema ist eingebaut, die Umsetzung in Ordnung, aber nichts Besonderes. Das Ende hinterlässt mich arg verwundert. Wegen eines Toten - und offenbar wusste sie ja schon, dass er tot war - alles hinter sich lassen? Ich hätte schon Schwierigkeiten gehabt zu schlucken, dass ein Lied am Tag der Hochzeit zu so etwas führen kann, aber so kann ich es gar nicht nachvollziehen. Ob ich irgendetwas übersehen habe?

_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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OceanChild
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 36
Beiträge: 272
Wohnort: Köln


Beitrag03.06.2011 10:48

von OceanChild
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Hallöchen!

Hmm, Fragezeichen am Ende, nicht gut. Was war denn nun mit dem Lied, was hat es damit auf sich???

Zitat:
Workman


Autsch  Laughing

Ansonsten, auch ein Lob an dich, dass du mitgemacht hast smile


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Kleine Meise, großes Herz.
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