|
|
Autor |
Nachricht |
Probber Blütenprinzessin
Beiträge: 6717 Wohnort: zz9 plural z alpha
|
01.06.2011 15:09
von Probber
|
|
|
Moin Guy,
die Idee an sich ist nicht schlecht, aber dein Text kann mich irgendwie nicht mitreißen. Vielleicht wirkt es zu künstlich und zu vorhersehbar.
Da fehlt noch eine Prise Originalität.
|
|
Nach oben |
|
|
OceanChild Eselsohr
Alter: 36 Beiträge: 272 Wohnort: Köln
|
03.06.2011 07:15
von OceanChild
|
|
|
Hallöchen!
An dem Text gefallen mit sehr die vielen guten Bilder, die du eingebaut hast, das hier bspw.
Zitat: | Gestresste Gesichter wurden von Körpern in Anzügen, Jacken und Mänteln davon getragen wie Korken auf dem Meer. |
finde ich großartig
Du hast es auch geschafft, Gitarrenmusik zu beschreiben. Alle Achtung, in der kurzen Zeit.
Für mich hat die 3. Person gefehlt, die alte Frau auf der Bank hab ich dabei nicht mitgezählt, sie hat nichts zur Geschichte beigetragen.
Dennoch, 6 Federn von mir.
_________________ Kleine Meise, großes Herz. |
|
Nach oben |
|
|
Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
|
03.06.2011 21:59
von Aknaib
|
|
|
Da die Aufgabenstellung viele Informationen enthielt, sind mir diese erst nach dem Schreiben richtig bewusst geworden. Daher sehe ich meinen eigenen Text als grenzwertig an und habe mich bei meiner Bewertung zur Themenumsetzung auf zwei Dinge konzentriert:
1. spielt ein Musikthema die tragende Rolle
2. agieren mind. drei menschliche Personen, die die Handlung vorantreiben
3.Zusatzfeder für originelle Umsetzung
= drei Ausgangsfedernfedern
zum Text:
1. erfüllt = eine Ausgangsfeder
Die Umsetzung selbst erzählt geradlinig eine Momentaufnahme.
Bei einer Kurzgeschichte erwarte ich einen knackigen ersten Satz in „medias res“.
Die ersten drei Sätze - bzw. zwei davon Nicht-Sätze- ziehen mich nicht in den Text.
Es werden viele Worte Sätze mit zwar einfallsreichen Informationen eingebunden, die jedoch vom Thema der Begegnung zwischen Johann und der Gitarrenspielerin zu weit wegführen.
Was mich richtig gestört hat, sind die angro verwendeten „war(en)“.
Insgesamt gesehen ein solider Text, den ich stilistisch im Mittelfeld ansiedele, der jedoch nur ein Aufgabenkriterium erfüllt.
Denn die dritte Peson fehlt. Die erwähnten anderen Figuren sind Statisten, die nicht die Handlung beeinflussen.
Herzliche Teilnehmer Grüße
Bianka
|
|
Nach oben |
|
|
Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
|
05.06.2011 12:52
von Mr. Curiosity
|
|
|
Hallo Inko,
dein Schreibstil ist sehr sicher. Da kann man nichts bemängeln. Die Szenerie ist lebendig beschrieben, das Kopfkino läuft bei mir. Ich hätte mir hier etwas weniger Ausführlichkeit in den einzelnen Abschnitten gewünscht, denn dadurch ging dir die Zeit verloren, eine wirkliche Handlung einzubringen. So liest es sich zwar flüssig, ist aber leider recht belanglos. Welche Wertung ich vergeben werden, entscheide ich später im direkten Vergleich.
LG David
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
|
Nach oben |
|
|
ney Leseratte
Beiträge: 187 Wohnort: Leipzig
|
05.06.2011 15:39
von ney
|
|
|
hallo,
ich finde die idee hinter der geschichte gut, kenne ich doch selbst sehr gut das gefühl, beim musikhören alles andere umher zu vergessen. allerdings wollte diese stimmung beim lesen bei mir nicht so recht aufkommen, es schien mir zu viel distanz zwischen dem erzähler und dem geschehen. das ist allerdings nur mein eindruck, andere sehen das bestimmt anders.
insgesamt 5 federn!
viele grüße
ney
_________________ all lives end. all hearts are broken. caring is not an advantage. |
|
Nach oben |
|
|
Mercedes de Bonaventura Metonymia
Alter: 40 Beiträge: 1254 Wohnort: Graz
|
05.06.2011 18:08
von Mercedes de Bonaventura
|
|
|
Hallo!
Eine sehr schöne Geschichte; sehr anschaulich erzählt; ein solider Stil und ein interessanter Titel; werden wohl 6 Federn werden. (?)
Lg Merci.
_________________ "Every secret of a writer's soul, every experience of his life, every quality of his mind is written large in his works."
(Virginia Woolf) |
|
Nach oben |
|
|
Pony Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 269 Wohnort: NRW
|
05.06.2011 22:52
von Pony
|
|
|
Hallo,
Eine gute Idee, Kälte und Wartezeit auf einem Bahnhof mit Musik zu vertreiben. Erzählt ist die Geschichte ganz gut. Es häufen sich allerdings die Hilfsverben war, waren und wurden. Das geht sicher noch ein bisschen lebendiger.
Zum Beispiel hier:
Zitat: | Der Pudel auf ihrem Schoß war ebenso regungslos wie sein Frauchen. |
Wie wäre es mit:
Der Pudel auf ihrem Schoß saß ebenso regungslos da, wie sein Frauchen.
Zitat: | Johann war die abweisende Art seiner Sitznachbarin ganz recht, er war viel zu ausgelaugt für ein Gespräch. Die Arbeit hatte ihn geschafft, schließlich war er nicht mehr der Jüngste. |
Vielleicht so:
Johann störte die abweisende Art seiner Sitznachbarin nicht, er fühlte sich viel zu ausgelaugt für ein Gespräch. Die Arbeit hatte ihn geschafft, schließlich war er nicht mehr der Jüngste.
Oder hier:
Zitat: | Johann war kurz davor einzudösen. Sein Kopf war gerade dabei, vornüber zu sinken, als ihn das Klappern von Absätzen aufhorchen ließ. |
Wie klingt es so:
Johanns Augen fielen ihm zu, der Kopf sank ihm gerade vornüber, als ihn das Klappern von Absätzen aufhorchen ließ.
Den Rest findest du sicher selber. Es muss natürlich nicht jedes „war“ eliminiert werden. Ich habe im ersten Satz ja auch eins stehen gelassen.
Zitat: | Eine junge Frau in dunkelgrünem Mantel und mit einem Gitarrenkasten und ein Drahtgestell, das Johann nicht weiter identifizieren konnte, in der Hand, kam zielstrebig von der Rolltreppe her Richtung Sitzreihen. Ihr mittellanges, kastanienbraunes Haar wippte bei jedem ihrer beschwingten Schritte; sie ignorierte das Johlen der Betrunkenen, ging weiter. Dann, kurz vor der Sitzreihe, auf der Johann und die alte Dame Platz genommen hatten, stoppte sie und öffnete den Klappsitz, als welcher sich das Drahtgestell herausgestellt hatte. Sie stellte ihn etwas abseits, an der Wand in der Mitte zwischen den Sitzgelegenheiten; nahm den Gitarrenkasten, öffnete ihn. Setzte sich auf den Stuhl und nahm eine ramponiert aussehende Gitarre heraus. Das alles tat sie ohne die reinste Regung ihrer Gesichtszüge. Sie wirkte hochkonzentriert, als vollführte sie ein alteingesessenes Ritual. |
Dieser Abschnitt ist nicht ganz sauber geschrieben und hat ein paar Fehler. Dass Johann das Drahtgestell zuerst nicht identifizieren kann, ist meiner Meinung nach unwichtig.
Dann trägt die Frau Gitarrenkasten und Drahtgestell offenbar in einer Hand. Ist ein bisschen schwierig, würde ich sagen.
Wenn das Haar wippt, stelle ich mir automatisch einen beschwingten Gang vor, muss nicht extra erwähnt werden.
... Drahtgestell herausgestellt hatte. Sie stellte ...
Vor lauter „stellen“ lallt es in meinem Kopf. Klingt unschön.
Mit der Position des Klappstuhls bin ich nicht zufrieden. Entweder sie stellt den Stuhl direkt an die Wand oder etwas abseits von der Wand, oder stellt sie ihn abseits von den anderen Bänken? Wie auch immer, es fehlt da ein Wort. Außerdem ist es ein wenig zuviel an Beschreibung, das verwirrt nur.
Das nächste ist dann kein kompletter Satz und sollte durch ein Komma an den vorherigen Satz verbunden werden.
... die reinste Regung ... gibt es auch unreine Regungen? Gemeint ist hier sicherlich die kleinste oder geringste Regung.
... alteingesessenes Ritual.
Alteingesessen ist für ein Ritual nicht der passende Ausdruck. Es gibt alteingesessene Dorfbewohner oder wenn es unbedingt sein muss auch ein alteingesessenes Sofa , aber Rituale sind althergebracht, eingespielt, einstudiert, altbekannt, vertraut, altbewährt, traditionell, alltäglich, gebräuchlich usw.
Der Abschnitt nochmal, wie er aussehen könnte:
Eine junge Frau in dunkelgrünem Mantel, mit einem Gitarrenkasten unterm Arm und einem Klappstuhl in der Hand, kam zielstrebig von der Rolltreppe her Richtung Sitzreihen. Ihr mittellanges, kastanienbraunes Haar wippte bei jedem ihrer Schritte. Sie ignorierte das Johlen der Betrunkenen, ging weiter. Kurz vor der Sitzreihe, auf der Johann und die alte Dame saßen, stoppte sie und öffnete den Klappsitz. Sie stellte ihn in der Mitte zwischen den Sitzgelegenheiten auf; nahm den Gitarrenkasten, öffnete ihn und setzte sich auf den Stuhl. Ohne die kleinste Regung ihrer Gesichtszüge nahm sie eine ramponiert aussehende Gitarre heraus. Sie wirkte hochkonzentriert, als vollführte sie ein altherbrachtes Ritual.
Kristallkar – hier hast du ein „l“ verloren = Kristallklar
Zitat: | Johann hörte aus ihr eine tiefe Traurigkeit, einige Akkorde Melancholie heraus. Doch bevor ihn die Musik traurig werden lassen konnte, baute die junge Straßenmusikantin den Refrain ein. Rebellion. Aufbegehren gegen Trübsal, eine Ode an die Hoffnung. |
Weiter unten wird nochmal melancholisch und rebellisch erwähnt.
Zitat: | Hörte ihrer Geschichte zu, welche sie mal melancholisch, mal verträumt oder gar rebellisch vortrug. |
Deshalb würde ich es im ersten Stück weglassen. Traurigkeit und Melancholie sind sich zudem so ähnlich, dass sie nicht beide erwähnt werden müssten. Statt Rebellion könnte „Wild“ eingesetzt werden oder etwas anderes.
Zitat: | Und sogar die allzeit gestressten Geschäftsmänner in ihren dunkelblauen Anzügen sahen für einen Moment von ihren Blackberrys auf. | Warum nur für einen Moment? Das schwächt die Kraft der Musik ab, finde ich. Lass sie einfach nur aufsehen.
Zitat: | Das einzige, was es für ihn noch gab, war diese Stimme, die Gitarrenklänge, die berührende innere Ruhe, die beide in ihm auslösten. | Der Satz klingt verwirrend und unlogisch.
„Das einzige“, schreibst du, zählst aber Stimme, Gitarrenklänge und innere Ruhe auf. Das sind drei Dinge. Nicht „beide“ und nicht das „Einzige“.
Gemeint ist sicherlich folgendes: Das Einzige, was es für ihn noch gab, war die berührende innere Ruhe, die diese Stimme und die Gitarrenklänge in ihm auslösten.
Zitat: | Johann kramte in seiner Manteltasche nach etwas Geld. Johann stand auf, warf es in den Gitarrenkasten, ... |
Besser: Johann kramte in seiner Manteltasche nach etwas Geld. Er stand auf, warf es in den Gitarrenkasten, ...
Zitat: | Aber irgendwie ..., dachte Johann bei sich, als er sich einen leisen Seufzer ausstoßend, wieder auf die nun menschenleere Sitzbank setzte, irgendwie finde ich das gar nicht so schlimm. |
Ein wenig umständlich ausgedrückt. Außerdem würde ich nicht zweimal hintereinander „irgendwie“ denken, denn ohne das Zwischengeschobene denkt er: Aber irgendwie ..., irgendwie finde ich das gar nicht so schlimm.
Zweimal kurz hintereinander „sich“ klingt auch unschön, wobei ich es immer wieder lustig finde, dass jemand etwas bei sich denkt. Bei wem sonst soll er es denn denken? Ich würde das Gedachte auch nicht so weit auseinanderreißen.
Bei mir sähe das so aus:
... und als er sich aufrichtete, fiel sein Blick auf die Anzeige mit den Zeiten der Bahn.
Er hatte seine Bahn verpasst.
Mit einem leisen Seufzer setzte er sich wieder auf die nun menschenleere Bank.
Irgendwie, dachte Johann, finde ich das gar nicht so schlimm.
Damit würde ich die Geschichte enden lassen. Den letzten Satz bräuchte es nicht.
Trotz dieses umfangreichen Kommentars finde ich die Geschichte gut, und eine tolle Leistung für die kurze Zeit.
Pony
_________________ Manche Kommentare sind wie Fisherman's Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach |
|
Nach oben |
|
|
Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
|
06.06.2011 09:53
von Rosanna
|
|
|
Mesdames et Messdiener:
I proudly present:
Die Kategorien:
Originalität: bis zu 3 Federn
Handwerk: bis zu 4 Federn
Logik: bis zu 2 Federn
Die Bewertung: 1+3+2
Der Kommentar: Gut geschrieben ist der Text. Du hast auch keine groben Logikschnitzer drin, auch wenn, nach meiner Erfahrung, Straßenmusikanten nicht mehr spätabends in U-Bahnen, schon gar keine Frauen. Auch frühmorgens nicht, für den Fall, dass dein Johann Schichtdienst hatte.
Die Idee ist allerdings nun nicht besonders originell: Von der Musik der Straßenmusikanten verzaubert, die Kälte verschwindet, die Müdigkeit sowieso, hmm...
Insgesamt 6 Federn
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
|
Nach oben |
|
|
Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
|
06.06.2011 13:23
von Nihil
|
|
|
Was mich hier am meisten stört, ist die Bemühtheit der Beschreibung. Natürlich ist die Musik der Straßenmusikantin nicht einfach nur nett anzuhören, sie ist nahe ein Erweckungserlebnis für den alten Protagonisten, etwas, das er noch nie im Leben gehört hat. Das wundert mich, schließlich spielt sie in einem Bahnhofstunnel, in dem die Züge einen Mordslärm verursachen und, Zitat, Menschenmasse herausströmen lassen, die über die Musikerin in ihrem Weg wohl auch nicht besonders erfreut sein werden. Würde sie sich im Zug befinden, hätte ich kein Problem damit, aber ich glaube nicht, dass sich Leute regelmäßig am Bahnsteig aufstellen würden, um dort Musik zu machen, wovon sie sich ja meistens ein bisschen mehr Geld in der Tasche erhoffen. Wie auch immer, die Musik ist wenigstens zentraler Bestandteil der Geschichte und damit wurde das Thema berücksichtigt.
Die Sprache der Geschichte gefällt mir auf der anderen Seite ganz gut, die Korken im Meer etwa sind ein nettes Bild, aber die Empfindung der Klänge hätte etwas mehr ausgearbeitet werden können. Vielleicht geht es ja in Wirklichkeit auch mehr um das Mädchen als um die Musik? Der letzte Satz deutet da so etwas an.
Eine Wertung vergebe ich erst nach dem Vergleich mit allen anderen Texten. Möglicherweise entsteht dadurch auch eine bessere/schlechtere Note, als man nach der Kritik erwartet hätte. Die entsteht nämlich größtenteils spontan.
|
|
Nach oben |
|
|
lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3914 Wohnort: wien
|
06.06.2011 15:40
von lupus
|
|
|
Noch dreißig Minuten. Warten, endloses Warten, so schien es ihm. Und dann diese Kälte! Jede neu eintreffende Bahn brachte einen eiskalten Fahrtwind mit sich, der Johann erbärmlich frieren ließ. Vielleicht hätte er sich doch die Winterjacke anziehen sollen heute Abend, auch wenn es eigentlich Frühlingsbeginn war. wer zieht sich leicht an nur weil Frühlingsbeginn ist??
Erschöpft fuhr er sich mit einer Hand über die Stirn, ging bedächtig weiter durch diesen unterirdischen Tunnel, der dank der hellen Leuchtstoffröhren an der Decke einen mit seiner klinischen Atmosphäre fröstelnd zurück ließ. der Satz holpert und: wo is den der Tunnel hinverschwunden, dass er einen zurücklassen kann?Johanns Augen tasteten die Sitzbänke ab. Nur wenige von ihnen waren besetzt, die meisten mit eher zwielichtigen Gestalten. Kein Wunder um diese Uhrzeit, schoss es ihm durch den Kopf und er rang sich ein müdes Lächeln ab, als er sich schließlich neben einer alten Dame mit Pudel niederließ. Sie erwiderte das Lächeln nicht, ihre Lippen blieben zu einem schmalen Strich zusammengepresst,0der das zusammengepresst weglassen und den ertsen Teil umformulieren und das mächtige Doppelkinn ließ ihre imposante Gestalt noch skurriler wirken. imposante Gestalt undgleichzeitig skurril??Der Pudel auf ihrem Schoß war ebenso regungslos wie sein Frauchen.
Johann war die abweisende Art seiner Sitznachbarin ganz recht, er war viel zu ausgelaugt für ein Gespräch. Die Arbeit hatte ihn geschafft, schließlich war er nicht mehr der Jüngste. Außerdem redete er nicht gerne mit Wildfremden, mit Skurrilen wie jener Dame erst recht nicht.
Der Drahtsitz war unbequem, drückte. Insgeheim wünschte sich Johann längst in sein warmes, weiches Bett, die schnarchende Trude neben sich. häh? Wer wünscht sich neben eine schnarchende!!! Trude??Er seufzte, nahm mangels anderer Beschäftigung seine Brille ab und putzte sie mit den Hemdsärmeln. der is aber wirklich leicht angezogen wenn er so leicht zum Ärmel kommt
Noch zwanzig Minuten.
Johann war kurz davor einzudösen. Sein Kopf war gerade dabei, vornüber zu sinken, als ihn das Klappern von Absätzen aufhorchen ließ. Er blickte auf.
Eine junge Frau in dunkelgrünem Mantel und mit einem Gitarrenkasten und ein Drahtgestell, das Johann nicht weiter identifizieren konnte, in der Hand, kam zielstrebig von der Rolltreppe her Richtung Sitzreihen. Ihr mittellanges, kastanienbraunes Haar wippte bei jedem ihrer beschwingten Schritte; sie ignorierte das Johlen der Betrunkenen, ging weiter. Dann, kurz vor der Sitzreihe, auf der Johann und die alte Dame Platz genommen hatten, stoppte sie und öffnete den Klappsitz, als welcher sich das Drahtgestell herausgestellt hatte. das is ja super kompliziert und ein bisserl aufgeblasen dafür, dass es sich um einen Sessel handelt … du erfindest ja die Geschichte .. wozu einen Klappsessel zum zeitweiligen Prota machen und den leser .. äh .. langweilen? Außerdem stimmt das PQP .. öffnen und sich herausstellen geschieht zeitgleichSie stellte ihn etwas abseits, an der Wand in der Mitte zwischen den Sitzgelegenheiten; nahm den Gitarrenkasten, öffnete ihn. Setzte sich auf den Stuhl und nahm eine ramponiert aussehende Gitarre heraus. Das alles tat sie ohne die reinste Regung ihrer Gesichtszüge. Sie wirkte hochkonzentriert, als vollführte sie ein alteingesessenes Ritual. ich kenn alteingesessene Wirtshäuser oder Schuhmacher oder …, aber Rituale??
ja uns so geht’s weiter … ziemlich aufgeblasen und Unmengen von Redundanzen, sparchlicher und inhaltlicher Natur, z.T. Seltsam anmutende Konstruktionen
Johanns Müdigkeit war wie weggeblasen. Neugierig sah er zu der jungen Straßenmusikantin, die gerade dabei war, ihr Instrument zu stimmen. und dafür is sie hochkonzentriert??Die Töne hallten von den gewölbten Wänden des Bahntunnels wider; Tonleitern, kurz gezupfte Töne, erfüllten den Raum.
Die nächste Bahn fuhr ein. Menschenmassen strömten heraus, ignorierten die zierliche Gestalt mit ihrer Gitarre. Gestresste Gesichter wurden von Körpern in Anzügen, Jacken und Mänteln davon getragen wie Korken auf dem Meer.
Die junge Frau beachtete sie alle nicht. Sie begann zu spielen, erhob ihre Stimme.erhob ihre Stimme??ja, wogegen denn? Kristallkar summte kristallklar summen??sie zur Melodie, die sie angestimmt hatte.
Johann löste den Blick nicht von ihr. Auch nicht, als der nun wieder ausfahrende Zug ihn mit seinem kalten Wind erneut frösteln ließ.
Er betrachtete ihre schmalen Finger, die über die Gitarrensaiten mal zupften, mal strichen - sie sanft liebkosten wie eine Geliebte. Sie hatte eine schöne Stimme schöne Stimme?? ja, und wie klingt die? Was is schon schön? . Johann hörte aus ihr eine tiefe Traurigkeit, einige Akkorde Melancholie heraus. Doch bevor ihn die Musik traurig werden lassen konnte, baute die junge Straßenmusikantin den Refrain ein. Rebellion. Aufbegehren gegen Trübsal, eine Ode an die Hoffnung.
Die Betrunkenen waren verstummt. Und sogar die allzeit gestressten Geschäftsmänner in ihren dunkelblauen Anzügen sahen für einen Moment von ihren Blackberrys auf.
Johann war verzaubert. Verzaubert von ihrer Stimme, ihrem Spiel. Den Weisen, die sie wie nebensächlich einbaute. die spielt also Lieder, und baut dann wie nebensächlich??? Weisen ein?? da scheinen mir gleich zwei Wörter falsch gewähltUnd plötzlich, ja ...
Plötzlich war ihm gar nicht mehr kalt. Er schloss die Augen, genoss den Rausch der Melodien, die an sein Ohr drangen. Hörte ihrer Geschichte zu, welche sie mal melancholisch, mal verträumt oder gar rebellisch vortrug. wenn du ein 'gar' verwendest brauchst du eine inhaltliche Steigerung
Bahn um Bahn fuhr ein, fuhr aus. Aber all das existierte für Johann gar nicht mehr.
Das einzige, was es für ihn noch gab, war diese Stimme, die Gitarrenklänge, die berührende innere Ruhe, die beide in ihm auslösten.
Er fühlte sich auch gar nicht mehr all zu müde oder ausgelaugt. Alle Anspannung, der alltägliche Ärger in der Arbeit - all das war von ihm abgefallen. Wirkte nebensächlich und profan auf ihn, verglichen mit den Melodien, denen er so verzückt lauschte. sorry, aber das is so aufgeblasen mit Adjektiven und Adverbien, unterlegt mit einer Menge von Füllwörtern, so als wollte der Text poetisch wirken … für mich eine sprachliche Mogelpackung,m weil Gefühl kommtda keines auf
Das Lied endete und Johann öffnete die Augen. Das grelle Licht der Leuchtstoffröhren blendete ihn, tauchte die gesamte Szenerie, die sich ihm bot, in ein unnatürliches Licht. Sein Blick und derjenige der jungen Straßenmusikantin trafen sich. Ihre Augen waren wie die einer Katze, schimmerten in dunklem Grün.
Sie sah wieder weg, begann bereits das nächste Lied anzustimmen. Johann kramte in seiner Manteltasche nach etwas Geld. Johann stand auf, warf es in den Gitarrenkasten, und als er sich aufrichtete, fiel sein Blick auf die Anzeige mit den Zeiten der Bahn.
Er hatte seine Bahn verpasst.
Aber irgendwie ..., dachte Johann bei sichwo sonst??, als er sich einen leisen Seufzer ausstoßend, wieder auf die nun menschenleere Sitzbank menschenleer?? ertsens is das das falsche wort für eine Bank, zweitens is es wurscht, drittens welche Bank sollte es sonst sein? Eine Liegebank?setzte, irgendwie finde ich das gar nicht so schlimm.
Ein Schmunzeln huschte über seine hageren Züge ob Züge hager sein können??[b], als er die Straßenmusikantin [b]hast du einmal gezählt wie oft du dieses Wort verwendet hast??mit einem Seitenblick streifte.
Kalt wird es mir jedenfalls nicht mehr sein, die nächsten dreißig Minuten.
Idee: Musik ist (herz)erwärmend … hm... naja
Sprachlich: mir gefällt's überhaupt nicht , wahnsinnig aufgeblasen, emotionslos, viele Redundanzen sprachlich wie inhaltlich, langatmig
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
|
Nach oben |
|
|
Traumtänzerin Fähnchen Fieselschreib
Alter: 30 Beiträge: 1178
|
12.06.2011 13:44
von Traumtänzerin
|
|
|
Hallo ihr alle!
Entschuldigt bitte die Verspätung, aber möchte mich herzlich für eure Mühe bedanken, die ihr euch mit den Kommentaren gemacht habt, Dankeeeeeeeeee!!
Beantwortet wird's peu à peu.
LG,
Traumtänzerin
_________________ Title sponsored by Boro, (c) by Alogius
---
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
---
Eine spitze Zunge ist in manchen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
---
Dem wird befohlen, der sich selbst nicht gehorchen kann. (Nietzsche)
---
Inquisition war in der frühen Neuzeit der ganz große Burner. |
|
Nach oben |
|
|
Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4841 Wohnort: Deutschland
|
12.06.2011 14:21
von Hardy-Kern
|
|
|
Nihil hat Folgendes geschrieben: |
Die Sprache der Geschichte gefällt mir auf der anderen Seite ganz gut, die Korken im Meer etwa sind ein nettes Bild, aber die Empfindung der Klänge hätte etwas mehr ausgearbeitet werden können. Vielleicht geht es ja in Wirklichkeit auch mehr um das Mädchen als um die Musik? Der letzte Satz deutet da so etwas an. |
... die Empfindung der Klänge etwas mehr... Wie willst du die Klänge denn in dieser kurzen Zeit, welche du zur Verfügung hast herausarbeiten?
Schreibst ja vorher, der Trubel, der Krach im Bahnhof, u.s.w.
Da ich ja nun wirklich vons Dorf bin und sowas noch nie erlebt habe, hat es mich für fette 9 Federn inspiriert. Die durchschnittliche
5, 14 Befederung kann der Geschichte nicht gerecht werden.
(aber so ist es manchmal in einem Wettbewerb)
Hardy
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 2 von 2 |
Gehe zu Seite 1, 2 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Buch | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Buch |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|