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Die Aufnahmeprüfung (Prosa)

 
 
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag22.05.2011 21:00
Die Aufnahmeprüfung (Prosa)
von Aknaib
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Die Aufnahmeprüfung


„Mam, mir ist so schlecht.“ Kolja stellte die Trompetentasche ab und rannte ins Bad. Seine Mutter lief ihm nach.
„Komm, Großer das vergeht.“ Sie tätschelte den Rücken ihres Ältesten, der würgte und Galle erbrach.   
„Mam, ich schaff das nicht.“ Kolja hockte sich auf die Fliesen und wischte mit einem Fetzen Toilettenpapier Tropfen des Erbrochenen von den braunen Lackschuhen.
Die Mutter kniete sich neben ihn, umfasste Koljas Kopf und zog ihn zu sich heran
„He, du hast es bis zur Endauswahl geschafft. Was soll dir noch passieren?“ Du bekommst auf jeden Fall einen Platz in einem der Jugendorchester.“
Klar, irgendeinen, doch den will ich nicht, dachte Kolja. Für ihn gab es nur einen Sieg, spielen  wie Ludwig Güttler, um im Orchester der Frauenkirche aufgenommen zu werden. Er ließ zu, dass die Mutter ihn wie ein Baby wiegte. Der Duft ihres Parfüms berauschte, tröstete ihn. Der Vanilleduft gehörte zu den unveränderlichen Größen seines Lebens. Genau wie Trompetenmusik. Auf den Schultern des Vaters hatte er als Sechsjähriger Ludwig Güttler auf dem Neumarkt spielen hören. Er wusste noch heute, wie sich das angefühlt hatte. Ein Vibrieren zog damals durch den schmächtigen Körper. Die Töne der Piccolotrompete flogen zu ihm hinauf, rissen ihn hinweg zu den Sternenschnuppen, die in jener Nacht vom Himmel fielen.
Jetzt acht Jahre später schmiegte er sich an die Mutter, etwas dass er seit Monaten nicht mehr getan hatte. Er lauschte dem Singsang ihrer Worte, die von Glauben an ihn sprachen, davon, dass jeder Schritt im Leben ein Sieg bedeutet, nur tun müsste er ihn.
Kolja umarmte die Mutter, zog sie vom Boden hoch und flüsterte: „Komm Mam, wir müssen gehen.“
Ich schaff das, wiederholte er immer wieder in Gedanken bis sie die Konzerthalle erreichten.
Das Los bestimmte, dass er als Vorletzter nach vierzehn anderen Bewerbern vorspielen würde.
Der Probenraum summte von den Instrumenten deren Töne sich im barocken Wandrelief brachen. Nervöse Eltern kneteten Taschentücher, zupften unsichtbare Fussel von der Kleidung ihrer Sprösslinge.
Kolja setze sich auf einen samtbezogenen Hocker, nahm die Trompete aus dem Etui und legte sie auf die Knie. Mutters Spiegelbild das von oben auf das goldene Metall fiel,lächelte ihm zu.
Erst als der Junge, der vor ihm dran war, zur Bühne ging, wischte er die Hände an der Hose ab, setze die Trompete an die Lippen und spielte mehrere Tonfolgen.
Er überspielte die Übelkeit, das Rauschen in den Ohren, ließ sich vom G-Moll davontragen.
„Kolja Alexander Wedemann zum Auftritt“, tönte es aus dem Lautsprecher.
„Jetzt oder nie“, wisperte er.
„Du bist der Beste“, rief die Mutter ihm nach.
Er trat auf die Bühne. Im Halbdunkel des Zuschauerraumes blickte er auf die Jury. Schnell schloss er die Augen, redete sich ein er wäre zu Hause in seinem Zimmer zum täglichen Üben. Ohne die Augen zu öffnen, hob er die Trompete an, spielte langsam dann schneller werdend sein Trompetensolo von Debussy. Doch er fühlte nicht den Sternschnuppenreigen jener Nacht, der ihn durchrieselt hatte. Ein schiefer Ton sprang durch seine Finger. Mitten im Stück brach er ab und ließ die Trompete sinken.
Ein Moment der Stille umfasste ihn indem er wusste er hatte heute verloren. Er öffnete die Augen verbeugte sich und trat den Rückzug an.
Dass eine Stimme ihn bat zu bleiben, von vorn anzufangen, hörte er nicht mehr.
Er rannte hinaus hinunter zum Elbufer, setzte sich auf die Stufen der Dampferanlegestelle.  
Die Silhouette der Brühlschen Terrasse bewegte sich im Fluss. Er starrte in das Wasser, unfähig zu weinen. Lange saß er auf den kühlen Steinen wiegte die Trompete im Arm.
Eine Hand legte sich auf seine Schulter.     
„Komm Junge!"
Kolja blickt hoch, sah in ein Gesicht, vertraut von den dutzenden Bildern die an den Wänden seines Zimmers hingen.
"Komm, es ist nicht einfach ein Ludwig Güttler zu werden, kämpfe."

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Luvinia
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
L

Alter: 29
Beiträge: 71



L
Beitrag22.05.2011 22:54

von Luvinia
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Finde ich persönlich sehr schön und niedlich smile

lg Luvi!
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Isa
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 153
Wohnort: München


Beitrag23.05.2011 12:09

von Isa
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Lieber FFF-Teilnehmer,

kreativ umgesetzt, lebendiger Text, gefällt mir, sticht wohltuend ab, ein paar kleinere Fehler sind mir aufgefallen. Was ich auch nicht ganz heraushören kann, wer die 3. Person (als Themenvorgabe) sein soll.
Gefühle wurden gut transportiert, ich kann mir die Qualen des Jungen  vorstellen, allerdings stark gemildert durch das liebevolle  Verhalten seiner Mutter.

LG, Isa
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Aliah
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 29
Beiträge: 60
Wohnort: Kaff der Welt


Beitrag23.05.2011 12:49

von Aliah
Antworten mit Zitat

Hallöchen.

Ich finde deine Geschichte gut. Sie ist irgendwie süß und gefühlsnah. Man kann mit dem Jungen fühlen. Ich finde nur das Ende leider ein wenig abprubt. Hättest du es ein wenig ausgearbeitet, wäre es noch besser gelungen. Aber so ist es auch schon nicht schlecht. smile

LG
Aliah


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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag23.05.2011 15:39

von Hoody
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Hallo Maskenmann.

Auch ein schöner Text und der Junge gewinnt sogar nicht, was mir besonders gut gefallen hat. Für zwei Stunden ginge da ein bisschen mehr. Aber an sich ein solider Text mit schönen Tönen  Very Happy Fünf solide Federn von mir. Auch wenn für mich drei handelnde Personen fehlen.

lg Hubi


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Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag23.05.2011 20:28

von Amaryllis
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Liebe/r Inko,

Oh, der Schluss ist toll. Ich hab natürlich auch gleich gegooglet, wer Ludwig Güttler ist Wink Überhaupt find ich den Text sehr schön, auch wenn dir ab und zu ein paar Beistriche oder auch mal ein Leerzeichen verloren gegangen ist. Auch die Beschreibung und Charakterisierung der Personen finde ich sehr schön, man kann sich gut in die Szene hineinversetzen. Also eigentlich hab ich nichts zu meckern, oder vielleicht doch, Sternenschnuppen finde ich ein bisschen holprig, vom Klang her gefallen mir Sternschnuppen besser. Aber es soll ja nichts schlimmeres sein, nicht wahr?

Liebe Grüße,
Ama


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Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag24.05.2011 14:41

von Hardy-Kern
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Kolja in Dresden, geht ja noch, aber dass er Mam sagt? Smile
Gut geschrieben, ist mir 7 Federn wert, Nemo. (Vermutung)

Hardy
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Gast







Beitrag24.05.2011 15:47

von Gast
Antworten mit Zitat

Lieber FFF-Teilnehmer,

so viel zu bewerten, so wenig Zeit ... Deshalb mach’ ich’s knapp. Ich bewerte nach folgenden Kriterien:

Sprache: Ich schenk' dir ein paar Kommata wink, ansonsten finde ich das aber solide.

Idee und Umsetzung: Die Idee finde ich ganz gut, der Druck, der einen schier zu zerbrechen droht, den kennt wohl fast jedes Kind. Und natürlich, genau dann scheitert man. Trotzdem ist der Schluss ermutigend und gibt Hoffnung - finde ich gut. Einziges, aber rein persönliches Manko: Kindergeschichten sind halt leider irgendwie so gar nicht meines, das muss ich gestehen. Sehr subjektiv, ich weiß. Confused Außerdem fühl' ich mich so ein bisschen zu sehr als Beobachter. Ich wär' gern näher dran, an Kolja ...

Berücksichtigung der Vorgabe, Atmosphäre: Hm. Prinzipiell ist die Vorgabe natürlich berücksichtigt, aber im Fokus steht hier eine Begebenheit, in der Musik ja gerade nichts auslöst - Kolja kriegt ja keinen "Musik-Flow" beim Vorspielen ... Fällt mir zwischen den anderen Text jetzt nur gerade so richtig auf, ganz ohne Wertung.

LG,

Sonja
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Leene
Eselsohr


Beiträge: 448



Beitrag27.05.2011 20:20

von Leene
Antworten mit Zitat

Ludwig Güttler musste ich googlen. Den gibt es ja wirklich. Und jetzt mag ich auch das Ende: Schauplatz Dresden, eine Geschichte mit lokalem Bezug. Dass Ludwig Güttler bei so einem Wettbewerb dabei ist und hinterher vielleicht sogar tröstet, ist jedenfalls nicht unwahrscheinlich.  Was ich mich bei musikalisch begabten Kindern frage – nicht nur in dieser Geschichte – ist, ob es wirklich die Kinder sind, die mit sechs Jahren schon einen so enormen Ehrgeiz entwickeln. Und nicht die Eltern. Die Mutter aus der Geschichte scheint jedenfalls nicht die treibende Kraft zu sein. Schöne Geschichte, prima Idee. Aus meiner Sicht hätten das Vorspiel und sein Versagen, also der Höhepunkt der Geschichte, noch ein wenig mehr beschrieben werden können.
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
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Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag28.05.2011 12:06

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Liebe/r FFF Autor/in,

Bevor ich mit meiner Kritik beginne, möchte ich mich schon einmal im Voraus entschuldigen, falls ich jemandes Gefühle verletzen sollte. Ich versuche, meine Meinung immer sachlich und möglichst konstruktiv darzulegen. Dennoch spielt bei jeder Kritik auch die subjektive Wahrnehmung eine große Rolle – also bitte nehmt nichts, von dem was ich schreibe, persönlich smile

Da ist dir in der Kürze der Zeit wirklich ein guter Text gelungen, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Hut ab! Mir hat gut gefallen, wie du die Aufregung von Kolja dargestellt hast, das hat sich direkt auf mich übertragen, ich habe ihm beim Lesen die Daumen gedrückt, dass er es schafft. Die Erinnerung an Ludwig Güttler und wie sie seine Liebe zur Musik entfacht hat, passt sich wunderbar in den Gesamttext ein und störte mich als Rückblende nicht, weil sie kurz genug gehalten war.

Eventuell hättest du den Auftritt selbst noch etwas intensiver beschreiben können, der war mir zu schnell und unspektakulär vorbei. Ich nehme aber an, dass es vielleicht am Zeitmangel lag, dass du das so schnell „abgehakt“ hast?

Auch das Ende gefiel mir wieder sehr gut, weil du eine Balance geschafft hast zwischen Realismus und Trost, d.h. ich hätte es blöd gefunden, wenn er jetzt trotz des Fehlers und Abbrechens doch genommen worden wäre, aber durch den Rückgriff auf Ludwig Güttler lässt die Geschichte einen trotzdem nicht traurig und mutlos zurück. Du hast da wirklich ein ausgezeichnetes Gespür fürs Subtile und die leisen Töne gezeigt.

Das Thema wurde ebenfalls gut umgesetzt, und stand eher im Mittelpunkt als in vielen anderen Texten. Ich fand es auch schön, dass du Deutschland in die Geschichte mit einbezogen hast, irgendwie kommt das immer seltener vor, dass auch mal Künstler eine Rolle spielen, die nicht am anderen Ende der Welt wohnen.

In meinen Augen die beste Geschichte des Wettbewerbs.

Dafür gibt’s von mir 8 Federn.
Mein Bewertungsdurchschnitt lag in diesem Wettbewerb bei 4,96 (also rund 5) Federn.

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag28.05.2011 14:38

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

In dieser Erzählung gibt es zu viele Sprünge, was die Handlungsorte anbelangt. Das macht es teilweise mühsam, dem Geschehen zu folgen, weshalb Überleitungen zwischen den entsprechenden Abschnitten nötig wären.
Die Vorlagen sind gut umgesetzt, allerdings ist das glückliche Ende unlogisch und zwingt mich dazu, diesen Text in qualitativer Hinsicht abwerten zu müssen. Nichtsdestotrotz ist der Schreibstil trotz einiger kleiner Fehler angenehm. An den Charakterisierungen, insbesondere an der Mutter, die eine treibende Kraft hinter ihrem Jungen zu sein scheint, ist noch zu arbeiten.
Fünf Federn.


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Gast







Beitrag28.05.2011 14:45

von Gast
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Hallo!

Dies ist eine von den Geschichten, die etwas anrühren im Leser, und sie ist flüssig erzählt. Du hast hier eine Aussage transportiert, das gefällt mir.
Es sind ein paar Schnitzer drin:
Zitat:
(...) etwas dass er seit Monaten nicht mehr getan hatte.


Zitat:
Ein Moment der Stille umfasste ihn indem er wusste er hatte heute verloren.


Was mir gut gefällt ist:
Zitat:
Er lauschte dem Singsang ihrer Worte, die von Glauben an ihn sprachen, davon, dass jeder Schritt im Leben ein Sieg bedeutet, nur tun müsste er ihn.

Allerdings glaube ich, dass hier "bedeuten" und "müssen" im Konjunktiv stehen müsste.

Bei der Kommasetzung gibt es wohl auch Unsicherheiten, ich sage das, weil du eine schöne Geschichte hier hast, in der du viellecht die Unzulänglichkeiten ausmerzen möchtest.
Gern gelesen,
es grüsst,
Lorraine
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3761



Beitrag29.05.2011 01:39

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

Hallo flinke Feder,

ich bin nach folgendem Bewertungsschema vorgegangen:

-Wie stark ist das Thema Musik im Text ausgedrückt, verwertet und verwirklicht worden?
-Wie gut ist der Text sprachlich gelungen (Rechtschreibung, Grammatik, originelle Verwendung von Wörtern, Flüssigkeit, Vermittlung von Bildern)?
-Wie originell ist die Textidee?

Deine Idee finde ich nicht schlecht und sprachlich ist Dein Text recht gelungen (schöne Stellen: die Piccolotrompete, die ihn zu den Sternschnuppen hochreisst, die Töne, die sich am barocken Wandrelief brachen). Aber so richtig vom Hocker haut mich die Geschichte nicht, vielleicht ließe sich mit mehr Zeit etwas mehr daraus machen, mehr Plot entwickeln.
5 Federn.


_________________
If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
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Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag29.05.2011 10:24

von Jocelyn
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Gefällt mir persönlich nicht so, aber deshalb muss die Geschichte nicht unpassend ausgedacht sein. Stilistisch fand ich sie nicht so überzeugend. Thematisch war sie gelungen.
Mittlere Wertung.


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Gast







Beitrag29.05.2011 11:03

von Gast
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Hallo Federschwinger/in,

diesmal kann ich aufgrund der relativ geringen Teilnahme jeden Text etwas ausführlicher kommentieren. Die Themenvorgabe war ja sehr offen, also reicht es mir, wenn es irgendwie um Musik geht. Wenn ich Rechtschreib- oder Interpunktionsfehler erwähne, dann um sie dir zu zeigen – bewertet habe ich sie, aufgrund des Zeitdrucks, nicht.
Meinen Geschmack habe ich, so weit es ging, außer Acht gelassen und versucht mich auf die handwerkliche, logische und kreative Ausarbeitung zu beschränken.

Deine Geschichte liest sich flüssig und interessant. Eine Kleinigkeit stört mich allerdings, und zwar die Unart, Kindern, die Anrede Mam und Dad in den Mund zu legen. Mal ehrlich, ich kenne kein einziges Kind, das seine Eltern so anspricht – zumindest nicht in Deutschland.

Zitat:
„Komm, Großer das vergeht.“ Sie tätschelte den Rücken ihres Ältesten, der würgte und Galle erbrach.


Das halte ich für ein wenig übertrieben – normales Erbrechen hätte es vielleicht auch getan?

Ansonsten: gerne gelesen

Liebe Grüße
Monika
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag29.05.2011 16:22

von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,


was ich mag ... das Happy End der etwas anderen Art ...



Thema erfüllt 6 Federn
Schreibstil 6 Federn
Idee 6 Federn
gefällt 7 Federn


macht 6 Federn


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

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Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

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Beiträge: 5339
Wohnort: NRW
Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag29.05.2011 19:27

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Das Thema ist umgesetzt, der Text recht sicher geschrieben. Gut finde ich, dass beim Vorspielen dann tatsächlich nicht alles klappt. Was danach kommt, das Ende, hat mich enttäuscht. Unlogisch erscheint mir, dass die Mutter ihm nicht folgt. Und dann vor allem das Auftauchen von - anscheinend - Güttler persönlich ... verleidet mir den Text etwas.
Gut gefallen haben mir die feinen Detailbeschreibungen.


_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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MadameMimm
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beiträge: 575
Wohnort: Schwabenland


Beitrag30.05.2011 18:06

von MadameMimm
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Hallo,

du setzt dich in deinem Text intensiv mit der Musik auseinander, jede Zeile lebt dadurch und davon.
Ich kann deinen Kolja sehr gut verstehen, kann mit ihm fühlen. Deine Sprache ist sehr eindringlich und du schreibst auf sanfte und völlig natürliche Art sehr gefühlvoll.
Ich bin beeindruckt, dass du in der Kürze der Zeit einen Text verfasst hast, der sich liest, als wenn du sogar noch Zeit gefunden hast, Feinheiten zu überarbeiten. Glückwunsch zu dieser Leistung!


_________________
Hexliche Grüße von Tanja
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag30.05.2011 21:56

von Mardii
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Hallo,

die Geschichte ist ganz gut geschrieben. Ich finde Koljas Verhalten während der Prüfung aber etwas kindlich für einen Vierzehnjährigen. Auch ist mir die Konstellation des hochbegabten Schülers und des Meistertrompeters etwas zu üppig.
Sechs oder sieben Federn.

Grüße von Mardii


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag30.05.2011 23:32

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Flüssig zu lesen, gefällt mir gut. Themenvorgabe erfüllt.

Diese Geschichte bekommt von mir überdurchschnittliche 6 Federn.

Meine Punktevergabe im Überblick:
0x1, 1x2, 3x3, 5x4, 6x5, 6x6, 1x7, 1x8, 1x9

LG, Ana
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Probber
Geschlecht:männlichBlütenprinzessin


Beiträge: 6717
Wohnort: zz9 plural z alpha
DSFo-Sponsor


Beitrag31.05.2011 14:15

von Probber
Antworten mit Zitat

Moin Guy,
jetzt hat mich doch interessiert, wie wahrscheinlich es ist, dass das Gesicht von Koljas Postern vor ihm auftaucht. Anscheinend als Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden e.V. und Kurator der Stiftung Frauenkirche (Wikipedia) gar nicht mal abwegig.

Dein Text ist jetzt nicht sonderlich spannend, aber rundum solide.
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag31.05.2011 15:25

von Nicki
Antworten mit Zitat

LiebeR AutorIn
leider habe ich wegen meines Urlaubs nicht die Zeit, zu jedem Text einen ausführlichen Kommentar zu schreiben. Ich habe jedoch alle gelesen und werde deshalb auch mein Hühnchen rupfen und die Federn verteilen. Gegebenenfalls werde ich später gerne einen ausführlichen Kommentar posten.
MfG
Nicki
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