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-K-M-S-
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
-

Alter: 43
Beiträge: 22
Wohnort: Bielefeld


-
Beitrag25.04.2011 17:25
Romananfang
von -K-M-S-
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin zwar schon etwas länger hier im Forum angemeldet, aber veröffentliche nun zum ersten Mal einen Text von mir. Dieser soll eventuell mal as Romananfang dienen.
Wichtig war mir, dass er viele Fragen aufwirft und man so neugierig wird und gespannt ist wie es weiter geht bzw. wie es zu der Situation gekommen ist.
Vielleicht kommen euch manche Textstellen, wie z.B. das Nachdenken über die verschiedenen Pinguinarten, merkwürdig vor. Ich habe versucht dem Leser so die Denkweise und die Psyche des Hauptcharakters näher zu bringen. Natürlich werden diese Eigenschaften im Verlauf der Geschichte deutlicher.
Überraschend schwer ist es mir gefallen eine richtige Form zum Aufschreiben der Gedanken zu finden. Oft war ich mit mir am kämpfen, ob ich die Gedanken als "wörtliche Rede" aufschreiben soll?! Umso mehr ich darüber nachgedacht habe, desto unsicherer wurde ich.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und bin gespannt auf eure Kommentare und Meinungen...


Die milde Mittagssonne schien durch die nur noch kärglich mit bunten Blättern behangenen Baumwipfel. Die Sonnenstrahlen fielen direkt auf die niedrige graue Ziegelsteinmauer und in das Gesicht von Ole Novak. Es war zwar schon Ende Oktober, aber das Sonnenlicht wärmte seine Haut spürbar und tunkte die gesamte Umgebung in angenehme Spätherbstfarben. Überall schimmerte es in milden roten und gelben Ockertönen. Ole atmete tief ein und konnte die Wärme in seiner dunklen grau melierten Jacke riechen. Gedankenverloren blickte er über die Mauer in das Gehege vor ihm und fuhr sich mit der rechten Hand durch das etwas kahler gewordene braune Haar.
Die Pinguine auf der anderen Seite der Mauer hatten sich zu kleinen Kolonien zusammen geschlossen und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Jahres.
Ole ärgerte sich, denn er war sich nicht sicher, welche Gattung von Pinguinen er gerade betrachtete. Irgendjemand hatte das Informationsschild abgebrochen und so mussten die Besucher nun rätseln welche Pinguinart im Gehege zu sehen war. Mit den Fingern strich er über die Schrauben, die aus der grauen Wand herausragten und beschloss die Kaiserpinguine, Adelie-, Zügel- sowie Schopfpinguinen auszuschließen. Auch die Eselspinguinen und Gelbaugenpinguinen kamen nicht in Frage. „Die Küken der Zwergpinguine sehen denen der Brillenpinguine sehr ähnlich. Dabei leben die Zwergpinguine hauptsächlich in Neuseeland und die Brillenpinguine an der afrikanischen Westküste und südafrikanischen Ostküste,“ überlegte er. „Da die Zwergpinguine ca. 40 cm groß werden und die Brillenpinguine bis zu 70cm müsste es sich eigentlich um die Zwergpinguine handeln. Andererseits ist die Größe auf die Entfernung schwer einzuschätzen“. Krampfhaft versuchte er sich an weitere Einzelheiten zu erinnern. Verbittert musste Ole jedoch feststellen, dass ihm keine weiteren Informationen in den Sinn kamen.
Die Frau vom Jugendamt hatte wohl recht als sie meinte, dass er Zoe nicht alleine unterrichten könnte. Eine gewisse Frau Fischer, die Ole schon beim ersten Treffen unsympathisch gewesen war. Ihr Äußeres war schnell beschrieben: Mitte Fünfzig, schwarze glatte Haare, schmale Lippen, rote Brille und ihr Köperbau war das, was man beschönigend untersetzt nannte. Dazu kam jede Menge Modeschmuck, Make-Up und eine von diesen handgearbeiteten dicken Holzperlenkette aus Ostafrika oder einer ähnlichen Region. Als richtig störend empfand er jedoch ihr selbstzufriedenes Auftreten. Dieses hatte sie sich wohl in zwanzig Berufsjahren erarbeitet, in dem sie jeden Fall einer Schublade zuordnete und praktischer Weise zu jeder Schublade das passende Vorgehensschema besaß. Gut war dabei, dass jedes Schema zuverlässig zur immer gleichen Lösung führte. Das Beste an diesen System aber war, dass es für Frau Fischer wohl nicht allzu viele Schubladen gab.
Pinguine waren Zoes absoluten Lieblingstiere und er hatte sich akribisch über diese Vogelart informiert. Verdammt, und nun konnte Ole noch nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, ob er nun wirklich Zwergpinguine betrachtete. Es war zum Verzweifeln.
Mit der linken Hand umfasste er in seiner Hosentasche einen Stein. Zoe hatte ihn mit etwas Farbe, einem Pinsel und viel Geschick, wie Ole fand, das Aussehen eines Käfers verpasst. Knallrot und mit je drei weißen Punkten auf jedem Flügel sollte der Steinkäfer ihm Glück bringen. Obwohl ihm der Zusammenhang zwischen der Entstehung des Glücks und diesem merkwürdig bemalten Stein nicht klar war, hatte er sich doch sehr über das Geschenk gefreut.
Noch vor zwei Wochen ging er regelmäßig mit Zoe zu dem Gehege und sie wollte immer einen dieser Pinguine mitnehmen. Doch nun stand er alleine vor der grauen Mauer, die ihm bis zur Hüfte reichte. Ein Hindernis, welches er problemlos überwinden könnte. Danach müsste er zwar noch durch den Wassergraben schwimmen, aber der war nicht allzu breit. So ein Pinguin passte gut in den Rucksack und an einem regnerischen Tag würde es keinem auffallen, dass seine Sachen nass waren. Zoe würde sich bestimmt freuen. Oder nicht? Ein gutes Vorbild wäre er so sicher nicht und Zoe hatte ihm schon einige seiner fixen Ideen ausgeredet. Irgendwie wusste sie immer genau was zu tun war.

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Engelmacher
Geschlecht:männlichSchneckenpost
E

Alter: 31
Beiträge: 5



E
Beitrag25.04.2011 18:05

von Engelmacher
Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Beste an diesen System aber war...
Hier müsste es diesem heißen.

Zoe ist seine Tochter? Nun, es lässt sich recht flüssig lesen, einige Informationen werden einem auf recht subtile Art und Weise zugespielt und es gibt den ein oder andern Anhaltspunkt, auf den man im weiteren Verlauf des Romans weiter eingehen kann. An Ole gefällt mir, wie er versucht seiner Tochter zu imponieren - oder vielleicht auch nur, ihr etwas Gutes zu tun, dadurch, dass er sie später über íhre Lieblingstiere informieren kann - indem er sich über Pinguine informiert. Und dann scheitert er, was ihn wurmt. Menschlich.

Für ausführliche Kritik ist der Ausschnitt zu kurz. Am Schreibstil ist nichts auszusetzen. Wie gesagt, es ist flüssig lesbar.
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Bastard
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 96



Beitrag25.04.2011 21:59
Re: Romananfang
von Bastard
Antworten mit Zitat

Hallo KMS,
ich versuche mich mal, auch wenn ich eigentlich sehr wenig Erfahrung mit dem Schreiben und auch der Kritik habe. Aber einige Sachen sind mir aufgefallen:

-K-M-S- hat Folgendes geschrieben:

Die milde Mittagssonne schien durch die nur noch kärglich mit bunten Blättern behangenen Baumwipfel. Die Sonnenstrahlen fielen direkt auf die niedrige graue Ziegelsteinmauer (wieso ist die Ziegelsteinmauer grau? und in das Gesicht von Ole Novak. Es war zwar schon Ende Oktober, aber das Sonnenlicht wärmte seine Haut spürbar und tunkte die gesamte Umgebung in angenehme Spätherbstfarben. Überall schimmerte es in milden roten und gelben Ockertönen. Ole atmete tief ein und konnte die Wärme in seiner dunklen grau melierten Jacke riechen. Gedankenverloren blickte er über die Mauer in das Gehege vor ihm und fuhr sich mit der rechten Hand durch das etwas kahler gewordene werdende braune Haar. (kling besser mMn)
Die Pinguine auf der anderen Seite der Mauer hatten sich zu kleinen Kolonien zusammen geschlossen und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Jahres.
Ole ärgerte sich, denn er war sich nicht sicher, welche Gattung von Pinguinen er gerade betrachtete. Irgendjemand hatte das Informationsschild abgebrochen und so mussten die Besucher nun rätseln welche Pinguinart im Gehege zu sehen war. Mit den Fingern strich er über die Schrauben, die aus der grauen Wand herausragten und beschloss die Kaiserpinguine, Adelie-, Zügel- sowie Schopfpinguinen auszuschließen. ( hat das Schraubendrehen Einfluss auf die Hirntätigkeit?)Laughing Auch die Eselspinguinen und Gelbaugenpinguinen kamen nicht in Frage. „Die Küken der Zwergpinguine sehen denen der Brillenpinguine sehr ähnlich. Dabei leben die Zwergpinguine hauptsächlich in Neuseeland und die Brillenpinguine an der afrikanischen Westküste und südafrikanischen Ostküste,“ überlegte er. „Da die Zwergpinguine ca. 40 cm groß werden und die Brillenpinguine bis zu 70cm müsste es sich eigentlich um die Zwergpinguine handeln. Andererseits ist die Größe auf die Entfernung schwer einzuschätzen“. Krampfhaft versuchte er sich an weitere Einzelheiten zu erinnern. Verbittert musste Ole jedoch feststellen, dass ihm keine weiteren Informationen in den Sinn kamen.
Die Frau vom Jugendamt hatte wohl recht als sie meinte, dass er Zoe nicht alleine unterrichten könnte. Eine gewisse Frau Fischer, die Ole schon beim ersten Treffen unsympathisch gewesen war.(Diesen Satz würde ich im vorhergehenden unterbringen - so allein hat er wenig Aussagekraft) Ihr Äußeres war schnell beschrieben: Mitte Fünfzig, schwarze glatte Haare, schmale Lippen, rote Brille und ihr Köperbau war das, was man beschönigend untersetzt nannte. Dazu kam jede Menge Modeschmuck, Make-Up und eine von diesen handgearbeiteten dicken Holzperlenkette aus Ostafrika oder einer ähnlichen Region. (Ich glaub ich kenn die..wink)Als richtig störend empfand er jedoch ihr selbstzufriedenes (selbstherrlich passt mMn eher)Auftreten. Dieses hatte sie sich wohl in zwanzig Berufsjahren erarbeitet, in dem sie jeden Fall einer Schublade zuordnete und praktischer Weise zu jeder Schublade das passende Vorgehensschema besaß. Gut war dabei, dass jedes Schema zuverlässig zur immer gleichen Lösung führte. Jedes Schema führte dabei zuverlässig zur immer gleichen Lösung. Das Beste an diesen System aber war, dass es für Frau Fischer wohl nicht allzu viele Schubladen gab.
Pinguine waren Zoes absoluten Lieblingstiere und er (in dem Fall wäre Ole angebracht, sonst kommt es zur Verwirrung) hatte sich akribisch über diese Vogelart informiert. Verdammt, und nun konnte Ole noch nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, ob er nun wirklich Zwergpinguine betrachtete. Es war zum Verzweifeln.
Mit der linken Hand umfasste er in seiner Hosentasche einen Stein. Zoe hatte ihm mit etwas Farbe, einem Pinsel und viel Geschick, wie Ole fand, das Aussehen eines Käfers verpasst. Knallrot und mit je drei weißen Punkten auf jedem Flügel sollte der Steinkäfer Ole Glück bringen. Obwohl ihm der Zusammenhang zwischen der Entstehung des Glücks und diesem merkwürdig bemalten Stein nicht klar war, hatte er sich doch sehr über das Geschenk gefreut.
(Einem Vormund evtl. sogar Vater sollte schon klar sein, warum dieser Steinkäfer Glück spendet)
Noch vor zwei Wochen ging er regelmäßig mit Zoe zu dem Gehege und sie wollte immer einen dieser Pinguine mitnehmen. Doch nun stand er alleine vor der grauen Mauer, die ihm bis zur Hüfte reichte. Ein Hindernis, welche er problemlos überwinden könnte. Er müsste nur noch durch den kleinen (oder schmalen) Wassergraben schwimmen, der war nicht allzu breit. So ein Pinguin passte (bin mir nicht sicher ob konjunktivII da sinnvoll ist. ich würde "passt" einsetzen) gut in den Rucksack und an einem regnerischen Tag würden die nassen Sachen keinem auffallen, dass seine Sachen nass waren. Zoe würde sich bestimmt freuen. Oder nicht?(oder doch?- tendenziell weglassen)?Ein gutes Vorbild wäre er so sicher nicht und Zoe hatte ihm schon einige seiner fixen Ideen ausgeredet. Irgendwie wusste sie immer genau was zu tun war. (bei den letzten beiden Sätzen würde ich auch noch was schrauben, da ich aber nicht weiß wie es weitergeht, lasse ich es mal.)
  

Soviel zum ersten Eindruck. Rein bauchgefühlt  Very Happy

Einige andere Formulierungen würde ich noch umändern, aber das sind eher Fragen des Geschmacks bzw. des persönlichen Stils und somit nicht unbedingt weiter auszuführen.

Desweiteren müssen meine Anregungen nicht richtig sein - bin ja selber noch ein Newb was schreiben und kritisieren angeht.

achso: Pinguin im Rucksack


_________________
Wir sind Menschen, und unsere Bestimmung ist es, zu lernen und in unfassbare neue Welten geschleudert zu werden.
Don Juan
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-K-M-S-
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Alter: 43
Beiträge: 22
Wohnort: Bielefeld


-
Beitrag30.04.2011 21:15

von -K-M-S-
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Vielen Dank für die Mühe. Freue mich über jede Antwort.

@Bastard: Werde einige deiner Vorschläge im Text umsetzen.

Hoffentlich bekomme ich noch ein paar Meinunge oder ist der Text dafür wirklich zu kurz?
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag30.04.2011 21:25

von Hoody
Antworten mit Zitat

Hallo K M S.

Erst einmal zum Stil.
Zitat:
Die milde Mittagssonne schien durch die nur noch kärglich mit bunten Blättern behangenen Baumwipfel. Die Sonnenstrahlen fielen direkt auf die niedrige graue Ziegelsteinmauer und in das Gesicht von Ole Novak. Es war zwar schon Ende Oktober, aber das Sonnenlicht wärmte seine Haut spürbar und tunkte die gesamte Umgebung in angenehme Spätherbstfarben. Überall schimmerte es in milden roten und gelben Ockertönen. Ole atmete tief ein und konnte die Wärme in seiner dunklen grau melierten Jacke riechen.

Waren so die Adjektive die mich teilweise gestört haben. Nicht alle streichen, aber auf ein paar könntest du sicherlich verzichten. Ansonsten ist der Anfang der Geschichte gewöhnlich. Tausende Geschichten fangen mit so einer Beschreibung an. Also könnte man besser in die Handlung reinbauen. Also durch Aktionen das Umfeld beschreiben. Aber mich persönlich stört es in deiner Form nicht, nur die Adjektive.

Der Schreibstil gefällt mir. Man kommt flüssig durch und nach dem ganzen Pingui Geschwafel, sorry, aber die Stelle am Anfang fand ich dann doch zu zäh, wird es richtig spannend.

Zitat:
Mit den Fingern strich er über die Schrauben, die aus der grauen Wand herausragten und beschloss die Kaiserpinguine, Adelie-, Zügel- sowie Schopfpinguinen auszuschließen. Auch die Eselspinguinen und Gelbaugenpinguinen kamen nicht in Frage. „Die Küken der Zwergpinguine sehen denen der Brillenpinguine sehr ähnlich. Dabei leben die Zwergpinguine hauptsächlich in Neuseeland und die Brillenpinguine an der afrikanischen Westküste und südafrikanischen Ostküste,“ überlegte er. „Da die Zwergpinguine ca. 40 cm groß werden und die Brillenpinguine bis zu 70cm müsste es sich eigentlich um die Zwergpinguine handeln. Andererseits ist die Größe auf die Entfernung schwer einzuschätzen“. Krampfhaft versuchte er sich an weitere

Die Stelle fand ich zäh. Liegt aber vielleciht an mir. Aber hier hätte ich es übersprungen. Vielleicht auch da irgendwie was reinbauen, was zum Weiterlesen animiert.
Man kann hier und da noch was ankreiden. Ein paar Füllwörter sind drinnen, manche Sätze wollen nicht reinpassen, aber ingesamt fand ich deinen Text gut und darum erwähne ich diese Passagen erst einmal nicht. Vielleicht macht es am Ende den Charme deiner Geschichte aus und den möchte ich nicht zerstören, denn gegen Ende hast du mein Interesse geweckt.

lg Hubi und viel Spaß noch =)


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Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

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-K-M-S-
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Beiträge: 22
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Beitrag05.05.2011 21:54

von -K-M-S-
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Danke für eure Meinungen

@ Jarda: Viele Dank für die Anregeungen. Es freut mich sehr, dass ich dich am Ende noch bekommen habe. Eigentlich benutze ich nicht so viele Adjektive, aber ich wollte mich spezifischer Ausdrücken. Deshalb habe ich mich bewusst dafür entschieden und hatte beim Schreiben auch das Gefühl, dass man sich die Situation besser vorstellen kann. Vielleicht habe ich es übertrieben?! Werde versuchen mit deinen Anregungen zu arbeiten.

Q Bastard: Die Pinguin Geschichte ist echt ein Phänomen. Habe sie schon in verschiedenen Varianten gehört. Mal war es ein Kind, mal ein Mensch mit geistiger Behinderung der den Pinguin mitgenommen hat. Der Tatort wechselt auch oft. Echt interessant wie sich so etwas entwickelt.
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DasProjekt
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Beitrag06.05.2011 07:06

von DasProjekt
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Hallo K-M-S,

Zuviel Beschreibung. Will ich an dieser Stelle wirklich wissen, welche Farbe seine Jacke hat?

Zweimal "mild" innerhalb des ersten Abschnittes. Zuviel für ein von Natur aus "wässriges" Wort. Wenn du schon Adjektive zur Beschreibung heranziehst (cleverer sind "wie"-Beschreibungen, Vergleiche, aber die müssen sitzen), dann sollten es "stark klingende" Wörter sein.

Über die grauen Ziegelsteine bin ich auch gestolpert. Und über die "roten und gelben Ockerfarben". Rot ist nicht gelb ist nicht ocker. Da musst du noch kräftig dran arbeiten.

Das Pinguindenken ist in der Tat irritierend. Aber nicht auf eine Weise, die neugierig macht, sondern die vielmehr abtörnt. Damit kriegst du vielleicht Antarktis-Begeisterte (die dann sehr wahrscheinlich vom weiteren Verlauf der Geschichte enttäuscht sein würden), aber viele Otto Normalleser werden sich abwenden, weil sie Ornithologie vermuten, wo wahrscheinlich nicht mal Ornithologie ist. Nur kommen dann viele nicht so weit, weil sie deine Geschichte schon nach dem Anfang beiseite legen.

Diese Gedankengänge deines Protagonisten können nur bedingt den Leser fesseln. Wenn, dann musst du sie in wirklich außergewöhnliche Worte fassen, aber davon bist du noch zu weit entfernt.

Zitat:
aber das Sonnenlicht wärmte seine Haut spürbar

Aufpassen, Perspektive. Du befindest dich im Kopf von Ole, wenn du die Geschichte so erzählst. Und Ole kann nur "beschreiben", was er sieht oder hört oder spürt. Ergo: "spürbar" ist an dieser Stelle nicht nur entbehrlich, sondern schlichtweg falsch, weil es sich aus der Beschreibung selbst ergibt. Dieser explosionsartige Übergang von personal in auktorial ist ein häufiger Fehler (und leider nicht nur bei Anfängern).


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Beka
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Beiträge: 2372



Beitrag06.05.2011 08:56
Re: Romananfang
von Beka
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Hallo K-M-S

stilistisch wurde ja schon einiges gesagt.
Ich bin inhaltlich über diesen Satz gestolpert:

-K-M-S- hat Folgendes geschrieben:

 Die Frau vom Jugendamt hatte wohl recht als sie meinte, dass er Zoe nicht alleine unterrichten könnte.


Was meinst Du damit? Homeschooling?


Viele Grüße

Beka
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag07.05.2011 05:19

von Nordlicht
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Hallo K-M-S,

ich hab den Text zur Hälfte durchgelesen. Nur zur Hälfte, weil mir die vielen Beschreibungen und Informationen zu viel waren. Ich tue mich mit Anfängen auch immer schwer und kenne die Gefahr, den Leser in einer Fülle von Infos zu ertränken, die man ihm eigentlich nicht unbedingt auf der ersten Seite um die Ohren schlagen muss (ist es notwendig, gleich zu wissen, dass Oles Haar nicht nur dünner wird, sondern auch braun ist?).

Du schreibst schön flüssig und zeichnest auch ganz gute Bilder mit Deinen Sätzen, aber könntest meiner Meinung nach wesentlich mehr mit weniger Worten sagen - zB anstelle der Anzahl rein beschreibender Sätze über das Herbstlicht stattdessen knapp irgendwas à la "die letzten Blätter am Baum glühten orange im Nachmittagslicht".

An der Stelle mit den Pinguinen geht es mir mit dem "info dumping" komplett über Bord - nach den ganzen beschreibenden Einzelheiten vom Anfang nun noch mahr Details, aber über Pinguine. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Beziehung zu Deinem Protagonisten aufgebaut habe (die äußerlichen Beschreibungen von ihm helfen mir dazu nicht), interessiert mich das an dieser Stelle auch nicht so sehr, dass er sich Gedanken über die verschiedenen Pinguinarten macht.

Für mich würde der Anfang besser funktionieren, wenn Du direkt mit Ole vor dem Pinuingehege anfangen würdest und mehr Befindlichkeiten reinschreiben würdest - hat Ole Freude an den Pinguinen oder tun sie ihm Leid? Und warum Pinguine? Wie ist Ole zumute? Auf die Art und Weise kann ich eine Beziehung zu Deinem Protagonisten aufbauen.

Vielleicht hilft Dir das weiter smile


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