maisummen

[Perry]

maisummen

als sie an mir vorbeizog,
lag ein duft in der luft.
ich nahm witterung auf,
aber sie war schneller,
mit taffem flügelschlag.

[Eredor]

Hi Perry,

auf den Punkt gebracht: kurzes direktes Gedicht, das meines Erachtens nichts Besonderes, aber handwerklich durchaus gelungen ist. Die Metapher an sich ist nicht ausgefallen genug, um einen solch kurzen Text tragen zu können.
Dennoch wie gesagt; liest sich nett mal so für zwischendurch.

lg Dennis

[Perry]

es freut mich immer, wenn "kompetente" Kollegen meine Werke begutachten. Vielleicht könntest du mir ja einen Tipp geben, welche Pointe aus deiner Sicht hier "tragender" wäre. Ich arbeite gern an meinen Texten.  
LG
Perry

[Eredor]

Ich weiß nicht, ob deine Antwort auch wirklich genau so zickig gemeint war wie sie bei mir ankam, aber ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du als 58jähriger mit Kritik klarkommst.
Dein Gedicht ist insofern nur mittelmäßig, weil deine Metapher verbraucht ist. Das LI als fliegendes Mysterium; gut allerdings ist, dass der Text eine Geschichte erzählt und wie gesagt handwerklich gelungen ist.

Allerdings befürchte ich, dass du den Text meiner Meinung nach nicht mehr groß verbessern kannst, eher verschlimmbessern. Das Gedicht ist so kurz, dass du direkt alles umschmeißen müsstest, um etwas anderes daraus zu machen. Dass du durchaus sehr gute Gedichte schreibst, weiß ich und deshalb empfehle ich dir, dieses eine so stehen zu lassen wie es ist. Schlecht ist es ja nicht.

lg Dennis

[Perry]

also zickig wollte ich bestimmt nicht rüberkommen, das ist eher was für die jüngere Generation.  
Mir ging es mehr darum dir vorzuführen, dass Kritik auch den Kontex eines Gedichtes berücksichtigen sollte. Du würdest von einem Jogger ja sicher auch nicht verlangen, dass er von 0 auf Hundert in 6 Sekunden beschleunigt. Im Klartext für ein Frühlingskurzgedicht gibt es nicht so viele tragende Metaphern, also muss man aus dem Möglichen, das Beste machen. Es gibt ja meist nicht nur eine Sicht auf einen Text. Wie wäre es  z.B. wenn der Text das alljährliche Maisummen ironisch hinterfragt. Wie "taff" wäre es, wenn sich die beiden Protagonisten ihrer "triebgesteuerten" Rolle als Jäger und Beute bewusst wären und nur so tun als ob.  
Aber das ist nur so ein Gedanke am Rande, da gäbe es sicher noch mehr Betrachtungswinkel, wenn man sich die Mühe macht sich darauf einzulassen.
Ich will jetzt aber gar nicht weiter ausholen, denn sonst gerate ich noch in den Verdacht meinen Text verteidigen zu wollen. Für dich war er eben nur mittelmäßig, woraus ich die Info ziehe, dass ich den ironischen Aspekt vielleicht einen Tick deutlicher rausarbeiten sollte.
LG
Perry

PS: Neue Variation:

maisummen

als sie an mir vorbeizog, lag
ein duft in der luft. ich nahm
witterung auf, aber sie war
mal wieder schneller, mit
ihrem taffem flügelschlag.

[Berni]

Wie Eredor schon sagt: liest sich nett mal so zwischendurch. Mehr ist das nicht, nach meinen Augen verpufft alles nach der zweiten Zeile. Wo der leser jetzt etwas erwartet, wirst du belanglos mit "nehme ich Witterung auf" und dann noch das "mit taffem Flügelschlag".

Ich sehe es also ähnlich wie Eredor und wollte mich zum Text eigentlich gar nicht äußern. Deine Antworten an Eredor jedoch haben mich gereizt, sind sie doch wieder eine typische Perry-Reaktion auf Kritik.

[Perry]

du wirst doch nicht nachtragend sein, nur weil ich nicht jede Kritik annehme und mich sofort in Staub und Asche wälze.
Ich nehme Kritik gerne an, wenn ich sie als konstruktiv und fundiert erachte. Mit subjektiven Gefühlsäußerungen wie "liest sich nett" kann ich nun mal nicht viel anfangen. Dann gebe ich durchaus gerne auch mal einen Tipp wie Kritik besser sein könnte, denn auch das will gelernt sein.
LG
Perry
PS: Ansonsten ist die Forenwelt ja groß genug, sodass wir und nicht die Zeit stehlen brauchen.