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Pippo Schneckenpost
P Alter: 34 Beiträge: 7
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P 12.05.2011 19:36 Der Anfang einer längeren Geschichte von Pippo
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Hallo zusammen,
das hier ist der erste Teil meines ersten Kapitels. Würde gerne wissen, ob sich der Text als solches eignet und was ich daran noch verbessern kann. Habe ihn mittlerweile so oft durchgekaut, dass er mir aus den Ohren wieder herausgeschossen kommt und mir fällt es schwer zu beurteilen was jetzt gut und was schlecht ist.
Zittrig hielt Narlon einen vergilbten Umschlag in seinen Händen. Das wächserne Siegel war blass, aber nicht gebrochen. Beinahe täglich starrte er das zerknitterte Papier an und verlor sich in seinen Gedanken. Ein dicker Kloß formte sich in seiner Kehle. Ohne seinen Blick von dem Brief abzuwenden nahm er einen kräftigen Schluck Bier aus seinem Krug.
Bellendes Gelächter riss Narlon aus seiner Abwesenheit, als sich zwei torkelnden Gestalten zu ihm an die Bar gesellten. Kaum in der Lage aus eigener Kraft zu stehen, stützten sie ihre Hände auf das verklebte Holz.
Trotz des fahlen Kerzenscheins, das in der Spelunke vorlieb nahm, konnte man deutlich die geröteten Gesichter und trüben Blicke der beiden Männer erkennen. Lauthals übertönten sie das Gemurmel der Menge und die Musik aus den verqualmten Hinterecken der Taverne und verlangten vom sichtlich überarbeiteten Wirt nach einer weiteren Runde Branntwein. Gierig spülten sie den Alkohol herunter.
Mit weit ausschweifender Geste verlangte der kleinere der Beiden nach einer weiteren Runde wobei er drohte sein Gleichgewicht zu verlieren. Wild mit den Armen wedelnd versuchte er sich auf den Beinen zu halten, fand in seinem Taumel jedoch keinen Halt. Er stürzte und schlug hart auf die knarrenden Dielen.
Sein vollbärtiger Kollege steckte immer noch mit der Nase in seinem Krug, ohne bemerkt zu haben, was passiert war. Umso verwirrter wirkte er, als er auf seinen Kumpel schielte, der regungslos zu seinen Füßen lag.
„ Ian was ist los?“, rülpste er verdutzt und sah den Mann neben ihm, der anteilnahmslos und mit hängendem Kopf an der Theke kauerte.
„ Hey du! Was hast du mit Ian gemacht du Drecksack?“
Nachdenklich strich sich Narlon durch sein langes Haar; starrte den Brief an. Den dröhnenden Vollbärtigen nahm er überhaupt nicht wahr.
„Ich rede mit dir Bursche...“ Der Dicke schien nicht länger reden zu wollen und balancierte am Schanktisch entlang zu Narlon hin. Er versuchte ein grimmiges Gesicht aufzusetzen doch der Alkohol tat mit seinem Körper, was er wollte, und verwandelte es in eine gehaltlose Grimasse. Überrascht kniff er die Augen zusammen als er vor dem breitschultrigen Mann stand.
„Du bist doch der hinterhältige Mistkerl vom Hafen!“, prustete er heraus und legte in freudiger Erwartung seine Faust in die Handfläche seiner anderen Hand. „Hätte nicht gedacht, dich hier nochmal zu treffen du mieser Schweinehund. Besser du gibst mir jetzt mein Gold zurück, wenn du in einem Stück bleiben willst!“
Wie in Trance wandte Narlon sich dem Bärtigen zu. Er blickte ihn an als hätte man ihm das Herz aus der Brust gerissen. Kurz schien es, als würden seine Augen schimmern. Doch dann war die Trauer verschwunden, weggeweht wie ein Schleier vom Wind. Eiskalte Augen traten darunter hervor und durchbohrten den Dicken. „Verschwinde...“
Der Bärtige wirkte unsicher und verharrte in seiner Bewegung. Wäre er noch dazu in der Lage gewesen, hätte man denken können, dass er seine Möglichkeiten abwägt. Doch der Alkohol war es, der ihn führte. Dann schien er seine Starre bewältigt zu haben.
Mit einem Grölen grapschte er nach Narlons Schulter. Instinktiv wich dieser aus und packte den Dicken an seinen Wams und schmetterte ihm im selben Atemzug das Knie in die Magenhöhle. Hohles Stöhnen war zu vernehmen, als sich der Dicke unter Schmerzen krümmte. Wie ein Kartenhaus fiel er in sich zusammen; wirkte nunmehr wie eine hagere Gestalt. Die Musik war verstummt.
Narlon zerrte den Orientierungslosen zur Schanktür, die Füße über die Dielen schleifend; wehrlos. Grob stieß er die Türläden bei Seite und warf den Bärtigen in die Dunkelheit. Ein schmatzendes Geräusch ließ Narlon wissen, dass der Dicke in der matschigen Brühe vor ihm gelandet war, die einst einen Weg geformt hatte.
„Besser du trittst mir nicht mehr unter die Augen.“, sagte Narlon beinahe mehr zu sich selbst als zu dem Dicken.
Dann machte er auf der Türschwelle kehrt und schloss das Licht wieder nach innen ein; die Musik erklang von Neuem. Einige klatschten lachend Beifall und schienen bestens amüsiert, als sie erneut ihre Gespräche aufgriffen und sich gegenseitig mit ihren schmierigen Glücksspielen das Gold aus den Taschen jubelten.
Narlon schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit und stiefelte schweigend zurück an die Bar.
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Hoody Exposéadler
Beiträge: 2273 Wohnort: Alpen
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14.05.2011 11:02
von Hoody
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Heyho Pippo. Leider kam ich nicht sehr weit beim Lesen.
Zitat: | Zittrig hielt Narlon einen vergilbten Umschlag in seinen Händen. Das wächserne Siegel war blass, aber nicht gebrochen. Beinahe täglich starrte er das zerknitterte Papier an und verlor sich in seinen Gedanken. Ein dicker Kloß formte sich in seiner Kehle. Ohne seinen Blick von dem Brief abzuwenden nahm er einen kräftigen Schluck Bier aus seinem Krug. |
war blass - geht doch schöner.
zerknitterte - muss nicht sein
Auch finde ich die Formulierung seltsam. Ein dicker Kloß formt...ne.
Ich gehe jetzt erst einmal auf die Adjektive ein. Es gibt noch mehr zum Verbessern, aber am besten fängst du erstmal mit deinen Adjektiven an. Die meisten sind nicht nötig. Viele brauchst du gar nicht.
Zitat: |
Bellendes Gelächter riss Narlon aus seiner Abwesenheit, als sich zwei torkelnden Gestalten zu ihm an die Bar gesellten. Kaum in der Lage aus eigener Kraft zu stehen, stützten sie ihre Hände auf das verklebte Holz. |
Die zwei Sätze hast du seltsam formuliert finde ich. Es liest sich steif und zäh. Auch wieder die Adjektive. Sei locker beim Schreiben. So liest es sich ziemlich verkrampft. Nicht so toll. Ich kam auch nicht weiter. Den Rest habe ich nur überflogen.Viel, viel,viel Lesen und auf den Satzbau achten.
Ich empfehle die Ralphies Schreibwerkstatt =)
lg Hubi
_________________ Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D
Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.
"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant
"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer |
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Sterchen Gänsefüßchen
Alter: 35 Beiträge: 21 Wohnort: Kayl (Luxemburg)
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14.05.2011 14:22
von Sterchen
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Neben einigen Kommafehlern, finde ich auch, dass es etwas gezogen wirkt. Einige Adjektive sind überflüssig, wie Jarda bereits bemerkt hat.
Trotz des fahlen Kerzenscheins, das in der Spelunke vorlieb nahm,
finde ich persönlich quch eine komische Formulierung
Trotz des fahlen Kerzenlichtes spiegelte sich der Alkohol deutlich erkennbar in ihren trüben Blicken?
Aber die Idee mit einem Spelunkenstreit anzufangen finde ich einen guten EInstieg...
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Pippo Schneckenpost
P Alter: 34 Beiträge: 7
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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14.05.2011 19:09
von seitenlinie
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Hallo Pippo,
ich denke, Du hast Dich festgefahren.
Zur Auflockerung versuche mal, eine Szene auf unterschiedliche Art und Weise zu erzählen (Perspektive, Zeitform, Gliederung).
Manchmal hilft auch der zeitliche Abstand. Lass es vier Wochen ungesehen liegen.
Die Struktur gefällt mir nicht.
Beispiel:
Zitat: | Trotz des fahlen Kerzenscheins, das in der Spelunke vorlieb nahm, konnte man deutlich die geröteten Gesichter und trüben Blicke der beiden Männer erkennen. Lauthals übertönten sie das Gemurmel der Menge und die Musik aus den verqualmten Hinterecken der Taverne und verlangten vom sichtlich überarbeiteten Wirt nach einer weiteren Runde Branntwein. |
Du beschreibst mehrere Figuren, die Handlung und die Taverne gleichzeitig. Das verwirrt und ermüdet den Leser.
Konzentriere Dich zuerst auf den wesentlichen Handlungsstrang. Ziehe den Leser damit in die eigentliche Story hinein.
Ich habe mal ein Beispiel aufgeschrieben. Der Wechsel der Perspektive ist vielleicht etwas gewagt und hängt schließlich davon ab,
wie es im gesamten Roman gehandhabt wird.
Aus seiner Manteltasche zog Narlon einen vergilbten Umschlag. Seine Hände zitterten. Der Umschlag war verschlossen,
das Siegel ungebrochen. Narlon starrte auf das zerknitterte Papier und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Krug.
Mit der linken schob er den Bierkrug auf der klebrigen Theke weit von sich. Während er den Brief wieder verstaute und
sich langsam aufrichtete, driftete sein Blick ins Leere.
(An dieser Stelle könnte man noch etwas mehr von Narlon erzählen / andeuten)
(Wechsel der Erzählperspektive, um die direkte Anrede vorzubereiten)
In dieser gottverlassenen Hafenkneipe wurde ein Mann wie Narlon kaum beachtet. Hätte man genauer hingesehen,
wären wohl seine ….. aufgefallen. Aber die Gäste in der schäbigen, verrauchten Taverne waren damit beschäftigt,
das eigene Scheitern mit einem Übermaß an Whisky auszumerzen. Der Fusel war billig und wo sie die wenigen Cents
aufgetrieben hatten, konnte man nur erahnen. Jobs gab es hier keine.
„Hey Du, …Drecksack!“
Nachdenklich strich sich Narlon durch sein langes Haar. Den dröhnenden Vollbärtigen hatte er überhaupt nicht wahrgenommen.
„Ich rede mit Dir, Du Mistkerl.“
Narlon zuckte kurz zusammen und wendete seinen Blick ...
Gruß,
Carsten
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Pippo Schneckenpost
P Alter: 34 Beiträge: 7
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