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Gast
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19.04.2011 17:40 Der Mann der "Nichts" wollte von Gast
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Der Mann der "Nichts" wollte
Paul saß in der Falle. Alle Fluchtwege waren im versperrt. Um ihn herum formierten sich seine Verfolger. Es fehlte nur noch ein Auslöser der die Meute dazu bewog loszuschlagen. Einer der den ersten Schritt wagte. In seiner Verzweiflung warf Paul sich auf den Boden und bat um Gnade.
„Warum nur?“ rief er. „Warum... Ich habe doch nichts getan...“
Ein halbes Jahr zuvor. Paul erwachte aus einem langen Traum und sah unvermittelt in das Antlitz Gottes.
„Noch mal Glück gehabt mein Junge...“ sagte Dieser. „Das hätte böse enden können...“
Wagen, Graben, Totalschaden. Rettung in letzter Minute. Blutungen, Knochenbrüche, Bettruhe. Gott hieß also Herr Gruber und war der zuständige Oberarzt. Dass Pauls Hirn während seiner Rettung etwas zu lange von der Sauerstoffzufuhr abgetrennt gewesen war schien niemand zu bemerken. Am allerwenigsten Paul selbst. Der nutzte seine Auszeit um ausführlich über sein bisheriges Leben nachzudenken. Behütete Kindheit, angenehme Schulzeit pubertierender Revolutionär, Weltverbesserer. Später folgte ein Richtungswechsel: Jurastudium, gut bezahlter Job, wechselnde Beziehungen. Party-Paul wie er allgemein genannt wurde liebte Geld, schnelle Autos, Frauen, Alkohol, Kokain und landete zuletzt im Straßengraben.
Sollte das alles gewesen sein?. Er fühlte eine tiefe Leere. Sein bisheriges Leben nur eine Schmierenkomödie? Und jetzt? Fast das vorzeitige Ende. Er fragte sich ob dieser Unfall nicht einen tieferen Sinn verbergen würde, vielleicht einen Wink des Schicksals der ihm den rechten Weg zuführen sollte. Während den Wochen seiner Genesung erneuerte Paul sich selbst und fühlte sich wie neugeboren. Noch vom Krankenbett aus kündigte er seine Arbeit. Wieder Zuhause räumte er gründlich auf. Er verkaufte sein gesamtes Hab und Gut, kleidete sich in weiße Leinentücher, trug graumelierte Engelslocken und bereite sich vor auf Wanderschaft zu gehen.
Es zog ihn Richtung Innenstadt bis sich sein Magen an der nächstgelegenen Dönerbude zu Wort meldete. Eigentlich wollte er sich alleine von Licht ernähren, doch schien sein Körper dafür noch nicht gereift genug. Zum Glück hatte er etwas Kleingeld für Notzwecke eingesteckt, von seiner Kreditkarte mal abgesehen. Diese benötigte er noch am selben Abend für ein Hotelzimmer, als ihm ein Betrunkener eine Dose Starkbier an den Kopf warf und ihm unmissverständlich klar machte wie gefährlich die Nächte in deutschen Großstädten sein können. Als er in der Badewanne lag und an seinem Champagner schlürfte verspürte er dennoch eine große Zufriedenheit über diesen ersten Tag als Wanderprediger. Nur was er genau predigen sollte hatte er längst vergessen da er erneut unter Hirnsausen litt.
Am nächsten Morgen ging er gutgelaunt und gestärkt in die Stadt um seine Mitmenschen zu beglücken. Dies erwies sich jedoch schwieriger als gedacht. Kaum einer nahm Notiz von ihm, man nannte ihn bestenfalls einen „Armen Spinner“ oder beschimpfte ihn als „Taugenichts“. Dann überkam Paul die ersehnte Erleuchtung. Er zückte seine Kreditkarte, hob für einige hundert Euro Zwanziger ab und begann diese zu verteilen. Auf einmal wurde er beachtet. Und wie! Diese Aktion verursache einen wahren Aufstand und rief die Polizei auf den Platz. Paul wurde festgenommen, verwarnt und nach seinem Rausschmiss gleich vor dem Revier von Fernsehreportern abgefangen. Noch am selben Abend konnte ganz Deutschland seine Äußerungen im Privatfernsehen verfolgen. Er faselte in seiner Verwirrtheit zusammenhanglos von Liebe, Loslassen können, von Freiheit und göttlicher Eingebung.
Als er Tags darauf wieder den gleichen Platz aufsuchte, um sein Geld zu verteilen, wurde er bereits von einer regelrechten Menschenmenge erwartet. Man jubelte ihm zu und als die Polizei den Tumult auflösen wollte war sie maßlos überfordert. Einige Reporter drangen bis zu Paul durch und er rief die Menschen dazu auf, ihre Arbeit ruhen zu lassen, um allein der Liebe zu huldigen. Die Menge jauchzte und applaudierte.
Der nächste Tag sollte als „Kölner Tag der Liebe“ in die deutsche Geschichte eingehen. Niemand hätte gedacht, dass so viele Menschen Pauls Aufruf folgen würden. Das Ganze mündete in einer Prozession, angeführt von einem mit Geld um sich werfenden Irren und überall in der Stadt verließen die Leute ihren Arbeitsplatz um sich der ausgelassen feiernden Menge anzuschließen. Der Tag endete damit, dass sich die Menschen abends vor dem Kölner Dom ungehemmt der freien Liebe hingaben. Sodom und Gomorrha mitten in Deutschland.
Kanzlerin Murksel machte ein sorgenvolles Gesicht. Eigentlich machte Frau Murksel ständig ein sorgenvolles Gesicht. Die schwarzen Männer die das Land regierten hatten sie zu einem Treffen einberufen. Dringlichkeitsstufe Eins. Mustermann, Vizekanzler und Außenminister stand ihr zur Seite.
„Wir müssen unbedingt die Steuern senken.“ meinte dieser.
Mustermann. Ein Grund mehr sich Sorgen zu machen.
Eine massive Eichenholztür öffnete sich wie aus Geisterhand und ein Diener der schwarzen Männer, ein langer dürrer Man, der Max Schreck auffällig ähnlich sah, bat die Kanzlerin herein. Mustermann musste die Tür hüten.
„Bitte nehmen sie Platz.“ sagte Schreck mit eisiger Stimme.
Murksel tat wie befohlen. Die schwarzen Männer, es befanden sich auch einige Frauen darunter, trugen ihre dunklen Kutten und die übliche Clownsrmaske vor den Gesichtern. Sie waren es die das Land regierten. Seit jeher.
„Wir Sorgen uns“ sagte der Sprecher der schwarzen Männer. „Wenn das, was heute in Köln stattfand sich weiter ausbreiten sollte, könnte ein Flächenbrand entstehen der das ganze Land erfasst.“
Murksel dachte an ihren Wellensittich der allein in ihrer Wohnung auf sie wartete. Armes „Pupsi“.
„Wir müssen unverzüglich eingreifen. Dieser selbsternannte Guru muss weg. Ohne Eingreifen der Polizei. Wir dürfen keinen Märtyrer erschaffen. Die Meute selbst muss sich gegen ihn wenden. Wir haben bereits eine Plan zurechtgelegt...“
„Franzi“ dachte Murksel. Sie hätte ihren Sittich doch lieber „Franzi“ nennen sollen.
- wird Paul der Meute doch noch entkommen?
- welchen teuflischen Plan haben die schwarzen Männer ausgeheckt?
- Wird Frau Murksel ihren Sittich umtaufen?
- Wer zum Teufel ist eigentlich dieser Mustermann?
Bleiben sie dran, wenn es nächstes Mal wieder heißt:
Der Mann der Nichts wollte.
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Humpenstemmer Eselsohr
Alter: 53 Beiträge: 363 Wohnort: Bremen
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19.04.2011 18:53
von Humpenstemmer
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Schalten sie auch nächste Woche ein, wenn sie... Die Muppets Show läßt grüßen.
Aber am Besten fand ich Kanzlerin Murksel
Die Geschichte hat mir vom Inhalt sehr gut gefallen, hat nur noch gefühlte 12000 Kommafehler.
Eine Überarbeitung lohnt sich aber auf alle Fälle.
mfg
Niels
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Gast
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20.04.2011 12:32
von Gast
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Als alter "Schweine im Weltall" Fan hab ich mir vor kurzem die Muppets auf DVD gekauft... Färbt ab...
Sch... Kommas. Habe eben erst den Duden Rechtschreibtrainer durch... aber Rom wurde bekanntlich auch nicht an einem Tag gebaut.
Manche Geschichten setzt ich relativ früh ins Netz um noch viel Luft nach oben zu lassen... Natürlich sollte man Rechtschreibfehler vermeiden, aber bei jeder Verbesserung pfusche ich auch wieder am Text rum... Zwickmühle...
Grüße...
mryello
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