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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Kein Robinson Crusoe


 
 
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Robert-Krause
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 37
Beiträge: 19
Wohnort: Dresden


Beitrag13.04.2011 20:06
Kein Robinson Crusoe
von Robert-Krause
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Kein Robinson Crusoe

Auf einer Dampferfahrt durch das Niederlausitzer Seenland schaukelt das Schiff abenteuerlich und im Einklang mit den fußknöchelhohen Wellen auf dem Senftenberger See umher. An Board befinden sich gut einhundert heitere Urlauber, einer dicker als der andere, aber keiner hungriger als der kahle Walter. Kahl deshalb, weil ab Ohrenhöhe kein einziges Haar mehr auf seinem Kopf vorhanden ist. Lediglich an den Seiten zieht sich ein anmutiger Haarkranz in dunkler Farbe um sein Haupt.

An Deck wurde ein Buffet errichtet, die Schlange davor ist sehr lang, denn fast alle stehen an. So auch Walter, allerdings ist er einer der Glücklichen, die bereits im vorderen Drittel angelangt sind. Er riecht schon die gebratenen Würste auf dem Grill, das Sauerkraut und die Fleischklopse. Passioniert streckt er die Nase in die Luft und atmet tief ein.

Um ihn herum steht eine Vielzahl von Menschen, alle halten sich die Bäuche und man könnte den Eindruck gewinnen, sie hätten seit Tagen nichts mehr in den Magen bekommen. Walter wundert sich darüber, gab es doch erst vor weniger als zwei Stunden Frühstück, nur hatte er dieses Event, aufgrund eines defekten Weckers leider verpasst.

Endlich ist es so weit. Walter ist an der Reihe. Er bestellt vier Würste mit Kartoffeln und Sauerkraut und zusätzlich zwei üppig geformte Bratklopse, als Nachtisch. Sein winziger Teller ist dieser Anforderung kaum gewachsen, also bemüht er sich, möglichst unfallfrei zu einem ungestörtem Plätzchen zu gelangen.

Aber Walter wäre nicht Walter, wenn dieses Vorhaben nicht kläglich scheitern würde. Prompt stolpert er über ein herum liegendes Kabel. Sein Teller fliegt in hohem Bogen direkt auf die gewaltige Plautze eines sehr stämmig gebauten Mannes. Er trägt einen weißen Hut auf dem Kopf und eine Tätowierung auf dem rechten Unterarm. Zusätzlich schmückt ihn nun auch Walters Mittagessen. Ein riesiger Fettfleck auf seinem ärmelfreien Muskelshirt und vereinzelte Sauerkrautstückchen auf den Schultern verleihen seinem Erscheinungsbild eine gewisse Grazie. Der nette Herr sieht das nur leider ganz und gar nicht so. Er ist stinksauer und wenn Blicke töten könnten, Walter würde nicht mehr unter uns weilen. Eilig läuft er auf ihn zu und entschuldigt sich aufrichtig. "Du bist doch nicht ganz bei Trost, verschwinde du verdammter Badekappenträger!" Antwortete der Mann. Walter war noch nie ein Freund von feindlichen Auseinandersetzungen gewesen, also hebt er stillschweigend und mit nach unten geneigtem Kopf seinen Teller vom Boden auf und reiht sich erneut in die Schlange ein, als Letzter.

Während er ansteht, sieht er sich ein wenig um, schaut auf den See und die, im Takt der Wellen umher treibenen Bojen. Im Moment fahren sie ganz nah am Ufer einer kleinen Insel entlang. Sie befindet sich in Mitten des Sees. Das Gewässer ist nicht sehr groß. Man könnte binnen einer Stunde von der einen Seite zur anderen schwimmen, natürlich nur wenn man ein gut trainierter Schwimmer wäre. Walter hätte das höchstens mit Hilfe einer Luftmatratze und einer Ration Salamibrötchen im Gepäck schaffen können.

Plötzlich ertönt eine Durchsage aus den Lautsprechern des Schiffs. "Aufgrund eines technischen Problems des Schiffsmotors ist es uns leider nicht möglich die Fahrt fort zu setzen. In Kürze werden wir auf der Insel anlegen, von wo aus sie dann gemeinschaftlich zurück zum Urlaubergebiet laufen werden. Wir entschuldigen uns für diese Unannehmlichkeit." Sowas. Obwohl der Motor bereits vor einiger Zeit seltsame Laute von sich gab, hätte damit wohl niemand gerechnet.

Walter bangte um seine Mahlzeit, würde er es noch rechtzeitig schaffen an den Fressstand zu gelangen, bevor sie anlegen? Nein, das Schiff hielt bereits und ließ die Brücke aus. Jetzt ging es zu wie im Hamsterkäfig, alle tollten auf dem Dampfer umher, rempelten sich an und ließen ihrem Ärger freien Lauf. Aber Walter blieb ruhig. Bis zu letzt, als schon keiner mehr an Board ist bleibt er vor dem Buffet stehen und so schafft er es, in Eigeninitiative noch drei Bratwürste zu ergattern. Der Kellner ist schon längst nicht mehr an seinem Stand. Als Walter aufgegessen hat, läuft er die Brücke hinunter und hält Ausschau nach der Gruppe. Doch die ist mittlerweile schon auf und davon.

Die Insel ist nicht sehr übersichtlich gestaltet, es existieren keine Pfade oder Wegweiser. In einer Broschüre hatte er gelesen, dass diese Insel unter Naturschutz steht und eigentlich nicht zugänglich sei. Wie abenteuerlich, dachte er sich. Enthusiastisch bahnt er sich seinen Weg durch Gestrüpp und hervorstehende Wurzeln. Die Flora ist sehr widerspenstig und nicht selten peitscht ihm ein Ast ins Gesicht, als er durch die dicht gewachsenen Bäume und Gebüsche stolpert. Er hat schon ganz rote Strieben auf seinem kahlen Kopf.

Plötzlich bleibt er stehen. Im Gebüsch raschelt etwas, er kann es aber nicht identifizieren. Es kommt immer näher, als würde es sich an ihn heran schleichen. Die Geräusche werden lauter. Vielleicht ist es ein kleiner Hase oder ein Reh. Mit konzentriertem Blick lugt er durch die Blätter. Als er erkennt was es ist, verschlägt es ihm den Atem. Ein Wildschwein! Langsam, aber keines Falls vorsichtig kommt es auf ihn zu. Oh nein. Walter ist wie erstarrt, kann sich kaum rühren. Ehrfürchtig blickt er zu den Seiten, ohne dabei den Kopf zu bewegen und entdeckt einen Baum, ist sich aber nicht sicher, ob er es schaffen würde auf ihn hinauf zu klettern. Das Schwein ist schon ganz nah. Es ist riesig und reicht ihm fast bis zur Brust, was auch nicht sonderlich schwer ist, denn Walter ist kaum größer als ein Sitzball, dem schon einiges an Luft ausgegangen ist. Auf seiner Stirn bilden sich die ersten Schweißperlen. Seine Augen sind wach und weit aufgerissen.

Er muss schnell handeln, vermutlich würde das Fieh ihn sonst auffressen, genauso wie er es mit seinen Artgenossen schon so oft getan hatte. Welche Ironie. Walter liebt Wildschwein, besonders mit Preiselbeeren. Sollte dies etwa das Ende sein, verspeist von seinem Lieblingsessen?

Nach kurzem Zögern springt er zur Seite und flitzt samt seiner Masse zu einem nahe gelegenem Baum. Unbeholfen versucht er sein Glück, schafft es aber nur wenige Zentimeter in die Höhe. Da ist nichts zu machen, er ist zu dick. Und zu träge. Walter hängt am Baum wie eine verkochte Nudel an einem Kühlschrank. Er zittert vor Angst und presst sein Gesicht ganz fest in die Rinde. Tränen kullern seine fleischigen Wangen hinunter. Er schluchzt und winselt in sich hinein.

Als nach einigen Minuten die Lage noch immer unverändert bleibt, schaut er auf, ganz vorsichtig. Das Schwein ist verschwunden. Walter fällt ein Stein vom Herzen, er plumpst vom Baum und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Bewaffnet mit einem schweren Ast, den er am Boden findet, macht er sich auf leisen Sohlen auf, weiter in Richtung Urlaubergebiet.

Dieser Text war ursprünglich für einen KG-Wettbewerb zum Thema Insel, mit einer max. Wörterzahl von 1000, gedacht. Aufgrund schlechter Resonanz aus meinem Umfeld, kam es dann doch nicht dazu. Mich würde mal interessieren, wie ihr ihn einschätzt. Über Feedback, bzgl. Lesbarkeit, Ausdruck, Stil, Lesespaß, oder was euch sonst so einfällt, würde ich mich freuen.

Grüße, Robert

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Harald
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Beitrag13.04.2011 21:02

von Harald
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Hallo Robert,

die Geschichte ist locker zu lesen, ich grüble immer noch, an wen mich der Schtreibstil erinnert, irgendwo hat das was von "Butler Parker", (genau, Groschenliteratur habe ich auch gelesen) vermischt mit Kästner ...

Meines Erachtens nach ist die Szenerie auf dem Schiff zu sehr beschrieben, die Begegnung mit dem Wildschwein (Vieh, nicht Fieh) könnte hingegen ein wenig ausführlicher geschildert werden.

Obwohl, das ...
Es ist riesig und reicht ihm fast bis zur Brust, was auch nicht sonderlich schwer ist, denn Walter ist kaum größer als ein Sitzball
... scheint mir ein wenig übertrieben ...

Vom handwerklichen her fiel mir auf, dass du mit der Kommasetzung ein wenig auf dem Kriegsfuß stehst, einige unbedeutende Rechtschreibfehler enthalten sind, ansonsten - gut zu lesen.

LG

Harald


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Harald

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Robert-Krause
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Beitrag13.04.2011 21:19

von Robert-Krause
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Hallo Harald,

vielen Dank für deine Antwort und ja, du hast recht, mit der Kommasetzung steh ich tatsächlich auf Kriegsfuß. An einem ruhigen Sonntag werde ich die Regeln noch einmal studieren.

Locker zu lesen, klingt annehmbar smile

Da spürt man mal wieder die Unterschiede des Alters. Die Personen, den ich die Geschichte zum Probelesen gegeben hatte (ca. 25J.) hatten bemängelt, dass sie nicht übertrieben genug ist. Aber so ist die Jugend eben, kennt nach oben keine Grenzen. Haha.
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Hardy-Kern
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Beitrag13.04.2011 22:05

von Hardy-Kern
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Zitat Robert:

Auf einer Dampferfahrt durch das Niederlausitzer Seenland schaukelt das Schiff abenteuerlich und im Einklang mit den fußknöchelhohen Wellen auf dem Senftenberger See umher. An Board befinden sich gut einhundert heitere Urlauber, einer dicker als der andere, aber keiner hungriger als der kahle Walter. Kahl deshalb, weil ab Ohrenhöhe kein einziges Haar mehr auf seinem Kopf vorhanden ist. Lediglich an den Seiten zieht sich ein anmutiger Haarkranz in dunkler Farbe um sein Haupt.

An Deck wurde ein Buffet errichtet, die Schlange davor ist sehr lang, denn fast alle stehen an. So auch Walter, allerdings ist er einer der Glücklichen, die bereits im vorderen Drittel angelangt sind. Er riecht schon die gebratenen Würste auf dem Grill, das Sauerkraut und die Fleischklopse. Passioniert streckt er die Nase in die Luft und atmet tief ein.

Um ihn herum steht eine Vielzahl von Menschen, alle halten sich die Bäuche und man könnte den Eindruck gewinnen, sie hätten seit Tagen nichts mehr in den Magen bekommen.
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Ein Schiff schaukelt auf fußknöchelhohen Wellen? (mit hundert Menschen an Bord?) Schon mal gemessen? Das ist abenteuerlich? Kann man nebenher schwimmen. Passionierte Nasen, wo gibt es die? Und Schlangen sind von Natur aus lang.

Bitte mal die schwarzen Markierungen beachten und bestimmt überarbeiten.

Gehört in die Werkstatt.

Hardy
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Robert-Krause
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Beitrag13.04.2011 23:17

von Robert-Krause
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Hallo Hardy,

danke für deine Antwort, aber ich glaube dich hat die Stimmung des Textes nicht ganz ergriffen.

"Fußknöchelhoch" ist eine Art Synonym für "extrem niedrig" und kombiniert mit dem Begriff "abenteuerlich" entsteht Ironie. Der gesamte Text ist eine Art Parodie zu dem Roman von Daniel Defoe, wie der Titel bereits zu verstehen gibt. Kurz gesagt, er lebt von Übertreibungen, also nicht wundern, das ist Absicht.

Passioniert ist ebenfalls eine Übertreibung. Es soll begreiflich machen, mit welcher Leidenschaft Walter die Nase hebt.
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Robert-Krause
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 37
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Beitrag14.04.2011 03:10
Überarbeitete Version!
von Robert-Krause
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Auf einer Dampferfahrt, durch das Niederlausitzer Seenland, schaukelt das Schiff, abenteuerlich und im Einklang mit den fußknöchelhohen Wellen, auf dem Senftenberger See umher. An Bord befinden sich, gut einhundert, heitere Urlauber, einer dicker als der andere, aber keiner hungriger als der kahle Walter. Kahl deshalb, weil ab Ohrenhöhe, kein einziges Haar mehr auf seinem Kopf vorhanden ist. Lediglich an den Seiten, zieht sich ein anmutiger Haarkranz in dunkler Farbe um sein Haupt.

An Deck wurde ein Buffet errichtet, die Schlange davor scheint endlos, denn fast Alle stehen an. So auch Walter, allerdings ist er einer der Glücklichen, die bereits im vorderen Drittel angelangt sind. Er riecht schon die gebratenen Würste auf dem Grill, das Sauerkraut und die Fleischklopse. Leidenschaftlich streckt er die Nase in die Luft und atmet tief ein.

Um ihn herum steht eine Vielzahl von Menschen, alle halten sich die Bäuche und man könnte den Eindruck gewinnen, sie hätten seit Tagen Nichts mehr in den Magen bekommen. Walter wundert sich darüber, gab es doch erst vor weniger als zwei Stunden Frühstück, nur hatte er dieses Event, aufgrund eines defekten Weckers leider verpasst.

Endlich ist es so weit. Walter ist an der Reihe. Er bestellt vier Würste mit Kartoffeln und Sauerkraut und zusätzlich zwei üppig geformte Bratklopse, als Nachtisch. Sein winziger Teller ist dieser Anforderung kaum gewachsen, also bemüht er sich, möglichst unfallfrei zu einem ungestörtem Plätzchen zu gelangen.

Aber Walter wäre nicht Walter, wenn dieses Vorhaben nicht kläglich scheitern würde. Prompt stolpert er über ein herumliegendes Kabel. Sein Teller fliegt in hohem Bogen direkt auf die gewaltige Plautze eines sehr stämmig gebauten Mannes. Er trägt einen weißen Hut auf dem Kopf und eine Tätowierung auf dem rechten Unterarm. Zusätzlich schmückt ihn nun auch Walters Mittagessen. Ein riesiger Fettfleck auf seinem ärmelfreien Muskelshirt und vereinzelte Sauerkrautstückchen auf den Schultern verleihen seinem Erscheinungsbild eine gewisse Grazie. Der nette Herr sieht das nur leider ganz und gar nicht so. Er ist stinksauer und wenn Blicke töten könnten: Walter würde nicht mehr unter uns weilen. Eilig läuft er auf ihn zu und entschuldigt sich aufrichtig. "Du bist doch nicht ganz bei Trost! Verschwinde du verdammter Badekappenträger!" Antwortete der Mann. Walter war noch nie ein Freund von feindlichen Auseinandersetzungen gewesen, also hebt er, stillschweigend und mit gesenktem Kopf, seinen Teller vom Boden auf und reiht sich erneut in die Schlange ein, als Letzter.

Während er ansteht, sieht er sich ein wenig um, schaut auf den See und die, im Takt der Wellen umher treibenen Bojen. Im Moment fahren sie ganz nah am Ufer einer kleinen Insel entlang. Sie befindet sich in Mitten des Sees. Das Gewässer ist nicht sehr groß. Man könnte binnen einer Stunde von der einen Seite zur anderen schwimmen, natürlich nur wenn man ein gut trainierter Schwimmer wäre. Walter hätte das höchstens mit Hilfe einer Luftmatratze und einer Ration Salamibrötchen im Gepäck schaffen können.

Plötzlich ertönt eine Durchsage aus den Lautsprechern des Schiffs. "Aufgrund eines technischen Problems des Schiffsmotors, ist es uns leider nicht möglich die Fahrt fort zu setzen. In Kürze werden wir auf der Insel anlegen, von wo aus sie dann gemeinschaftlich zurück zum Urlaubergebiet laufen werden. Wir entschuldigen uns für diese Unannehmlichkeit." Sowas. Obwohl der Motor bereits vor einiger Zeit seltsame Laute von sich gab, hätte damit wohl niemand gerechnet.

Walter bangte um seine Mahlzeit, würde er es noch rechtzeitig schaffen an den Fressstand zu gelangen, bevor sie anlegen? Nein. Das Schiff hielt bereits und ließ die Brücke aus. Jetzt ging es zu wie im Hamsterkäfig, alle tollten auf dem Dampfer umher, rempelten sich an und ließen ihrem Ärger freien Lauf. Aber Walter blieb ruhig. Bis zu letzt, als schon keiner mehr an Board ist, bleibt er vor dem Buffet stehen und so schafft er es, in Eigeninitiative, noch drei Bratwürste zu ergattern. Der Kellner ist schon längst nicht mehr an seinem Stand.

Als Walter aufgegessen hat, läuft er die Brücke hinunter und hält Ausschau nach der Gruppe. Doch die ist mittlerweile schon auf und davon.

Wie bestellt und nicht abgeholt steht er da und mustert die Umgebung. Die Insel ist nicht sehr übersichtlich gestaltet, es existieren keine Pfade oder Wegweiser. In einer Broschüre hatte er gelesen, dass diese Insel unter Naturschutz steht und eigentlich nicht zugänglich sei. Wie abenteuerlich, dachte er. Enthusiastisch bahnt er sich seinen Weg durch Gestrüpp und hervorstehende Wurzeln. Die Flora ist sehr widerspenstig und nicht selten peitscht ihm ein Ast ins Gesicht, als er durch die dicht gewachsenen Bäume und Gebüsche stolpert. Er hat schon ganz rote Strieben auf seinem kahlen Kopf.

Plötzlich bleibt er stehen. Im Gebüsch raschelt etwas, er kann es aber nicht identifizieren. Es kommt immer näher, als würde es sich an ihn heran schleichen. Die Geräusche werden lauter. Vielleicht ist es ein kleiner Hase oder ein Reh. Mit konzentriertem Blick lugt er durch die Blätter. Als er erkennt was es ist, verschlägt es ihm den Atem. Ein Wildschwein! Langsam, aber keines Falls vorsichtig kommt es auf ihn zu. Oh nein! Walter ist wie erstarrt, kann sich kaum rühren. Ehrfürchtig blickt er zu den Seiten, ohne dabei den Kopf zu bewegen, seine Augäpfel wandern von links nach rechts. Er entdeckt einen Baum, ist sich aber nicht sicher, ob er es schaffen würde, auf ihn hinauf zu klettern. Das Schwein ist schon ganz nah. Es ist riesig und reicht ihm fast bis zur Brust, was auch nicht sonderlich schwer ist, denn Walter ist kaum größer als ein Sitzball, dem schon einiges an Luft ausgegangen ist. Auf seiner Stirn bilden sich die ersten Schweißperlen. Seine Augen sind wach und weit aufgerissen. Die Hauer des Wildschweins erscheinen ihm riesig und er bildet sich ein, Blutreste an ihnen zu erkennen. Er muss schnell handeln, vermutlich würde das Vieh ihn sonst auffressen, genauso, wie er es, mit seinen Artgenossen, schon so oft getan hatte. Welche Ironie. Walter liebt Wildschwein, besonders mit Preiselbeeren. Sollte dies etwa das Ende sein, verspeist von seinem Lieblingsessen?

Nach kurzem Zögern, springt er zur Seite und flitzt samt seiner Masse zu einem nahe gelegenem Baum. Unbeholfen versucht er sein Glück, schafft es aber nur wenige Zentimeter in die Höhe. Da ist nichts zu machen, er ist zu dick. Und zu träge. Walter hängt am Baum, wie eine verkochte Nudel an einem Kühlschrank. Er zittert vor Angst und presst sein Gesicht ganz fest in die Rinde. Tränen kullern seine fleischigen Wangen hinunter. Er schluchzt und winselt in sich hinein. Alles um ihm herum verschwimmt. Hilflos, beginnt er, sich seinem Schicksal zu ergeben. Er ist bereit zu sterben.

Doch als die, zu erwartende Ohnmacht ausbleibt und nach einigen Minuten, die Lage noch immer unverändert ist, schaut er auf, ganz vorsichtig. Das Schwein ist verschwunden. Er kann es nicht sehen. Walter fällt ein Stein vom Herzen. Mit einem erlösenden "Puuh!", plumpst er vom Baum und wischt sich, anschließend die Tränen aus dem Gesicht. Bewaffnet, mit einem schweren Ast, den er am Boden findet, macht er sich auf leisen Sohlen auf, weiter in Richtung Urlaubergebiet. Und wenn er den Weg noch nicht gefunden hat, dann sucht er ihn noch immer.
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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag14.04.2011 13:21

von Hardy-Kern
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Nun gut, hast noch mal korrigiert, aber hast immer noch Board statt Bord drin, unten. Die Wildschweinszene solltest du noch mal bearbeiten, da zuviele Aktionen auf einmal. Überfrachtest, übertreibst, bleib kürzer.

Hardy
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Pütchen
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Beitrag14.04.2011 13:49

von Pütchen
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Hallo Robert,

erst mal Willkommen im Forum smile

Deinen Text habe ich dir mal in die Werkstatt verschoben, da kannst du ordentlich daran feilen.

An Rechtschreibung und Kommasetzung muss noch was getan werden - auch inhaltlich gibt es noch einige Knackpunkte:

Zitat:
In Kürze werden wir auf der Insel anlegen, von wo aus sie dann gemeinschaftlich zurück zum Urlaubergebiet laufen werden.


Hui, können die über's Wasser laufen? Von einer Insel weg zum Urlaubsgebiet?

Das ist sicherlich alles überzogen, aber zu viel schadet dann doch wink

Ansonsten die Grundidee gefällt mir smile

Viele Grüße, Pütchen


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Robert-Krause
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Beitrag14.04.2011 15:06

von Robert-Krause
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So, das ist jetzt meine dritte Version. Das mit dem Überswasserlaufen kann ich gut verstehen. So sehr an die Tatsache gewöhnt, dass die Insel mit dem Festland verbunden ist und das auch noch ganz in der Nähe vom Urlaubergebiet, hatte ich ganz vergessen es dem Leser mitzuteilen. Danke für den Tipp.

Da der Text ja nun in der Werkstatt gelandet ist, bitte ich um scharfe Kritik. Zerflückt das Teil und hackt es anschließend zu Brei, damit irgendwann ein runder und lesbarer Text daraus wird.

Ihr würdet mir einen großen Gefallen machen, wenn ihr mich auf Fehler, bzgl. der Kommasetzung und Rechtschreibung, hinweist.

Also, auf in die dritte Runde.

Kein Robinson Crusoe

Auf einer Dampferfahrt durch das Niederlausitzer Seenland schaukelt das Schiff abenteuerlich und im Einklang mit den fußknöchelhohen Wellen, auf dem Senftenberger See umher. An Bord befinden sich, gut einhundert heitere Urlauber, einer dicker als der andere, aber keiner hungriger als der kahle Walter. Kahl deshalb, weil ab Ohrenhöhe, kein einziges Haar mehr auf seinem Kopf vorhanden ist. Lediglich an den Seiten zieht sich ein anmutiger Haarkranz, in dunkler Farbe um sein Haupt.

An Deck wurde ein Buffet errichtet, die Schlange davor scheint endlos, denn fast Alle stehen an. So auch Walter, allerdings ist er einer der Glücklichen, die bereits im vorderen Drittel angelangt sind. Er riecht schon die gebratenen Würste auf dem Grill, das Sauerkraut und die Fleischklopse. Leidenschaftlich hebt er die Nase und atmet tief ein.

Um ihn herum steht eine Vielzahl von Menschen, alle halten sich die Bäuche und man könnte den Eindruck gewinnen, sie hätten seit Tagen nichts in den Magen bekommen. Walter wundert sich darüber, gab es doch erst vor weniger als zwei Stunden Frühstück, nur hatte er dieses Event aufgrund eines defekten Weckers leider verpasst.

Endlich ist es so weit. Walter ist an der Reihe. Er bestellt vier Würste mit Kartoffeln und Sauerkraut und zusätzlich zwei üppig geformte Bratklopse, als Nachtisch. Sein winziger Teller ist dieser Anforderung kaum gewachsen, also bemüht er sich, möglichst unfallfrei, zu einem ungestörtem Plätzchen zu gelangen.

Aber Walter wäre nicht Walter, wenn dieses Vorhaben nicht kläglich scheitern würde. Prompt stolpert er über ein auf dem Schiffsdeck herumliegendes Kabel. Sein Teller fliegt in hohem Bogen, direkt auf die gewaltige Plautze eines sehr stämmig gebauten Mannes. Er trägt einen weißen Hut auf dem Kopf und eine Tätowierung auf dem rechten Unterarm. Zusätzlich schmückt ihn nun auch Walters Mittagessen. Ein riesiger Fettfleck auf seinem ärmelfreien Muskelshirt und vereinzelte Sauerkrautstückchen auf den Schultern, verleihen seinem Erscheinungsbild eine gewisse Grazie. Der nette Herr sieht das nur leider ganz und gar nicht so. Er ist stinksauer und wenn Blicke töten könnten: Walter würde nicht mehr unter uns weilen. Eilig läuft er auf ihn zu und entschuldigt sich aufrichtig. "Du bist doch nicht ganz bei Trost! Verschwinde du verdammter Badekappenträger!" Antwortete der Mann. Walter war noch nie ein Freund von feindlichen Auseinandersetzungen gewesen, also hebt er stillschweigend und mit gesenktem Kopf, seinen Teller vom Boden auf und reiht sich erneut in die Schlange ein, als Letzter.

Während er ansteht, sieht er sich ein wenig um, schaut auf den See und die, im Takt der Wellen umher treibenen Bojen. Im Moment fahren sie ganz nah am Ufer einer kleinen Insel entlang. Sie befindet sich in Mitten des Sees. Das Gewässer ist nicht sehr groß. Man könnte binnen einer Stunde von der einen Seite zur anderen schwimmen, natürlich nur wenn man ein gut trainierter Schwimmer wäre. Walter hätte das höchstens mit Hilfe einer Luftmatratze und einer Ration Salamibrötchen im Gepäck schaffen können.

Plötzlich ertönt eine Durchsage aus den Lautsprechern des Schiffs. "Aufgrund eines technischen Problems mit dem Schiffsmotor, ist es uns leider nicht möglich die Fahrt fort zu setzen. In Kürze werden wir auf der Insel anlegen. Von da aus werden sie dann gemeinschaftlich zurück zum Urlaubergebiet laufen. Wir entschuldigen uns für diese Unannehmlichkeit." Sowas. Obwohl der Motor bereits vor einiger Zeit seltsame Laute von sich gab, hätte damit wohl niemand gerechnet.

Walter bangte um seine Mahlzeit, würde er es noch rechtzeitig schaffen an den Fressstand zu gelangen, bevor sie anlegen? Nein. Das Schiff hielt bereits und ließ die Brücke aus. Jetzt ging es zu wie im Hamsterkäfig, alle tollten auf dem Dampfer umher, rempelten sich an und ließen ihrem Ärger freien Lauf. Aber Walter blieb ruhig. Bis zu letzt, als schon keiner mehr an Bord ist, bleibt er vor dem Buffet stehen und so schafft er es, in Eigeninitiative, noch drei Bratwürste zu ergattern. Der Kellner ist schon längst nicht mehr an seinem Stand.

Als Walter aufgegessen hat, läuft er die Brücke hinunter und hält Ausschau nach der Gruppe. Doch die ist mittlerweile schon auf und davon.

Wie bestellt und nicht abgeholt steht er da und mustert die Umgebung. Die Insel ist nicht sehr übersichtlich gestaltet, es existieren keine Pfade oder Wegweiser. In einer Broschüre hatte er am Vortag gelesen, dass diese Insel unter Naturschutz steht und eigentlich nicht zugänglich sei. Zu Beginn seines Urlaubs, am Senftenberger See, hatte er sich mit dem Auto verfahren. Als er damals am Wegesrand anhielt, um auf der Karte nach zu sehen, konnte er, unweit von ihm entfernt, ein großes Tor sehen. Es versperrte den Zugang zur Brücke, die das Festland mit der Insel verband.

Enthusiastisch bahnt er sich seinen Weg durch Gestrüpp und hervorstehende Wurzeln. Die Flora ist sehr widerspenstig und nicht selten peitscht ihm ein Ast ins Gesicht, als er durch die dicht gewachsenen Bäume und Gebüsche stolpert. Viele rote Strieben zieren bereits seinen kahlen Kopf.

Plötzlich bleibt er stehen. Im Gebüsch raschelt etwas, doch er kann es nicht deuten. Es kommt immer näher, als würde es sich an ihn heran schleichen. Die Geräusche werden lauter. Vielleicht ist es ein kleiner Hase, oder ein Reh. Mit konzentriertem Blick lugt er durch die Blätter. Als er erkennt, was es ist, verschlägt es ihm den Atem. Ein Wildschwein! Langsam, aber keines Falls vorsichtig, kommt es auf ihn zu. Oh nein! Walter ist wie erstarrt, kann sich kaum rühren. Ehrfürchtig blickt er zu den Seiten, ohne dabei den Kopf zu bewegen, hastig wandern seine Augäpfel von links nach rechts. Er entdeckt einen Baum, ist sich aber nicht sicher, ob er es schaffen würde, auf ihn hinauf zu klettern. Das Schwein ist schon ganz nah. Es ist riesig und reicht ihm fast bis zur Brust, was auch nicht sonderlich schwer ist, denn Walter ist kaum größer als ein Sitzball, dem schon einiges an Luft ausgegangen ist. Auf seiner Stirn bilden sich die ersten Schweißperlen. Seine Augen sind wach und weit aufgerissen. Die Hauer des Wildschweins erscheinen ihm riesig und er bildet sich ein, Blutreste an ihnen zu erkennen. Er muss schnell handeln, vermutlich würde das Vieh ihn sonst auffressen, genauso, wie er es mit seinen Artgenossen schon so oft getan hatte. Welche Ironie. Walter liebt Wildschwein, besonders mit Preiselbeeren. Sollte dies etwa das Ende sein, verspeist von seinem Lieblingsessen?

Nach kurzem Zögern springt er zur Seite und flitzt samt seiner Masse zu einem nahe gelegenem Baum. Unbeholfen versucht er sein Glück, schafft es aber nur wenige Zentimeter in die Höhe. Da ist nichts zu machen, er ist zu dick. Und zu träge. Walter hängt am Baum, wie eine verkochte Nudel an einem Kühlschrank. Er zittert vor Angst und presst sein Gesicht ganz fest in die Rinde. Tränen kullern seine fleischigen Wangen hinunter. Er schluchzt und winselt in sich hinein. Alles um ihm herum verschwimmt. Hilflos beginnt er, sich seinem Schicksal zu ergeben. Mit seinem Leben abzuschließen. Er ist bereit zu sterben.

Doch, als die zu erwartende Ohnmacht ausbleibt und nach einigen Minuten, die Lage noch immer unverändert ist, schaut er auf, ganz vorsichtig. Das Schwein ist verschwunden. Er kann es nicht sehen. Walter fällt ein Stein vom Herzen. Mit einem erlösenden "Puuh!", plumpst er vom Baum und wischt die Tränen aus seinem Gesicht.

Bewaffnet mit einem schweren Ast, den er am Boden findet, macht er sich auf leisen Sohlen, weiter in Richtung Urlaubergebiet. Und wenn er den Weg noch nicht gefunden hat, dann sucht er ihn noch immer.
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