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Nikan Erklärbär
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Beiträge: 3
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N 28.03.2011 17:36 Kleingeld von Nikan
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Neue Version »
»Entschuldigung, haben Sie etwas Kleingeld?«
Die Dame in schwarzer Hose und weißer Jacke gab mir keine Antwort und stöckelte, den Blick stur nach vorne gerichtet, an mir vorbei.
Die Decke auf der ich saß war dreckig, mein Rucksack roch nach Rattenkot und alten Klamotten. Der Duft der Freiheit. Ein Mann kam näher. Ich fragte auch ihn: »Haben Sie vielleicht etwas Kleingeld für mich?«
»Geh Arbeiten, Penner.« Er ging ebenfalls an mir vorüber, ohne mich noch einmal anzusehen.
»Klar doch, Arbeit macht frei!«, rief ich hinterher und drückte mich an die kalte Wand hinter mir. Mein Becher war leer, ich hatte heute noch keinen Cent verdient. Das Geld brauchte ich für Brot und eine Flasche Mineralwasser, vielleicht ein Bier und eventuell noch etwas warmes aus einem Fastfood Restaurant... Gute, alte Burger, der amerikanische Import; junge, fette Kinder, der deutsche Export: Familien verließen das Land und nahmen ihre fetten Kinder gleich mit, auf dass diese dort noch fetter werden konnten... wie fette alte Puten, krank und dennoch schlachtbereit.
Mein Magen knurrte. Ich hatte mir angewöhnt, kein Essen von Fremden mehr entgegen zu nehmen, nachdem mein Freund an einer Vergiftung jämmerlich verreckt war. Gekümmert hatte es natürlich niemanden. Wieso denn auch? Was hatte er denn großartig für die deutsche Wirtschaft getan?
Sie haben ihn anonym beerdigt, zumindest wurde mir das so erzählt.
Die Überlebenschancen für Straßenpunks sinken stetig. Wer den Winter überlebt muss sich im Frühling vor frisch rasierten Glatzen schützen und im Sommer vor Schleppe, Krätze und Co. Jetzt im Herbst hatte ich zwar auch die Schleppe, aber das kalte Wetter setzte mir zusätzlich zu. Krankheiten scheren sich einen Scheiß um Jahreszeiten.
Eine Mutter ging mit ihrem Kind an mir vorbei. Das Kind fragte sie, was ich hier machen würde. Die Mutter erklärte, dass ich hier sei damit man sähe, was man alles falsch machen könne, auf dass man es selbst vermeide. Ich winkte freundlich. Das Kind vergrub sein Gesicht im Rock der Mutter. Sie warf mir einen Blick zu der töten würde, wenn er nur könnte.
Ich gebe zu, es lief nicht an allen Tagen so schlecht wie an jenem Tag. Manchmal hatte ich auch Spaß beim Schnorren, gerade auch dann, wenn Freunde dabei waren. Aber zu dieser Zeit war ich in einer Stadt, die ich erst seit ein paar Stunden kannte und ich war nicht sicher, ob ich mir den richtigen Platz zum Schnorren gesucht hatte. Wohl eher nicht.
Ich griff in meinen Rucksack, wühlte zwischen Klamotten und Papieren, schob meine Ratte zur Seite, die sich irgendwo dazwischen zum schlafen zusammengerollt hatte. Ich zog ein Päckchen Zigaretten aus dem Rucksack. Es war leer. Ich zerknüllte das Päckchen und warf es auf die Straße.
Kein Essen, kein Trinken, keine Kippen. Es begann zu regnen.
Ich stand auf, rollte die Decke zusammen und befestigte sie an meinem Rucksack. Den leeren Becher verstaute ich ebenfalls. Im Regen verdient man schlecht. Zumindest war das bei mir so. Andere behaupten, gerade im Scheißwetter super Geschäfte zu machen. ›Mitleidsbonus‹ nannten sie es.
Es war Zeit, zu der verlassenen Hütte am Stadtrand zu gehen, die mir bei meiner Ankunft aufgefallen war. Ich hatte gesehen, dass sich dort ein paar Punks aufhielten. Vermutlich würde ich dort eine Nacht verbringen können, bis ich am nächsten Morgen wieder aufbrechen würde.
Vielleicht gab es ja sogar was zu trinken oder essen.
So stieg ich in die Bahn. Ein junger Mann im Anzug mit Aktenkoffer setzte sich mir gegenüber auf die dunkelblau gepolsterte Sitzbank. Das locker liegende blonde Haar ließ ihn sympathisch wirken. Er sah mich an, ich sah zurück. Garantiert würde er gleich die Nase rümpfen, eine abfällige Bemerkung von sich geben und ich würde darüber lachen.
Doch es passierte nichts dergleichen. Er sah meinen Rucksack an, der neben mir auf dem Sitz lag und lächelte mich dann an.
»Wie heißt du?«
»Das geht dich 'n Scheißdreck an«, sagte ich und wandte den Blick ab.
Einige Minuten verstrichen. Die blecherne Frauenstimme aus den Lautsprechen verkündete einen Haltestellennamen nach dem anderen.
An der Schillerstraße stieg ich aus. Auch der Mann stieg aus.
Der Bahnstieg war menschenleer, ich war mit dem Fremden alleine.
»Warte doch mal«, sagte er in einem sehr ruhigen Tonfall. Ich drehte mich widerwillig um und sah ihn an. »Verpiss dich doch einfach!«
Doch er folgte mir. »Komm mit mir mit. Ich habe viel Geld, ich kann dich gut bezahlen!«
Dazu viel mir nichts ein. Ich kannte zwar Geschichten von Straßenpunks, die von Männern angesprochen wurden um bezahlten Sex mit ihnen zu haben, doch meist passierte dies nur den Frauen unter uns.
Die Bahn fuhr ratternd vom Gleis. Einige Sekunden verstrichen.
»Willst du mich ficken oder was?«
Er sah sich um, deutlich empört über meine Ausdrucksweise, nickte dann aber leicht. »Du kannst bei mir schlafen, bekommst Frühstück. Kannst bleiben so lange du willst.«
»Und als Ausgleich soll ich mich von dir ficken lassen... oder ist es dir umgekehrt lieber?«
Er stammelte etwas, ich drehte mich um und wollte weitergehen, doch da packte er mich an der Schulter.
»Komm schon!«
Ich riss mich los, schlug ihm die blanke Faust ins Gesicht, beobachtete wie er taumelnd den Koffer fallen ließ und anschließend das Gleichgewicht verlor und auf den Gleis stolperte. Er fiel ungeschickt auf den Hintern, hielt sich die Nase. Das Blut kroch zwischen seinen Fingern hindurch und besudelte seine kornblumenblaue Krawatte. Wankend stand er auf.
»Du... du Bastard! Du hast mir die Nase gebrochen!«
Er torkelte auf mich zu. »Das hättest du dir sparen können, Arschloch!«, brüllte ich und wollte mich wieder zum gehen wenden, doch da traf mich ein Stein am Schädel. Ein stechender Schmerz fuhr mir den Rücken hinab und als ich mich umdrehte kam auch schon der zweite Stein geflogen. Er sauste nur knapp an meiner Schläfe vorbei. »Du bleibst hier, das schwöre ich dir!«, rief er.
Das war zu viel. Ich ging auf ihn zu, ließ meinen Rucksack fallen und packte ihn am Kragen.
»Ich dachte, wir hätten das geklärt?« Seine Hände umklammerten meine Arme. In seinem Blick war keine Angst zu sehen, er schien sich sogar zu freuen.
Plötzlich rammte er sein Knie in meine Magengrube. Ich fuhr zusammen, fiel auf die Knie und kotzte Blut. Der Kerl hatte mehr Kraft als gut war. Er packte mich bei den Haaren und öffnete mit der anderen Hand seinen Hosenstall. Ich hustete, versuchte mich zu orientieren.
Seine Erregung sprang mir fröhlich entgegen. Ich war zu nah um darauf zu schlagen, und noch zu benommen um mich vom Griff zu lösen.
Also biss ich zu.
Er schreite jämmerlich, ich spürte es deutlich, wie sein Glied zwischen meinen Zähnen aufplatzte.
Er schlug mich auf die Schläfe und brachte mich so dazu, loszulassen. Er taumelte rückwärts.
Ich rappelte mich auf, versetzte ihm einen Schlag auf die bereits gebrochene Nase und beobachtete, wie er zu Boden fiel. Blinder Zorn wuchs in mir und so trat ich ihm in die Rippen. Jammernd hielt er sich die Hände vors Gesicht und rollte sich zusammen wie ein Fötus im Mutterleib, während sich seine Hose zunehmend dunkelrot färbte. Ein Tritt verfehlte das Ziel und traf seinen Kopf.
Ein dumpfes Knacken war zu hören. Er wurde still. Seine Arme sanken nieder, Blut quoll aus seinen Ohren und den Mundwinkeln.
Ich hielt inne und mein Herz schien für einen Moment auszusetzen.
Sein Blut färbte den Boden dunkelrot und der Regen verteilte es nur noch mehr.
Ich wich zurück, starrte ihn an. Eine Bahn ratterte vorbei.
Dann endlich packte ich meinen Rucksack und rannte, so schnell ich konnte.
Seither habe ich nie wieder einen Fuß in diese Stadt gesetzt.
... Bis heute.
___
Anm.: Ich habe seit langem nicht mehr geschrieben. Das ist also mein Versuch, wieder in das Ganze reinzukommen.
Im nachhinein ärgert es mich, dass ich mir hierfür nicht mehr Zeit genommen habe, hoffe aber dennoch, dass es ein wenig Anklang finden wird.
Liebe Grüße und schönes WE!
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10314 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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28.03.2011 18:25
von Pütchen
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Hallo Nikan,
Zitat: | Anm.: Ich habe seit langem nicht mehr geschrieben. Das ist also mein Versuch, wieder in das Ganze reinzukommen.
Im nachhinein ärgert es mich, dass ich mir hierfür nicht mehr Zeit genommen habe, hoffe aber dennoch, dass es ein wenig Anklang finden wird. |
Ich habe dir deinen Text in die Werkstatt verschoben, da kannst du richtig daran arbeiten
Viele Grüße, Pütchen
_________________ ****************************************************************
"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
**************************************************************** |
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Nikan Erklärbär
N
Beiträge: 3
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ricochet Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 398 Wohnort: Graz
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28.03.2011 18:45
von ricochet
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Gar nicht schlecht. Konziser Plot, stilistisch ohne Schnörkel, sehr geradlinig und glaubwürdig erzählt.
Es heißt allerdings: "Er schrie erbärmlich ..." und: "Geh arbeiten, Penner". Auch sonst sind noch einige Rechtschreibfehler.
Du hast Talent und wirst sicher wieder in die Gänge kommen, was das Schreiben anbelangt.
LG
rico
_________________ Ich schreibe, also bin ich. |
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Nikan Erklärbär
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Beiträge: 3
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Nikan Erklärbär
N
Beiträge: 3
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N 28.03.2011 20:15
von Nikan
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»Entschuldigung, haben Sie etwas Kleingeld?«
Die Dame in schwarzer Hose und weißer Jacke gab mir keine Antwort und stöckelte, den Blick stur nach vorne gerichtet, an mir vorbei.
Die Decke auf der ich saß war dreckig, mein Rucksack roch nach Rattenkot und alten Klamotten. Der Duft der Freiheit. Ein Mann kam näher. Ich fragte auch ihn: »Haben Sie vielleicht etwas Kleingeld für mich?«
»Geh arbeiten, Penner.« Er ging ebenfalls an mir vorüber, ohne mich noch einmal anzusehen.
»Klar doch, Arbeit macht frei!«, rief ich hinterher und drückte mich an die kalte Wand hinter mir. Mein Becher war leer, ich hatte heute noch keinen Cent verdient. Das Geld brauchte ich für Brot und eine Flasche Mineralwasser, vielleicht ein Bier und eventuell noch etwas warmes aus einem Fastfood Restaurant... Gute, alte Burger, der amerikanische Import; junge, fette Kinder, der deutsche Export: Familien verließen das Land und nahmen ihre fetten Kinder gleich mit, auf dass diese dort noch fetter werden konnten ... wie fette alte Puten, krank und dennoch schlachtbereit.
Mein Magen knurrte. Ich hatte mir angewöhnt, kein Essen von Fremden mehr entgegen zu nehmen, nachdem mein Freund an einer Vergiftung jämmerlich verreckt war. Gekümmert hatte es natürlich niemanden. Wieso denn auch? Was hatte er denn großartig für die deutsche Wirtschaft getan?
Sie haben ihn anonym beerdigt, zumindest wurde mir das so erzählt.
Die Überlebenschancen für Straßenpunks sinken stetig. Wer den Winter überlebt muss sich im Frühling vor frisch rasierten Glatzen schützen und im Sommer vor Schleppe, Krätze und Co. Jetzt im Herbst hatte ich zwar auch die Schleppe, aber das kalte Wetter setzte mir zusätzlich zu. Krankheiten scheren sich einen Scheiß um Jahreszeiten.
Eine Mutter ging mit ihrem Kind an mir vorbei. Das Kind fragte sie, was ich hier machen würde. Die Mutter erklärte, dass ich hier sei damit man sähe, was man alles falsch machen könne, auf dass man es selbst vermeide. Ich winkte freundlich. Das Kind vergrub sein Gesicht im Rock der Mutter. Sie warf mir einen Blick zu der töten würde, wenn er nur könnte.
Ich gebe zu, es lief nicht an allen Tagen so schlecht wie an jenem Tag. Manchmal hatte ich auch Spaß beim Schnorren, gerade auch dann, wenn Freunde dabei waren. Aber zu dieser Zeit war ich in einer Stadt, die ich erst seit ein paar Stunden kannte und ich war nicht sicher, ob ich mir den richtigen Platz zum schnorren gesucht hatte. Wohl eher nicht.
Ich griff in meinen Rucksack, wühlte zwischen Klamotten und Papieren, schob meine Ratte zur Seite, die sich irgendwo dazwischen zum schlafen zusammengerollt hatte. Ich zog ein Päckchen Zigaretten aus dem Rucksack. Es war leer. Ich zerknüllte das Päckchen und warf es auf die Straße.
Kein Essen, kein Trinken, keine Kippen. Es begann zu regnen.
Ich stand auf, rollte die Decke zusammen und befestigte sie an meinem Rucksack. Den leeren Becher verstaute ich ebenfalls. Im Regen verdient man schlecht. Zumindest war das bei mir so. Andere behaupten, gerade bei Scheißwetter super Geschäfte zu machen. ›Mitleidsbonus‹ nannten sie es.
Es war Zeit, zu der verlassenen Hütte am Stadtrand zu gehen, die mir bei meiner Ankunft aufgefallen war. Ich hatte gesehen, dass sich dort ein paar Punks aufhielten. Vermutlich würde ich dort eine Nacht verbringen können, bis ich am nächsten Morgen wieder aufbrechen würde.
Vielleicht gab es ja sogar was zu trinken oder essen.
So stieg ich in die Bahn. Ein junger Mann im Anzug mit Aktenkoffer setzte sich mir gegenüber auf die dunkelblau gepolsterte Sitzbank. Das locker liegende blonde Haar ließ ihn sympathisch wirken. Er sah mich an, ich sah zurück. Garantiert würde er gleich die Nase rümpfen, eine abfällige Bemerkung von sich geben und ich würde darüber lachen.
Doch es passierte nichts dergleichen. Er sah meinen Rucksack an, der neben mir auf dem Sitz lag und lächelte mich dann an.
»Wie heißt du?«
»Das geht dich 'n Scheißdreck an«, sagte ich und wandte den Blick ab.
Einige Minuten verstrichen. Die blecherne Frauenstimme aus den Lautsprechen verkündete einen Haltestellennamen nach dem anderen.
An der Schillerstraße stieg ich aus. Auch der Mann stieg aus.
Der Bahnstieg war menschenleer, ich war mit dem Fremden alleine.
»Warte doch mal«, sagte er in einem sehr ruhigen Tonfall. Ich drehte mich widerwillig um und sah ihn an. »Verpiss dich doch einfach!«
Doch er folgte mir. »Komm mit mir mit. Ich habe viel Geld, ich kann dich gut bezahlen!«
Dazu viel mir nichts ein. Ich kannte zwar Geschichten von Straßenpunks, die von Männern angesprochen wurden um bezahlten Sex mit ihnen zu haben, doch meist passierte dies nur den Frauen unter uns.
Die Bahn fuhr ratternd vom Gleis. Einige Sekunden verstrichen.
»Willst du mich ficken oder was?«
Er sah sich um, deutlich empört über meine Ausdrucksweise, nickte dann aber leicht. »Du kannst bei mir schlafen, bekommst Frühstück. Kannst bleiben so lange du willst.«
»Und als Ausgleich soll ich mich von dir ficken lassen... oder ist es dir umgekehrt lieber?«
Er stammelte etwas, ich drehte mich um und wollte weitergehen, doch da packte er mich an der Schulter.
»Komm schon!«
Ich riss mich los, schlug ihm die blanke Faust ins Gesicht, beobachtete wie er taumelnd den Koffer fallen ließ und anschließend das Gleichgewicht verlor und auf den Gleis stolperte. Er fiel ungeschickt auf den Hintern, hielt sich die Nase. Das Blut kroch zwischen seinen Fingern hindurch und besudelte seine kornblumenblaue Krawatte. Wankend stand er auf.
»Du... du Bastard! Du hast mir die Nase gebrochen!«
Er torkelte auf mich zu. »Das hättest du dir sparen können, Arschloch!«, brüllte ich und wollte mich wieder zum gehen wenden, doch da traf mich ein Stein am Schädel. Ein stechender Schmerz fuhr mir den Rücken hinab und als ich mich umdrehte kam auch schon der zweite Stein geflogen. Er sauste nur knapp an meiner Schläfe vorbei. »Du bleibst hier, das schwöre ich dir!«, rief er.
Das war zu viel. Ich ging auf ihn zu, ließ meinen Rucksack fallen und packte ihn am Kragen.
»Ich dachte, wir hätten das geklärt?« Seine Hände umklammerten meine Arme. In seinem Blick war keine Angst zu sehen, er schien sich sogar zu freuen.
Plötzlich rammte er sein Knie in meine Magengrube. Ich fuhr zusammen, fiel auf die Knie und kotzte Blut. Der Kerl hatte mehr Kraft als gut war. Er packte mich bei den Haaren und öffnete mit der anderen Hand seinen Hosenstall. Ich hustete, versuchte mich zu orientieren.
Seine Erregung sprang mir fröhlich entgegen. Ich war zu nah um darauf zu schlagen, und noch zu benommen um mich vom Griff zu lösen.
Also biss ich zu.
Er schrie erbärmlich, ich spürte deutlich, wie sein Glied zwischen meinen Zähnen aufplatzte.
Er schlug mich auf die Schläfe und brachte mich so dazu, loszulassen. Er taumelte rückwärts.
Ich rappelte mich auf, versetzte ihm einen Schlag auf die bereits gebrochene Nase und beobachtete, wie er zu Boden fiel. Blinder Zorn wuchs in mir und so trat ich ihm in die Rippen. Jammernd hielt er sich die Hände vors Gesicht und rollte sich zusammen wie ein Fötus im Mutterleib, während sich seine Hose zunehmend dunkelrot färbte. Ein Tritt verfehlte das Ziel und traf seinen Kopf.
Ein dumpfes Knacken war zu hören. Er wurde still. Seine Arme sanken nieder, Blut quoll aus seinen Ohren und den Mundwinkeln.
Ich hielt inne und mein Herz schien für einen Moment auszusetzen.
Sein Blut färbte den Boden dunkelrot und der Regen verteilte es nur noch mehr.
Ich wich zurück, starrte ihn an. Eine Bahn ratterte vorbei.
Dann endlich packte ich meinen Rucksack und rannte, so schnell ich konnte.
Seither habe ich nie wieder einen Fuß in diese Stadt gesetzt.
... Bis heute.
___________________
Sooo, die ersten Fehler die ich finden konnte habe ich hiermit verbannt...
Falls ihr noch Fehler findet, bitte melden! Ich habe vor allem Probleme mit der Kommasetzung
Außerdem, sollte es inhaltliche Fehler geben, bitte schreien. Danke!
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Gast
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28.03.2011 21:07
von Gast
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Hallo,
Sauber Arbeit... man liest die Geschichte in einem Ruck durch...
Am Schreibstil find ich nichts auzusetzen, hab´s da eher etwas mit der Glaubwürdigkeit. Ich mein ein Pädo, der so rabiat zu Gange ist und ein solches Risiko eingeht... Aber sei´s drum, Menschen ist alles zuzutrauen.
Also, wieder mehr schreiben..
Grüße,
mryello
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Hoody Exposéadler
Beiträge: 2273 Wohnort: Alpen
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28.03.2011 21:17
von Hoody
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Schon der zweite gute Text heute Hat mir gefallen und würde gerne mehr lesen. Flüssiger Stil und die Spannung ist auch vorhanden. Bin gespannt wie es weitergeht.
lg Hubi
_________________ Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D
Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.
"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant
"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer |
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