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ein schöner tag


 
 
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Cini_Minni
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 30
Beiträge: 47
Wohnort: Österreich


Beitrag09.02.2011 23:12
ein schöner tag
von Cini_Minni
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

innerhalb weniger tage, stelle ich jetzt noch einen text rein,  Embarassed wahrscheinlich der letzte für einige zeit...
bitte seid wieder knallhart und ehrlich, nur das kann mir weiterhelfen!
lg

PS: ich bin mir dessen bewusst, dass ich keine klare linie mit den vergangenheitszeiten drin habe, ich war mir nicht sicher welche besser passt, wird später natürlich überarbeitet!


ein schöner tag

Dieses Geräusch macht mich aggressiv. Es erzeugt einen starken Drang es selbst zu tun, wenn er es nicht gleich macht. Einfach schrecklich.
Ich muss mich ablenken.
Die nahe liegende Variante mit ihm zu sprechen, möchte ich nicht, denn mir fällt nichts ein, worüber ich mit ihm sprechen möchte und ihm ja scheinbar auch nicht.
Und das obwohl genau die Gespräche uns hierher geführt haben.
Also denke ich nach. Worüber?
In der Hoffnung etwas zu sehen, das mich zum Nachdenken anregt, verfolge ich die vorbei gleitenden Häuser und Bäume. Manchmal gehen auch Menschen auf der Straße oder arbeiten in ihren Gärten, heute ist ja auch ein schöner Tag.
Bis auf die Tatsache, dass mich der Wecker aus meinen Träumen geläutet hat, war schon der Morgen ganz in Ordnung, obwohl ich das zu Tagesanfängen nur sehr selten sage.
Nach einem guten Frühstück und der Körperpflege, sind auch schon meine 7 Sachen gepackt worden.
Bevor ich zur Tür hinausging, kontrollierte ich zum aller letzten Mal mein Erscheinungsbild. Ich bin ganz zufrieden gewesen, auch die Gesichtsmalerei ist mir ausnahmsweise gut geglückt.
Nicht wissend dessen, was auf mich zukommen möge, bin ich losgefahren zum nächst gelegenen Bahnhof.
Die langweiligen 2 Stunden Zugfahrt habe ich nervös verbracht mit einer nicht sehr gelungenen Ablenkungsmethode – Musik hören.
Ich drehe das Radio etwas lauter, vielleicht übertönt es dann das grausame Geräusch und das Gespräch rückt somit auch etwas weiter weg.
Die Hauptaufgabe an diesem schönen Tag, wie ich mir vorgelogen hatte, war eine wohltätige Organisation zu unterstützen und einigen Passanten Fragen zu stellen über ihr Verhalten im Bezug auf den Umweltschutz.
Eine reine Katastrophe!
Ich nahm meinen Mut zusammen und steuerte auf so ziemlich alle in Frage kommenden Passanten zu, nur um in der Sekunde bevor ich etwas sagen hätte sollen, mich dazu zu  entscheiden, dass er nicht zur Zielgruppe passt.
Das Ergebnis von einem 2-stündigen Aufenthalt in der Fußgängerzone war, dass keiner die Kriterien für einen guten Interviewten erfüllte.
Es war eine mit Menschen gefüllte Zone.
Um mich von meinem Versagen abzulenken, bin ich in ein paar Geschäfte rein und habe mich umgesehen, mit dem Ergebnis, dass ich kein Geld ausgeben will.
Endlich kam der Anruf, auf den ich so lange gewartet hatte, ich aber am liebsten nie bekommen hätte.
Und nun sitze ich mit ihm im Auto und höre Radio und will mich ablenken, weil ich am liebsten schreien würde.
Die Abneigung zu dieser viel zu weit verbreiteten Verhaltensweise habe ich schon ganz früh entwickelt, bevor ich davon überhaupt Ahnung hatte.
Ich habe einen Freund, er ist es nicht. Wir haben uns kennen gelernt, weil ich mir eingebildet hatte, dass ich unglücklich bin in meiner Beziehung, was ich zu keinem Zeitpunkt war. So ist es gekommen, dass wir nächtelang miteinander geschrieben und telefoniert hatten, um zu dem Entschluss zu kommen, uns treffen zu müssen.
Das taten wir ja jetzt.
Mir hätte das „sich sehen“ schon gereicht. Nicht weil er meine nicht da gewesenen Erwartungen unterboten hätte, sondern weil ich heim wollte.
Natürlich bin ich eingestiegen.
Wir haben uns nicht umarmt. Für ihn ist es eine Affäre, die geheim gehalten werden muss und für mich – eine Bestätigung?
Es gefällt mir zu gefallen, und ihm gefalle ich, aber mir gefällt die Situation ganz und gar nicht.
Meine so mühsam verzierten Backen tun schon ganz weh, als Folge meines andauernden Grinsens, bei dem ich mir nicht sicher bin, woher es kommt. Nervosität?
Ich greif gleich hinüber und mach es selbst!
Wir sind eine sehr ungewöhnliche Kombination. Er klein, ich groß, er alt, ich jung, nur die Lüge haben wir gemein.
Ich muss verrückt sein, seit ich gehen kann habe ich gesagt bekommen, dass ich niemals unter absolut keinen denkbaren und undenkbaren Umständen zu einem mir Fremden ins Auto steigen soll. Er ist fremd und ich bin in seinem Auto unter undenkbaren Umständen.
„Möchtest du etwas essen?“
„Vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber wirklich Hunger habe ich keinen.“
Abgesehen davon, dass ich an anderen Tagen stündlich etwas essen könnte, spüre ich tatsächlich keinen Hunger, obwohl ich seit 8 Stunden und 23 Minuten nichts mehr gegessen hatte – meine Waage wird es mir morgen danken. Auch wenn ich meine weiblichen Kurven ganz gern habe, mittlerweile werden sie schon ein bisschen zu weiblich oder zu kurvig, wie man es sehen will.
Die Kurve zwingt mich dazu, mich festzuhalten, um die Haltung bewahren zu können.
Es folgt eine lange Gerade, danach sind wir schon am Ziel, sagt er.
Mach es – jetzt oder nie – bitte!
Er schaltet.



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Friedbert
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Alter: 46
Beiträge: 51
Wohnort: Zürich


F
Beitrag10.02.2011 08:59

von Friedbert
Antworten mit Zitat

Hallo Cini_Minni

Ich werde mal versuchen, knallhart zu sein.

Als erstes frage ich mich, warum du die Entscheidung über die Zeitform nicht fällst und den Text entsprechend überarbeitest, bevor du deinen Text postest.

Dein Text bringt vor allem eine Stimmung rüber, aber ist er auch eine Geschichte? Noch nicht. Der Anfang wird geschildert und der Mittelteil findet gerade statt, aber wo ist das Ende? Wozu führt die beschriebene Stimmung?

Dann ein par Einzelheiten, die mir aufgefallen sind:

–Den ersten Abschnitt habe ich garnicht richtig mitgekriegt, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, um was für ein Geräusch es sich handelt. Vielleicht könntest du das beschreiben oder benennen.

–"Es selbst zu tun." Was tun? Selbes Problem wie oben. Der Leser wird von einer unnötigen Frage abgelenkt.

–"Die nahe liegende Variante mit ihm zu sprechen, möchte ich nicht"
Möchtest du nicht was? Mit Konfetti bewerfen? Vielleicht könntest du den Satz aktiver formulieren: "Es wäre das Beste, mit ihm zu sprechen, aber ich kann mich nicht dazu durchringen. Mir fällt nichts ein und ihm scheinbar auch nicht."

–"Manchmal gehen auch Menschen auf der Straße oder arbeiten in ihren Gärten, heute ist ja auch ein schöner Tag." Diesen Satz würde ich umformulieren und etwa straffen: "Vereinzelt gehen Menschen auf der Strasse oder nutzen den schönen Tag, um im Garten zu arbeiten." Naja, nicht unbedingt kürzer, aber für mich stimmiger.

–"obwohl ich das zu Tagesanfängen nur sehr selten sage."
Ihr redet mit einander? oder sagst du etwas über Tagesanfänge?

–"sind auch schon meine 7 Sachen gepackt worden."
Von wem, von den Heinzelmännchen? Vielleicht besser: "Nach dem Frühstück habe ich schnell meine sieben (ausschreiben) Sachen gepackt.

–"auch die Gesichtsmalerei ist mir ausnahmsweise gut geglückt."
Ich kenn mich da nicht so gut aus, aber ist das nicht eher Übungs-, als Glückssache? Geht eine Frau oder ein Mädchen denn überhaupt aus dem Haus, wenn es seine Schminke als missglückt betrachtet?

–"Die langweiligen 2 Stunden Zugfahrt habe ich nervös verbracht mit einer nicht sehr gelungenen Ablenkungsmethode – Musik hören."
Ist die Ablenkungsmethode generell nicht gelungen, oder funktioniert sie einfach in dieser speziellen Situation nicht?

–"Ich drehe das Radio etwas lauter, vielleicht übertönt es dann das grausame Geräusch und das Gespräch rückt somit auch etwas weiter weg."
Befindest du dich jetzt wieder im Auto, oder macht der Zug auch ein nerviges Geräusch? Dieser Satz direkt nach dem vorhergehenden verwirrt etwas, vor allem, wenn man über die Zeitformen hinwegsehen soll.

–"Die Hauptaufgabe an diesem schönen Tag, wie ich mir vorgelogen hatte, war eine wohltätige Organisation zu unterstützen und einigen Passanten Fragen zu stellen über ihr Verhalten im Bezug auf den Umweltschutz."
Das mit dem Vorlügen gefällt mir. Das der Tag schön ist wissen wir schon.
Anstelle von "war" würde ich "bestand darin" verwenden. Vielleicht das "wie ich mir vorgelogen hatte" besser zwischen Gedankenstriche anstelle von Kommas setzen.

–"nur um in der Sekunde bevor ich etwas sagen hätte sollen, mich dazu zu entscheiden"--> "nur um mich in der Sekunde, bevor ich etwas hätte sagen sollen, zu entscheiden"

–"Das Ergebnis von einem 2-stündigen Aufenthalt in der Fußgängerzone war, dass keiner die Kriterien für einen guten Interviewten erfüllte.
Es war eine mit Menschen gefüllte Zone." --> "Das Ergebnis des zweistündigen Aufenthaltes und der gut gefüllten Fußgängerzone war, dass kein Passant die Kriterien für einen guten Interviewpartner erfüllte." Oder noch besser. "Zwei Stunden habe ich mich in der gut gefüllten Fußgängerzohne aufgehalten. Ohne Ergebnis." Das mit den nicht erfüllten Kriterien sagst du bereits mit der Zielgruppe.

–"Um mich von meinem Versagen abzulenken, bin ich in ein paar Geschäfte rein und habe mich umgesehen, mit dem Ergebnis, dass ich kein Geld ausgeben will. " Schon wieder Ergebniss. --> "Um mich von meinem Versagen abzulenken, habe ich mich in ein paar Geschäften ungesehen (dass man vorher rein geht, versteht sich von selbst), nur um zu erkennen, dass ich kein Geld ausgeben will."

-"Die Abneigung zu dieser viel zu weit verbreiteten Verhaltensweise"
Welche Verhaltensweise? Das Radio hören, oder das rumschreien?

-"Ich habe einen Freund, er ist es nicht." --> "Der Mann neben mir ist nicht mein Freund. Mein Freind weiss nichts von diesem Treffen."

-"Wir haben uns kennen gelernt, weil ich mir eingebildet hatte, dass ich unglücklich bin in meiner Beziehung, was ich zu keinem Zeitpunkt war."
Auch wenn man sich einbildet, man sei unglücklich, ist man unglücklich.
-->"Ich habe diesen Mann kennengelernt, weil ich mit meiner Beziehung unglücklich war, dabei kann ich doch im Nachhinein betrachtet, ganz zufrieden sein."

-"um zu dem Entschluss zu kommen"--> "den Entschluss zu fassen"

-" Für ihn ist es eine Affäre, die geheim gehalten werden muss und für mich – eine Bestätigung?"
Kann man beim ersten Mal zusammen Auto fahren schon von einer Affäre sprechen? Vielleicht "ein Kontakt"

Ist nicht alles, aber ich denke, das reicht mal. Nicht verzagen!
Ich mache nur Vorschläge.
Hoffe, ich konnte dir etwas helfen.
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Cini_Minni
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 30
Beiträge: 47
Wohnort: Österreich


Beitrag10.02.2011 15:03

von Cini_Minni
pdf-Datei Antworten mit Zitat

wow, danke zuerst mal dafür, dass du dir so viel zeit und mühe für deine antwort genommen hast!

da kritisierst du ja ziemlich viel

als antwort fasse ich mich jetzt kurz:
bei manchen zitaten, die du kritisiert hast, kommt für den leser nicht klar heraus, was ich sagen möchte, danke, dass du mich drauf aufmerksam machst, da ich natürlich immer anders dazu stehe

nun aber zu deinen formulierungsvorschlägen:
du schlägst sicherlich den stilistisch richtigeren und fließenderen stil vor, ich möchte aber oft auch etwas hervorheben und "abstecken"
wenn es sich noch nicht gut anhört, dann muss ich noch daran feilen, wobei mir deine formulierungen "zu brav" sind...  Embarassed

lg und danke nochmal für deine kritik!

Steffi


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