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Die Blume am Fenster


 
 
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Rossolini
Geschlecht:männlichErklärbär
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Beiträge: 4
Wohnort: Augsburg


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Beitrag08.02.2011 14:27
Die Blume am Fenster
von Rossolini
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Die Blume am Fenster

Fröhlich lachte die Blume aus ihrem Topf heraus geradewegs der alten Dame entgegen, die ihre Hände in diesem Moment vor dem Gesicht zusammen schlug, in eine Starre verfiel wie man sie unter Umständen bei Rosen finden würde, die Kopfüber in flüssigen Stickstoff gehalten würden. Der frohe Mut, den die Blüte, zart gelb mit kleinen Tupfen auf den Blättern, die leicht den Anblick eines einzigartigen Schmetterlings imitieren konnten, in das Zimmer brachte, verhallte an den scharfen Kanten, die die Mimik der Dame zu schaffen schien, allerdings durch das Alter, wenngleich auch nicht einzig deswegen, sich jedoch bereits seit Jahren etabliert hatten. Auch die Blume erschrak und begann sich in ihren Topf hernieder zu ducken und sich hinter dem rotschimmernden Ton vor den eisigen Blicken der Frau zu schützen, um von diesen, scharf wie sie durch die Trübe des Zimmer schnitten, nicht entzweit zu werden. Sie schloss die Blüten, verdeckte ihre gütige Farbe und verbarg sich im Braun und Rot ihres Topfes. Kein Leuchten, kein buntes Farbenspiel, kein zartes Schmeicheln war mehr zu erblicken. Wie ein ängstliches kleines Kind lag sie in ihrem Topf, geduckt, bedeckt und furchtsam vor den noch kommenden Taten der brausenden Winde, die wie Sicheln den Himmel zerteilen, die Sonne zerstechen, den Mond verdunkeln und die Zeiten stehlen.
Die Dame sah dies nicht, blickte jedoch weiterhin starr in die Ferne durch das bisher bunte Fenster auf das freie Grün, dass sich vor ihrem Haus stets liebevoll entfaltet hatte. Sie bemerkte die Emotionen dieser zarten Pflanze nicht, die voller Kummer einzugehen drohte. Wo sonst wohnt auch derart Feingefühl in den Töpfen der Fensterbank. Die anderen Pflanzen schien das Blicken der Dame nicht zu stören.
Es wagte sich ein dunkler Schatten, der aus der finsteren Weite des Feldes blitzte, über diese zu legen und ihnen die Farben zu rauben, ohne dass sie es auch nur bemerkt hätten. Allerdings waren diese populären Geschöpfe nicht im Geringsten mit dieser einen besonderen Blüte zu vergleichen. Ihre Abstammung von den Pflanzen des Dschungels machte sie zu dem, was sie war, ein wirklich adeliges Wesen, nicht nur im Gedanken an die Vergangenheit, sondern vielmehr in ihrer feinen Gesinnung.
Der Schatten erhob sich weiter und übertünchte die Stille mit eiserner Schwere der unendlich scheinenden Dunkelheit. Auch das Feld stach nicht mehr satt und grün den Blicken entgegen. Alles Bunte schien in Gefangenschaft geraten, in ein Verließ der Dunkelheit geworfen, um die Qualen der Nacht durch das Dunkel zu beschwören. Es schien immer mehr zu einem morastig klumpigen Moloch zu werden, dass so schrecklich brachial die Welt in sich zu zerkauen sucht, und schließlich das eben vor Leben strotzende in den Ausguss des Grauens zu verwandeln.
Die Dame blickte immer noch in die Zeit. In die Zeit, die still stand. Nicht einmal die kleinste Furche auf den Ackern ihres Gesichtes schien auch nur den Willen dazu zu besitzen, den immerwährenden Ausdruck auch nur im Geringsten zu verändern. Auch durchbrach kein einziger Laut dieses Verharren zu unterbrechen. Kein Mensch war noch irgends zu vermuten, kein Vogel ließ mehr seinen Lobgesang auf seine Natur erschallen, kein Knarren, wie es die uralten Türen des Hauses auch ohne deren beabsichtigte Bewegung von sich gaben, flüsterte mehr durch die Räume. Lediglich der stumme Klang des Todes lärmte nieder, wie die Boten der Hölle.
Doch plötzlich, geradezu erschreckend war ein leiser Ton zu vernehmen. Man hätte ihn wohl nicht bemerkt im Trubel der Welt, im Dunst dieses Zimmers, in dem die Dame derart stand, im wilden Getöse des bunten Feldes. Der Ton klang warm, erdig und im uneigentlichen Sinne in einer Art von Tönen die Geborgenheit versprechen. Es war eine einzige Träne, die der Dame sich zunächst langsam ansammelnd im Auge gefunden hatte, weiter über die Nasenwand gerannt war und schließlich über die Lippe trieb und auf den hölzernen Boden perlte.

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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag10.02.2011 20:46

von Alogius
Antworten mit Zitat

Moin,

sehe null Kommentare - das ändern wir jetzt.

Zum Text:

Deine Idee ist sehr schön, zweifellos. Auch merkt man, dass Du nach einer angemessenen Umsetzung gesucht hast - leider etwas zu verbissen, sodass es zu einigen Fehlern in Sprache und Stil kommt, die den Text, seine an sich feine Intention und damit Aussage überdecken.

Es ist sichtbar, wie Du versucht hast, besondere Bilder und Formulierungen zu finden, die nicht nur adäquat sind, sondern auch neu und ungewöhnlich. Stellenweise klappt das auch, aber oft liest sich etwas sehr befremdlich und überambitioniert in Sprache und Bild.
Das Ende ist sehr schön, wird aber durch die genannten Probleme sehr abgeschwächt.

Beispiele (Gutes und nicht Gutes):

Zitat:
Fröhlich lachte die Blume aus ihrem Topf heraus geradewegs der alten Dame entgegen, die ihre Hände in diesem Moment vor dem Gesicht zusammen schlug, in eine Starre verfiel wie man sie unter Umständen bei Rosen finden würde, die Kopfüber in flüssigen Stickstoff gehalten würden.

Ich liebe Verschachtelungen, und ich bin ebenso der Meinung, dass sie - in richtiger Dosierung, Frequenz und dem Inhalt angemessen - so oft genutzt werden dürfen, wie der Autor es will.
Aber:
Hier funktioniert es als Einstieg nicht. Zu schnell springst Du, zu bemüht wirkt das Bild mit dem Stickstoff (obwohl eine interessante Idee). Am besten kürzen, trennen, entmüllen.

Hier
Zitat:
Der frohe Mut, den die Blüte, zart gelb mit kleinen Tupfen auf den Blättern, die leicht den Anblick eines einzigartigen Schmetterlings imitieren konnten, in das Zimmer brachte, verhallte an den scharfen Kanten, die die Mimik der Dame zu schaffen schien, allerdings durch das Alter, wenngleich auch nicht einzig deswegen, sich jedoch bereits seit Jahren etabliert hatten.

gelingt Dir das besser.
Der unterstrichene Teil gehört aber neu formuliert.

Generell wechselst Du in einem Satz zu schnell zwischen Blume und Frau. Bleib ruhig einen Moment, verharre, bevor Du sanft überleitest.

Das
Zitat:
Es wagte sich ein dunkler Schatten, der aus der finsteren Weite des Feldes blitzte, über diese zu legen und ihnen die Farben zu rauben, ohne dass sie es auch nur bemerkt hätten.

ist zu viel. Der Satz wirkt ziemlich getragen, wenig poetisch, eher wie eine Parodie.
Überdenken, bitte.

Hier
Zitat:
Die Dame blickte immer noch in die Zeit. In die Zeit, die still stand. Nicht einmal die kleinste Furche auf den Ackern ihres Gesichtes schien auch nur den Willen dazu zu besitzen, den immerwährenden Ausdruck auch nur im Geringsten zu verändern. Auch durchbrach kein einziger Laut dieses Verharren zu unterbrechen. Kein Mensch war noch irgends zu vermuten, kein Vogel ließ mehr seinen Lobgesang auf seine Natur erschallen, kein Knarren, wie es die uralten Türen des Hauses auch ohne deren beabsichtigte Bewegung von sich gaben, flüsterte mehr durch die Räume. Lediglich der stumme Klang des Todes lärmte nieder, wie die Boten der Hölle.

übertreibst Du sehr...
Dieser Abschnitt wirkt aufgeblasen und damit hölzern. Weniger wäre mehr gewesen. Versuche es schlichter, es verstärkt die Wirkung.

Zitat:
Es war eine einzige Träne, die der Dame sich zunächst langsam ansammelnd im Auge gefunden hatte, weiter über die Nasenwand gerannt war und schließlich über die Lippe trieb und auf den hölzernen Boden perlte.

So grandios ich das Ende finde; auch hier wäre es sinnvoller, zu kürzen, stiller zu werden in den Ausuferungen, den Text leis enden zu lassen.

Fazit:

Die Momentaufnahme, an sich eine Banalität, zu einem existenzbezogenen Geschehen zu deuten, das ist eine famose Idee. Nicht neu, aber dennoch superb.
Leider steht Dir Deine Fabulierfreude im Weg, die Dich immer wieder dazu verleitet, es zu übertreiben - so verliert alles an Wirkung, was sehr schade ist ob der Idee.
Generell aber bin ich mir ganz sicher, dass Du mit Überarbeitung ein wirklich tolles Prosastück schaffen kannst - Du bist dazu in der Lage, zweifellos.

Lg

Tom


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Rossolini
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Beiträge: 4
Wohnort: Augsburg


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Beitrag11.02.2011 12:51

von Rossolini
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Servus,

danke für Deine Kritik, für die Gute wie auch die Schlechte.

Der Text ist sicherlich etwas übervoll an Umschreibungen und blumigen Ausführungen. Auch der eine oder andere Schachtelsatz wirkt vielleicht umständlich. Allerdings ist dies alles so gewollt. Sie machen den Text erst zu dem, was er ist. Ein Spiegel für Vieles, insbesondere für mich selbst.

Gerade die Ausweitung eines Moments ist hier zentral. Die Fuge, die in ihrer Gefangenschaft im absolut Gegenwärtigen, dennoch den Raum der Unendlichkeit als totales Gegenteil eröffnet, ist mein Leitmotiv, welches Extreme auch in der Schreibart fordert, da diese den Rahmen verdeutlichen.

Grüße,

Rossolini
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Alogius
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Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag11.02.2011 13:37

von Alogius
Antworten mit Zitat

Moin,

Zitat:
Auch der eine oder andere Schachtelsatz wirkt vielleicht umständlich. Allerdings ist dies alles so gewollt. Sie machen den Text erst zu dem, was er ist.

Was?

Zitat:
Die Fuge, die in ihrer Gefangenschaft im absolut Gegenwärtigen, dennoch den Raum der Unendlichkeit als totales Gegenteil eröffnet, ist mein Leitmotiv, welches Extreme auch in der Schreibart fordert, da diese den Rahmen verdeutlichen.


Kurz gesagt: Du nimmst die Kritik nicht an. Kein Problem. Aber Deine Begründung halte ich für, sagen wir, zu esoterisch?

Lg

Tom


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Rossolini
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Beitrag11.02.2011 14:51

von Rossolini
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Mit Esoterik hat dies sicherlich wenig gemein.
Wohl eher mit einem ästhetischen Verständnis. Lies mal Kant und dann weißt du, was ich meine. Oder aber auch Schellings "Philosophie der Kunst".
Zitat: "Das Geschäft der Kunst ist Einbildung des Unendlichen ins Endliche."

Grüße,


Rossolini
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag11.02.2011 15:13

von Alogius
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Zitat:
Wohl eher mit einem ästhetischen Verständnis.


Gut. Der Text ist also aus rein ästhetischen Gesichtspunkten nicht zu verbessern.

Bin raus, schönen Tag noch.  Wink


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Pencake
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Beitrag11.02.2011 16:21

von Pencake
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Moin Rossolini,

dein Text ist stilistisch schwach. Sieh dir deine Sätze genau an oder lies sie dir laut vor - du leidest an der Stilkrankheit einer übertriebenen Langsatzarchitektur. Schwer sogar. Das hat mehrere Auswirkungen: Es liest sich gespreizt. Es ist ungenau, da Bezüge unklar werden. Es langweilt. Und: Es wirkt wie der Text eines Schreibers, der viel mehr will als er kann.

Erster Schritt: zerlege deine Bandwurmsätze in verdauliche Happen. Ach so, da war noch ein Schritt davor: Gehe mit Kritik offen um.

HG, Niko
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Gast3
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Beitrag11.02.2011 17:56

von Gast3
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Hallo Rossolini,

du hast deinen Text und deine Schreibweise ja schon verteidigt, das ist auch dein gutes Recht. Ich finde es nur insofern schade, weil es eine richtig gute Geschichte sein könnte, wenn du jetzt nicht zwingend auf diesen Schachtelsätzen bestehen würdest. Die verleiden einem ja das ganze Lesevergnügen. Aber vermutlich ist dir auch gar nicht daran gelegen.

Lieben Gruß
schneestern


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Kekewa
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Wohnort: in Oberbayern (dirndlfrei)


Beitrag11.02.2011 21:01

von Kekewa
Antworten mit Zitat

Rossolini hat Folgendes geschrieben:


Der Text ist sicherlich etwas übervoll an Umschreibungen und blumigen Ausführungen. Auch der eine oder andere Schachtelsatz wirkt vielleicht umständlich. Allerdings ist dies alles so gewollt. Sie machen den Text erst zu dem, was er ist. Ein Spiegel für Vieles, insbesondere für mich selbst.

Gerade die Ausweitung eines Moments ist hier zentral. Die Fuge, die in ihrer Gefangenschaft im absolut Gegenwärtigen, dennoch den Raum der Unendlichkeit als totales Gegenteil eröffnet, ist mein Leitmotiv, welches Extreme auch in der Schreibart fordert, da diese den Rahmen verdeutlichen.



Ich habe erst kürzlich Tellkamps "Turm" gelesen. Und unterm Lesen über die Ausdehnung geflucht, über die manierierte Sprache...etc und mich gefragt, ob das nicht auch kürzer gegangen wäre. Am Ende kam ich zu der Überzeugung: gerade auch in seiner besonderen, recht anstrengenden Schreibart hat er das wiedergespiegelt, was das letzte Jahrzehnt der DDR ausgemacht hat. Genial gelöst!

Du argumentierst auch mit der Schreibart, die das Extrem des Inhalts wiedergeben soll.
Kann ich aber so nicht nachvollziehen. Habe den Text mehrmals gelesen, versucht ihn zu erfassen - er entzieht sich mir. Lese ich ihn als philosophischen Text, dann stoße ich mich an der erzählenden Form. Lese ich ihn als erzählenden Text, dann hindert mich  seine
schwere Verständlichkeit, aufgrund der Satzkonstruktionen und der zu vielen Bilder ihn zu erfassen, ein Gefühl dazu zu entwickeln, echte Bilder zu bekommen,....

Spontan kam dir Tate Gallery in London in den Sinn. Dort war ich erschlagen von den vielen übereinander hängenden Meisterwerken. So kommen sie nicht wirklich zur Geltung.
Ähnlich, denke ich, ist es auch mit Sprache. Zu Viel des Guten nebeneinander schwächt die Wirkung ab bzw. verkehrt sie im schlimmsten Fall. Anstatt zu begeistern, einen Lesegenuß zu bereiten, beim Leser ein Gefühl zu erzeugen, ....passiert das Gegenteilige: beim Leser kann sich kein Gefühl etablieren, Genuß schon gar nicht und er fühlt sich von der Wortflut überströmt.

Wenn der Text nicht nur für dich ganz persönlich bestimmt sein soll, nicht nur dir "als Spiegel für Vieles" dienen soll, dann würde sich doch eine Überarbeitung lohnen, oder? Es sind wirklich starke Sprach-Bilder darinnen!
.

LG, Kekewa


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Rossolini
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Wohnort: Augsburg


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Beitrag19.02.2011 17:31

von Rossolini
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Hey,

es geht mir bei diesen Text nicht darum, ein Wohlgefühl beim Lesen zu erzeugen. Vielmehr ist der Gedanke dahinter einen Text zu kreieren, der in seiner Gesamtheit einen Ausdruck findet.
Somit soll dieser Text als Ganzes betrachtet werden und natürlich auch als ganzes wirken. Er ist voller Bilder. Es sind zudem sehr viele. Das weiß ich auch. Die Frage ist doch, warum ist das so? Was soll das? Warum so viel, wenn doch so wenig passiert? Warum so starke Bilder?

Außerdem zum Thema Kritik:
Kritik sollte auch Kritik bleiben. Ob man etwas schön findet oder nicht, das ist keine Kritik.
Außerdem sollte man einen Text auch verstanden haben, wenn man  Kritik übt.
Beleidigt sein, wenn man darauf eine Antwort erhält ist lächerlich.
Außerdem haben wir es doch wohl alle nicht nötig, uns hier zu profilieren. Das sollte nicht der Sinn des Ganzen sein.

Ich erhoffe mir im Weiteren, dass mein Text in seiner Gesamtheit betrachtet wird und auf dieser Ebene echte Kritik erfährt.

Tipp: Der Text enthält eine philosophische Thematik, auch wenn er im erzählenden Stil geschrieben ist. Das wäre nicht der erste Text.
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Alogius
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Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.02.2011 17:50

von Alogius
Antworten mit Zitat

Ich schreib doch mal etwas dazu, obwohl ich es schon nicht mehr wollte...

Ich bin, wenn ich einen Text lese, nicht zwingend auf der Suche nach einem Wohlgefühl. Das heißt, vielleicht schon, wenn auch auf anderer Basis. Mich interessieren Texte, die gut geschrieben sind, deren Themen für mich neu sind oder die mich generell interessieren. Das Wohlgefühl entsteht nicht im Bauch, sondern im Kopf. Das dazu...

Jetzt gehst Du aber einen Schritt weiter:

Zitat:
Vielmehr ist der Gedanke dahinter einen Text zu kreieren, der in seiner Gesamtheit einen Ausdruck findet.

Genau das ist Bestandteil der Kritiken: Der Stil ist zu ausufernd, verliert sich und transportiert die Botschaft am Ende nicht mit. Dies habe ich auch belegt.

Zitat:
Somit soll dieser Text als Ganzes betrachtet werden und natürlich auch als ganzes wirken.

Und genau das tut er aus o.g. Gründen nicht!

Zitat:
Die Frage ist doch, warum ist das so? Was soll das? Warum so viel, wenn doch so wenig passiert? Warum so starke Bilder?

Dann erkläre es uns Unwissenden.

Zitat:
Kritik sollte auch Kritik bleiben. Ob man etwas schön findet oder nicht, das ist keine Kritik.

Ich habe von Schönheit nicht gesprochen. Mir ging es um den Text. Aber Du scheinst überhaupt keine Kritik, die auch noch fundiert ist, annehmen zu wollen.

Zitat:
Außerdem sollte man einen Text auch verstanden haben, wenn man Kritik übt.

Abgesehen davon, dass ich glaube, Deinen Text oder seine Intention verstanden zu haben: Er zerfasert, ich habe es schon mehrfach erklärt.
Und abgesehen davon: Was für eine nette und arrogante Botschaft hinter dieser Äußerung steckt, wirst DU hoffentlich verstanden haben.

Zitat:
Beleidigt sein, wenn man darauf eine Antwort erhält ist lächerlich.

Beleidigt bist Du - ich muss sagen, ich schwimme gerade zwischen Amüsement und Ärger.

Zitat:
Außerdem haben wir es doch wohl alle nicht nötig, uns hier zu profilieren. Das sollte nicht der Sinn des Ganzen sein.

Nein, sollte es nicht. Warum tust Du es dann?

Zitat:
Ich erhoffe mir im Weiteren, dass mein Text in seiner Gesamtheit betrachtet wird und auf dieser Ebene echte Kritik erfährt.

Das ist bereits geschehen, Du siehst es nur nicht.
Ich werde mich nicht wiederholen.

Zitat:
Tipp: Der Text enthält eine philosophische Thematik, auch wenn er im erzählenden Stil geschrieben ist. Das wäre nicht der erste Text.

Und Du meinst, darauf wäre hier niemand gekommen?

Ich gebe Dir mal einen gut gemeinten Hinweis:

Wenn mehrere Kommentare einhellig gewisse Elemente Deines Textes negativ kritisieren und damit die Aussage, die Du erzielen wolltest, nicht zum Leser durchdringen kann - dann solltest Du eventuell reflektieren, ob in diesem Fall die Leser nicht im Recht sind und Du vielleicht Deinen Text, wie ich es schon eingangs vorgeschlagen hatte, etwas bearbeiten solltest.
Der Text ist, so wie er hier steht, nicht gut.


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Kekewa
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Beitrag19.02.2011 20:28

von Kekewa
Antworten mit Zitat

Rossolini hat Folgendes geschrieben:
Hey,

es geht mir bei diesen Text nicht darum, ein Wohlgefühl beim Lesen zu erzeugen. Vielmehr ist der Gedanke dahinter einen Text zu kreieren, der in seiner Gesamtheit einen Ausdruck findet.
Somit soll dieser Text als Ganzes betrachtet werden und natürlich auch als ganzes wirken. Er ist voller Bilder. Es sind zudem sehr viele. Das weiß ich auch. Die Frage ist doch, warum ist das so? Was soll das? Warum so viel, wenn doch so wenig passiert? Warum so starke Bilder?


Nicht um Wohlgefühle beim Leser geht es, sondern um Gefühle, Gedanken! Und es geht mir bei einem belletristischen Text, sei es Novelle, Experimentelles, Essay, ....um Lesegenuss.
Eine Zeitung liest man, um sich zu informieren. Fachtexte, um sich zu bilden.
Ein Essay, eine Novelle, etwas Experimentelles...liest man doch in erster Linie um des Lesens willen - also den Lese-Genuss.  Lese-Genuss treibt Menschen an zu lesen. Man will sich in neuen, anderen, vertrauten...wie auch immer .....Gedanken und Gefühlen verlieren dürfen. Sich anrühren lassen oder in  Abgründe führen zu lassen. Man will seinen eigenen Lebensfragen näher kommen, indem man liest.

 Das hat dein Text bei mir nicht geschafft.

Rossolini hat Folgendes geschrieben:


Ich erhoffe mir im Weiteren, dass mein Text in seiner Gesamtheit betrachtet wird und auf dieser Ebene echte Kritik erfährt.


M.E. funktioniert das bei deinem Text nicht, wegen der bereits angeführten Punkte!

Außerdem empfinde ich es als vermessen, konstruktive Versuche einer Kritik - Rückmeldungen deiner Leser - als "nicht echte" Kritik zu etikettieren und zu unterstellen, dass man den Text nicht in seiner Gesamtheit wahrnehmen will.
Einen guten Text macht genau das aus:  Dass sich seine Teile in einer Gesamtheit vereinen, die dann mehr ist als nur eine Ansammlung von Textstücken. Und ein guter Text läßt sich, egal wie philosophisch sein Thema ist,immer auch als Gesamtes erfassen.
Das erwarte ich schlicht und einfach von einem Prosa-Text.
Rossolini hat Folgendes geschrieben:

Tipp: Der Text enthält eine philosophische Thematik, auch wenn er im erzählenden Stil geschrieben ist. Das wäre nicht der erste Text.


Der Bayer tät'  hier sagen: Meinst du eigentlich, dass alle außer dir auf der Brennsuppn daher geschwumma kemma?

In deinen Antworten auf kritische Anmerkungen schwingt ein arroganter Unterton mit, nach dem Motto "die kapierens einfach nicht, weil sie keine Ahnung haben..."

Das ist, wie gesagt, vermessen und  wirkt auf mich wie die Reaktion eines verletzten Ego.

Gruß,
Kekewa


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