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Glück (Prosa)

 
 
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Vanir7777
Wortedrechsler
V


Beiträge: 96



V
Beitrag23.01.2011 23:07
Glück (Prosa)
von Vanir7777
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Sie stieg aus dem alten, klapprigen Bus aus, der diese Strecke nur einmal am Tag fuhr. Eigentlich hatte sie bis zum nächsten Dörfchen fahren wollen aber irgendetwas an diesem Ort hatte in ihr das Bedürfnis geweckt hier auszusteigen. Sie befand sich mitten im Nirgendwo. Neben dem Wartehäuschen war ein Fahrrad angelehnt, also war es hier vielleicht nicht ganz so verlassen wie es aussah. Sie ging ein paar Schritte an der Landstraße entlang und bog dann in eine enge Nebenstraße ein. Die Straße führte den kleinen Hügel hinauf der sich etwa 50 Meter von hier erhob. Von dort musste man eine gute Aussicht haben, dachte sich die Frau und ging beschwingten Schrittes in Richtung des Hügels. Eine gute Laune hatte von ihr Besitz ergriffen, wie sie, sie nur selten hatte. Die weiten Felder und Wiesen, die sich in der Ferne mit dem Horizont zu verschmelzen schienen, vermittelten ihr das Gefühl von grenzenloser Freiheit. Sie spürte wie die Straße langsam anstieg und merkte, dass ihre Muskeln schon nach der Hälfte der Steigung anfingen sich unangenehm anzufühlen. Ich muss mehr Sport treiben, dachte sie sich. Aber als sie oben auf dem Hügel war und erst einmal verschnaufen wollte, nahm ihr etwas ganz anderes als Anstrengung den Atem: Sie hatte ja gewusst, dass sie sich in einem Mittelgebirge befand, aber ihr war nie klar gewesen, dass es wirklich Berge waren. Jetzt sah sie es. Vor ihr erstreckte sich ein Tal, dessen Wände auf der anderen Seite zu Steilhängen wurden, die in mehreren Berggipfeln mündeten. Es war ein atemberaubender Anblick. Und als dann noch ein leichter Wind ihr die brünetten Locken aus dem Gesicht blies, wurde ihr Innerstes von einem unsäglichen Glücksgefühl erfüllt. Sie wusste nicht mehr, wie lange sie einfach nur dastand und sich die wunderschöne Landschaft anschaute. Sie genoss die grenzenlose Weite, die der Ausblick ihr bot und sie von den absurdesten Dingen träumen ließ. Sie wurde erst aus ihren Träumereien gerissen, als eine kühle Brise sie in ihrem dünnen Mantel frösteln ließ. Der kalte Wind ließ sie zum ersten Mal seit sie aus dem Bus gestiegen war, daran denken, wie sie denn wieder hier weg kommen wollte. Sie riss sich von dem Anblick los und dachte, dass sie am Besten zur Bushaltestelle zurück gehen sollte. An der Landstraße würde sie vielleicht von jemandem per Anhalter mitgenommen werden. Oder sie hatte sich getäuscht und der Bus fuhr doch öfter als sie es in Erinnerung hatte. Langsam ging sie die Straße zurück und merkte, dass es schon später Nachmittag war. Als sie wieder an der Bushaltestelle war, sah sie sich kurz den Fahrplan an und bemerkte, dass spät Abends noch ein Bus fuhr. Das war gut. Sie setzte sich auf die Bank, schlug die Beine übereinander und zog ihren Ipod aus der Manteltasche, befestigte den Clip an ihrem Kragen, stöpselte die Kopfhörer in ihre Ohren und wählte ihr Lieblingslied an. Die fetzigen E-Gitarren und die schnellen Schlagfolgen des Drummers ließen sie erneut in einen Zustand verfallen, den sie nur als glücklich beschreiben konnte. Ihre Augen suchten die Umgebung nach etwas interessantem ab und wurden oben am Himmel fündig. Sie sah wie die Wolken die seltsamsten, abstraktesten und phantasievollsten Formen annahmen und wünschte sich, nur annähernd so kreativ zu sein wie die Wolken. Sie musste noch etwa zwei Stunden auf den Bus warten und langsam wurde ihr kalt. Sie fragte sich, warum sie nur ausgestiegen war, nicht, dass sie es bereute, aber normalerweise machte sie keine ungeplanten Dinge. Ihr wurde langweilig. Das war bei ihr immer so, sie konnte es nicht ausstehen, wenn sie warten musste. Sie stand auf und sah sich die Umgebung etwas genauer an. Hier in der Nähe war noch ein Wegweiser, der in drei verschiedene Richtungen zeigte. Sie trat näher und las: Neustadt, da wollte sie ursprünglich hin; Wiesenkopf, das war wohl der kleine Hügel auf dem sie eben gestanden war und Altdorf, sie meinte sich zu erinnern, heute Mittag durch einen kleinen Ort gefahren zu sein, der so hieß. Da raschelte es zu ihren Füßen. Eine Zeitung flatterte da im Wind. Schnell bückte sie sich und hob die Zeitung auf. Sie schlenderte zum Wartehäuschen zurück, setzte sich und schlug die Zeitung auf. Neben den ganzen Schlagzeilen aus der Politik stach ihr eine ganz besonders ins Auge:
Schwer gestörter Mann aus Psychiatrie geflohen“ Sie fing an zu lesen. „Erfurt/Eisenach (dpa) Am Dienstag ist ein psychisch schwer gestörter, mehrfach verurteilter Gewalttäter aus der örtlichen Anstalt entflohen, er tötete vor zehn Jahren zwei Frauen und drei Kinder im Alter von 13 bis 15 Jahre. Das BKA fahndet intensiv nach dem 35-jährigen Wenn sie denken den Mann (Foto, rechts) gesehen zu haben, melden sie sich bitte unverzüglich bei der örtlichen Polizeistation...“
Sie schaute das Foto rechts von dem Artikel an, der sich beinahe über die gesamte restliche Seite erstreckte und wahrscheinlich die Gräueltaten des Mannes noch ausführlicher beschrieb und dachte sich, warum die Presseleute überhaupt Fotos in die Zeitung stellte, wenn man nichts erkennen konnte. Das einzige, das sie sah war, dass der Mann relativ gut aussah. Auf jeden Fall nicht so, wie man sich einen Irren vorstellt. Sie legte die Zeitung weg und drehte sie Musik noch etwas lauter. Die raue Stimme des Sängers ließ sie alles vergessen auch die Sorgen die sich kurz über ihrem Gemüt ausbreiteten als sie den Artikel gelesen hatte. Dann sah sie die Scheinwerfer eines Autos. Der Fahrer war wohl über-vorsichtig, denn es war noch lange nicht so dunkel, als dass man Scheinwerfer gebraucht hätte, schließlich hatte sie noch ohne Probleme lesen könne. Sie stand auf und streckte ihren Daumen auf die Straße hinaus, denn um zwei lange Stunden des Wartens zu umgehen, würde sie beinahe überall einsteigen. Und der Wagen, ein ziemlich neuer Audi, hielt tatsächlich an. Schnell riss sie die Kopfhörer aus ihren Ohrmuscheln.Das Fenster wurde hinunter gelassen und ein Mann fragte: „Wo wollen sie denn hin?“ Sie konnte ihr Glück kaum fassen. „Ich möchte nach Neustadt. Liegt das auf ihrem Weg?“ „Ja, natürlich, kommen sie, steigen sie ein.“ Sie ging um den Wagen herum und öffnete die Tür. Ihr wehte der Geruch von neuem Auto entgegen und fragte: „Ist der Wagen neu? Schickes Auto.“ Der Mann, Mitte Dreißig, mit süßen Bartstoppeln im Gesicht und freundlichen blauen Augen sagte: „ Ja, es war immer mein Traum einen Audi zu fahren und jetzt wo ich einen habe, ist es gar nicht so toll...“ „Da kann ich nicht mitreden, ich hatte bis jetzt immer nur Toyota.“
Sie unterhielten sich noch eine Weile über Autos, dann über dies und das aber plötzlich wurde es still im Wagen. Ihr fiel auf, dass der Mann gar nicht gesprochen hätte, wenn sie nicht die Fragen gestellt hätte. Als das Schweigen länger anhielt, wurde sie von einer bösen Ahnung ergriffen und ihr wurde unwohl. Auch die Ausstrahlung des Mannes veränderte sich. Hatte er eben noch Freundlichkeit und Wärme ausgestrahlt, so konnte sie jetzt seine Feindseligkeit beinahe greifen. Und war es nicht so, das Psychopathen, immer Stimmungsschwankungen hatten? Sie erinnerte sich an den Zeitungsartikel. Ein leiser Schauer glitt ihr den Rücken hinab. Sie wollte nur noch raus aus diesem fabrikneuen Audi und dem Mann neben ihr nicht mehr ausgeliefert sein. Ihre innere Panik stieg weiter und sie fühlte sich als würde sie gleich vor Anspannung explodieren. Dann schaute der Mann sie an. Und das Adrenalin, verwandelte sie in ein Gefäß voller bodenloser Angst. Er griff in seine Tasche und etwas blitzte auf eine Klinge, dachte sie und sie schrie. Der Mann lächelte, er schien voller Glückseligkeit und dann stach er zu. Sie hörte wie der kalte Stahl ihre Kleidung durchschnitt und dann ihre Haut. Dann schrie sie lauter und das Geräusch, dass aus ihrem Mund entwich, war ein Laut voller Schmerz. Am entferntesten Rand ihres Bewusstseins hörte sie ein Lachen. Der Mann lachte. Dann sah und spürte sie nur noch Schwärze.

Frau wird seit Donnerstag vermisst
Freiburg/Neustadt (bfr)
Seit Donnerstag wird eine Frau vermisst. Sie war das letzte Mal in Freiburg von einem Reisenden am Hauptbahnhof gesehen worden. Sie hat brünettes Haar, braune Augen und nach Angaben des Reisenden eine enge Jeans und einen schwarzen Mantel an...“

Seit Donnerstag Vermisste tot aufgefunden
Freiburg/Neustadt (dpa)
Die seit Donnerstag Vermisste Katrin Meier wurde gestern Nacht von einem Wanderer am Straßenrand aufgefunden. Sie konnte nur wegen dem Personalausweis in ihrem Geldbeutel identifiziert werden. Die Frau ist an einem Stich in den Bauch gestorben, so lautet die vorläufige Prognose. Näheres wird erst der Obduktionsbericht enthüllen. Der Mord wies Ähnlichkeiten mit den bereits verübten Morden des am Donnerstag geflohenen Psychopathen Nico Schmidt auf. Die...“

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Frau Ella
Klammeraffe
F


Beiträge: 507



F
Beitrag24.01.2011 15:42

von Frau Ella
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Ausgangssituation und Pflichtwörter sind verarbeitet. Da die Geschichte recht lang geworden ist, nehme ich an, dass es keine Zeit für eine erste Überarbeitung gab.

Positiv zu bewerten ist, dass eine durchgängige Geschichte erzählt wird, wobei der Mittelteil sehr wortreich geraten ist und zu Geschwätzigkeit neigt, was dem Tempo der Geschichte nicht gut tut. Sie wirkt lahm und behäbig und zieht sich. Der "Zufall" mit der zugewehten Zeitung ist arg zufällig, und nicht nur der Protagonistin wird es ein wenig langweilig in dem Stadium der Geschichte.

Ich weiß nicht, ob das Ende von Anfang an als Idee da war oder sich im Schreiben entwickelt hat. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, in einer Überarbeitung den Mittelteil gnadenlos zu straffen, die Figur klarer herauszuarbeiten, die sich im Laufe des Geschehens in ein paar Widersprüche verstrickt, und im zeigen von Gefühlen und Bildern sehr präzise zu arbeiten. Da ist vieles entweder angedeutet und nicht ausgeführt, oder behauptet statt gezeigt.

Zitat:
Und als dann noch ein leichter Wind ihr die brünetten Locken aus dem Gesicht blies, wurde ihr Innerstes von einem unsäglichen Glücksgefühl erfüllt.  

Wie genau fühlt sich das denn an, das unsägliche Glücksgefühl?

Trotzdem, eine gute Idee und konsequent, wenn auch zu weitschweifig, ausgeführt. Noch eine Geschichte, die eine gründliche Bearbeitung verdient hätte.
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Akiragirl
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Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag24.01.2011 21:49

von Akiragirl
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Im Großen und Ganzen fand ich diese Geschichte nicht übel. Die doch recht häufigen Fehlerchen haben mir in ihrer Gesamtheit den Lesespaß etwas verleidet. Die Handlung ist nicht unbedingt originell und leider auch ziemlich vorhersehbar, dennoch in meinen Augen okay, weil unterhaltsam. Leider sind die Gefühle der Protagonistin, ihre Furcht, bei mir nicht so intensiv angekommen, wie es vielleicht geplant war. Vielleicht hätte der erste Teil mit der Landschaftsbeschreibung und den Träumereien etwas kürzer sein sollen, dafür hätte man die Szene im Auto detaillierter schildern können. So wirkt das eigentlich Interessante Moment der Geschichte ein wenig oberflächlich „abgehandelt“.
Insgesamt nicht schlecht, aber leider auch schnell wieder vergessen.

Achja: Den Titel verstehe ich in Zusammenhang mit der Geschichte nicht ganz, hat irgendwie falsche Erwartungen in mir geweckt ...

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Alogius
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Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag24.01.2011 21:52

von Alogius
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Hallo Autor,

da es sehr viele Texte geworden sind, werde ich einen Kurzkommentar hinterlassen. Solltest Du nach der Auflösung einen längeren Kommentar wollen oder Fragen haben, nur zu!
Ich werde versuchen, das gesamte Spektrum von 1 bis 9 Federn abzudecken. Dabei berücksichtige ich auf jeden Fall, dass der Text unter Zeitdruck geschrieben wurde (dies gilt auch für die Lyrik).

Zum Text:

Inhaltliches:
Wieder eine Psychopathengeschichte. Und wieder, muss ich leider sagen, geht das Ganze genau wie erwartet aus. "Zufällig" entdeckt sie dann noch die Täterbeschreibung und "zufällig" erwischt er sie.
Nee, sorry, das war nichts.

Stil, Sprache:
Trotz des mangelnden Inhaltes ist der Text solide geschrieben. Hier und da ein paar unschöne Details, gegen Ende wird es arg klischeehaft (die Schwärze).

Einbindung der Vorgabe:
Passt. Ist drin.

Lg
Tom


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Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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anuphti
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Beiträge: 4320
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Beitrag25.01.2011 01:50

von anuphti
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Hallo Inko,

Genre? Krimi

Text liegt für mich im Mittelfeld der eingereichten Arbeiten, die erste Hälfte ist mir zu langatmig, sprich, es passiert einfach nichts, und ab der Zeitungsmeldung ist der Plot vorhersehbar.

Sprachlich solide, Wettbewerbskriterien fachgerecht umgesetzt, insgesamt Durchschnitt.

Liebe Grüße
Nuff


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Pantufle
Wortedrechsler


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Wohnort: Wildbach


Beitrag25.01.2011 20:55

von Pantufle
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Mir gefällt die Idee mit den Zeitungsausschnitten ausgesprochen gut! Sind auch schön eingearbeitet, gerade mit der rumflatternden Zeitung. Sprachlich finde ich es für die Zeitspanne auch recht gut! Durchaus gelungen : -)
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag26.01.2011 07:35

von Enfant Terrible
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Ich bin immer wieder überrascht, wie beliebt bei diesem Wettbewerb die "Trau nicht dem Fremden"-Idee ist: steig nicht zu Irren ins Auto, triff dich nicht mit alten Männern aus dem Internet. Leider finde ich diese Idee hier sehr plump umgesetzt, mit den Zeitungsartikeln (gerade die am Ende hätte es meines Erachtens nicht mehr gebraucht, da mehr als klar ist, was dem Mädchen zugestoßen ist) und vor allem die Vorhersehbarkeit der Story: Es ist ein Irrer auf freiem Fuß, aber sie denkt sich nichts dabei, steigt trotzdem zum Fremden ins Auto und erwischt dabei natürlich den Psychopathen. Da kommt keine wirkliche Spannung auf, weil die Story so simpel gestrickt ist. Außerdem berührt mich das Schicksal des Mädchens nicht, weil ich zu wenig über sie erfahre. Lieblos werden Name und einige Merkmale in den Zeitungsartikeln hinterhergeschoben, aber im Laufe der Geschichte, da, wo es darauf ankommt, weiß ich nicht genug über sie, um mich mit ihr zu identifizieren. Lediglich das Alter könnte man schätzen, da sie, wie viele junge Menschen, mit I-pod rumläuft. Aber mich hätte interessiert, weshalb sie dort unterwegs ist? Das sind Dinge, auf die es ankommt. Ohne sie bleibt die Geschichte, obwohl recht lang für die kurze Zeit, blass und flach, leider.

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DasProjekt
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Wohnort: Ørbæk, Nyborg, Dänemark


Beitrag26.01.2011 07:41

von DasProjekt
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Stichwort: Buchstabenwand.

Effekt auf mich: In Verbindung mit äußerst mangelhaftem Umgang mit Kommaregeln halte ich sowas nur max 10 Zeilen lang durch. Dann hab ich Kopfschmerzen.

Erschwerend: Hab das Ende noch gelesen und mich vergewissert, dass es wieder einmal auf genau dasselbe hinauslief, das Gewaltverbrechen in der Einsamkeit. Hatte danach auch gar keine Lust mehr, den Text doch noch zu lesen.

Fazit: Verfehlt.


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CAT
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Beiträge: 32



C
Beitrag26.01.2011 15:53

von CAT
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An und für sich finde ich die Geschichte nicht einmal schlecht. Ich glaube, man merkt ein bisschen den Zeitmangel, besonders gegen Ende hin, aber die Idee und die Umsetzung dieser gefällt mir.
Es ist zwar schon sehr offensichtlich und nicht besonders überraschend, aber du schaffst es trotzdem noch, Spannung aufzubauen.

Was absolut stört und wo ich mich zwingen musste weiter zu lesen: der Anfang. Oder eher, die erste Hälfte des Textes.
Du hast keinen schlechten Schreibstil, aber so viel Beschreibung und - sorry - so viel Nonsense ist extrem abschreckend. Noch dazu in meinen Augen und gerade für diesen Text völlig überflüssig, bzw. hätte man den Teil um gut drei Viertel kürzen können.
Oder zumindest irgendeine Andeutung reinbauen oder so. Wenn die Frau die Zeitung am Anfang gefunden hätte, hätte ich die ganze Geschichte darauf gewartet, dass der Psychopath auftaucht. Dann hätte der Spaziergang wenigstens ein bisschen Spannung bekommen, weil man jeden Moment mit einem Überfall rechnet...
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derSibirier
Reißwolf
D


Beiträge: 1250



D
Beitrag26.01.2011 20:12

von derSibirier
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Der Text macht mich etwas ratlos. Eine sehr sichere Schreibweise, Vorgabe gut eingebaut, aber die Handlung sehr öde.
Die Zeitungsberichte am Ende haben mich gestört.

5Federn

Sibirier
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gepuzzelt
Eselsohr
G


Beiträge: 289
Wohnort: Australien


G
Beitrag26.01.2011 20:47

von gepuzzelt
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Herr Schmidt und Frau Meier... man kann nicht sagen, dass du dir bei der Namenwahl keine Gedanken gemacht hast Wink

Wie man trotz Ipod das Rascheln einer Zeitung hören kann und wie man beim Autofahren jemandem eine Klinge in den Bauch rammt (sie ist ja wohl hoffentlich, wie jeder vernünftige Mensch hinten und nicht vorne eingestiegen, oder?), na, das mach mir mal vor.

Es gibt so viele andere Dinge anzumerken, wie die Wahl seltsamer Ausdrücke, dass das hier den Rahmen sprengen würde.

puzz
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Mr. Curiosity
Exposéadler

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Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag26.01.2011 23:03

von Mr. Curiosity
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Zitat:
Ihr wurde langweilig.


Mir auch.
Frau steigt aus dem Bus, huldigt des Glückes, steigt bei einem Fremden ein, tot.
Wirkt so, als sei dem Schreiber lange nichts eingefallen, bis dann am Ende die typische Mördermasche kam, denn die ist Gerüchten zufolge ja immer spannend. Neeneenee ...
Drei Federn.

LG David


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"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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SylviaB
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Alter: 58
Beiträge: 6332
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Beitrag26.01.2011 23:33

von SylviaB
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Shocked Nico ... Nico ein Psychopat? *röchel*

*schmunzel*

Im Ernst jetzt, die Geschichte ist schlüssig, stilecht und formvollendet im Inhalt.
Sie gefällt auch wenn es die typische Kriminalgeschichte ist. Vor allem, welche Frau ist so blöd in einer einsamen Gegend per Anhalter zu fahren? hm ... Die Nachrichten lassen etws zu wünschen übrig. Sie wirken nicht echt. Das ist ein dickes Manko, weil die ja der eigentliche Schluss sind. Nochmal hm ...

Und der Blockstil ist jetzt auch nicht der Hit. Es ist schwierig die Zeilen zu lesen ohne ein Lesezeichen anzuhalten. Ein bisserl aufgelockerter könnte der schon sein.

Naja jedenfalls gefällt mir die Geschichte. smile

Lieben Gruß
Sylvia


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Maria Magdalena
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Beitrag27.01.2011 09:52

von Maria Magdalena
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Du verfasst sehr schöne landschaftliche Beschreibungen, aber der Beginn ist zu lang in erzählender Form. Vielleicht könntest du Abwechslung reinbringen, indem du die Frau in Gedanken beschreiben lässt, was sie sieht. Das würde Abwechslung bringen. Wenn du sie fühlen lässt, was sie  hört, riecht, sieht und das ausdrückst, berührt das den Leser viel stärker.

Der ganze Text wirkt wie zwei Geschichten, denn beide Teile sind praktisch gleich lang sind. Erst schwelgt sie im Glück und dann wird sie ermordet. Ich denke, du müsstest dich entscheiden, ob du einen Krimi schreiben willst oder einen beschaulichen Spaziergang. Oder du kannst den Einstiegsteil massiv kürzen und gibst dem Mord mehr Gewicht.

Der Mord selber müsste etwas glaubwürdiger rüberkommen, denn reicht es einem psychopathischen Mörder, einmal in den Bauch zu stechen? Würde sie daran tatsächlich sterben?


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MrPink
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Der Bronzene Wegweiser


Beitrag27.01.2011 23:07

von MrPink
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Was ich an dieser Story am meisten vermisse ist, neben der Spannung, eine gewissen Authentizität: die zeitungsartikel würden so nich in der zeitung stehen, die beschreibung des mordes wirkt seltsam steril, einige formulierungen kommen mir sehr ungelenk vor.

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(Buk)
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The Brain
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Beitrag28.01.2011 00:11

von The Brain
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Da hat's Ecken und Kanten. Ist ja auch nur ein Entwurf.


Spätabendliche Grüße


Brain


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Sun Wukong
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S
Beitrag28.01.2011 10:10

von Sun Wukong
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Liebe Autorin, lieber Autor,
Vorwort: um diese Mammutaufgabe über die Bühne zu bringen, gehe ich, was Inhalt und Sprache angeht, verstärkt nach dem Bauchgefühl. Es ist wirklich spannend so viele Schreibweisen in so kurzer Zeit durchzugehen, der folgende Kommentar ist allerdings noch mehr als in den Werke-Boards ein subjektiver Eindruck.

Inhalt:
In der ersten Hälfte angenehm zurückhaltende Schilderung einer lustwandelnden Protagonistin, der Rest wirkte auf mich aufgesetzt und das Ende liess mich leider kalt.

Sprache:
Trotz mancher Sätze, aus denen man hätte zwei machen können, abwechslungsreich und sauber formuliert: eine schöne Erzählstimme, die vielleicht besser zu einem anderen Plot gepasst hätte.

4 (einhalb)

Beste Grüße
Christian.
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Mercedes de Bonaventura
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Beitrag28.01.2011 11:52

von Mercedes de Bonaventura
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Buchstabenwände erschweren das Lesevergnügen.
Federn zieh ich dir dafür natürlich keine ab.
Bloß ein paar für den eher schwachen Inhalt.

Lg Merci.
smile


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(Virginia Woolf)
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MosesBob
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Beitrag28.01.2011 14:54
Re: Glück (Prosa)
von MosesBob
Antworten mit Zitat

Hallo!

Gut finde ich die Idee der Einbindung von Zeitungsartikeln am Ende (nicht ihre Formulierungen, denn die wirkt unecht). Gut finde ich auch, dass sich der Schreibstil zumindest recht flüssig lesen lässt. Weniger gut finde ich, dass sich der komplette Anfangs-Klotz liest, als hättest du zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gewusst, wie du die Geschichte aufzäumen willst. Vielleicht wusstest du auch überhaupt nicht, was du schreiben würdest, was dann auch eine Erklärung für eine weitere und leider auch (pardon) recht öde Psychopathengeschichte hier im FFF wäre. Mit Verlaub:

Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Sie stieg aus dem alten, klapprigen Bus aus, der diese Strecke nur einmal am Tag fuhr. Eigentlich hatte sie bis zum nächsten Dörfchen fahren wollen aber irgendetwas an diesem Ort hatte in ihr das Bedürfnis geweckt hier auszusteigen. Sie befand sich mitten im Nirgendwo. Neben dem Wartehäuschen war ein Fahrrad angelehnt, also war es hier vielleicht nicht ganz so verlassen wie es aussah. Sie ging ein paar Schritte an der Landstraße entlang und bog dann in eine enge Nebenstraße ein. Die Straße führte den kleinen Hügel hinauf der sich etwa 50 Meter von hier erhob. Von dort musste man eine gute Aussicht haben, dachte sich die Frau und ging beschwingten Schrittes in Richtung des Hügels. Eine gute Laune hatte von ihr Besitz ergriffen, wie sie, sie nur selten hatte. Die weiten Felder und Wiesen, die sich in der Ferne mit dem Horizont zu verschmelzen schienen, vermittelten ihr das Gefühl von grenzenloser Freiheit. Sie spürte wie die Straße langsam anstieg und merkte, dass ihre Muskeln schon nach der Hälfte der Steigung anfingen sich unangenehm anzufühlen. Ich muss mehr Sport treiben, dachte sie sich. Aber als sie oben auf dem Hügel war und erst einmal verschnaufen wollte, nahm ihr etwas ganz anderes als Anstrengung den Atem: Sie hatte ja gewusst, dass sie sich in einem Mittelgebirge befand, aber ihr war nie klar gewesen, dass es wirklich Berge waren. Jetzt sah sie es. Vor ihr erstreckte sich ein Tal, dessen Wände auf der anderen Seite zu Steilhängen wurden, die in mehreren Berggipfeln mündeten. Es war ein atemberaubender Anblick. Und als dann noch ein leichter Wind ihr die brünetten Locken aus dem Gesicht blies, wurde ihr Innerstes von einem unsäglichen Glücksgefühl erfüllt. Sie wusste nicht mehr, wie lange sie einfach nur dastand und sich die wunderschöne Landschaft anschaute. Sie genoss die grenzenlose Weite, die der Ausblick ihr bot und sie von den absurdesten Dingen träumen ließ. Sie wurde erst aus ihren Träumereien gerissen, als eine kühle Brise sie in ihrem dünnen Mantel frösteln ließ. Der kalte Wind ließ sie zum ersten Mal seit sie aus dem Bus gestiegen war, daran denken, wie sie denn wieder hier weg kommen wollte. Sie riss sich von dem Anblick los und dachte, dass sie am Besten zur Bushaltestelle zurück gehen sollte. An der Landstraße würde sie vielleicht von jemandem per Anhalter mitgenommen werden. Oder sie hatte sich getäuscht und der Bus fuhr doch öfter als sie es in Erinnerung hatte. Langsam ging sie die Straße zurück und merkte, dass es schon später Nachmittag war. Als sie wieder an der Bushaltestelle war, sah sie sich kurz den Fahrplan an und bemerkte, dass spät Abends noch ein Bus fuhr. Das war gut. Sie setzte sich auf die Bank, schlug die Beine übereinander und zog ihren Ipod aus der Manteltasche, befestigte den Clip an ihrem Kragen, stöpselte die Kopfhörer in ihre Ohren und wählte ihr Lieblingslied an. Die fetzigen E-Gitarren und die schnellen Schlagfolgen des Drummers ließen sie erneut in einen Zustand verfallen, den sie nur als glücklich beschreiben konnte. Ihre Augen suchten die Umgebung nach etwas interessantem ab und wurden oben am Himmel fündig. Sie sah wie die Wolken die seltsamsten, abstraktesten und phantasievollsten Formen annahmen und wünschte sich, nur annähernd so kreativ zu sein wie die Wolken. Sie musste noch etwa zwei Stunden auf den Bus warten und langsam wurde ihr kalt. Sie fragte sich, warum sie nur ausgestiegen war, nicht, dass sie es bereute, aber normalerweise machte sie keine ungeplanten Dinge. Ihr wurde langweilig. Das war bei ihr immer so, sie konnte es nicht ausstehen, wenn sie warten musste. Sie stand auf und sah sich die Umgebung etwas genauer an. Hier in der Nähe war noch ein Wegweiser, der in drei verschiedene Richtungen zeigte. Sie trat näher und las: Neustadt, da wollte sie ursprünglich hin; Wiesenkopf, das war wohl der kleine Hügel auf dem sie eben gestanden war und Altdorf, sie meinte sich zu erinnern, heute Mittag durch einen kleinen Ort gefahren zu sein, der so hieß. Da raschelte es zu ihren Füßen. Eine Zeitung flatterte da im Wind. Schnell bückte sie sich und hob die Zeitung auf. Sie schlenderte zum Wartehäuschen zurück, setzte sich und schlug die Zeitung auf. Neben den ganzen Schlagzeilen aus der Politik stach ihr eine ganz besonders ins Auge:

Bis hierhin ist der Text sterbenslangweilig, weil sich die ganzen Beschreibungen unheimlich in die Länge ziehen. Als hättest du beim Schreiben kein Ziel vor Augen gehabt. Das Heranflattern der Zeitung wirkt dann leider auch eher zweckmäßig konstruiert. Von diesem Zeitpunkt an war klar, dass sich ihre Wege und die des Mannes kreuzen würden. Der Plot wirkt aufgrund der erschöpfenden und "ziellosen" Anfangserzählung also nicht nur konstruiert sondern auch vorhersehbar und etwas naiv.

Ich kann dir hierfür leider nicht mehr als zwei Federn geben. Aber es sind halt "nur" zwei Federn für einen Wettbewerb, für den man zwei Stunden Zeit hatte. wink

Du kannst flüssig schreiben. Ich gehe davon aus, dass du noch jung bist. Du hast also keinen Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Alles ist möglich. smile

Beste Grüße,

Martin


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Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6380
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DSFo-Sponsor


Beitrag28.01.2011 15:13

von Murmel
Antworten mit Zitat

Eine Geschichte, die sie mit Glück auseinandersetzt, aber leider dazu für meinen Geschmack zu flach geschrieben ist. Ausserdem verhindern die mangelnden Paragraphen den Lesegenuss. Ruhig mit Absätzen arbeiten, die gehören genauso zum Handwerk wie Perspektive und rhetorische Kunstgriffe.

Zitat:
Da raschelte es zu ihren Füßen. Eine Zeitung flatterte da im Wind
'Da' am Anfang klingt unbeholfen. Das zweite ist überflüssig.

Ein Psychopath ohne Erklärungfür sein Verhalten kommt einem deus ex machina sehr nahe. Er ist halt einfach so. Das ist unbefriedigend für den Leser.

Zitat:
Und das Adrenalin, verwandelte sie in ein Gefäß voller bodenloser Angst
. Adrenalin löst andere Reaktionen und Empfindungen aus, aber das 'Gefäss voller bodenloser Angst' ist gut.

Ein Text, mit diesem Inhalt, muss in sehr intimer Perspektive aufgebaut sein, damit er wirkt. Diese fehlt hier, der Text ist zu erzählend. Damit liest er sich flach.


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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag28.01.2011 19:31

von Mardii
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Hi,

habe, um mich zu strukturieren, meinen eigenen Bewertungsmodus gebaut. Die Verteilung auf die fünf Punkte ist festgelegt: 2, 3, 1, 1, 2.  Um den Wettbewerbsbedingungen Rechnung zu tragen, lege ich die Gewichtung auf die Erfüllung der Vorgaben und die Idee der Geschichte, weil ich glaube damit den unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmer gerecht zu werden. (Außerdem möchte ich vermeiden, hier 69mal herum zu stammeln. Mr. Green.) Mein eigenes federchen behalte ich für mir besonders zusagende inhaltliche, phantasievolle und experimentelle Texte vor.

Vorgaben: 2
Plot/Spannungsbogen: 1
Stil & Handwerk: 0
Titel: 0
mein eigenes federchen: 1

Der Titel und der etwas langatmige Fluss der Sprache weckt in mir eine ganz andere Erwartung.

Ich danke allen Teilnehmern, dem Modteam, besonders sleepless und Probber für die Veranstaltung des Wettbewerbs. Hat mir großen Spaß gemacht.

Gruß von Mardii


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
Wohnort: BY


G
Beitrag29.01.2011 15:03

von Gast3
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Liebe Flinke Feder,

so richtig reißt mich deine Geschichte nicht mit. Ich habe kein genaues Bild von der Frau. So ganz stimmig erscheint es mir inhaltlich auch nicht.
Sie hat normal nichts übrig für ungeplante Handlungen, steigt aber dann munter einfach so in ein fremdes Auto ein. Auch, dass der Mann mitten unter der Fahrt glückselig das Messer in ihren Bauch sticht, finde ich nicht passend.
Unfreiwillig komisch finde ich das hier:
Sie stand auf und streckte ihren Daumen auf die Straße hinaus, ... smile

Letztlich finde ich auch den Titel nicht gut gewählt.

Tut mir leid, dass ich jetzt nicht so recht warm damit werde.

Liebe Grüße
schneestern


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Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
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