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Kolja Gänsefüßchen
K
Beiträge: 24 Wohnort: Berlin
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K 28.01.2011 15:24 Du bist mein Plan von Kolja
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Du bist mein Plan
Du sitzt mir gegenüber im dämmrigen Barlicht und trinkst dein erstes Bier. Du bist alles, was ich will. Aber um nichts in der Welt würde ich es dir sagen, denn ich weiß, dass es so nicht funktioniert. Das hast du mir beigebracht.
„Irgendwie bist du heute anders.“, stellst du fest. Dein mißtrauisches Lächeln hat mich nicht durchschaut.
„Selbstverständlich.“, denke ich und sage, „Du bist auch ganz anders.“ Ich denke, „heute bin ich mit einem Plan hier“, und sage lachend, „Du siehst noch viel besser aus.“
Ich grinse und du nimmst etwas verlegen, etwas verunsichert einen großen Schluck von deinem Bier. Ich muss jetzt wieder einen Gang runter schalten. Ich mache mich etwas kleiner und sage mit dem ruhigsten Ton und den ehrlichsten Augen zu dir:
„Ganz im ernst. Rot steht dir.“
Das war schon nicht schlecht, aber auch sehr ernst für unser erstes Treffen nach diesem schrecklichen Dienstag vor drei Wochen. Auflockerung ist nun angesagt.
„Rot ist auch die Farbe der Revoluzzer, so wie wir beide.“
Das war eine Anspielung. Anspielungen sind immer gut und eine Anspielung auf eine Gemeinsamkeit ist noch besser. Bei einem unserer ersten Treffen haben wir auf einer Demo lachend unsere Fäuste in den Himmel gestreckt.
Jetzt erinner ich dich an eine Anekdote von der Demo. Natürlich fällt dir auch gleich eine ein und einen Satz später redest du über Politik. Politik gehört zu deinen Lieblingstrinkthemen und schnell redest du dich ein bisschen in Rage. Ich beeile mich dir nickend Zustimmung zu signalisieren und innerlich bedanke ich mich bei dir für diese hervorragende Gelegenheit die Ich-bin-ein-guter-Zuhörer-Karte ausspielen zu können.
So redest du und ich gefalle mir in meiner Rolle. Wenn du dich nach hinten lehnst, beuge ich mich ein bisschen vor und sinke wieder in meinen Stuhl, wenn du zu mir rückst. Wir sind noch keine halbe Stunde heute Abend unterwegs. Für Körperkontakt ist es noch zu früh.
„… danach wär' ich fast in der Bahn eingeschlafen.“, beendest du und wir lachen herzlich.
Ich springe sofort auf den Zug auf:
„Ich bin gestern mit der Bahn gefahren, als plötzlich Obdachloser und zwei Kontrolleure einsteigen.“
Redefluss. Redefluss ist das A und O. Ich habe mir ein paar hübsche Geschichten zurecht gelegt für heute Abend und warte auf meine Stichwörter. Alle erzählen eine andere, besonders positive Seite von mir.
„Zwei andere und ich haben Partei für den Obdachlosen ergriffen und wir haben jemanden gefunden, der ihn auf seiner Fahrkarte mitnehmen konnte.“
Du guckst mich mißtrauisch an. Das war zu dick aufgetragen. Du sagst nichts und ich werde nervös. Ein Schluck Bier überbrückt den ersten Moment gefährlichen Schweigens. Du holst dein Handy hervor, fängst an zu tippen. Schlechter geht es kaum noch.
Ich werde wieder nervös, so nervös wie beim letzten Mal vor drei Wochen. Alles hatte so gut angefangen und dann hat es einen Knacks bekommen, ich weiß bis heute nicht wieso, aber du hast angefangen dich zurückzuziehen, während ich dich immer mehr nach eindeutigen Zeichen bedrängt habe. Schließlich habe ich dir erzählt, was du mir bedeutest und du hast mich weggeschickt. Jeden Abend war ich unterwegs und war keine Sekunde bereit dich aufzugeben. Mit Freunden und Fremden habe ich zigmal jeden Satz und jeden Blick wiederholt, jedes Szenario ausdiskutiert, mich an jede Hoffnung geklammert und auf jede Idee mit Schnaps angestoßen. Dann hast du dich wieder gemeldet - wie prophezeit - und ich habe angefangen mich auszunüchtern.
Nach Worten ringend suche ich ein Sprungbrett, um mich aus dieser Situation zu retten. Es darf nicht zu offensichtlich oder langweilig sein, sollte besser keinen neuen Drink beinhalten, denn auf die solltest du drängen, und auf gar keinen Fall mit Obdachlosen oder Fahrkartenkontrolleuren zu tun haben.
„Was machst du eigentlich an Weihnachten?“
Ich klopfe mir auf die Schulter. Partys und Demos hatten wir zur genüge. Über die Arbeit reden wir besser nicht, mit diesem langweiligen Thema sollen erst gar keine Assoziationen mit mir in deinem Kopf entstehen, aber Familie und gerade Weihnachten, das jeden beschäftigt, ist ein gutes Thema.
„Ich werde wohl zu meiner Familie fahren.“, beginnst du, „Auch wenn ich nicht so richtig Lust habe.“
Volltreffer. Möglichkeiten noch und nöcher Verständnis zu zeigen, Gemeinsamkeiten einzuflechten und meine Überzeugungen an einem konkreten Thema zu präsentieren. Meine Überzeugungen sind eine ganz besonders positive Seite an mir.
Ich lasse dich erzählen, gehe ganz behutsam vor und sage Sätze wie „Familie kann man sich nicht aussuchen“, „Sag es ihnen doch einfach mal“ und „Das musst du auch nicht“. Als wir die Familienthemen abgearbeitet haben, hängst du an meinen Lippen und fragst mich, ob wir noch ein Bier trinken.
I like where this is going.
Ich beuge mich leicht nach vorne, um dir etwas ins Ohr zu flüstern. Du nutzt die Chance und küsst mich.
Ich habe alles richtig gemacht.
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4841 Wohnort: Deutschland
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01.02.2011 14:44
von Hardy-Kern
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Hallo Kolja,
ist eine nette Geschichte, aber die Satzstellungen und die Interpunktionen müssen bearbeitet werden.
Dein Zitat:
„… danach wär' ich fast in der Bahn eingeschlafen.“, beendest du und wir lachen herzlich.
Partys, Demos, Revoluzzer, Bier und darüber eine Geschichte, welche so flach ist, dass ich nur den Kopf schütteln muss. Und das ist dann sozial, wenn man noch einen Odachlosen einbaut?
Was ist das denn? Und da gibt es noch einige andere Sachen.
Das ist keine Geschichte für Leute, welche hier gute Geschichten reinstellen.
Es gibt eine Werkstatt und ein Übungsboard.
Würde ich mal verschieben, wohin es gehört.
Hardy
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Kolja Gänsefüßchen
K
Beiträge: 24 Wohnort: Berlin
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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01.02.2011 23:20 Re: Du bist mein Plan von Aknaib
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Hallo Kolja,
Hardy meint du sollst deine Zeichensetzung überprüfen, insbesondere die der wörtlichen Rede.
Diese liegt im Argen daher bringst du dich von vornherein ins Aus.
Allein in diesen drei Sätzen am Anfang stimmt hinten und vorn nichts.
Kolja hat Folgendes geschrieben: | „Irgendwie bist du heute anders(.)“, stellst du fest. Dein mißtrauisches Lächeln hat mich nicht durchschaut.
„Selbstverständlich(.)“, denke ich und sage, „Du bist auch ganz anders.“ Ich denke(,) „heute bin ich mit einem Plan hier“, und sage lachend(,) „Du siehst noch viel besser aus.“ | In deiner Variante müßte "Du" kleingeschrieben werden.
Rein Interpunktionsmäßig wäre es so richtig:
„Irgendwie bist du heute anders“, stellst du fest. Dein misstrauisches Lächeln hat mich nicht durchschaut.
„Selbstverständlich“, denke ich und sage: „Du bist auch ganz anders.“ Ich denke: „Heute bin ich mit einem Plan hier“, und sage lachend: „Du siehst noch viel besser aus.“
Doch so sieht das natürlich fürchterlich aus mit den zweifachen Doppelpunkten im laufendem Satz.
Daher sind generell Umstellungen nötig:
„Irgendwie bist du heute anders“, stellst du fest. Dein misstrauisches Lächeln hat mich nicht duchschaut.
Selbstverständlich, denke ich und sage: „Du bist auch ganz anders.“ Ich denke an meinem Plan und sage lachend: „Du siehst noch viel besser aus.“
Worin besteht die Logik, dass ein misstrauisches Lächeln ihn nicht durchschaut hat? Wäre doch eher umgekehrt, dass durch das misstrauische Lächlen der Gegenüber ihn duchschaut hat.
So, und nun käme die Überarbeitung der Wortwiederholungen: „anders“, „denken“, "sagen", Lächeln/lachend.
Gedachtes kann aber muss nicht in Anführungszeichen. In deiner Originalversion verwirrt das nur.
Warum schaltest du so viele Leerzeilen? Kennst du Bücher, in denen das so gemacht wurde?
Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken.
Verzage nicht. Nehme dir dein Lieblingsbuch und schaue nach, wie dort die wörtliche Rede umgesetzt ist.
Schreiben ist ein einsames Geschäft und kann einem manchmal den letzten Nerv rauben.
Herzliche Grüße
Bianka
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4841 Wohnort: Deutschland
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02.02.2011 11:58
von Hardy-Kern
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Bianka,
danke für die Konkretisierung. Das hatte ich gemeint und eigentlich angenommen es würde von Kolja so begriffen. Darum meinte ich auch, in der Werkstatt kann man das besser bearbeiten, ist doch nicht schlecht gemeint.
@ Kolja, hoffe du merkst, dass noch ein wenig fehlt. Und es stimmt, Schreiben kann manchmal sehr einsam machen. Heißt auch am Inhalt könntest du noch arbeiten, wenns auch nicht schlecht geschrieben ist.
Hatte die Eckpfeiler ja oben schon beschrieben und was da so nicht zusammen passt- Alkohol, Revolution...
Das Zauberwort heißt nun mal: Üben, sonst läuft nichts.
Soweit von mir.
Hardy
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