18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Belletristik
[eKGe/Gl] Der Mann und der Baum

 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Longo
Geschlecht:männlichKlammeraffe
L

Alter: 34
Beiträge: 890



L
Beitrag04.07.2007 22:12
[eKGe/Gl] Der Mann und der Baum
von Longo
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ein junger Mann saß unter einem alten Baum. Er saß dort und saß. Keiner interessierte sich für ihn. Der Mann bekam Hunger und Durst, blieb aber sitzen. Er konnte nicht aufstehen. Er kannte nur den Baum. Er wusste nicht, wie er dahingekommen war, er war einfach da. Der Mann bekam einen Wahn. Der Baum schützte ihn nur vor Witterung, er war seinem Körper ausgeliefert. Ausgedörrt starb er, den Blick in die Baumkronen [gerichtet]. Die Welt war nun leer. Der Baum brach zusammen.


Sprachlich zwar nicht der komplexeste Text, aber nach etwas längerem Überlegen hab ich ihn jetzt mal reingestellt. Könnt ihn euch ja mal auslegen.

wink

MFG Longo

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kino Vollbart
Eselsohr


Beiträge: 236



Beitrag05.07.2007 08:11

von Kino Vollbart
Antworten mit Zitat

Hi.

Ich mag es, wenn Leute wissen, dass ihre Texte gut sind.

In der Tat ist er sprachlich keine Perle und das ist durchaus ein Problem, weil alle gute Kunst eine Synthese aus Form und Inhalt ist.

Ist der Inhalt Schrott, hilft die beste Form nichts und umgekehrt. Die Form dieses Textes verhindert ein Stück weit, dass man sich über ihn Gedanken machen will. Aber die Form ist auch nicht grottenschlecht, also belassen wir es dabei.

Der Inhalt: Es gibt Leute, die überfliegen einen Text bloß und sind in der Lage, eine dezidierte Interpretation abliefern. Ich kann das nicht, sondern beurteile einen Text nach seiner Wirkung. Kann mich ein Text tief drinnen packen und etwas an mir anrühren, sodass ich mich weiter mit dem Text befassen will? Wenn ja, beschäftige ich mich tiefer mit den verschiedenen Interpretationsschichten des Textes, um ihn auch intellektuell (so wie er mich zuvor geistig, emotional durchdrungen hat) zu durchdringen.

Bei Deinem Text möchte ich das nicht. Ich bezweifle nicht, dass mir dieser Text etwas sagen will, er bringt aber nichts in mir zum Klingen.
Er ist zu simpel in der Form - und ich zweifle nicht daran - auch im Inhalt.

Sorry.

ru
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Longo
Geschlecht:männlichKlammeraffe
L

Alter: 34
Beiträge: 890



L
Beitrag05.07.2007 17:24

von Longo
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zu simpel im Inhalt? Das glaube ich nicht wink. Kann aber sein, dass der Text zu allgemein forumuliert ist, aber das ist so gewollt.
Zusammengefasst geht es um die Beziehung von Mensch und Nichtmenschlichem/Gegenständlichem, der Abhängigkeit voneinander (in diesem Beispiel ganz gezielt). Wenn ihr wollt, kann ich ja mal ne Interpreteation schreiben. Der Vergleichspunkt für ein Gleichnis fehlt hier auch, das macht die Sache noch ein wenig schwieriger.

MFG Longo Cool
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kino Vollbart
Eselsohr


Beiträge: 236



Beitrag06.07.2007 09:54

von Kino Vollbart
Antworten mit Zitat

Hi.

Ich persönlich stehe nicht so auf Verschlüsselung. Der Mentor eines bekannten Schriftstellers - ich weiß leider nicht mehr so genau, welcher das war, ich glaube Böll - hat zu ihm gesagt: Du willst etwas (aus)sagen? Dann sage es.

Was will ich damit sagen? Verschlüsselung ist meiner Ansicht nach keine Methode, sondern eine Folge. Eine Folge dessen, dass man mit einem Text etwas sagen oder vermitteln will, das sich auf der rein sachlichen Ebene nicht sagen lässt.

Wenn ich zB die Abhängig machenden Wirkung des Fernsehens zum Ausdruck bringen will, kann ich einen fiktiven Text mit dieser Aussage schreiben. Aber wieso? Ich kann genauso sagen: Fernsehen macht süchtig. Deswegen glaube ich auch, dass ein Text mehr leisten muss, als eine leicht zu übersetzende Botschaft zu vermitteln.

Dein Text macht auf mich leider einen zu "gern-verschlüsselten" Eindruck. Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass, was Du eigentlich ausdrücken willst, auch einfach gesagt werden kann. Deswegen halte ich den Text für simpel. Er benötigt seine Verschlüsselung nicht.

ru
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Longo
Geschlecht:männlichKlammeraffe
L

Alter: 34
Beiträge: 890



L
Beitrag06.07.2007 17:55

von Longo
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Und ich schreibe Texte, die in einem bestimmten Gefühle entstehen, in einer Art und Weise, die ich in diesem Zeitpunkt habe. Gerade aus kann ich die Message nicht sagen, das wäre zu komplex und zu privat. Deshalb versuche ich den Gedanken so zu umschreiben, auf eine andere Ebene zu bringen, die nicht nur eine, diese Aussage hat, sondern für den Leser beliebig viele Interpretationsmöglichkeiten offen halten. Eine plumpe Aussage, die die Aussage (1Satz) zwar auf den Punkt bringt, ist aber der Lyrik nicht wert. Meine Devise: Schreib nach was du gerade fühlst. Die Umsetzung kommt von alleine. Ich brauch bei meinen Texten keine Strukturen, keine Skizzen, das ist eine Versachlichung, dann nur noch eine bloße Idee.

MFG Longo
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kino Vollbart
Eselsohr


Beiträge: 236



Beitrag06.07.2007 18:59

von Kino Vollbart
Antworten mit Zitat

Hi.

Schreiben was man gerade fühlt - eine gute Devise.
Aber erst der Anfang.
Geistige oder emotionale Tiefe ist auch nach meiner Ansicht das A und O eines guten Textes. Es aber beim verschriftlichten Gefühl zu belassen, kommt geistiger oder emotionaler Diarrhoe gleich.

Struktur, was Du ablehnst, macht den Text für den Leser erst relevant. Versachlichung löst den Text vom Subjekt und mach ihn zugänglich für das Objekt, den Leser. Was diese Struktur oder Versachlichung vermissen lässt, gehört in ein Tagebuch. Aber ich vermute, es liegt Dir daran, gelesen zu werden.

ru
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Belletristik
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
freie Lektoren und Testleser
von Colina
Colina Profession Schriftsteller (Leid und Lust) 22 23.04.2024 22:41 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Glücksritter
von Peter Hort
Peter Hort Werkstatt 0 22.04.2024 20:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Verlagsveröffentlichung
SPRINGS OF THE YELLOWSTONE RIVER und ...
von Alfred Wallon
Alfred Wallon Verlagsveröffentlichung 1 22.04.2024 19:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Der Bandit
von dirkheg
dirkheg Einstand 5 22.04.2024 12:43 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtliches / Urheberrecht / Copyright
Nach Vertragsabschluss wird der Verla...
von Mion
Mion Rechtliches / Urheberrecht / Copyright 33 22.04.2024 12:05 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von EdgarAllanPoe

von EdgarAllanPoe

von Fistandantilus

von KeTam

von MShadow

von Alien78

von Constantine

von Keren

von madrilena

von Christof Lais Sperl

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!