Übung – Leitmotive

[Nihil]

Von Metrum und Reimen einmal abgesehen, sind auch Leitmotive eine mögliche Methode, einen Text zu gliedern. Wenn sie einmal festgelegt wurden, weiß der Leser sofort, wenn sie wieder auftauchen, was sie bedeuten und wie er sie einzuordnen hat. Jeder Gegenstand kann zum Leitmotiv werden, wenn er häufig in einem Werk auftritt und eine bestimmte Bedeutung erfüllt. Ein Beispiel hierfür ist beispielsweise die Blaue Blume der Romantik, die für Liebe, Sehnsucht und das Streben nach dem Unerreichbaren steht – die typischen Themen der Romantik überhaupt. Aber natürlich muss ein Leitmotiv nicht immer die gleiche Bedeutung behalten. Die Blaue Blume könnte man beispielsweise auch eingehen lassen und damit in wenigen Versen ausdrücken, dass Ideale wertlos und trügerisch sind.

Aufgabe: Ihr sollt nun ein Gedicht schreiben, in dem Ihr mit einem Leitmotiv spielt. Die Aufgabe ist deshalb etwas schwieriger, weil das in einem kurzen Gedicht kaum möglich ist. Vielleicht schreibt Ihr eine Ballade oder gleich mehrere Gedichte, in denen ihr das Leitmotiv immer deutlicher definiert. Das kann, wie bereits angesprochen, alles sein. Wann immer eine Amsel singt, verlieben sich zwei Menschen. Träume von Seuchen und Pest kündigen immer den psychischen Rückfall eines Protagonisten an. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten.

Ziel: Leitmotive als Strukturmittel auszutesten und das Leitmotiv in möglichst kreative Kontexte setzen.