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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Koma


 
 
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Dienstwerk
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Beitrag08.01.2011 03:29

von Dienstwerk
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@Ernst
Für Deine Anmerkungen danke ich Dir, werde sie, soweit notwendig, gern berücksichtigen. smile

@Murmel
Auch Dir ein liebes Dankeschön.
Die Geschichte ist natürlich kein Krimi, nur eine Art "Reflektion", doch das mit der fehlenden Verzweiflung werde ich überdenken. wink

@Brain
Danke für Deine Glückwünsche.
Ja, zum wiederholten Male jünger zu werden ist schon toll. lol
Mal sehen, wann ich anfange zu meinem Zahlen-Alter zu stehen. Noch sehe ich keinerlei Veranlassung dazu, denn ich bekomme jedes Jahr eine Torte mit einer 39 aus Zuckerguss.
Deine Anmerkungen zum Text sind fundiert und wichtig für mich. Mal sehen, was ich davon gebrauchen kann und umsetzen möchte.

@Silvia
Juhu - ich habe einen weiteren Leser begeistert. Es freut mich sehr, dass Dir die Geschichte gefällt und Dich anspricht. Dankeschön für's dicke Lob. love

LG, Ana
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Dienstwerk
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Beitrag08.01.2011 03:45

von Dienstwerk
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Lieber Frank!

Ich finde es erstaunlich, wie Du meine Beweggründe zu verstehen versuchst und Dich in den Text gräbst. Das allein ist schon ein riesiges Kompliment und eine enorme Wertschätzung für mich.
Dankesehr! smile

Das mit den verschiedenen Eben hast Du sehr gut erkannt - ich versuche dennoch, die einzelnen Sequenzen noch etwas schlüssiger zu gestalten.
Eine Überarbeitung folgt wahrscheinlich am Sonntag.

Du bist selbst ein "Beteiligter" gewesen? Da hätte ich doch sehr gern eine PN dazu, bitte.

Deine ausführlichen Betrachtungen empfinde ich als ungemein wohltuend. Ich meine jetzt nicht in Form von "ich suhle mich in Lob", sondern ich fühle Deine echte Anteilnahme/Verstehen und das ist enorm viel - zu wissen, was ich mit einer kleinen, schlichten Geschichte erreichen kann.

Die einzelnen Textsezierungen sind äußerst hilfreich. Sehr gut.

Ganz liebe Grüße und bis die Tage

Ana
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Dienstwerk
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Beitrag09.01.2011 19:11

von Dienstwerk
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Hier nun die Überarbeitung.
Ich habe eure konstruktiven Kritiken beherzigt und im Text verarbeitet.

LG, Ana

Koma

Langsam gelang es mir, das dauerhaft milchige Licht zu durchdringen. Ich sah eine weiße Decke, weiße Wände und konnte eine Ecke erkennen, diffus abgegrenzt in verschiedenen Grauabstufungen, wie auf einem Zeichenblatt schraffiert.
Ich wünschte mir ein buntes Bild, einen Farbklecks, an dem ich mich festhalten, meinen Blick trainieren  konnte.
Wieso, verdammt noch mal, hängen hier keine bunten Bilder?
Schmerzen hatte ich nicht, ich fühlte mich leicht, wie auf Watte gebettet. Und noch etwas: Mir war langweilig. Bevor mein Geist wieder ins ereignislose Dunkel abgleiten würde, konzentrierte ich mich.
Wäre doch gelacht, wenn ich es nicht schaffe, meinen Körper zu verlassen.
Ich schaffte es nicht.

Mein Mann saß neben mir, streichelte meinen Handrücken. Wie lange schon? Wellenlinien waberten durch die Luft und trafen sanft meine Wange. Martin lächelte. Beinahe meinte ich, Reue in diesem Lächeln zu spüren. Sein Blick wanderte über mein Gesicht und versuchte, in meine Augen einzutauchen. Angestrengt bemühte ich mich zu blinzeln. Es sollte aufmunternd wirken. Meine Lider bewegten sich jedoch keinen Millimeter, fühlten sich an wie festgetackert, meine Augen starr und kalt wie Glaskörper.
„Wird sie jemals wieder aufwachen“, fragte er den Doktor.
„Das kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen“, antwortete dieser, während er eine Flüssigkeit in meine Lidspalten träufelte und schließlich etwas auf ein Klemmbrett kritzelte. Sein Stift quietschte wie Kreide über eine Tafel.
Wie bitte? Aber, ich bin doch wach!
Mein Blick begann sich zu trüben, schnell drückten meine Finger Martins Hand, doch wie nasse Lappen flutschten sie aus seiner und fielen auf das Laken. Mein Mann erschrak und machte eine ungeschickte Bewegung, wobei sich der Schleimbeutel, der das Wundsekret auffangen sollte, aus der Halterung löste und seinen widerlichen Inhalt auf den Boden ergoss. Ich rümpfte die Nase. Das Ziehen, als der Beutel mit seinem Schlauch aus meiner Hüfte floppte, war unangenehm.
„Passen Sie doch auf, Herrgott“, schnauzte der junge Arzt und bückte sich.
„Sie hat sich bewegt. Ganz sicher. Sie hat sich bewegt!“ Martins Stimme überschlug sich fast.
Natürlich habe ich das. Guck gefälligst genauer hin, du Schnösel in Weiß!
Der Arzt schaute auf den Monitor und schüttelte den Kopf.
„Tut mir leid, Sie haben sich geirrt.“
Aus dem Augenwinkel sah ich verwischte Linien.
Martin nickte müde und griff nach seiner Tasche, ein Arm steckte in einer Schlinge. Ich roch wochenalten Gips. Er drehte sich zu mir um, wackelte mit den bandagierten Fingern, als wolle er mir winken und sagte zur Wand über mir: „Ich komme nächsten Sonntag wieder, bestimmt.“
Neiiiiiin! Geh nicht, bitte!
„Ich brauche noch Ihre neue Anschrift“, hörte ich den Doktor, bevor er das Licht löschte und die Tür schloss.
Was ist denn mit unserer alten Adresse nicht in Ordnung?

Dunkelheit.
Hunger.
Grelles Licht.
Und wieder Dunkelheit.
Aber der Hunger war das Schlimmste. Ich spürte, wie sich mein Magen zusammenkrampfte, mit einem Knurren, das an den kahlen Wänden widerhallte, sich punktgenau nach innen krempelte, als wolle es sich verstecken. Doch kurz bevor die schmerzhafte Konsistenz einer Dörrpflaume erreicht wurde, schmeckte ich es süß auf meiner Zunge, angenehm süß in meinem Bauch, und ein wohliges Gefühl breitete sich durch meine Venen aus. Immer wieder gleich. Regelmäßig, stetig tropfend und einschläfernd sickerte klare Flüssigkeit in meinen - Kopf?
Glukose, nichts als verdammte Glukose! Ich will nicht schlafen. Ich bin wach, wach, wach, wach, verdammt noch mal wach! Ich will endlich was Richtiges essen.
Ich wusste nicht, ob man mein Schluchzen hören konnte, starrte in die Dämmerung und konnte nicht einmal mehr die schraffierten Ecken erkennen. Tränen rannen meine Wange herunter und hinterließen eine krustige Spur.

„Na, wer wird denn hier weinen? Die Tränenflüssigkeit wird gebraucht, Schätzchen, sonst trocknen deine Augen aus.“ Nicht gerade behutsam tupfte die Schwester mein Gesicht ab, schälte mich aus dem Nachthemd und wusch mich. Dabei plapperte sie mit mir wie mit einem Baby. „So, und jetzt noch die Augentropfen. Nicht zwinkern. Brav. Wäre nicht schlecht, wenn du ein wenig mitarbeiten könntest. Ja, sind wir heute wieder widerspenstig? Du willst doch hübsch aussehen in deinem neuen Zuhause, oder?“ Gewaltsam drückte sie meine Beine nach unten, die immer wieder wie von selbst in eine angewinkelte Position schnippten.
Was für ein neues Zuhause?
„Du möchtest bestimmt gern wissen, wo es jetzt hingeht, nicht wahr?“
Oh, sie hat mich gehört. Sie hat mich gehört!
„Tja, Schätzchen, drei Monate sind eine lange Zeit. Aber da du keine Anstalten machst, munter zu werden, kommst du in ein schickes Pflegeheim. Da liegen ganz viele von deiner Sorte und du bist auch nicht mehr allein auf dem Zimmer. Wir brauchen hier schließlich jedes Bett für echte Notfälle. So, und jetzt Zähne putzen, die sind ja schon ganz schmierig, igitt.“
Ich biss sie in den Finger.
„Was zum Teufel …! Ingrid hilf mir mal, sie hat einen Krampf.“
Zu zweit stemmten sie meinen Mund auf und rammten die Zahnbürste hinein.
Aua, seid doch etwas vorsichtiger! Hey, ich kann mich nicht erinnern, eine Einwilligung für meine Verlegung gegeben zu haben. Wo ist mein Mann? Wohin werde ich gebracht? Redet gefälligst mit mir, ihr blöden Kühe!

Auf dem Weg zum Krankenwagen schneite es. Ich war auf einer Pritsche festgeschnallt und in eine Wärmefolie gewickelt.
„Könnt ihr nicht etwas schneller machen?“ schimpfte der Fahrer. Unwirsch brummende Männer kratzten mit Schaufeln harschen Schneematsch vom Asphalt. Der Fahrer stopfte die Decke fester um mich und zündete sich eine Zigarette an. Ich schmeckte würzigen Rauch, während dicke Flocken in meine geöffneten Augen fielen. Die Wärmedecke war ein Witz.
Ich friere, du Sack! Verdammt noch mal, während du genüsslich deine Kippe qualmst, klappern meine Knochen. Hurenbock. Elender Wichser. Schwing deinen faulen Arsch zu mir und schieb mich ins Auto!
Natürlich verstand er kein Wort.
Endlich befand ich mich im Innern des Wagens. Ich versuchte, die Schneeflocken wegzublinzeln, sie schmolzen nur langsam. Der Fahrer startete, und mit einem kläglichen Tuckern erstarb der Motor.
Tja, bei meinem alten Trabbi hätte ich jetzt nach den Zündkerzen geschaut oder den Schock gezogen.
Mein gemeines Kichern wurde von den durchdrehenden Reifen übertönt. Schließlich griffen sie und wir fuhren los.

„Willkommen in der ‚Villa Entenbach’, hier wird es Ihnen gefallen“, flötete eine junge Pflegerin, schob mich in einen sonnendurchfluteten Raum und ließ mich allein.
Na toll! Ich wüsste nicht, wieso es mir hier gefallen sollte.
Links neben mir lag ein klappriges Etwas an Schläuchen, rechts neben mir genau das Gleiche, ich konnte nicht erkennen, ob männlich oder weiblich. Über mir erstreckte sich die typisch weiße Krankenhausdecke, vor mir an der Wand befand sich ein Kunstdruck, auf dem Rügener Kalksteinfelsen abgebildet waren. Atemgeräusche deuteten auf noch mehr Menschen in diesem Raum hin, aber weiter, als meine Augenwinkel hergaben, konnte ich nicht sehen.
Entenbach. Das ist doch gar nicht weit von zu Hause weg. Martin, wo bleibst du?
Das Denken strengte an. Weich senkte sich Dunkelheit über mich, wie ausgeknipst verlosch die Zeit.

Endlich hatten sie mal ein Fenster aufgemacht. Der unerträglich süße Geruch verbrauchter Luft strömte nun zäh nach draußen und die Backofenhitze wich einer sommerlichen Frische. Vögel zwitscherten.
Ich fixierte das Bild. Seit Tagen schon, oder seit Wochen? Es hing etwas schief. Wenn ich könnte, würde ich es gerade rücken.
Kalkstein. Etwas Farbigeres habt ihr wohl nicht gefunden, ihr Looser?
Kreativere Schimpfwörter waren mir längst ausgegangen.
Sonnenkringel tanzten über Wand und Bild. Sie kamen und gingen.

Die Tür wurde geöffnet. Martin schob sich hindurch, vor seiner Brust einen mickrigen Blumenstrauß haltend. Er duftete nach frischem Aftershave und welken Knospen. Wahrscheinlich ein Sonderangebot bei Aldi, kurz bevor sie das Grünzeug wegwarfen.
„Holst du mal bitte eine Vase, Liebling?“
Witzig, sehr witzig! Klar, ich springe gleich auf und hole dir alles was du willst.
Die nicht ausgesprochenen Worte formten sich zu einer Sprechblase über meinem Kopf, als eine kleine Brünette mit einer Vase ins Zimmer schlich und an mein Bett trat. Mir klappte der Unterkiefer herunter.
„Stell sie dahin, Schatz. Bitte guck nicht so, ich weiß, es ist nicht angenehm für dich, hier zu sein.“
Ach was! Meinst du es ist für mich angenehm, hier zu sein? Wie kannst du mir das antun! Wer ist diese Schlampe?
Die Schlampe deutete mit dem Finger auf mich.
„Es ist unheimlich. Sie sieht so, äh, tot aus. Alle sehen hier so aus.“
„Sie ist nicht tot“, flüsterte Martin, so als befürchtete er, mich aufzuwecken.
Natürlich bin ich nicht tot, du egoistisches Arschloch! Aber du wirst es sein, wenn du noch mal mit dieser Tussi hier aufkreuzt!
„Lass uns gehen“, bettelte sie weinerlich.
„Aber wir sind doch gerade erst gekommen, Mäuschen, wir sind zwei Stunden gefahren. Reiß dich bitte zusammen, immerhin ist sie noch meine Frau.“
Aha, noch. Na warte, Drecksack! Wieso eigentlich zwei Stunden? Unsere Wohnung liegt gerade mal vierzig Minuten von der Klinik entfernt.
Martin gab nach. Diesmal hatte er nicht einmal meine Hand berührt. Ich konnte mich nicht erinnern, wann er das überhaupt zuletzt getan hatte.
„Gut, Liebling, wir fahren auf dem Rückweg bei IKEA vorbei und holen die restlichen Möbel für unsere Wohnung.“
Er schaute zu mir, etwas zu lange wohl, denn das Mäuschen funkelte böse in meine Richtung. Ich funkelte böse zurück.
Krepieren sollst du, vermeinte ich ihren unausgesprochenen Wunsch überdeutlich zu hören. Die Tür fiel hinter den beiden ins Schloss und außer dem monotonen Tuckern der Geräte und dem Atemröcheln meiner Zimmergenossen herrschte wieder Ruhe.
Ha! Wir werden doch sehen, wer hier zuerst krepiert!
Wütend strampelte ich mit den Beinen. Wie immer warf das Laken nicht mal Falten. Oder doch? Ich versuchte es erneut.
Da! Mein Fuß wackelte - unmerklich erst, dann stärker.
Langsam verrutschte die Decke und entblößte einen nackten Zeh.
Im gleichen Moment begann der Lautsprecher sein allabendliches Berieselungsprogramm abzududeln. Spätestens bei der Melodie von Polarkreis’ „Allein, allein …“ war ich restlos genervt und schlenkerte mit größter Kraftanstrengung mein Bein über die Bettkante.

Kann endlich mal jemand diesen Scheiß abstellen? Ich muss mich konzentrieren!
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Dienstwerk
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Beitrag10.01.2011 15:30

von Dienstwerk
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Mag noch jemand etwas dazu sagen?

Wäre die Geschichte gut genug, um beim MDR-Wettbewerb eingereicht zu werden?

LG, Ana
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Stimmgabel
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Beitrag10.01.2011 16:07

von Stimmgabel
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Hi Ana,

sehe gerade Deine neue Version - und nach dem ersten Durchlesen wirkt sie nun anders auf mich,
irgendwie undramatischer.......,
blasser,
mehr erklärter..... / mmhhhhh

Ist ja nun auch länger geworden(was ja zunächst nichts besagt...) - und werde erst noch ins vergleichende Detail gehen müsssen - und das ist (zumindest für mich) ne Menge Arbeit.

Habe jetzt auch keine Zeit mehr.......,

kommt aber noch : -)))) / und dann im Einzelnen - auf den ersten Blick hast Du ja einiges gut Passendes neu eingebaut - aber da sind auch, mMn, einige Zuviels.....

Du, erst mal ein liebes Tschüss, Frank ..bis dann...

--


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Dienstwerk
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Beitrag11.01.2011 00:16

von Dienstwerk
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Ojeh,
das verunsichert mich nun etwas, habe ich doch genau die Schwachstellen, die von den meisten (außer von Dir, lieber Frank) bemängelt wurden, ausgemerzt, mehr Gefühl und Innenansicht reingebracht - und dadurch wohl auch weniger Dramatik. *seufz*

Und nun?

LG, Ana
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seitenlinie
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Beitrag11.01.2011 00:41

von seitenlinie
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Dienstwerk hat Folgendes geschrieben:

Wäre die Geschichte gut genug, um beim MDR-Wettbewerb eingereicht zu werden?


Nein, davon ist sie noch weit entfernt.



Hallo Ana,

von der Aufgabe her ist es ebenso interessant wie schwierig, was Du Dir vorgenommen hast.
Einzelne Ansätze gefallen mir zwar, insgesamt ist die Geschichte tatsächlich zu lahm.

Mich stört vorrangig, dass die Richtung nicht klar ist.


Es könnte eine tragische und sehr berührende Geschichte werden. In dem Fall würde
ich mir mehr Tiefgang wünschen und die flapsigen Textstellen als störend empfinden.  

Oder Du nutzt den Ansatz für eine wirklich „Schwarze Kommödie“. Dann muss das Spiel
zwischen Tragik und Komik zugespitzt werden und überraschend enden.


Wenn Du Richtung und Ziel kennst, kannst Du über den Spannungsbogen nachdenken.

Gruß,
Carsten
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Dienstwerk
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Beitrag11.01.2011 01:17

von Dienstwerk
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seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Es könnte eine tragische und sehr berührende Geschichte werden. In dem Fall würde
ich mir mehr Tiefgang wünschen und die flapsigen Textstellen als störend empfinden.  

Oder Du nutzt den Ansatz für eine wirklich „Schwarze Kommödie“. Dann muss das Spiel
zwischen Tragik und Komik zugespitzt werden und überraschend enden.


Kannst Du mir Deine Gedanken etwas näher erläutern? Beispiele? Gern auch per PN.

LG, Ana
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seitenlinie
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Pokapro 2015


Beitrag11.01.2011 01:57

von seitenlinie
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Ana,

leider habe ich nicht viel Zeit, tagsüber komme ich auch nicht dazu.
Geeignete Beispiele, die Deiner Geschichte nahekommen, kenne ich nicht. Vielleicht kann jemand anders mit Beispielen helfen.

Ich versuche es mal an diesem Ausschnitt zu verdeutlichen:

Zitat:
„Passen Sie doch auf, Herrgott“, schnauzte der junge Arzt und bückte sich.
„Sie hat sich bewegt. Ganz sicher. Sie hat sich bewegt!“ Martins Stimme überschlug sich fast.
Natürlich habe ich das. Guck gefälligst genauer hin, du Schnösel in Weiß!
Der Arzt schaute auf den Monitor und schüttelte den Kopf.
„Tut mir leid, Sie haben sich geirrt.“
Aus dem Augenwinkel sah ich verwischte Linien.


"Natürlich habe ich das. Guck gefälligst genauer hin, du Schnösel in Weiß!
Der Arzt schaute auf den Monitor und schüttelte den Kopf."

Hier entsteht im Ansatz eine komische Situation, die aber nicht ausgereizt wird.

Gleich danach driftet es in echte Tragik ab, die auch nur angedeutet wird:

"Tut mir leid, Sie haben sich geirrt.“
Aus dem Augenwinkel sah ich verwischte Linien."

Das funktioniert so nicht. Du musst Dich entscheiden, ob die Geschichte tragisch werden soll oder komisch.  

Gruß,
Carsten
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Dienstwerk
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Beitrag11.01.2011 02:01

von Dienstwerk
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ok.
Ähem, sorry, ich weiß leider nicht, was konkret Du meinst. Gerade an diesem Beispiel.
Die Geschichte birgt sowohl tragische, als auch komische Momente. Das Wechselspiel sollte eigentlich deutlich rüberkommen.
Aber trotzdem danke, dass Du es versucht hast.

Zitat:
Mich stört vorrangig, dass die Richtung nicht klar ist.

Diese Aussage macht mich jetzt völlig kirre!

LG, Ana
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Akiragirl
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Beitrag11.01.2011 03:27

von Akiragirl
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Hey Dienstwerk!

Dienstwerk hat Folgendes geschrieben:
Die Geschichte birgt sowohl tragische, als auch komische Momente. Das Wechselspiel sollte eigentlich deutlich rüberkommen.

Ich glaube, was seitenlinie meinte (und was auch mir bei deiner Geschichte auffiel) ist eher, dass du zu schnell und aprupt zwischen tragisch und komisch hin- und her schwankst. Wenn du dir mal einige Tragikkomödien anschaust ist es meistens so, dass zumindest innerhalb einer Szene entweder das eine oder das andere vorherrscht. Wenn du zu oft wechselst, kann keins von beidem richtig "tief" wirken. Wie soll eine tragische Atmosphäre aufkommen, wenn sie ständig durch Witze durchbrochen wird? Du kannst sicher beides verbinden, aber ich würde Schwerpunkte für längere Abschnitte setzen, damit man besser in die aktuelle "Gemütslage" reinkommen kann.

Hoffe, das war jetzt besser erklärt?  Embarassed


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BlueNote
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Beitrag11.01.2011 08:47

von BlueNote
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Hi Ana,

ich finde deine Story fabelhaft und die Änderungen gehen in die richtige Richtung. Es sind viele schöne Details hinzugekommen, die der Geschichte Tiefe verleihen und die Wahrnehmung der Frau ist für mich jetzt auch viel schlüssiger. Es werden nicht mehr fotografiehaft Beobachtungen geschildert, sondern alles mehr aus dem Blickwinkel der kranken Frau. Die Mischung aus (verzweifeltem) Witz und Tragik finde ich genau richtig.

Wenn du willst, noch einige Verbesserungsvorschläge:
Die Schimpfwörter, die die Frau benützt, sind mir etwas zu viele (und zu banal). Vielleicht kann man hier noch weniger vulgäre finden (aber nicht zu originelle!). Dass du das Schimpfwort an einer Stelle relativierst (mir fällt schon lange kein richtiges Schimpfwort mehr ein - oder so ähnlich ...) finde ich gut. Um von der vermeintlichen Komik im letzten Drittel das Ganze doch mehr in Richtung Tragik zu verschieben, könntest du die Frau über die Tatsache, dass sie bereits ersetzt wurde, nicht nur schimpfen, sondern sie solche Gedanken haben lassen wie folgende: Aber ich bin doch seine Frau, wir haben doch eine so schöne Wohnung, aber ich liebe ihn doch etc. Diese Stelle kann man mit wenigen Eingriffen noch beträchtlich aufwerten (damit die Leute, die beim Lesen gerne weinen, es hier tun können). Die Stelle, an der der kranken Frau bewusst wird, dass sie eine Nebenbuhlerin hat, ist mir zu schnell abgehandelt. Sie bezeichnet die andere Frau sofort als Schlampe. Besser wäre es, wenn sie sich zunächst fragen würde, ob das wirklich so ist, wie sie denkt, ob sie das richtig verstanden hat, sie sich fragt, was die Frau hier macht, sie es nicht genau sehen kann etc. Ihr es zwar recht schnell bewusst wird, was Sache ist, sie es aber nicht glauben kann (es kann nicht sein, dass mein ... so schnell eine andere hat). Meiner Meinung nach fügt sie sich zu schnell in die größte Tragik ihres Lebens. (Aber auch nicht übertreiben, bitte!)

Ein kleiner Knackpunkt ist vielleicht die Stelle noch, an der die Aufklärung kommt (die kranke Frau wurde bereits durch die neue ersetzt). War das bei der ersten Version anders? Jedenfalls war ich da ziemlich geschockt. Jetzt kommt das weniger wie ein Paukenschlag daher. Vielleicht liest es sich auch nur anders, weil ich die Wendung bereits kenne. Also mein Tipp: Den ersten Moment, in dem die fremde Frau auftaucht vielleicht noch etwas prägnanter, das Fügen der kranken Frau in ihr neues Schicksal (als Verlassene) vielleicht noch etwas ausführlicher (reflektierter?) angehen. (Auch dass sie sich über die Konsequenzen Gendanken macht? Aber auch nicht zu viel!!!!)

Ansonsten gefällt mir die Geschichte jetzt sehr gut. Es bedarf nur weniger Schritte (an der Stelle, die ich benannt habe) und der Text ist perfekt - zumindest auf den ersten Blick. Es tut dem Text mit Sicherheit nicht gut, wenn du das Gewicht mehr in Richtung "Humor" oder "Tragik verschieben würdest (außer ein bisschen am Schluss Richtung "Tragik". Humor kommt dann nicht mehr sehr gut.) Das Wort "Scheiß" im letzten Satz würde ich (möglichst durch was Einsilbiges) ersetzten. Der Satz  "Ich muss mich konzentrieren!" wiederum ist ein sehr guter Schluss.

Vielleicht noch eine prinzipielle Anmerkung: Mir ist in letzter Zeit aufgefallenen, dass so mancher Kritiker meint, die Story eines anderen Autoren wie einen Kuhschwanz hin und herbewegen zu können und dabei Tipps gibt, die aus einem Text einen fundamental anderen machen würden (Tipps in der Art "mach doch aus der Geschichte noch was Spannendes, was Tragisches, einen Krimi, einen Liebesroman, einen Arztroman.) Es macht keinen Sinn, das Konzept, den Grundgedanken einer Geschicht im Nachhinein vollkommen zu verwerfen und den Text so umzuschreiben, dass das Resultat ein völlig anderes ist (vor allem, wenn die Tipps auch noch so vage daher kommen). Etwas in die Gedankenwelt des Autors hineinversetzen, die Erzählart einer Geschichte zu akzeptieren oder die Konstruktion zu erfassen, bedarf es durchaus, um Kritik zu üben, mit der der Autor auch etwas anfangen kann.


BlueNote
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Stimmgabel
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Beitrag11.01.2011 14:39

von Stimmgabel
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So, Ana

habe nun den Textvergleich mal Satz für Satz abgeschlossen – und wie ich es schon kurz andeutete, mit einigen neuen Erweiterungen von Dir, die Du in Version2 eingebaut hast,
ist mir nun ab und an ein Zuviel an verbindender, erklärender Innenansicht und Reflektion der Prota in den Sinn gekommen.

Gerade – zumindest für mich – wird die Dramaturgie dadurch ins Beklemmende gebracht, und Text durchgängig aufrecht gehalten, da eben hier auch Prota-Kürzel und Zeitversetzungen(Sprünge) im Text sichtbar werden – umsomehr in der hier Prota-Monologie und Ich-Perspektive!

Auch meine ich, dass es zu jeder Zeit spürbar bleiben muss, dass es sich um eine Koma-Patientin handelt – zwar Wachkoma, aber.......

In meinem Text-Vergleich (Logo – kann ja nur meine Brille sein : -) ) habe ich im Folgenden mal meine kleinen Änderungen sichtbar eingearbeitet.

In Blau = alte Sequenzen aus der Original-Version,
in Rot = etwas von mir,
und „durchgestrichen“ – nun, was ich wieder weglassen würde : -)


Es geht los :
------------------------------

Koma

Langsam gelang es mir, das dauerhaft milchige Licht zu durchdringen. Ich sah eine die weiße Decke, die weißen Wände und konnte eine Ecke als Schatten erkennen, diffus abgegrenzt in verschiedenen Grauabstufungen, wie auf einem Zeichenblatt schraffiert.
Ich wünschte mir ein buntes Bild, einen Farbklecks, an dem ich mich festhalten, meinen Blick (trainieren) wieder finden konnte.
Wieso, verdammt noch mal, hängen hier keine bunten Bilder?
Schmerzen hatte ich nicht. Ich fühlte mich leicht, wie auf Watte gebettet. Und noch etwas: Mir war langweilig. Bevor mein Geist wieder ins ereignislose Dunkel abgleiten würde, konzentrierte ich mich.
Wäre doch gelacht, wenn ich es nicht schaffe, meinen Körper zu verlassen.
Ich schaffte es nicht
.

Mein Mann saß neben mir, streichelte meinen Handrücken. Wie lange schon? Wellenlinien waberten durch die Luft und trafen sanft meine Wange. Martin lächelte. Beinahe meinte ich, Reue in diesem Lächeln zu spüren. Sein Blick wanderte über mein Gesicht und versuchte, in meine Augen einzutauchen. Angestrengt bemühte ich mich zu blinzeln. Es sollte aufmunternd wirken. Meine Lider bewegten sich jedoch keinen Millimeter, fühlten sich an wie festgetackert, meine Augen starr und kalt wie Glaskörper.
„Wird sie jemals wieder aufwachen“, fragte er den Doktor.
„Das kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen“, antwortete dieser, während er eine Flüssigkeit in meine Lidspalten träufelte und schließlich etwas auf ein Klemmbrett kritzelte. Sein Stift quietschte wie Kreide über eine Tafel.
Wie bitte? Aber, ich bin doch wach!
Mein Blick begann sich zu trüben, schnell drückten meine Finger Martins Hand, doch wie nasse Lappen flutschten sie aus seiner und fielen auf das Laken. Mein Mann erschrak und machte eine ungeschickte Bewegung, wobei sich wohl der Schleimbeutel, der das Wundsekret auffangen sollte, aus der Halterung löste (und seinen) Es roch plötzlich widerlich. (widerlichen Inhalt auf den Boden ergoss.) Ich rümpfte die Nase. Das Ziehen, als der Beutel mit seinem Schlauch aus meiner Hüfte floppte, war unangenehm.
„Passen Sie doch auf, Herrgott“, schnauzte der junge Arzt und bückte sich.
„Sie hat sich bewegt. Ganz sicher. Sie hat sich bewegt!“ Martins Stimme überschlug sich fast.
Natürlich habe ich das. Guck gefälligst genauer hin, du Schnösel in Weiß!
Der Arzt schaute auf den Monitor und schüttelte den Kopf.
„Tut mir leid, Sie haben sich geirrt.“
Aus dem Augenwinkel sah ich verwischte Linien auf dem Monitor neben mir.
Martin nickte müde und griff mit der linken Hand nach seiner Tasche, sein rechter Arm steckte in einer Schlinge. Ich roch wochenalten Gips. Er drehte sich zu mir um, wackelte mit den bandagierten Fingern, als wolle er mir winken und sagte zur Wand über mir: „Ich komme nächsten Sonntag wieder, bestimmt.“
Neiiiiiin! Geh nicht, bitte!
„Ich brauche noch Ihre neue Anschrift“, hörte ich den Doktor, bevor er das Licht löschte und die Tür schloss.
Was ist denn mit unserer alten Adresse nicht in Ordnung?

Dunkelheit.
Hunger.
Grelles Licht.
Und wieder Dunkelheit.
Aber der Hunger war das Schlimmste. Ich spürte, wie sich mein Magen zusammenkrampfte, mit einem Knurren, das an den kahlen Wänden widerhallte, sich punktgenau nach innen krempelte, als wolle es sich verstecken. Doch kurz bevor die schmerzhafte Konsistenz einer Dörrpflaume erreicht wurde, schmeckte ich es süß auf meiner Zunge, angenehm süß in meinem Bauch, und ein wohliges Gefühl breitete sich durch (meine Venen) meinen Körper aus. Immer wieder gleich. Regelmäßig, stetig tropfend und einschläfernd. sickerte klare Flüssigkeit Wo gehen eigentlich die Schläuche vom Tropf hin, in meinen - Kopf?
Glukose, nichts als verdammte Glukose! Ich will nicht schlafen. Ich bin wach, wach, wach, wach, verdammt noch mal wach! Ich will endlich was Richtiges essen.
Ich wusste nicht, ob man mein Schluchzen hören konnte, starrte in die Dämmerung und konnte nicht einmal mehr die schraffierten Ecken erkennen. Tränen rannen meine Wange herunter und hinterließen eine krustige Spur.

„Na, wer wird denn hier weinen? Die Tränenflüssigkeit wird gebraucht, Schätzchen, sonst trocknen deine Augen aus.“ Nicht gerade behutsam tupfte die Schwester mein Gesicht ab, schälte mich aus dem Nachthemd und wusch mich. Dabei plapperte sie mit mir wie mit einem Baby. „So, und jetzt noch die Augentropfen. Nicht zwinkern. Brav. Wäre ja nicht schlecht, wenn du ein wenig mitarbeiten könntest. Ja, sind wir heute wieder widerspenstig? Du willst doch hübsch aussehen in deinem neuen Zuhause, oder?“ Gewaltsam drückte sie meine Beine nach unten, die immer wieder wie von selbst in eine angewinkelte Position schnippten.
Was für ein neues Zuhause?
„Du möchtest bestimmt gern wissen, wo es jetzt hingeht, nicht wahr?“
Oh, sie hat mich gehört. Sie hat mich gehört!
„Tja, Schätzchen, drei Monate sind eine lange Zeit. Aber da du keine Anstalten machst, munter zu werden, kommst du in ein schickes Pflegeheim. Da liegen ganz viele von deiner Sorte und du bist auch nicht mehr allein auf dem Zimmer. Wir brauchen hier schließlich jedes Bett für echte Notfälle. So, und jetzt Zähne putzen, die sind ja schon ganz schmierig, igitt.“
Ich biss sie in den Finger.
„Was zum Teufel …! Ingrid hilf mir mal, sie hat einen Krampf.“
Zu zweit stemmten sie meinen Mund auf und rammten die Zahnbürste hinein.
Aua, seid doch etwas vorsichtiger! Hey, ich kann mich nicht erinnern, eine Einwilligung für meine Verlegung gegeben zu haben. Wo ist mein Mann? Wohin werde ich gebracht? Redet gefälligst mit mir, ihr blöden Kühe!

Auf dem Weg zum Krankenwagen schneite es. Ich war auf einer Pritsche festgeschnallt und in eine Wärmefolie gewickelt.
„Könnt ihr nicht etwas schneller machen?“ schimpfte der Fahrer. Unwirsch brummende Männer kratzten mit Schaufeln harschen Schneematsch vom Asphalt. Der Fahrer/ Er stopfte die Decke fester um mich und zündete sich eine Zigarette an. Ich schmeckte würzigen Rauch, während dicke Flocken in meine geöffneten Augen fielen. Die Wärmedecke war ein Witz.
Ich friere, du Sack! Verdammt noch mal, du Trantüte, während du genüsslich deine Kippe qualmst, klappern meine Knochen. Hurenbock. Elender Wichser. Schwing deinen faulen Arsch zu mir und schieb mich ins Auto!
Natürlich verstand er kein Wort.
Endlich befand ich mich im Innern des Wagens. Ich versuchte, die Schneeflocken wegzublinzeln, sie schmolzen nur langsam. Der Fahrer startete, und klar, mit einem kläglichen Tuckern (erstarb) starb der Motor ab.
Tja, bei meinem alten Trabbi hätte ich jetzt nach den Zündkerzen geschaut oder den Schock gezogen.
Mein gemeines Kichern wurde von den durchdrehenden Reifen übertönt. Schließlich griffen sie und wir fuhren los.

„Willkommen in der ‚Villa Entenbach’, hier wird es Ihnen gefallen“, flötete eine junge Pflegerin, schob mich in einen sonnendurchfluteten Raum und ließ mich allein.
Na toll! Ich wüsste nicht, wieso es mir hier gefallen sollte.
Links neben mir lag ein klappriges Etwas an Schläuchen, rechts neben mir genau das Gleiche, Menschen wie ich? Ich konnte nicht erkennen, ob männlich oder weiblich. Über mir erstreckte sich die typisch weiße Krankenhausdecke, vor mir an der Wand befand sich ein Kunstdruck, auf dem Rügener Kalksteinfelsen abgebildet waren. Atemgeräusche deuteten auf noch (mehr) weitere Menschen in diesem Raum hin, aber weiter, als meine Augenwinkel hergaben, konnte ich nicht sehen.
Entenbach. Das ist doch gar nicht weit von zu Hause weg. Martin, wo bleibst du?
Das Denken strengte an, und immer wieder ..., weich senkte sich Dunkelheit über mich, wie ausgeknipst verlosch dann die Zeit.

Endlich hatten sie mal ein Fenster aufgemacht. Der Dieser unerträglich süße Geruch verbrauchter Luft; da war nun neue. strömte nun zäh nach draußen und die Backofenhitze wich einer sommerlichen Frische. Vögel zwitscherten.
Ich fixierte das Bild. Seit Tagen schon, oder seit Wochen? Es hing etwas schief. Wenn ich könnte, würde ich es gerade rücken.
Kalkstein. Etwas Farbigeres habt ihr wohl nicht gefunden, ihr Looser?
Kreativere Schimpfwörter waren mir längst ausgegangen.
Sonnenkringel tanzten über Wand und Bild. Sie kamen und gingen.

Die Tür wurde geöffnet. Martin schob sich hindurch, vor seiner Brust einen mickrigen Blumenstrauß haltend, die (Knospen) Blüten schon fast welk. Er duftete nach frischem Aftershave und welken Knospen. Wahrscheinlich ein Sonderangebot bei Aldi, kurz bevor sie das Grünzeug wegwarfen.
„Holst du mal bitte eine Vase, Liebling?“
Witzig, sehr witzig! Klar, ich springe gleich auf und hole dir alles was du willst.
Die nicht ausgesprochenen Worte formten sich zu einer Sprechblase über meinem Kopf, als eine kleine Brünette mit einer Vase ins Zimmer schlich und an mein Bett trat. Mir klappte der Unterkiefer herunter.
„Stell sie dahin, Schatz. Bitte guck nicht so, ich weiß, es ist nicht angenehm für dich, hier zu sein.“
Ach was! Meinst du es ist für mich angenehm, hier zu sein? Wie kannst du mir das antun! Wer ist diese Schlampe?
Die Schlampe deutete mit dem Finger auf mich.
„Es ist unheimlich. Sie sieht so, äh, tot aus. Alle sehen hier so aus.“
„Sie ist nicht tot“, flüsterte Martin, so als befürchtete er, mich aufzuwecken.
Natürlich bin ich nicht tot, du egoistisches Arschloch! Aber du wirst es sein, wenn du noch mal mit dieser Tussi hier aufkreuzt!
„Lass uns gehen“, bettelte sie (weinerlich) nörgelnd.
„Aber wir sind doch gerade erst gekommen, Mäuschen, wir sind doch nicht zwei Stunden gefahren, um dann gleich wieder zu gehen. Reiß dich bitte zusammen, immerhin ist sie noch meine Frau.“
Noch? Was passiert hier? Aha, noch. Na warte, Drecksack! Wieso eigentlich zwei Stunden? Unsere Wohnung liegt gerade mal vierzig Minuten von der Klinik entfernt.
Martin gab nach. Diesmal hatte er nicht einmal meine Hand berührt. Ich konnte mich nicht erinnern, wann er das überhaupt zuletzt getan hatte.
„Gut, Liebling, wir fahren auf dem Rückweg bei IKEA vorbei und holen die restlichen Möbel für unsere Wohnung.“
Tatsächlich Liebling. Mir wurde es ganz flau im Magen, im Kopf.
Er schaute zu mir, etwas zu lange wohl, denn das Mäuschen funkelte böse in meine Richtung. Ich funkelte böse zurück, versuchte es.
Krepieren sollst du, vermeinte ich ihren unausgesprochenen Wunsch überdeutlich zu hören. Die Tür fiel hinter den beiden ins Schloss und außer dem monotonen Tuckern der Geräte und dem Atemröcheln meiner Zimmergenossen herrschte wieder Ruhe.

Ha! Wir werden doch sehen, wer hier zuerst krepiert!
Wütend strampelte ich mit den Beinen. Verdammt nochmal, ich will jetzt strampeln, dachte es nochmal und nochmal. Wie immer warf das Laken nicht mal Falten. Oder doch? Ich versuchte es erneut.
Da! Mein Fuß wackelte - unmerklich erst, dann stärker.
Langsam verrutschte die Decke und entblößte einen nackten Zeh.
Im gleichen Moment begann der Lautsprecher sein allabendliches Berieselungsprogramm abzududeln. Spätestens bei der Melodie von Polarkreis’ „Allein, allein …“ war ich restlos genervt und schlenkerte mit größter Kraftanstrengung mein Bein über die Bettkante.

Kann endlich mal jemand diesen Scheiß abstellen? Ich muss mich konzentrieren!

-------------------------------------------

So, wie ich diesen Text auf meine gekrittelte Leseweise jetzt wieder stark fühle – ja auch bis in den Magen ziehend, lasse ich mich reinfallen - dann ist es für mich genau die richtige Abwägung von Prota-Gefühlen und Vordergrunds-und Hintergrundsgeschichte.

Auch ist die Geschichte „so“ (für mich) eine komplette Kurzgeschichte in ihrem Erzähl-Handlungsstrang. Eben, aus der Sicht der Prota und Wachkoma – und ihren Jetzt-Möglichkeiten, ihre Situation und die äußere Situation(Mann, Familie, die Neue...) betrachten zu können.

Da müssen nun mal inhaltliche und zeitliche Löcher sein und bleiben.
Ebenso braucht es mMn hier genau dieses offen gelassene Ende,
um nicht die Monolog-Dramatik in eine gruselige und flache Pointe hinzuleiten – nach dem Schema: happy end oder bad end......

Hier gehts ja nicht um einen Einkaufsbummel mit dem Ergebnis – guter Kauf, schlechter Kauf.....

Liebe Ana,
mal so viel zu meiner Lese-und Denkweise (vielleicht sagt Dir ja was zu...),
ich bin begeistert von dieser Deiner Prosa Smile – und würde sie auch zu dem mdr-Wettbewerb einreichen. Dass Du schreiben kannst, muss ja nun nicht erwähnt werden(was ich damit tat : -) ) – und doch ist es hier eben mehr,

eben wegen der spürbaren Ich-Perspektive, die im Leserhirn hineinspricht......................, zumindest bei mir so...

Sage Dir wieder ein Tschüss, Frank

--


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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seitenlinie
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Pokapro 2015


Beitrag11.01.2011 23:11

von seitenlinie
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Hallo Ana,

um Regeln zu brechen, muss man sie kennen und beherrschen.
Eine Geschichte hat Anfang, Mitte und Ende. Das gilt nicht nur für die Geschichte, sondern für jeden Handlungsstrang,
für jeden Teil, für jede Szene. Mit dem Ende entscheidest Du Dich, ob Du z.B. eine Tragödie oder eine Komödie erzählst.
Beide haben einen unterschiedlichen, vereinfacht betrachtet sogar siegelbildlichen Spannungsbogen. Soweit zur Theorie.

Dir muss klar sein, welche Empfindungen Du hervorrufen willst.

Versuche einmal, die Szene, aus der ich zitiert habe, in zwei Varianten zu schreiben, eine tragische und eine komische Variante.
Gelingt es Dir, kannst Du Dich an eine tragisch-komische oder komisch-tragische Variante wagen. Falls nicht, wird Dir
die ganze Geschichte misslingen.  


Schauen wir uns mal die Struktur der Szene an:

Exposition:
Zitat:
Mein Mann saß neben mir, streichelte meinen Handrücken.
….
wanderte über mein Gesicht und versuchte, in meine Augen einzutauchen.


Konfrontation:
Zitat:
Angestrengt bemühte ich mich zu blinzeln. Es sollte aufmunternd wirken.
Meine Lider bewegten sich jedoch keinen Millimeter, fühlten sich an wie festgetackert, meine Augen starr und kalt wie Glaskörper.
„Wird sie jemals wieder aufwachen“, fragte er den Doktor.
…..
…..
 „Sie hat sich bewegt. Ganz sicher. Sie hat sich bewegt!“ Martins Stimme überschlug sich fast.
Natürlich habe ich das. Guck gefälligst genauer hin, du Schnösel in Weiß!



Auflösung:
Zitat:
Der Arzt schaute auf den Monitor und schüttelte den Kopf.
„Tut mir leid, Sie haben sich geirrt.“



ENDE !


Was ist das, ein Epilog zur Szene?

 Rolling Eyes

Zitat:
Aus dem Augenwinkel sah ich verwischte Linien.
Martin nickte müde ….
….
Was ist denn mit unserer alten Adresse nicht in Ordnung?


Raus damit, das gehört hier nicht hin!

Gruß,
Carsten
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Dienstwerk
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Beitrag12.01.2011 00:51

von Dienstwerk
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@Carsten
Vielen Dank für Deinen theoretischen Exkurs.
Du schreibst normalerweise Drehbücher, stimmt's?
Ich glaube, wenn ich anfangen würde, jede meiner Geschichten bereits bei der Entstehung derart zu sezieren, dann würde ich aufhören welche zu schreiben.
Aber zumindest glaube ich nun zu verstehen, was Du meinst. Ok, das war jetzt sehr höflich ausgedrückt, doch ich weiß Deine Mühe sehr wohl zu schätzen. Klartext: Was exakt diesen Text betrifft, gehe ich mit Deiner Meinung nicht konform.
Tatsächlich hatte ich inzwischen mit 4 ehemaligen Komapatienten (Schreib)Kontakt, die selbst auch KGs schreiben, und die fanden die Darstellung, den Aufbau und das Wechselspiel genau richtig. Ich bin mir nun nicht sicher, ob dieses Dilemma hilfreich ist, sitze quasi zwischen zwei positiv behafteten Stühlen, tendiere aber mehr zu dem einen.

@Akiragirl
Dank Deiner Erklärung weiß ich nun tatsächlich, was gemeint war.
Ich habe es versucht und teilweise wieder verworfen, da die Geschichte dadurch ins "Plätschern" geriet, was in der zweiten Fassung auch zu spüren ist.

@BN
Herzlichen Dank für Deine neue, ausführliche Wortmeldung.
Dass da eine Neue auftaucht, hat Dich geschockt? So habe ich es beim Schreiben gar nicht empfunden, eher ziemlich normal. Aber vielleicht bin ich auch zu abgebrüht. wink
Bei diesem Text möchte ich eigentlich gar nicht, dass der Leser weint, dafür gibt es andere (auch von mir). Aber aufgrund Deiner Anmerkungen ist mir trotzdem noch eine kleine Steigerung eingefallen.
Die Frau fügt sich ja nicht, sie ist innerlich sauer. Dafür, dass das "Ereignis" (also das Koma) mehrere Monate dauert, werden immer nur einige Bewusstseinssequenzen beschrieben, also die wichtigsten, eben die die sie wütend machen und letztlich wieder ins Leben zurückkehren lassen.

@Alle
Ich bin ein elender Pessimist. Ich bezweifle nämlich stark, dass jemand einfach so aus dem Koma erwacht, nur weil seine Lieben ihm, in der kurzen Zeit, die sie mal da sind, alles schön machen, indem sie Gedichte vorlesen oder Lieblinglieder vorspielen oder sonst einen Quark.
Also ist der Text sozusagen eine persönliche Geschichte. Ich könnte mir vorstellen (oder würde mir wünschen), dass ich so empfinde, wenn ich jemals in eine solche auswegslose Situation gerate: Mit kraftvoller Wut und einer Portion Sarkasmus.
Hoffentlich!

LG, Ana
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Beitrag12.01.2011 01:08

von Dienstwerk
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Lieber Frank,

ich hatte es befürchtet. wink
Nun weiß ich auch Deine Sichtweise besser reflektieren zu können, also für mich. Danke, dass Du Dich geöffnet hast.
Ich glaube, ich werde beide Versionen gesund zusammenwürfeln und dann mutig zum Wettbewerb einreichen.

Ich traue mich kaum, die Endversion nochmal vorzustellen, aber ich werde es natürlich tun.

Bis demnächst.

LG, Ana
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Dienstwerk
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Beitrag12.01.2011 01:09

von Dienstwerk
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Zitat:
Was ist denn mit unserer alten Adresse nicht in Ordnung?


Das kann wohl tatsächlich raus.  hmm
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Beitrag12.01.2011 12:03

von seitenlinie
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Hallo Ana,
 
um einen Spielfilm zu schreiben, muss man schon sehr professionell sein. So weit bin ich nicht. Ich übe noch und schreibe für mich selbst.

Hat Dich der Begriff „Szene“ irritiert?

Autoren, die Geschichten schreiben, sollten in Szenen denken und schreiben.
Theoretische Grundlagen für dramatisches Erzählen entstanden vor 2000 Jahren, lange bevor es Filme gab.   

Ob man das von Anfang an beachtet oder nur aus dem Bauch heraus schreibt, muss jeder für sich entscheiden.
Ist die Geschichte nicht spannend genug oder hat man sich festgefahren, dann ist es ein brauchbares Mittel,
um schnell die Schwachstellen zu finden.

Dein Stoff wäre eine echte Herausforderung. Ich finde es schade, dass Du Dich mit so einer Lösung zufrieden gibst.


Gruß,
Carsten
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Dienstwerk
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Beitrag12.01.2011 14:11

von Dienstwerk
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seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Dein Stoff wäre eine echte Herausforderung. Ich finde es schade, dass Du Dich mit so einer Lösung zufrieden gibst.


Das gibt mir jetzt echt zu denken.  grr

LG, Ana
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Murmel
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Beitrag12.01.2011 15:42

von Murmel
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Dienstwerk hat Folgendes geschrieben:
seitenlinie hat Folgendes geschrieben:
Dein Stoff wäre eine echte Herausforderung. Ich finde es schade, dass Du Dich mit so einer Lösung zufrieden gibst.


Das gibt mir jetzt echt zu denken.  grr

LG, Ana


Sollte hierbei gemeint sein, die Geschichte mit dem Tiefpunkt zu enden (der Arzt sagt, nein da ist nichts), kann ich nicht zustimmen. Gerade das Ende mit der Hoffnung, dass sie es schaffen könnte, hebt diesen Text von den vielen, zu oft gelesenen Endstimmungsstücken ab.

Diese Geschichte hat mehrere Szenen, etwas kurze zwar, aber man könnte den klassischen Aufbau erkennen. Die Heldin lässt sich am Anfang treiben, wartet darauf, dass etwas passiert, und dann im Black Moment, fängt sie zu kämpfen an.

Nur, das ist leider nicht so realisiert. Daher stören mich ihre aggressiven Gedanken anfangs sehr.


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Lucienna
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Beiträge: 34



L
Beitrag12.01.2011 15:55

von Lucienna
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Ich finde die Geschichte mitreißend, spannend, tragisch und war ganz enttäuscht, das ich nicht mehr lesen konnte. Ich würde gerne wissen, ob sie aufwacht, wie sie mit der neuen Partnerschaft ihres Mannes umgeht, falls sie aufwacht und wie lange sie überhaupt schon im Koma liegt.

Ich finde es gut geschrieben. Im übrigen, kannst du es doch beim MDR versuchen. Ich habe Bestseller gelesen, die ich echt schlecht fand. Dagegen ist das richtig gut.

LG
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seitenlinie
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Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag12.01.2011 17:18

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:

Sollte hierbei gemeint sein, die Geschichte mit dem Tiefpunkt zu enden (der Arzt sagt, nein da ist nichts), kann ich nicht zustimmen.


An der Stelle ging es darum, die Struktur dieser Szene zu bereinigen, um sie gezielter bearbeiten zu können.

  
@Lucienna

Die Geschichte ist zu Ende.
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