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Das Chaos ein Erbgen?


 
 
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Lucienna
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 38
Beiträge: 34



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Beitrag11.01.2011 16:29

von Lucienna
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Hallo Heidi, hallo Carsten,

entschuldigt, ich habe eure Antworten heute erst gesehen. Ich war so übereifrig und habe hier gleich voll losgelegt. Mittlerweile und nach ein paar Tagen lesen im Forum, habe ich aber schon eine Menge dazu gelernt.

Ich bin sehr unsicher, was das Absätze machen betrifft. Ich weiß immer nicht, ob sie an der Stelle richtig sind oder schon zu viel oder zu wenig.

 Ich feile wie eine verrückte an meinem Schreibstil, denn in der Tat ist meine Wortwahl etwas zu platt. Aber:
Zitat:
In seinem Beisein verhielten sich alle völlig anders, die Stimmung bei Tisch war ausgesprochen still und etwas verkrampft wurde eine gezwungene Konversation gemacht.
diese Umformulierung finde ich wiederum zu überheblich, irgendwie unpassend.

Die Überarbeitung wird noch ein Weilchen dauern. Aber es passiert sehr viel an meinem Text. Und dafür möchte ich euch allen danken. Schön, das es so ein Forum gibt.
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Lucienna
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 38
Beiträge: 34



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Beitrag11.01.2011 16:46

von Lucienna
Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht genau, langsam wird es etwas unübersichtlich hier, aber ich möchte jetzt etwas langsamer vorgehen. Darum habe ich nur die ersten Zeilen der Überarbetung gepostet, um es vielleicht Schritt für Schritt zu machen, wenn noch jemand Lust und Zeit investieren kann.

LG

Es muss es geben, das Chaosgen! Zu dieser Überzeugung brachte mich meine Familie. Als ich 14 Jahre alt war, ging ich sehr häufig zu meiner Tante, wo ich wahrscheinlich zwischen ihren fünf Kindern kaum auffiel. Meine Tante, eine sehr liebe, lustige Frau, mit einem orange/blond gefärbtem Krauskopf, trägt eine Brille und meistens viel zu weite T-shirts in knallbunt, oder mit Punkten drauf. Jedenfalls hatte ich damals meinen ersten Freund, der aus sehr konservativem Elternhaus kam. Er hatte richtige Lebenspläne und wusste wo er arbeiten will, wieviele Kinder er möchte und wann er heiraten wird. Also nichts für mich, aber das fand ich ja erst später heraus. Zu dieser Zeit war ich mit ihm zufrieden.
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Lucienna
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Alter: 38
Beiträge: 34



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Beitrag12.01.2011 07:15

von Lucienna
Antworten mit Zitat

Habe bis gestern Nacht geschrieben und nun ist hoffentlich etwas besseres heraus gekommen. Das ist die neue Version, überarbeitet mit euren Tipps und meinen gestrigen Erleuchtungen. Wink



Das Chaos ein Erbgen


Mit einem Pumps in der Hand, laufe ich durch unsere 4 Zimmer Wohnung, den Telefonhörer zwischen Gesicht und Schulter geklemmt bin ich fieberhaft auf der Suche nach dem Zweiten.
Es gibt drei Uhren, das jede eine andere Uhrzeit anzeigt macht mich noch nervöser.
Meine Mutter die am anderen Ende des Telefons ist, erzählt mir , das sie ihre Brille wieder gefunden hat. „ Das freut mich, wo war sie denn?“, antworte ich ihr, obwohl ich mich gar nicht daran erinnern kann, das sie mir erzählt haben soll, das sie weg ist.“ Im Kühlschrank, unten Gemüsefach, zwischen den Bohnen.“

Das ist typisch. Inzwischen habe ich mich für Turnschuhe entschieden und für die späteste Uhrzeitangabe an der Wand. Da ich immer und überall unpünktlich bin, wird die passen.
„ Mama, ich muss erst mal los.“ „ Ist gut, viel Glück, bis später!“
Während ich so schnell ich kann die Straße hinunter laufe, denke ich darüber nach, warum in meinem Leben eigentlich nichts normal und geordnet abläuft. Das muss eine erbliche Belastung sein? Ja, ein Chaosgen.

Das es bei uns etwas anders zugeht als in anderen Familien, daran habe ich mich gewöhnt. Für Außenstehende ist das immer nicht so einfach. Das fing schon an als ich 14 Jahre alt war. Nach der Schule verbrachte ich viel Zeit bei meiner Tante. Mit ihren fünf Kindern, viel ich dazwischen wohl auch nicht großartig auf.

Ich lernte damals meinen ersten Freund kennen. Er war vernünftig, ordentlich gekleidet. Auch wusste er genau, wann er heiraten wird, das er einmal zwei Kinder haben möchte und welchen Karrierestatus er erreichen will. Einer der Sorte, die so gar nicht zu mir passten, aber das fand ich ja erst später heraus. Zu dem Zeitpunkt war ich mit ihm zufrieden. Meine Tante, eine lustige Frau, mit einem orange/gelb gefärbtem Krauskopf, der lila Brille und den viel zu weiten bepunkteten oder extrem bunten T-shirts, brannte darauf Marc endlich kennenzulernen. Zwei Wochen konnte ich das vor mir her schieben. Als sie uns dann zu ihrem Geburtstag einlud, ließ sich die vermeintliche Katastrophe nicht länger verhindern.

Marc kam nun mal aus sehr konservativem Elternhaus. Es wurden nur sinnvolle Gespräche geführt, Tischmanieren und Höflichkeit, wie Abräumen nach dem Essen waren selbstverständlich. Während dessen ich es bei meiner Tante lustig fand lauter zu rülpsen wie der Rest der am Tisch saß, musste ich mich hier benehmen um Marc nicht zu vergraulen. Und nun das. Es war nicht direkt Scham, ihn mit dorthin zu nehmen, mehr war mir etwas unwohl wie er reagieren würde. Er kannte derart lockeres, unverkrampftes  durcheinander leben nicht. Unsere Familien waren zu verschieden.

Am besagtem Nachmittag, versuchte ich ihm auf dem Weg zum Haus meiner Tante klar zu machen, das es anders sein wird als er es von sich zu Hause kennt. Das der Weg hierfür wohl zu kurz war, konnte man an seinem geschocktem Gesichtsausdruck sehen, als sich die Tür öffnete und meine Tante ihn so herzlich begrüßte, dass sie ihm fast die Lunge rausprügelte. „ Hey Schwiegersohn ...  ach,nee, du bist ja gar nicht mein Schwiegersohn“, lachte sie, „ja, was bist du denn überhaupt von mir? Ach egal, komm rein.“
Ein ohrenbetäubender Lärm dröhnte uns im Eingangsbereich entgegen. Ausgelöst durch drei laufende Musikanlagen. Wolfgang Petry der in Technogeschrapel unterging und die schlecht überspielte Hip Hop Kassette, die zwischendurch noch die Stimme von Bibi Bloxberg durchließ, sorgten für sofortige Kopfschmerzen. Meine Oma saß schlafend in der Küche, mit dem Kopf auf der Tischplatte und der viel zu fette kniehohe Mischlingshund meiner Tante roch Mark an seiner heiligen Mitte, um nur kurz danach vor seinen Augen seine Wolldecke zu rattern ... perfekter Auftritt, würde ich sagen.
Aber das reichte noch nicht, denn noch hatte er sich nicht mit unserer Art, Gespräche zu führen, bekannt gemacht und das sollte auch nicht länger auf sich warten lassen. „Stühle sind alle belegt“ ,  erklärte meine Tante uns, während sie uns einen Pappteller samt Plastikbesteck an die Brust drückte, „aber der Fußboden tut's ja auch, oder? Sind ja hier nicht bei feinen Leuten! Marc willst du einen Schwengel aus der Dose? Hast doch bestimmt Hunger oder?" Ich geb ja zu, den Ausdruck für Würstchen hätte man auch anders wählen können, Marc seine Augen konnte man zu diesem Zeitpunkt abschlagen. Ich glaube, er war auch sehr froh, als wir abends gegangen sind, er machte mir einen etwas verstörten Einruck.

Ich werde das nie vergessen und kann mich daran erinnern, als wäre es gestern gewesen. Marc entschied sich trotzdem dafür, mir mit 14 Jahren die Frage der Fragen zu stellen, schließlich war er 18 und sein Leben war bis zum Rentenalter durchgeplant. Ich dachte mir es wäre das Beste schnell Schluss zu machen und abzuhauen, denn mit dem Ernst des Lebens hatte ich noch nichts am Hut.
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