Die Tore der Welt von Ken Follet

[Lady_of_words]

Die Tore der Welt
von Ken Follet



Klappentext:
Ein genialer Architekt
Eine selbstbewusste Frau
Ein ehrgeiziger Mönch

England im Jahre 1327. Vier junge Menschen versuchen ihr Glück zu machen: der rebellische Merthin, ein Nachfahre des großen Baumeisters Jack. Sein Bruder Ralph, der in den Ritterstand aufstrebt. Das Mädchen Caris, das sich nach Freiheit sehnt. Und Gwenda, die Tochter eines Tagelöhners, die nur der Liebe folgen will.

Und da ist noch Godwyn, ein aufstrebender Mönch, der nur ein Ziel vor Augen hat: Er will Prior der Abtei von Kingsbridge werden. Um jeden Preis.

Die lang ersehnte Fortsetzung des Weltbestsellers "Die Säulen der Erde"

Meine Meinung:
Fangen wir mit dem Positivsten an: Der Preis stimmt. Jetzt mal ehrlich, wann bekommt man sonst schlappe 1300 Seiten Buch für nur 13 Euro (Zumindest wenn man sich fürs Taschenbuch entscheidet)?

Und schon kommen wir zu all den Details, die das Buch für mich so nervig machten. Denn eine wirkliche Fortsetzung von die Säulen der Welt ist der Wälzer nicht, auch wenn Follet immer wieder die Namen der einstigen Hauptfiguren nennt, um irgendwie einen Bezug zu stricken. Fakt ist, die Handlung startet etwa 100 Jahre nach dem Kathedralenbau. Logisch, dass da die liebgewonnenen alten Figuren in der "Fortsetzung" nicht mehr anwesend sind.
Alleinstehend hätte das Buch vermutlich nicht funktioniert, da der Verkaufshype gefehlt hätte, ohne den das Ding vermutlich weder irgendwer verlegt, noch gekauft hätte. So meine Einschätzung. Meine andere Einschätzung ist, dass das Buch locker um die Hälfte gekürzt werden könnte, da es sich teilweise heftigst zieht.
Dafür gibt es Sex- und Gewaltszenen (gerne auch Kombiniert) im absoluten Überfluss. Na gut, Vergewaltigungen und Folterungen waren meinetwegen zu dieser Zeit gang und Gebe, aber das nur eine Hauptfigur im Laufe ihres Lebens ca. 4 mal vergewaltigt wird, empfinde ich dann doch leicht unrealistisch, so dass ich beim Lesen häufiger dachte "Nicht schon wieder..." und einen Schwung Seiten übersprang.

Eine Hochachtung habe ich vor der Recherchearbeit und ich wäre zu neugierig, wie viele der Details tatsächlich historisch belegt sind. Begeistert war ich zu Beginn der Lektüre (ehe die Ermüdung einsetzte) von Follets Fähigkeit die Charaktere innerhalb weniger Sätze sympatisch zu zaubern, mir lebende Bilder zu schenken und in jede seiner fünf Hauptfiguren zu schlüpfen.

Fazit:
Kann man lesen, muss man aber nicht. Was jedoch auch daran liegen kann, dass historische Romane eigentlich so gar nicht meine Baustelle sind.

LG
Rosi