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AAVAA-Verlag - wer hat Erfahrung?

 
 
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johnnys_moondog
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 34
Beiträge: 83



Beitrag30.12.2010 22:12
AAVAA-Verlag - wer hat Erfahrung?
von johnnys_moondog
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

während meiner Suche nach geeigneten Verlagen bin ich neulich auf den AAVAA-Verlag gestoßen, der mich neugierig, aber dennoch skeptisch gemacht hat. Der Verlag wirbt damit, vor allem jungen Autoren eine Chance bieten zu wollen; er sei aber kein DKZ-Verlag. Über diese ungewöhnliche Kombination habe ich mich erst einmal gewundert.

Beim Suchen nach Informationen über den Verlag im DSFO ist mir aufgefallen, dass schon einige von euch ihre Werke beim AAVAA-Verlag veröffentlicht haben. Wie sind eure Erfahrungen? Handelt es sich um einen seriösen Verlag? Entstehen dem Autor wirklich keine Kosten? Und ist es wahr, dass der Verlag über kein Lektorat verfügt?

Freue mich über Antworten.


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(Goethe)
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Hofnarr
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 32
Beiträge: 5



Beitrag30.12.2010 23:04

von Hofnarr
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Guck dir doch mal die Bücher da an. Das ist wie ein 1 Euro Laden. Da kriegen die Möchtegern Schriftsteller ihr Gnadenbrot. Die hauen alles raus, die Masse machts wohl.
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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag31.12.2010 04:07

von Harald
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Hofnarr hat Folgendes geschrieben:
Guck dir doch mal die Bücher da an. Das ist wie ein 1 Euro Laden. Da kriegen die Möchtegern Schriftsteller ihr Gnadenbrot. Die hauen alles raus, die Masse machts wohl.


Völlig falsch!

Sieh den Verlag mal als das, was er ist:

Eine einmalige Chance, ohne Vorkosten ein Buch herausgebracht zu bekommen!

Dies alles in einer gewissen Eigenverantwortung der AutorInnen, denen dadurch die Chance geboten wird, ein Buch auf dem Markt zu etablieren - risikofrei - das sonst entweder durch Zuschüsse der AutorInnen oder im Eigenverlag - beides kostenintensive Verlagsarten - herausgebracht werden müsste.

Ich habe mit dem Verleger gesprochen, nicht die Masse macht es, seine Bereitschaft, bei einzelnen Projekten unter dem Strich rote Zahlen zu akzeptieren, die ist das Phänomen des Verlages.

Gebranntes Kind scheut in diesem Falle nicht nur das Feuer, sondern bietet all denen einen feuerfreien Raum, die sonst anderen Feuern zu nahe kommen.


Dieses durchaus ehrenhafte Verhalten abzuqualifizieren, das finde ich nicht so schön, die Chancen, die geboten werden, kann man nutzen - oder bleiben lassen. Wer weiß, worauf sie/er sich einlässt, bitte gewähren lassen.

Der Hinweis auf ein fehlendes, gutes Lektorat, den finde ich angebracht, Verunglimpfungen des Verlages nicht!

LG

Harald


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pna
Geschlecht:männlichGrauzonenjunkie

Alter: 59
Beiträge: 1603
Wohnort: Wien, Ottakring


Paterson
Beitrag31.12.2010 09:03

von pna
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Der AAVAA Verlag hat, so wie jeder neu gegründete Verlag, zu Beginn seine Startschwierigkeiten gehabt. Das zeigte sich in der Version 1 der Verlagswebsite, dem Marketing und dem Lektorat.

Das, was den AAVAA Verlag von anderen Startern abhebt ist, dass er augenscheinlich über finanzielle Reserven verfügt, die ein Weiterarbeiten ermöglichen, wo andere aufhören müssen. Man könnte sagen, dass AAVAA ein Projekt von Literaturliebhabern ist, die vor allem Parallel zum Mainstream publizieren möchten und damit zum einen unbekannten Autoren die Möglichkeit geben, publiziert zu werden und zum anderen, Genres zu bedienen, die im Literaturbetrieb als nicht absatzträchtig abgewinkt werden.

Dieses Konzept entspricht durchaus meinen Vorstellungen von Basar gegen Kathedrale, und es wäre wünschenswert, wenn die Verlagshausmonolithen in Zukunft mehr und mehr Konkurrenz aus unzähligen, frei vernetzten Verlagen bekommen würden. Die geradezu pastorale Selbstbeweihräucherung als Kulturhüter durch Verlagsgiganten und das unterwürfige Gekrieche von Agenten, Autoren und Kritikern hätte ein Énde.

AAVAA publiziert Auflagen zwischen fünfhundert und eintausend Stück und der Autor erhält einen dem Fairlagabkommen entsprechenden Autorenvertrag. Es entwickelt sich jetzt ein immer größer werdendes Marketingnetz, die Presseabteilung ist gut umgesetzt, die neue Verlagsseite sehr ansprechend.

Inzwischen gibt es auch ein spürbares Lektorat, wobei es aus meiner Sicht noch immer zu sehr Korrektorat ist und zu wenig Lektorat - das Verhältnis schätze ich auf 80:20 ein. Da muss noch dran gedreht werden.

Liebe Grüße,
Peter
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helo
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H


Beiträge: 195
Wohnort: Balearen


H
Beitrag31.12.2010 12:12

von helo
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Kann Harald nur unterstützen.

Der Verlag bietet die Möglichkeit, ohne Kostenbeteiligung ! , ein Buch zu veröffentlichen.
Inwieweit Lektoren den Autor begleiten, entzieht sich meiner Kenntnis. Die sog. Freie Edition hat kein Lektorat, so dass man schon selbst ein wenig auf seine Rechtschreibekenntnisse zurückgreifen muss, was  ja anscheinend nicht so einfach sein soll.
Was den 1 Euro-Laden angeht:
Besser einen gut funktionierenden Laden, als nur Schwätzer um sich zu haben, die nicht einmal 10 Cent verdienen.

Im übrigen:
Ein frohes, erlebnisreiches und konstruktives 2011.


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Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. ( Einstein )
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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag31.12.2010 13:39

von Harald
Antworten mit Zitat

helo hat Folgendes geschrieben:
Kann Harald nur unterstützen.


Ich freue mich über die Unterstützung des AAVAA-Verlages, weise aber ausdrücklich darauf hin, dass ich mit diesem Verlag, bisher zumindest, nichts zu tun habe.

Genauso empfehlenswert sind in meinen Augen der Buchverlag Krefeld, der mir die  Ausschreibung: "Kriminalkurzgeschichten ohne Mord und Totschlag!"

Der Link>> http://autorenjournal1.de.to

... ermöglicht und auch vorkostenfrei verlegt ...

... wie auch der Verlag Torsten Low, dessen Aktivitäten als Verleger und Promoter ich sehr schätze!

Auch hatte ich zum (Kinder - und Jugendbuch)Verlag-Petra-Hennig Kontakt aufgenommen, bekam auch die Info, dass - ich zietiere:"...dass ich kein Druckkostenzuschussverlag bin und keine Vorbestellungen oder Mindestabnahmen verlange. Im Gegenteil: meine Autoren bekommen Freiexemplare und branchenübliche Honorare..." - man also auch dies bietet, was ich befürworte, aber auch zur Zeit wie gegen Winmühlenflügel ankämpft, was dieser Ausschnitt zeigt, Zitat: "... wieviel negative Kommentare man für die zeitaufwendige Arbeit einstecken muss, ist ...   ... enttäuschend."

helo hat Folgendes geschrieben:
Der Verlag bietet die Möglichkeit, ohne Kostenbeteiligung ! , ein Buch zu veröffentlichen.


Mein Fazit:

Bevor man Verlage "niedermacht" sollte man zuerst einmal genau hinterfragen, was diese Verlage bieten, und, das vor allen Dingen, was diese VerlegerInnen antreibt, in diesem Dschungel der Verlage mit hohem Risiko AutorInnen eine solch faire Verlegung zu ermöglichen.

LG

Harald


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Alfred Wallon
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Beitrag31.12.2010 18:13

von Alfred Wallon
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Den AAVAA-Verlag kenne ich zwar vom amen her, weiß aber sonst nichts darüber. Ein Blick auf die Homepage zeigt mir, dass die Bandbreite der Veröffentlichungen sehr groß ist.

Wenn dieser Verlag also nichts mit DKZ zu tun hat, wäre es doch eine legitime Möglichkeit für neue Autoren, es dort zu versuchen. Allerdings müsste sich dann jeder klar sein, dass der Autor selbst viel Marketingarbeit übernehmen muss, damit die Bücher bekannt werden.

Torsten Low und seinen Verlag kenne ich ebenfalls - Torsten Low auch persönlich. Der Verlag existiert noch nicht lange, aber Torsten ist sehr bemüht und engagiert. Seine Publikationen werden auch optisch allmählich interessant. Professionelles Cover, Druck und Verarbeitung. Ich bin gespannt, wie es dort weitergeht.


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Alfred Wallon
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VanessaD
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Beitrag03.01.2011 16:32

von VanessaD
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Schließe mich da an, denn der aavaa Verlag hat mir den Sprung ermöglicht und bisher kann ich mich nicht beschweren, auch wenn man sich größtenteils selbst um Werbung etc. kümmern muss, so fühle ich mich trotzdem gut aufgehoben. Ich bin froh diesen Schritt getätigt zu haben und kann es Jungautoren nur empfehlen... nicht jeder kriegt eine Chance bei einem großen Publikumsverlag angenommen zu werden, aber wir arbeiten daran!  Wink
Und der aavaa Verlag ist auch noch recht frisch und dafür hat er meiner Meinung nach schon eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht, ich hoffe es geht weiterhin bergauf!

LG Vanessa


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LG Vanessa
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johnnys_moondog
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Beiträge: 83



Beitrag05.01.2011 12:17

von johnnys_moondog
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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. Das hört sich ja doch ganz gut an.

@ VanessaD: Hattest du beim AAVAA-Verlag ein Lektorat oder wurde das Manuskript genauso gedruckt, wie du es eingereicht hast? Und durftest du bei der Covergestaltung mitwirken oder hat das der Verlag allein entschieden?

Ich hätte noch eine generelle Frage zum Thema "Kleinverlag" (ich weiß nicht genau, ob das hier rein gehört, oder ob es einen Extra-Thread gibt. Habe jedenfalls keinen gefunden):

Angenommen ich bekomme die Möglichkeit bei einem Kleinverlag zu veröffentlichen. Vermassle ich mir damit die Chance irgendwann einmal bei Großverlagen zu veröffentlichen oder ist es so, dass ich dadurch eher interessanter werde, da ich zumindest schon etwas auf den Markt gebracht habe? Oder hat das überhaupt keine Auswirkungen darauf?

Außerdem habe ich gehört, dass die Taschenbuch- und Hardcover-Version eines Buches nicht vom selben Verlag verlegt werden müssen, ist das richtig?

Entschuldigt meine komischen Fragen, ich bin einfach nur ein völliger Anfänger auf diesem Gebiet und froh über die Möglichkeit, mich hier mit Erfahrenen austauschen zu können.


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Alfred Wallon
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 66
Beiträge: 639
Wohnort: 86156 Augsburg


Beitrag05.01.2011 12:32

von Alfred Wallon
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Ein Tipp von mir:

Auch ein Kleinverlag kann einem Türen öffnen. Wichtig ist, das es gelingt, das erste Buch auf den Markt zu bringen ( aber um Himmels Willen bitte bei keinem DKZ-Verlag!!! ).

Wenn dieses Buch dann erschienen ist, kann man nämlich bei anderen Verlagen damit hausieren gehen und sagen: "...schaut mal, ich habe schon mal was veröffentlicht..."

Daraus kann sich eine interessante Kettenreaktion ergeben.
Ich habe so 1981 begonnen, und diese Kettenreaktion klappt auch heute noch.


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Alfred Wallon
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johnnys_moondog
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 34
Beiträge: 83



Beitrag05.01.2011 12:53

von johnnys_moondog
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@ Alfred Wallon

Vielen Dank für die Antwort. Ein Kleinverlag kann sich also als gutes "Sprungbrett" bzw. Starthilfe erweisen? Das ist gut zu wissen.

Natürlich werde ich mich von DKZ-Verlagen fernhalten! Das Dumme ist nur, dass man viele nicht auf Anhieb als solche erkennt.

Weiß jemand zufällig, ob es irgendwo im Internet eine Liste mit "normalen" Kleinverlagen (kein DKZ oder BOD) gibt? Mir sind leider nur Listen mit Großverlagen bekannt.


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pna
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Wohnort: Wien, Ottakring


Paterson
Beitrag05.01.2011 13:46

von pna
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Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen als Alfred: ich glaube, dass der Zugang zu Großverlagen überhaupt nur noch über Kleinverlage klappt. Das heißt, Großverlage nehmen überhaupt keine Manuskripte mehr an. Da zerfällt das Lektorat möglicherweise in Lizenzankauf und Marketing, will sagen, Großverlage sichten keine Manuskripte sondern schauen sich auf dem Buchmarkt um, was es da interessantes zum Erwerben gäbe.

Großverlage schauen da besonders auf was weiß ich - fünfzehn oder zwanzig Kleinverlage, auf Antologien, die aus einer großen Interessensgemeinschaft kommen (Horror, Phantastik) und prüfen dann, ob das Produkt massentauglich ist. Da gibts dann lange Redaktionssitzungen, Festlegung des Jahresschwerpunktes etc ...

Wie ich schon öfters anmerkte: Literatur wird in Kleinverlagen gemacht. Etablierte Großverlage schöpfen dann nur noch den Rahm ab. Hin und wieder produzieren sie Bücher aus Gefälligkeit (Weil der Chefredakteur einer gewogenen, landesweiten Tageszeitung ein Freund des Chefdramaturgen eines Berliner Theaters ist der wiederum eine Tochter hat, die gerade ein Buch aus Blogversatzstücken zusammengeschustert hat ... und damit einen sicheren Senkrechtstarter haben, weil sie das Literatur Feuilleton hinter sich wissen ...

Aber ansonsten bekommt man als Debutant nur dann eine Chance, wenn man aus irgendwelchen Gründen, die marketingtechnisch interessant sind, einen Programmplatz bei einem Großverlag.

lg/Peter

PS: Ein kleines Sittenbild der modernen Verlagswelt bietet die Autobiographie von Reinaldo Arenas, einen kubanischen Dissidenten, der es irgendwann in den siebziger Jahren schaffte, von Kuba nach Florida zu kommen. Solange er (zwischen Castros Machtergreifung und der eigenen Flucht) Bücher schrieb, und diese Manuskripte waghalsig außer Landes gebracht worden waren, feierten ihn vor allem die amerikanische Presse und die europäische Linke als wortgewaltigen, unter der Knute des Castroregimes stehenden Superliteraten. Kaum war er von der Insel herunten, schwuppsdiwupps, vergaßen die Verlagshäuser sogar, dass sie ihm noch hunderttausende Dollar zu bezahlen hatten; Geld, welches er für seine Publikationen hätte kriegen sollen.
Kurz: Kaum war er kein exotisches Tierchen aus Kubas Paradiesgarten mehr, sondern Fleisch & Blut & Da, ließen sie ihn fallen wie eine heiße Kartoffel.
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

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Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag05.01.2011 16:49

von agu
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pna hat Folgendes geschrieben:
Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen als Alfred: ich glaube, dass der Zugang zu Großverlagen überhaupt nur noch über Kleinverlage klappt.


Ganz so ausschließlich würde ich das zwar nicht unterschreiben - es gibt ab und an schon Debütanten im deutschen Markt, deren erster Roman bei einem großen Verlag erscheint. Allerdings dann fast ausschließlich über Vermittlung einer Agentur.
Jenseits dessen stimme ich aber zu, dass zumindest ganz ganz oft der Kleinverlag das Sprungbrett für spätere Veröffentlichungen bei Großverlagen darstellt. Auch die Suche nach einer Agentur kann sich leichter gestalten, wenn man bereits auf eine Kleinverlags-Veröffentlichung verweisen kann. Außerdem befindet sich man dann plötzlich in der Position, einen Roman nur mit Expose und Leseprobe anbieten zu können, ohne das Manuskript schon fertig geschrieben zu haben (denn dass man dazu in der Lage ist, hat man mit dem ersten publizierten Roman ja unter Beweis gestellt).

LG, Andrea


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Theresa87
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Wohnort: bei Berlin


Beitrag05.01.2011 18:32

von Theresa87
Antworten mit Zitat

Ich denke auch, es ist zu überspitzt formuliert zu sagen, ohne Kleinverlag käme man in die Großen gar nicht mehr rein ...

Ich habe mit meinem Kinderbuch erstmal nur große und bekannte Verlage angeschrieben und würde es mit einem Roman genauso machen. Homepages überprüfen, und wenn es passt, hinschicken. Ob der Verlag jetzt Heye oder sonstwie heißt ... es ist doch völlig logisch, dass ich meine Wunschverlage zuerst anschreibe. Und mein Wunsch wäre nunmal ein Großer, weil die viel mehr Möglichkeiten haben, das Buch und mich als Autor bekannt zu machen.

Außerdem lebe und arbeite ich nach dem Motto: Dreist kommt durch. Wer zuviel Respekt vor den Großen hat, verbaut sich u. U. großartige Chancen. Es sind auch nur Verlage, und ich biete etwas an, auf das ich stolz bin. Warum soll ich mein Manuskript von vornherein abwerten und mir sagen: Für die Großen bin ich eh nicht gut genug?


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Beckinsale
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Beiträge: 1127



B
Beitrag05.01.2011 19:52

von Beckinsale
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Vielleicht gibt es eine bessere Formulierung:
"Keine Angst vor Kleinverlagen. Sie bewahren dich vor den Großen nicht."
 Very Happy

My.
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Murmel
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Beitrag05.01.2011 20:21

von Murmel
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Ich will ja nicht wieder von Markt anfangen ...,

aber Agus Buch liegt voll im Trend. Und, Bücher, die schnuckelig in ein Marktsegment passen und zudem noch gut geschrieben sind, werden verlegt.

Vom Kleinverlag zum Grossverlag kommt zweifellos vor, ob öfter als der Direktweg müssten Zahlen sagen, ansonsten kommt mir das sehr subjektiv beurteilt vor. Ich kenne übrigens auch Schriftsteller, die von POD aus den Sprung in den Grossverlag geschafft haben, nur deutlich weniger als von Kleinverlagen, sowie Schriftsteller, die ihren Erstling gleich als Hardcover im Grossverlag hatten.


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pna
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Beiträge: 1603
Wohnort: Wien, Ottakring


Paterson
Beitrag06.01.2011 00:05

von pna
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Theresa87 hat Folgendes geschrieben:
Ich denke auch, es ist zu überspitzt formuliert zu sagen, ohne Kleinverlag käme man in die Großen gar nicht mehr rein ...

Ich habe mit meinem Kinderbuch erstmal nur große und bekannte Verlage angeschrieben und würde es mit einem Roman genauso machen. Homepages überprüfen, und wenn es passt, hinschicken. Ob der Verlag jetzt Heye oder sonstwie heißt ... es ist doch völlig logisch, dass ich meine Wunschverlage zuerst anschreibe. Und mein Wunsch wäre nunmal ein Großer, weil die viel mehr Möglichkeiten haben, das Buch und mich als Autor bekannt zu machen.

Außerdem lebe und arbeite ich nach dem Motto: Dreist kommt durch. Wer zuviel Respekt vor den Großen hat, verbaut sich u. U. großartige Chancen. Es sind auch nur Verlage, und ich biete etwas an, auf das ich stolz bin. Warum soll ich mein Manuskript von vornherein abwerten und mir sagen: Für die Großen bin ich eh nicht gut genug?


Wurdest Du schlussendlich bei einem "großen" Verlag verlegt?

lg/Peter
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Theresa87
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Beiträge: 527
Wohnort: bei Berlin


Beitrag06.01.2011 01:14

von Theresa87
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Peter, ich habe noch nicht von allen angeschriebenen Verlagen Antwort, aber bei einem wurde mein Mauskript ausführlich in der Lektoratskonferenz besprochen und ich habe eine sehr detailierte Absage bekommen. Sollten die anderen Verlage auch Absagen schicken, werde ich anfragen, ob ich mein Manuskript entsprechend der angesprochenen Punkte überarbeiten und erneut einsenden darf.

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pna
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Alter: 59
Beiträge: 1603
Wohnort: Wien, Ottakring


Paterson
Beitrag06.01.2011 11:22

von pna
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Guten Morgen Theresa,

Ausführliche Absagen sind Gold wert. Das zeigt ja nicht nur, dass der Verlag interessiert ist, sondern auch, dass er sich Gedanken darüber macht, und Dir seine Gedanken in Form einer detaillierten Absage übermittelt.

Ich bin hier im Forum bekannt dafür, kein sehr großer Freund der Großverlage zu sein. Das fließt leider Gottes von meiner Seite quasi zwanghaft als Grundsatzdebatte in jeden Thread ein, in dem es um Veröffentlichungen geht.

Bei den unzähligen Möglichkeiten sich selbst zu veröffentlichen oder sich veröffentlichen zu lassen, wird der Vorgang der Veröffentlichung immer weniger mystisch, immer weniger zu etwas Besonderen. Ich sehe das einerseits mit einem Bedauern, weil es so für mich als Leser beinahe zu einem Hindernisparcours gerät, für mich gute Literatur zu finden, und es macht es für mich als Autor zunehmend schwer, mich mit meinen eher aussenseiterliterarischen Gehversuchen in diesem vermassten Markt zu positionieren. Die Auswahl der zu veröffentlichten Manuskripte scheint sich entgültig vom "Bedürfnis des Lesers" zum Bedürfnis der Masse" gewandelt zu haben.

Natürlich schließe ich für mich nicht aus, dass ich auch rororo oder Suhrkamp oder Heyne oder leck mich am Arsch mein Manuskript verkaufen würde, wenn sie es nehmen würden, aber es widerspräche meinem Idealismus. Im literarischen Sinne bin ich wohl eher der Unix und nicht der Microsoft Typ. Basar statt Kathedrale, lieber viele kleine, sich selbst tragende Verlage, als sehr wenige, alles bestimmende Großverlage ... Siehst Du? Ich schwätze schon wieder.

Ich drücke Dir wirklich die Daumen, dass Du Deinen Weg zu und über die Großverlage zum Publikum findest. Wenns soweit ist, lass es uns hier wissen; genauso wie bei agu freue ich mich jedesmal innerlich so aufrichtig, wenn es jemand nur aufgrund der Qualität des eigenen Werkes schafft, groß verlegt zu werden und nicht als Resultat einer wie auch immer gearteten Zugehörigkeit zu irgendeiner Literaturschickeria Smile

Liebe Grüße,
Peter

PS: Langsam befürchte ich, in mir schlummert ein kleiner, linker Revolutionsschriftsteller Smile
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Harald
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Wohnort: Schlüchtern


Beitrag06.01.2011 11:52

von Harald
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pna hat Folgendes geschrieben:

PS: Langsam befürchte ich, in mir schlummert ein kleiner, linker Revolutionsschriftsteller Smile


Oh nein, du schaffst es grade, eine erzkonservative Einstellung - die ich übrigens teile, obwohl ich wohl nie bei einem Großverlag landen werde - mit revolutionären Vorschlägen zu manifestieren.

Mit Schuld an der jetzigen Situation auf dem Markt sind die inflationären Verlagszusammenschlüsse.

(Wieso kommt mir grade jetzt der Gedanke, dass, wenn in alten Schriftstücken von "Schenkungen" die Rede ist, dies eine vornehme Umschreibung der Übernahme durch Erlassen der Schuldbeträge ist und in der heutigen Zeit Zwangsvollstreckungen angewendet würden? Dass diese im Vorfeld durch "Übernahmen" vermieden werden können ist auch kein großes Geheimnis.)

LG

Harald


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Alfred Wallon
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Wohnort: 86156 Augsburg


Beitrag06.01.2011 14:24

von Alfred Wallon
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Ich bin auch ein Befürworter kleinerer Verlage. Zum einen, weil man mir in bezug auf Themen, Exposé und Gestaltung meines Romans absolute Narrenfreiheit lässt, und zum anderen, weil sich die betreffenden Verleger mehr für ihre Autoren engagieren. Weil sie natürlich auch was vom großen Kuchen des "Marktes" abhaben möchten.

Es gab ( und gibt immer noch ) einen Heftromanverlag, der mir Mitte der 80er-Jahre schrieb, dass meine Romane zu wirklichkeitsgetreu seien und sie deshalb nicht ins Verlagskonzept passen würden. Ich schrieb daraufhin zurück, dass sich diese betreffenden Leute damit ein eigenes Armutszeugnis ausstellen würden - aber das interessierte niemanden.

Man sieht übrigens auch immer mehr, dass der eine oder andere vielversprechende Autor im Kleinverlag startet und dann auf einmal von denejenigen großen Verlagen wahrgenommen werden, die ihn vorher nicht haben wollten.


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Alfred Wallon
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Theresa87
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Beitrag06.01.2011 14:55

von Theresa87
Antworten mit Zitat

Peter, danke fürs Daumen drücken lol2

Grundsätzlich würde ich auch zu einem vernünftig arbeitenden Kleinverlag nicht Nein sagen. Für mein erstes Buch wünsche ich mir trotzdem einen Großen, der die Marketingtrommel rühren kann. Und falls es mit dem ersten Buch "nur" für einen Kleinen reicht, versuch ich es eben mit dem zweiten Buch wieder wink


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