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Schreibhand Leseratte
Beiträge: 105
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11.12.2010 01:28 Wie arbeitet Ihr? ( Anschläge, Zeiteinteilung usw. ) von Schreibhand
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Hallo liebe Community,
durch einen Zufall habe ich den Film * In den Staub geschrieben * gesehen. Der Film handelt über den Schriftsteller Arturo Bandini wie er nach Los Angeles reist um einen Roman zu schreiben. In einer Szene wird Bandini gefragt ob er den nicht schneller sein Roman schreiben kann. Er erwidert, ich schaffe leider nur 2000 Anschläge ( den genaueren Wortlaut weiß ich leider nicht mehr )...
Mich würde interessieren wieviel Anschläge eigentlich für einen Anfänger normal sind bzw. wieviel ein Professionelle Schreiber hat. Oder kann man das gar nicht so pauschal sagen weil schreiben eher ein Bauch Ding ist und man nach Gefühl schreibt?
Was für eine Arbeitsweise habt Ihr wenn Ihr schreibt? Wieviel Zeit nimmt Ihr euch. Schreibt Ihr immer nach den selben Zeiten oder spontan? Übt Ihr irgendwelche Rituale aus bevor Ihr schreibt oder habt Ihr sonderbare gewohnheiten? Entschuldigt das ich so persönlich frage, es ist einfach meine Neugierde. Mich interessiert es einfach wie andere Menschen mit dem schreiben umgehen usw. ich hoffe Ihr habt diesbezüglich Verständnis...
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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11.12.2010 08:27 Re: Wie arbeitet Ihr? ( Anschläge, Zeiteinteilung usw. ) von lady-in-black
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Schreibhand hat Folgendes geschrieben: | In einer Szene wird Bandini gefragt ob er den nicht schneller sein Roman schreiben kann. Er erwidert, ich schaffe leider nur 2000 Anschläge ( den genaueren Wortlaut weiß ich leider nicht mehr )...
Mich würde interessieren wieviel Anschläge eigentlich für einen Anfänger normal sind bzw. wieviel ein Professionelle Schreiber hat. Oder kann man das gar nicht so pauschal sagen weil schreiben eher ein Bauch Ding ist und man nach Gefühl schreibt?
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Moin Schreibhand
Das mit den Anschlägen kenne ich nur wie folgt:
Man ermittelte die Schreibgeschwindigkeit auf einer Schreibmaschine durch sog. Zeitschreiben. D.h. es wird exakt zehn Minuten lang irgendein Text so schnell und so fehlerfrei wie möglich abgetippt. Anschließend zählt man die geschafften Buchstaben und teilt diese durch zehn.
Zu meiner Berufsschulzeit waren z.B. 180 Anschläge pro Minute die Mindestanforderung, um die Prüfung zu bestehen.
Wenn Bandini von 2000 Anschlägen spricht, dann vermute ich einfach mal, dass er 200 Anschlägen pro Minute meint und damit kanpp über einem Anfängerstatus liegt.
Der Weltrekord soll derzeit bei ungefähr 1000 Anschlägen pro Minute liegen. Das ist für mich nicht mehr nachvollziehbar und hat m.E. auch nichts mehr mit "normalem" Schreiben im Alltag zu tun.
Ich liege nach zig Jahren intensivem, beruflichen "Tippens" bei 600 bis 650, d.h., dass ich ungefähr so schnell schreibe wie ich spreche/denke.
Letztlich kommt es darauf aber überhaupt nicht an Was nützen dir flinke Finger, wenn du den dazu benötigten Text nicht genauso schnell im Kopf vorformulieren kannst.
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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11.12.2010 09:22
von Ralphie
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Also, ich versuche, jeden Tag 1000 Wörter á fünf Buchstaben zu schaffen. Meistens sind es mehr, und einmal habe ich 43 Seiten geschafft.
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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11.12.2010 09:29 Re: Wie arbeitet Ihr? ( Anschläge, Zeiteinteilung usw. ) von Akiragirl
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Hallo Schreibhand!
Schreibhand hat Folgendes geschrieben: | Mich würde interessieren wieviel Anschläge eigentlich für einen Anfänger normal sind bzw. wieviel ein Professionelle Schreiber hat. Oder kann man das gar nicht so pauschal sagen weil schreiben eher ein Bauch Ding ist und man nach Gefühl schreibt? |
Genau das. Ich finde, jeder muss letztlich so schreiben, wie er es für richtig befindet. Hauptsache ist, dass man irgendwann auch fertig wird. Ich werde für mein 300-Seiten-Projekt voraussichtlich etwa ein Jahr brauchen (bisher 100 Seiten in 4 Monaten), und das finde ich ok. Es gibt so Leute wie Stephen King, die schreiben 800 Seiten in zwei oder drei Monaten, aber die sind außerhalb meiner Sphären
Schreibhand hat Folgendes geschrieben: | Was für eine Arbeitsweise habt Ihr wenn Ihr schreibt? Wieviel Zeit nimmt Ihr euch. Schreibt Ihr immer nach den selben Zeiten oder spontan? Übt Ihr irgendwelche Rituale aus bevor Ihr schreibt oder habt Ihr sonderbare gewohnheiten? |
Ich schreibe in der Regel spontan und ohne Rituale. Wichtig ist Ruhe und keine Ablenkung, also z.B. im Zug, im Vorlesungssaal 1 Stunde vor Vorlesungsbeginn, in der Cafeteria beim Warten auf irgendwen ... Ganz schlecht geht es an einem PC mit Internetzugang
Obwohl es als unprofessionell gilt, schreibe ich auch nicht täglich. Ich sammel so ca. 2 Wochen Ideen, spiele die Szenen in meinem Kopf nach und irgendwann setze ich mich dann so 3-4 Stunden hin und schreibe ein ganzes Kapitel. Das wird dann noch so 10-20 Mal überarbeitet und dann gehts weiter mit dem nächsten Kapitel, wieder 2 Wochen Ideen sammeln ...
Wie gesagt, ich denke, jeder braucht da seine Methode, ich bin nicht gut in Routine und so, deswegen wären vorgegebene Tageszeiten und Wortzahlen für mich Gift, andere brauchen gerade das um "dran zu bleiben".
Jetzt würde mich aber noch eins interessieren: Wie schreibst du, schreibhand?
LG
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Gast
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11.12.2010 09:44
von Gast
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Guten Morgen Schreibhand,
also für mich ist Schreiben ein Hobby. Zumindest bis jetzt und das hat zeitliche Gründe. Noch muss ich den ganzen Tag meine Brötchen mit anderen Dingen verdienen.
Ich brauche zum Schreiben wirklich absolute Ruhe und Zeit. Habe aber immer und ständig Zettel bei mir und mache mir Gedanken – manchmal zu viel.
Meiner Meinung nach sind die Anschläge vollkommen irrelevant. Sicherlich muss man (wenn man es professionell betreibt) irgendein Ziel haben, aber ob man das nun an den Anschlägen festmachen sollte, wage ich zu bezweifeln.
Neulich las ich, dass Ken Follett jeden Tag zehn Seiten in sechs Stunden schreibt.
Ich schreibe fast ausschließlich am Wochenende und dann nur morgens. Solange bis mir nichts mehr einfällt. Wenn ich mal (endlich) in Rente bin oder Altersteilzeit bewilligt bekomme, werde ich mir wohl morgens eine feste Zeit setzen.
So jeden Morgen zwischen 8 und 12 Uhr oder so... leise Hoffnung.
Liebe Grüße
Monika
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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11.12.2010 09:51
von Ralphie
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Ach ja, ich schreibe am liebsten nachts.
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Isabelle34 Klammeraffe
I
Beiträge: 570
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I 11.12.2010 11:06
von Isabelle34
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Hallo,
wenn man mir diktiert, was ich schreiben soll, schaffe ich etwa 600 Anschlage in der Minute.
Wenn ich an einem Roman schreibe, klappt das aber im seltensten Fall. Powertippen und an einem eigenen Text arbeiten, paßt in meinen Augen nicht zusammen.
Grundsätzlich schreibe ich von Montag bist Freitag von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr. Manchmal auch abends noch, aber in dieser festgelegten Zeit sitze ich wirklich am Schreibtisch und tippe und wenn die Welt untergeht.
Ich habe festgestellt, dass das für mich die einzige Möglichkeit ist, konzentriert und diszipliniert zu arbeiten. Natürlich gibt es immer noch tausend Sachen, die ich neben dem Schreiben tun sollte, aber das kann auch warten bis nach elf.
Mein Rituation ist: Tür zuschließen, Handy aus, Telefonstecker raus.
Gruß,
Isabelle
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Roydarren73 Leseratte
Beiträge: 113
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11.12.2010 12:38
von Roydarren73
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Ich schreibe pro Nacht ( 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr ) ungefähr zehn "Normseiten".
Alle meine Freunde; Bekannten; Lebensabschnittsgefährtinnen sind darüber informiert, dass ich während dieser Zeit nur in Notfällen ( Tod; Kriegsausbruch; Invasion aus dem All; schwerwiegende Naturkatastrophe ) gestört werden darf.
_________________ "Der Anfang von allem, also der Urknall, fand wohl in völliger Dunkelheit statt, da Licht ja noch nicht existierte."
- Stephen Hawking - |
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Theresa87 Klammeraffe
Beiträge: 527 Wohnort: bei Berlin
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11.12.2010 15:12
von Theresa87
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Ich schreibe weder zu festgelegten Zeiten noch eine bestimmte festgelegte Anzahl am Tag ... es kommt immer darauf an, wie meine sonstige Tagesplanung aussieht, wie es mir geht etc ...
Wenn ich schreibe, sind es oft Artikel zum Geldverdienen ... aber im November hab ich meinen aktuellen Roman (die erste Fassung) zu Ende geschrieben und werde voraussichtlich Januar mit der gründlichen Überarbeitung anfangen. Zwischendurch quetscht sich auch immer mal eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht dazwischen ...
Ich brauche Freiheit, also hab ich auch keine festen Routinen.
Liebe Grüße,
Theresa
_________________ Sprache ist mehr als nur Worte, Sprache ist Magie. |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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11.12.2010 17:10
von sleepless_lives
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Ich hab das mal von "Rechtschreibung, Grammatik & Co" hierhin verschoben. Hat ja mit den vorgenannten Kategorien nichts zu tun, oder?
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Wirbi Eselsohr
Alter: 41 Beiträge: 232 Wohnort: Dinslaken
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11.12.2010 17:24
von Wirbi
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Dadurch, dass ich im Schichtdienst arbeite, ist es unmöglich, immer zu festen Zeiten zu schreiben. Ich nehme mir aber durchschnittlich eine Stunde pro Tag Zeit.
Wie schnell ich damit voran komme, hängst extrem von der Szene ab, an der ich gerade tippe. Manche Sachen gehen einem einfacher von der Hand, andere dauern länger, z. B. emotionale Szenen.
Im Schnitt schreibe ich pro Monat 100 Normseiten. Das ist die Rohfassung, die aber meistens schon nah an der Endfassung ist. Für einen 400-Seiten Roman brauche ich maximal 6 Monate.
Gewohnheiten... Rituale... Wenn es als Ritual zählt, dass man vor dem Schreiben erst hundert Mal um den Tisch schleicht, eMails checkt und tausend andere Dinge plötzlich wichtiger erscheinen... Es ist jeden Tag derselbe Kampf, obwohl ich - einmal im Fluss - echt gut voran komme und es Spaß macht.
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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11.12.2010 17:33
von Akiragirl
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Wirbi hat Folgendes geschrieben: | Im Schnitt schreibe ich pro Monat 100 Normseiten. Das ist die Rohfassung, die aber meistens schon nah an der Endfassung ist. Für einen 400-Seiten Roman brauche ich maximal 6 Monate. |
*NEID* ...
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Zitkalasa Reißwolf
Z
Beiträge: 1088
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Z 11.12.2010 17:33
von Zitkalasa
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Roydarren73 hat Folgendes geschrieben: | Ich schreibe pro Nacht ( 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr ) ungefähr zehn "Normseiten". |
Zwingt dich deine Arbeit zu privater Nachtwache oder du bist du so frei, dass du zu der Zeit freiwillig arbeitest?
Zitat: | Oder kann man das gar nicht so pauschal sagen weil schreiben eher ein Bauch Ding ist und man nach Gefühl schreibt? |
Ich denke, das hängt mehr davon ab, wie lange und oft man täglich damit konfrontiert ist, überhaupt auf einer Tastatur zu tippen, sei es Schreibmaschine oder Computer-Tatstaur. Und wie sehr mana uch gezwungen ist, neben dem privaten Tippen extrem schnell schreiben zu müssen, siehe lady in black.
Mittlerweile schreibe ich so 370 Zeichen (66 Worte) die Minute, wenn ich abtippen muss. Wenn es wirklich fließt, ist das dann sicher etwas anderes. Wobei ich beim kreativen Schreiben noch nie über 1k Worte die Stunde (17 Worte die Minute) hinaus bin - und auch das nur zur NaNo-Hochzeit fabriziere. Ansonsten gehe ich es gelassen an. Ich vorformuliere gerne im Kopf bzw. stell mir die Szene vor bevor ich sie tippe. Das braucht Zeit, also habe ich nach einer Stunde nicht mehr als 500/600 Worte.
Zitat: | Was für eine Arbeitsweise habt Ihr wenn Ihr schreibt? Wieviel Zeit nimmt Ihr euch. Schreibt Ihr immer nach den selben Zeiten oder spontan? Übt Ihr irgendwelche Rituale aus bevor Ihr schreibt oder habt Ihr sonderbare gewohnheiten? |
Ich habe letzten Sommer aus NaNo-Vorbereitung und als Selbstexperiment mich morgens hingesetzt und zwischen neun und zehn an meinen Geschichten gearbeitet. Nach drei/vier Tagen lief das auch ganz gut, mein Hirn hatte sich an die kreative Zeit gewöhnt. Aber es traten zwei Probleme auf: 1. War ich furchtbar müde und 2. war mir die Stunde dann zu wenig. Wenn ich einmal anfange kreativ zu arbeiten, geht das zwangsläufig über mehr als eine Stunde - weil mein Hirn da erst wirklich in Schwung gekommen ist.
Gegen die Müdigkeit konnte ich nichts tun, musste mich ihr sogar beugen und da war es mit dem morgendlichen Schreiben auch schnell dahin. Ohnehin ging es auch nur während des Sommers, weil dann das neue Semester und mit ihm der neue Vorlesungsplan kamen. Mittlerweile fang ich an am späten Nachmittag zu arbeiten bis open end, je nach Lust und Laune und Kreativität. Wobei ich mittlerweile wieder in einem Zustand bin, wo ich sowieso rund um die Uhr über meine Geschichten nachdenke. Da sind Unisachen eher Ablenkung und Pausen vom kreativen Schaffensprozess. (Nerven aber trotzdem weiterhin. )
Rituale, Gewohnheiten ... Ich schau gern Mord ist ihr Hobby (DVD), wenn ich so gar nicht in Stimmung zum Schreiben kommen will, obwohl ich wirklich Zeit dazu habe und mir der Stress mal nicht im Nacken sitzt. Aber sonst mach ich's mir eben auf der Couch beguem und fang an zu arbeiten. Manchmal lege ich auch DVD's nebenbei rein, dass es nicht ganz so still ist, wenn ich so vor mich hingrübele.
_________________ "Heutigentags sagen und schreiben viele Gelehrte mehr als sie wissen. In den alten Zeiten wussten einige mehr als sie schrieben." Matthias Claudius
"Hieve-ho, thieves and beggars, never shall we die" PotC - aWE |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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12.12.2010 02:43
von sleepless_lives
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Ich schreib sehr langsam. Beim Flinke-Feder-Wettbewerb hier im Forum war es für mich schon stressig in den vorgegebenen zwei Stunden 500 Wörter zusammenzukriegen. Deswegen hat mich mein 3 1/2 Finger-Tippmethode auch nie gestört, die Anschläge selber waren und sind nicht das Problem, nicht der Engpass (trotzdem hab ich jetzt auf richtiges Tippen umgestellt). Wenn ich wirklich schnell formulieren könnte, würde ich Diktiersoftware benutzen. Für die vielen handgeschriebenen Seiten eines meiner Romanprojekte, hab ich das computerunterstüzte Diktieren ernsthaft in Erwägung gezogen, weil es trotz der gelegentlichen Spracherkennungsfehler ziemlich flott geht. Aber eigentlich ist das qualvoll langsam Überarbeiten nötig. Andererseits würde ich jeden meiner Sätze laut sprechen müssen, was mit Abstand der beste Test ist, ob sie funktionieren.
Ehrlich gesagt, versteh ich das Gerede von den vielen Wörtern pro Zeiteinheit nicht. Was nützt die Menge, wenn es Mist ist? Ich seh hier vieles im Forum, das von ein bisschen mehr Zeit im Schaffensprozess sehr profitieren würde. Generell gesehen sind die wahrscheinlichsten Formulierungen, die einem als erstes einfallen, die, die wir am häufigsten hören: Gemeinplätze (vgl. statistical learning). Wenn man seine eigene Stimme entwickeln will oder einfach nur besser schreiben, muss man einiges an Zeit investieren, um sie auszumerzen. Als Analogie: ein Koch, der nur davon redet, wie viele Essen er pro Stunde fertigkriegt, gehört in eine Kantine, aber nicht in ein Restaurant.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
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12.12.2010 04:15
von Murmel
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Ich schreibe manchmal schnell, manchmal langsam, aber immer ist das Ergebnis unfertig, wird zigmal überarbeitet, liegen und reifen gelassen. Alles in allem ein langsamer Prozess, obwohl ich tatsächlich notfalls eine Szene pro Tag und einen 125K Roman in drei Monaten schaffen kann.
Übrigens lese ich mein Geschriebenes laut und auch mit meinem Mann, auf dessen Meinung ich viel gebe. Das Lautlesen wird im englischen Sprachraum sehr empfohlen.
Diktieren könnte ich allerdings nicht, der schriftliche Enstehungsprozess liegt mir näher.
_________________
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Wirbi Eselsohr
Alter: 41 Beiträge: 232 Wohnort: Dinslaken
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12.12.2010 11:48
von Wirbi
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Ich würde jetzt aber nicht behaupten, dass jeder, der viel in kurzer Zeit schreibt, automatisch Mist schreibt.
Trotzdem ist die Diskussion relativ unsinnig, das stimmt. Denn jeder ist nun einmal anders. Es hängt auch viel von der Übung ab. Ich bin im Laufe der Zeit einfach immer schneller geworden, weil ich meine Erzählstimme irgendwann gefunden hatte. Klar muss man hinterher noch überarbeiten, aber auch das Grundgerüst wird mit steigender Erfahrung schon immer brauchbarer. Ich würde aber auch jederzeit dazu tendieren, lieber länger zu brauchen als schlecht zu schreiben.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8676 Wohnort: Bayern
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12.12.2010 13:22
von Merlinor
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Hm ...
Ich schreibe langsam und brauche entsprechend lang.
Jede Formulierung will sorgsam überlegt werden und der Prozess des Überarbeitens beginnt bei mir schon während des Entstehens der ersten Zeilen.
So unterbreche ich ständig die konkrete Arbeit, blättere oft weit nach vorne, weil mir zurückblickend etwas Neues einfällt oder ich nachsehen will, was dort für die aktuelle Stelle von Bedeutung sein kann, bleibe dann aber häufig erst einmal an dieser Stelle hängen und überarbeite die ganze Passage.
Ja, es geht langsam bei mir ... aber anders könnte ich nicht schreiben.
NaNoWriMo war deshalb nix für mich ...
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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