Gründe jemanden zu ermorden

[Ronneburger]

Hallo liebe Schreiberlinge,

für einen Roman suche ich momentan nach Gründen, warum man jemanden ermorden kann und dachte mir, Ihr habt da vielleicht gewisse Ideen und Anregungen.

Vielen Dank schon einmal.

[Fahrender Gaukler]

Hallo Ronneburger!

Der Vordermann fährt bei Grün nicht los.
Jemand nimmt mir gerade den letzten Parkplatz weg.
Der Typ vor mir an der Kasse bezahlt mit Karte.
Jemand rempelt mich an.
Der Hund von jemanden verrichtet sein Geschäft auf meinem Rasen.
Der Hundebesitzer verrichtet sein Geschäft auf meinem Rasen.

Gut, noch ein paar ernstere Vorschläge:

Man kommt früher von der Arbeit und erwischt den Mann/die Frau mit jemand anderes im Bett (Klassiker)
Man hatte eine schlimme Kindheit und ist emotional tot (ausgelutscht)
Man ist einfach neugierig, wie es ist, jemanden zu töten und findet Gefallen an dem Rauschzustand.
Man hat schlicht und ergreifend das Böse in sich (siehe Dexter und sein "dunkler Passagier").

Weitere Vorschläge folgen noch.

Ich verschiebe das mal in die Selbsthilfe.

[Boudicca]

Man ist MAterialist und/oder Geldgeil und zieht große wirtschaftliche Vorteile daraus, jemanden aus dem Weg zu räumen.

Der Ermordete ist Mittwisser eines Verbrechens, das man begangen hat.

[i-Punkt]

Dynastische Überlegungen, Erbfolge, Thronfolge - als veritabler Serienkiller schaffe ich es vielleicht eines Tages auf den englischen Thron.

I.

Ist die Frage zu weit gefasst, oder bin ich ein schrecklich schlechter Mensch? Da könnte man doch tagelang aufzählen...

[Mende]

Hallo Ronneburger,

zunächst würde ich den Begriff Gründe in Ursache und Anlass unterteilen.

Ursachen, die mir schon in Büchern begegnet sind:   
– Wahnzustände aller Art (es lohnt sich der Wikipedia-Artikel "Wahn")
– unbewusste Morde (z.B. beim Schlafwandeln, ist eher Totschlag)
– Kindheits-/Traumata (wie Gaukler schon sagte)
– Eifersucht
– extreme Geldnot (sehr glaubwürdig)
– Emotionslosigkeit (Stichwort Auftragsmord)
– Lustmord (viel zu grausam, will keiner lesen)
– Tollheit, Lust auf Gewaltexzesse (auch schwierig)
– Rache
– übertriebenes Ehrgefühl
– Hass
– Macht (siehe i-Punkt)

Motivation und Ursache (vielleicht auch die Planung) liegen tief in den Charakteren begründet, haben sich vielleicht über Jahre aufgebaut, die konkreten Anlässe währen meist nur kurz:
– extreme Geldnot ufert aus, weil die Frau plötzlich ein Kind erwartet
– Rache-, Eifersuchtsgefühle ufern aus, weil (siehe Gaukler) die Ex|Frau mit einem neuen Mann gesehen wurde
– Ehrgefühl wird verletzt, weil Familie, Frau, Kinder schlecht behandelt wurden
– etc.

Wichtig scheint mir, dass es du die psychischen Verwicklungen, die Not und Verzweiflung des Protagonisten/Mörders sozial gerecht darstellst, der Mord an sich muss nicht unbedingt detailliert beschrieben werden. Das wirklich Interessante ist das Innere. Als Leser würde ich mir unbedingt wünschen, dass etwas Absurdes, eine sonderbare geistige Verwicklung, vielleicht nur eine Einbildung, spontane Phantasie, fixe Idee als Grund für den Mord dient. Es werden leider schon so viele Klischees bedient.

– 

Liebe I.,

du bist nicht allein.

Liebe Grüße,
Mende

[UDittmer]

- vielleicht auch, weil man emotional verkümmert ist. man hat keine möglichkeit, sich auszudrücken, kann ärger oder frustration nur schwer ertragen. irgendwann läuft das fass über und man tötet.

- aus angst, vor entdeckung. man wird zb bei einem diebstahl oder einer urkundenfälschung oder einem betrug ertappt und weiß sich keinen anderen weg, als den unerwünschten mitwisser aus dem weg zu räumen.

gruß
ursula

[Pütchen]

Eigentlich aus jedem starken Gefühl (Liebe, Hass, Neid, Eifersucht, Gier, Zorn etc.pp.) heraus kann getötet werden.

Oder aus einer psychischen Störung heraus

[Scritoressa]

Die gewoehnlichen Hauptmotive eines nicht-Serienmordes sind in der REgel entweder SEx oder GEld. In allen Moeglichen Kombos.

Leidenschaft, Wut etc. kann grosse Rolle spielen, wie Puetchen schon erwaehnt hat.

Dann gibt es Morde aus Affekt und geplante...was suchst du?

Natuerlich gibt es dann auch noch kranke Bastarde, Soziopathen und alles, auf Wunsch Details.

[Roydarren73]

Zombies z.B.  morden nur, weil sie hunger haben. Das nennt man Mundraub oder so.

(....Entwendung  von Nahrungs- oder Genussmitteln  in geringer Menge oder von unbedeutendem Wert zum alsbaldigen Verbrauch ....)

Grüsse Roy

[Ralphie]

Mende hat schon alle Gründe gesagt. Hinzu zu fügen ist, dass Mord nur aus niederen Beweggründen geschieht, sonst ist es Totschlag.

[lil]

-Tyrannenmord
Neben Königen und Diktatoren auch für Familienoberhäupter, Ehemänner/-frauen, ... geeignet.

-Ehrenmord
Entweder klassisch muslimisch oder auch einfach nur archaisch wie man es im ländlichen Teil Südeuropas findet --- Blutrache.

[helo]

Der Gestzestext besagt, dass derjenige Mörder ist, der aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder aus sonst niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam  oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken , tötet, vgl. 211 StGB.
Interessant dazu sind die vielen Ausführungen im Kommentar zum Strafgesetzbuch, Dreher/Tröndle.

Grüsse
helo

[milchkaffee]

Mord auf Verlangen, ist zwar dann auch "nur" totschlag aber ich find es ist mal was anderes. zB der Mörder liebt die Andere, sie fordert ihn auf nach zu helfen weil sie nicht mehr leben will, Krankheit, Drogen, psychische Krankheit. Oder der Mörder wird von einer sehr dominanten Person gezwungen sie zu töten, vielleicht ist die ja katholisch und denkt sie würde nicht erlöst wenn sie sich selbst tötet?
Stimmt, da kann man sich so einiges ausdenken  

[Schreibhand]

Ich hoffe es ist kein Problem das ich diesen Thread benutzen. Meine frage bzw anliegen geht teilweise in die selbe Richtung und diesbezüglich wollte ich keinen neuen Thread aufmachen.

Nehmen wir mal an das sich jemand selber umbringen möchte, durch den Strick. Diese Person ist aber in diesen Sachen nicht bewandert bzw. tollpatschig, unfähig oder hat Glück. Welche ereignisse bzw. Fehler könnten entstehen, damit dieser Vorgang nicht erfolgreich vonstatten geht.

Einige Szenen habe ich bereit im Kopf durchgespielt, aber ich dachte eventuell finden sich auch noch andere Möglichkeiten.

1. Strick ist zu lang und er landet auf den Boden...
2. Strick ist zu alt und reißt nach ein paar Sekunden..
3. Er verliert den Mut und lässt es doch...
4. In dem Moment wo er gerade erstickt, betritt jemand das Zimmer und wird zu Retter..
5. Die Aufhängung ist nicht gut montiert und kann das Gewicht nicht tragen..
6. Die Person wird nostalgisch, reflektiert, bzw. im wird klar das es doch nicht der richtige weg ist...
7. Er versucht es immer und immer wieder, jedesmal passiert was anderes ( das geht natürlich nur wenn es in einem Humorvollen Rahmen gepackt wird )...

Nun ja wie jeder schwer erkennen kann sind es nicht sonderlich besondere Abläufe bzw. nicht wirklich interessant genug um einen Leser zu beschäftigen. Mir ist auch bewusst das ich als Laie bzw. Anfänger die Übung der Vorstellungskraft immer wieder und wieder trainieren muss. Leider ist es manchmal sehr schwer das Logische bzw. das Sachliche oder das gewohnte aus dem Gedanken auszugsortieren und der Fantasy seinen Raum zu lassen. Deshalb hoffe ich auf ein klein wenig Unterstützung von eurer Seite, um wieder einen wenig in die richtige zu gehen..

Im voraus vielen Dank für die mühe und der Aufmerksamkeit..

[i-Punkt]

Angeblich soll man ja aus mindestens 40 cm Höhe in die Schlinge springen, wenn man einen Genickbruck anstrebt.... das kann man bei ausreichender Tollpatschigkeit ja so angehen, dass man nicht mit der Schlinge um den Hals wo runter springt, sondern tatsächlich versucht "in die Schlinge zu springen" und vorbei springt...

Natürlich kann auch der Hocker so stabil sein, dass er einfach nicht kippt. (Aber vorsichtig, es kann reichen in die Knie zu gehen, bis ungefähr 3,5 Kilo Druck auf der Schlinge sind. Der beinahe augenblicklich eintretende Hirnkollaps soll verhindern, dass man die Beine wieder strecken kann.)

Man soll einen Erhängten übrigens auf jeden Fall abhängen und die Schlinge lockern, da das Herz bis zu eine halbe Stunde weiter schlagen kann und das Hirn erst nach 5 bis 15 Minuten irreversibel geschädigt sein soll.

(Quelle: "Von Arsen bis Zielfahndung - Das aktuelle Handbuch für Krimiautoren und Neugierige")

Gruß, I.

[Schreibhand]

Würde der Hirnkollaps in jedem Fall augenblicklich eintretten oder könnte der Strick so flexibel sein, das der Protagonist längere Zeit da hängen würde ( sprich 3 bis 5 Minuten ). So zusagen die Situation halb warnehmend, wäre das realistich? Ich weiß nicht wo, aber ich glaube mal gelesen zu haben es sogar bis zu 15 Minuten dauern kann..

[Hoody]

Ich kann dir Serienmörder empfehlen. Sehe mir gerne Dokumentationen über das Thema an.

Hier mal ein paar Links und Empfehlungen.

Ted Bundy
http://www.youtube.com/watch?v=XbYbh5fKniU

Perfekt. Wird dir sicherlich weiterhelfen.
Killergedanken
http://www.youtube.com/watch?v=qOcpx3lhAY8&feature=mfu_in_order&list=UL

Weißt was, schau dir den ganzen Videos mal durch. Da wirst du einiges finden.

Kanal von medicalautopsie
http://www.youtube.com/user/medicalautopsie

lg Hubi

[Probber]

Weil man es noch nie gemacht hat und sich erst dann ein Urteil bilden kann.


Braucht es denn immer einen Grund?