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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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07.10.2010 12:47 Am Bodensee von Tiefgang
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Am Bodensee
Der graue Halbmond am Rande des Sees bedeutet mir viel
– auch, wo der See sich
ins Seichte wagt,
aus der Tiefe will.
Es ist spät,
aus den Hügeln klafft Hundegebell,
und ich
sitze am Ufer und rauche,
starre auf die umrandete Oberfläche,
in die zwielichtige Nacht,
einen Becher Rotwein umklammert.
Ein warmer Tropfen gegen die Kälte der Welt.
Mit einem Mal ist es ruhig,
Häuser sind kleine Leuchtstiftstriche,
orangen-gelb,
und die wilden Hunde
haben Knochen im Maul.
Ich strecke den Arm aus,
schnippe und pole damit den Stängel
gen Norden,
bis die Glut mit dem
gegenüberliegenden Ende abschließt.
Ein glimmender Felsen, ein Vulkan, bald vergessen.
& verbrannt.
Dort wo der See auftaucht,
möchte ich eintauchen –
im wilden Wasser verbrennen,
überm Kopf kein Dach,
auf der Netzhaut vielleicht
Neonpunkte (ja, genau!),
oder wenigstens Blubber.
Und dann gurgeln und strampeln und gurgeln und
– loslassen.
Es ist einfach zu schön hier, um nur dazusitzen.
Wenigstens die Gedanken müssen kreisen...
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Weitere Werke von Tiefgang:
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Gast
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07.10.2010 20:30
von Gast
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Bodensee...
heute, in einer neue Folge der Schmetterlings-Serie, sehen wir:
ertrinken: leicht gemacht
Qui êtes-vous?
anja
dazwischenfunker
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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08.10.2010 10:10
von Tiefgang
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Hallo,
danke für die Rückmeldung, die allerdings etwas - naja - uninspiriert kurz ausgefallen ist (liegt hoffentlich nicht am Text selbst). Der letzte Satz sollte übrigens deine Anmerkung (Anleitung zum Ertrinken) relativieren, ja, sogar ins Gegenteil kehren.
LG
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Gast
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08.10.2010 10:23
von Gast
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Hallo Inko/a,
Der letzte Satz, der eigentlich nicht mehr zum Text gehört?
Gut. Dann lassen wir uns nicht in den Strudel reissen.
Hätte ich mich meiner Inspiration, was schon den Titel betrifft, hingegeben, wäre der Rahmen einer Betrachtung hier gesprengt worden.
Ausserdem dachte ich, dass vielleicht jemand, der/die sich ebenfalls inspiriert fühlt, hier etwas erwidern möchte, dem will ich nicht im Wege stehen.
Ich könnte eine persönliche Übersetzung des Textes als Interpretationsversuch anbieten, aber vielleicht soll sie lieber auf dem Grund des bis zu ca. 250m tiefen Bodensee liegen?
Anja
Vortritt lassend
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Gast
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15.10.2010 02:20
von Gast
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Am Bodensee
Der graue Halbmond am Rande des Sees bedeutet mir viel
– auch, wo der See sich
ins Seichte wagt,
aus der Tiefe will.
…der graue Halbmond, das ist der strand am abend, ein stück des ufers
Im zwielicht sieht alles schon farbloser aus… mir fehlt der lufthauch mit dem geruch des sees, nicht ozean, aber eindeutig wasser, das schwäbische meer halt?
Diese stück strand bedeutet dem L.I. so viel, weil er jetzt an all das denkt, was sich hier abgespielt hat, erinnerungen, kostbar.
Es ist spät,
aus den Hügeln klafft Hundegebell,
und ich
sitze am Ufer und rauche,
starre auf die umrandete Oberfläche,
in die zwielichtige Nacht,
einen Becher Rotwein umklammert.
Ein warmer Tropfen gegen die Kälte der Welt.
….die umrandete oberfläche. Das könnte der nächtliche lichtpunktrand sein, der die anderen ufer in der nacht sichtbar macht, immer wieder unterbrochen, aber doch. Und flimmernd, fast wie ferne sternhäufchen.
Mit einem Mal ist es ruhig,
Häuser sind kleine Leuchtstiftstriche,
orangen-gelb,
und die wilden Hunde
haben Knochen im Maul.
…. Das licht in den fenstern, leuchtstiftstriche: ein schönes bild, genauso sieht es aus und das hundegebell ist also verstummt
Ich strecke den Arm aus,
schnippe und pole damit den Stängel
gen Norden,
bis die Glut mit dem
gegenüberliegenden Ende abschließt.
Ein glimmender Felsen, ein Vulkan, bald vergessen.
& verbrannt.
…. Jetzt muss ich genau überlegen, das L.I. sitzt am ufer, dem see zugewandt und polt nach norden, L.I. sitzt am schweizer ufer , oder aber ganz im osten in österreich und schaut richtung lindau….?
aber L.I. hat ganz offensichtlich nicht vergessen, wurde es vergessen?
ihm wurde wehgetan?
Dort wo der See auftaucht,
möchte ich eintauchen –
im wilden Wasser verbrennen,
überm Kopf kein Dach,
auf der Netzhaut vielleicht
Neonpunkte (ja, genau!),
oder wenigstens Blubber.
Und dann gurgeln und strampeln und gurgeln und
– loslassen.
Es ist einfach zu schön hier, um nur dazusitzen.
Wenigstens die Gedanken müssen kreisen...
Wo der see auftaucht, möchte L.I. eintauchen, in seine erinnerung? Neonpunkte auf der netzhaut? L.I. kommt von weiterher, durch einen tunnel?
Entschuldige, inko/a, dass es solange gedauert hat, ich bin froh, am see gewesen zu sein. Danke.
Der see fehlt mir hier am meisten,
Anja
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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15.10.2010 14:25
von Tiefgang
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Hallo Anja,
danke für deine punktgenaue, gut überlegte, kreative Rückmeldung. Ich bin beeindruckt - und freue mich zugleich. Vor allem, weil du soviele Dinge, die ich ausdrücken wollte, glasklar erkannt hast. Und ich dachte schon, dass das schon wieder viel zu hermetisch wäre...
Im Detail dazu noch (in Blau):
Lorraine hat Folgendes geschrieben: | Am Bodensee
Der graue Halbmond am Rande des Sees bedeutet mir viel
– auch, wo der See sich
ins Seichte wagt,
aus der Tiefe will.
…der graue Halbmond, das ist der strand am abend, ein stück des ufers
Im zwielicht sieht alles schon farbloser aus… mir fehlt der lufthauch mit dem geruch des sees, nicht ozean, aber eindeutig wasser, das schwäbische meer halt?
Diese stück strand bedeutet dem L.I. so viel, weil er jetzt an all das denkt, was sich hier abgespielt hat, erinnerungen, kostbar.
Ja. Genau! Der graue Halbmond spiegelt das Ufer bei Dämmerung wider. Das ist mir da zum ersten Mal aufgefallen, dass das seichtere Gewässer eines Sees bei Sonnenuntergang - oder Mondschein - genauso aussieht, als hätte sich der Mond in den See baden gelegt.
Zum Geruch kann ich nur sagen, dass da kein eindringlicher Geruch war. Insofern kein bedeutender für die Story, die zwar rein erfunden ist, aber natürlich Anleihen aus dem Leben nimmt.
Es ist spät,
aus den Hügeln klafft Hundegebell,
und ich
sitze am Ufer und rauche,
starre auf die umrandete Oberfläche,
in die zwielichtige Nacht,
einen Becher Rotwein umklammert.
Ein warmer Tropfen gegen die Kälte der Welt.
….die umrandete oberfläche. Das könnte der nächtliche lichtpunktrand sein, der die anderen ufer in der nacht sichtbar macht, immer wieder unterbrochen, aber doch. Und flimmernd, fast wie ferne sternhäufchen.
Die umrandete Oberfläche ist abermals das Ufer. Deine Interpretation ist aber schöner als meine Ur-Intention.
Mit einem Mal ist es ruhig,
Häuser sind kleine Leuchtstiftstriche,
orangen-gelb,
und die wilden Hunde
haben Knochen im Maul.
…. Das licht in den fenstern, leuchtstiftstriche: ein schönes bild, genauso sieht es aus und das hundegebell ist also verstummt
Ja. Auch darüber freue ich mich sehr, dass das ankam. Das sah in der Tat so aus. Wunderschön - und es verleitet zum Träumen.
Ich strecke den Arm aus,
schnippe und pole damit den Stängel
gen Norden,
bis die Glut mit dem
gegenüberliegenden Ende abschließt.
Ein glimmender Felsen, ein Vulkan, bald vergessen.
& verbrannt.
…. Jetzt muss ich genau überlegen, das L.I. sitzt am ufer, dem see zugewandt und polt nach norden, L.I. sitzt am schweizer ufer , oder aber ganz im osten in österreich und schaut richtung lindau….?
Das dachte ich mir schon, dass das nicht rüberkommt bzw. ich es nicht gut genug beschreiben konnte - zumindest nicht in Lyrik packen. Es geht dabei um die Zigarette und die Glut, die wie ein glühender Hügel aussieht. Wenn man am Ufer sitzt, raucht, die Zigarette nach oben dreht und sie ans gegenüberliegende Ufer hält, dann sieht es aus dem richtigen Blickwinkel so aus, als würde der Spitz (die Glut) ans andere Ufer gehören, würde dort riesengroß und hier nur verkleinert aufflammen und sein Unwesen treiben. Jedoch: Brennt heller, erlischt schneller. Wird vergessen.
aber L.I. hat ganz offensichtlich nicht vergessen, wurde es vergessen?
ihm wurde wehgetan?
Dort wo der See auftaucht,
möchte ich eintauchen –
im wilden Wasser verbrennen,
überm Kopf kein Dach,
auf der Netzhaut vielleicht
Neonpunkte (ja, genau!),
oder wenigstens Blubber.
Und dann gurgeln und strampeln und gurgeln und
– loslassen.
Es ist einfach zu schön hier, um nur dazusitzen.
Wenigstens die Gedanken müssen kreisen...
Wo der see auftaucht, möchte L.I. eintauchen, in seine erinnerung? Neonpunkte auf der netzhaut? L.I. kommt von weiterher, durch einen tunnel?
Na, hier geht es einfach um das Abtauchen im See, ins kühle Nass, da rein, wo es so schön ruhig ist, dunkel, wo man ungestört ist, die Zeit anders wahrgenommen wird. Das Umfeld anders wahrgenommen wird. Alles einfach realitätsfern ist. Daher auch das Strampeln, Gurgeln, etc. Ein Fliehen aus der Welt. Allerdings nur im kurzen Aufflammen der Gedanken, nicht weniger, nicht mehr - ein Kopfspiel, das keine große Bedeutung hat. Und doch nicht unwichtig ist.
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Gast
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15.10.2010 22:36
von Gast
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Inko, guten abend,
es war schön, an den see zurückzukehren, gestern (heute), dank des gedichtes, und es war eines nicht: trivial.
aber: die wenigen male, die wir nächtens im see gebadet haben, hatten etwas unheimliches. es gehört beinahe mut dazu, sich dunklen fluten anzuvertrauen, du siehst keinen grund, es ist untiefe, auch wenn du weisst, dass es nicht tief sein kann. und wenn dann nur eine alge deine wade streift, dann erschrickst du, auch wenn du weisst, ratio, dass es nichts ist als eine alge. urängste, verloren sein. der see glitzert fröhlich am tag, und nachts sieht er manchmal aus wie eine ursuppe, alles oder nichts, tod oder leben.
aber ich liebte ihn vielleicht am meisten an stürmischen tagen, allein das wasser hat tausend farben, grüntöne, blau, braun , licht, alles.
und der geruch ist da. manchmal fast unriechbar, aber immer. windstärke
achten und fürchten, sturmwarnung rotblinkend, und wer hat nicht abschied genommen am hafen, wenn jemand eine weite reise antrat, die genau hier begann.
habe fast alles zurückgelassen, und doch: du hast mir, vielleicht für mich ein erstes mal, diese herausforderung geschenkt: mich zu erinnern, durch die worte eines anderen, fremden.
danke und ein schönes wochenende für dich,
anja
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Gast
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01.11.2010 17:32
von Gast
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derSibirier?
Übrigens, das mit der Glut kam schon rüber, nur lenkt das nicht von der Himmelsrichtung ab, nicht wahr?
Warum möchte der Autor sein Inko/a-Dasein nicht aufgeben, hier, das Gedicht ist doch keine Schande, oder irre ich mich so gewaltig?
Anja
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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01.11.2010 21:55
von Mr. Curiosity
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Hallo,
Zitat: | Der graue Halbmond am Rande des Sees bedeutet mir viel
– auch, wo der See sich
ins Seichte wagt,
aus der Tiefe will. |
Diese Strophe kann ich leider nicht ganz nachvollziehen, da ein See ja nur von einem äußeren Betrachter aus gesehen seichte Stellen hat. Personifizierst du den See hingegen, kann ich mir als Leser kein Bild davon machen. Das "Seichte" und das "Tiefe", sind Teile des Sees. Er kann sich also schlecht vom Einen ins Andere wagen.
Zudem müsste es im vierten Vers heißen "er aus der Tiefe will". Das "will" empfinde ich hier persönlich als unschön. Vielleicht eher "es aus der Tiefe ihn treibt"? Hat mehr Melodie und, auch wegen der Alliteration, fast schon etwas von Wellenbewegung.
Zitat: | Es ist spät,
aus den Hügeln klafft Hundegebell,
und ich
sitze am Ufer und rauche,
starre auf die umrandete Oberfläche,
in die zwielichtige Nacht,
einen Becher Rotwein umklammert.
Ein warmer Tropfen gegen die Kälte der Welt. |
Hier würde ich die Reihenfolge ändern, da das "Rauchen" in der zuvor aufgebauten Atmosphäre fehlplatziert erscheint. Ich finde auch, man könnte damit gut deutlich machen, dass es Nacht ist, z.B. indem du beschreibst, dass das L.I. nur erkennbar ist, wenn es Züge von seiner Zigarette nimmt, die Glut also aufleuchtet. Damit würdest du dir das saloppe "es ist spät" sparen.
Direkt danach könntest du dann den "Becher Rotwein" (warum eigentlich Becher?) einbringen.
Willst du wirklich sagen "klafft Hundegebell" (was mir ganz gut gefällt) oder "kläfft Hundegebell" (was falsch ist, weil ein Hund kläfft und nicht sein Gebell). "AUS den Hügeln" oder "VON den Hügeln"?
"umrandete Oberfläche" klingt ebenfalls unglücklich formuliert. Ein See ist ohnehin umrandet, anstatt "Oberfläche" könntest du "Spiegel" nehmen oder noch besser einfach "Wellen".
Du solltest dich auch besser auf "Kälte" beschränken. "Kälte der Welt" klingt so jammervoll und etwas klischeehaft.
Zitat: | Mit einem Mal ist es ruhig,
Häuser sind kleine Leuchtstiftstriche,
orangen-gelb,
und die wilden Hunde
haben Knochen im Maul. |
Diese Strophe ist voller statischer Verben, die du ersetzen könntest, damit die Atmosphäre nicht leidet. "Leuchtstiftstriche" ist eine Kakophonie. Beabsichtigt?
Zitat: | Mit einem Mal verstummt die Nacht
Häuser, Leuchtstiftstriche, glimmen
gelb-orange, die wilden Hunde
tragen Knochen im Maul. |
Das wäre mein Vorschlag.
Zitat: | Ich strecke den Arm aus,
schnippe und pole damit den Stängel
gen Norden,
bis die Glut mit dem
gegenüberliegenden Ende abschließt.
Ein glimmender Felsen, ein Vulkan, bald vergessen.
& verbrannt. |
Kann man das nicht straffen? Du brauchst z.B. nicht zu schreiben, wie das L.I. seinen Arm streckt. Das Verb "polen" sagt mir nichts. Welches "gegenüberliegende Ende"? "Verbrennt" ein Vulkan? Verbrennt etwas nicht, BEVOR man es vergisst?
Zitat: | Dort wo der See auftaucht,
möchte ich eintauchen –
im wilden Wasser verbrennen,
überm Kopf kein Dach,
auf der Netzhaut vielleicht
Neonpunkte (ja, genau!),
oder wenigstens Blubber.
Und dann gurgeln und strampeln und gurgeln und
– loslassen.
Es ist einfach zu schön hier, um nur dazusitzen.
Wenigstens die Gedanken müssen kreisen... |
Ich denke das "auftauchen" des Sees hat hier eine andere Semantik (nämlich aus dem Auge eines Betrachters gesehen, nehme ich an), als das "eintauchen" des L.I.'s. Daher ist diese Antithese nicht schlüssig.
"gurgeln" klingt nach Zähneputzen.
Der letzte Vers ist schön.
Ansonsten finde ich es zur Zeit noch zu unausgereift. Einige Unklarheiten tauchen auf, vieles könnte sprachlich besser gestaltet sein. Es klingt eher nach vers libre aus Verlegenheit und nicht aus Überzeugung, korrepondierend mit der Thematik.
LG David
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Gast
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21.11.2010 08:58
von Gast
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Heimlich, still und leise,
wie ein U-Boot
hat der Inko sich
geoutet
und ich seh's jetzt erst
und auch nur
weil ich gerade heute
morgen erst entdeckt habe
dass er einen
Stromgitarren
Dauerbrenner hat(te)
Und da sah ich
Bodensee
Nun, es ist immernoch, reif oder unfertig, mr Curio
eines meiner LieblingsStücke
aber ich bin vorbelastet
würde als Zeuge gar nicht zugelassen werden
Ich geh nochmal zurück zum Hören;
Danke, Gerold, so heisst du doch, euch Hamburger verwechsel ich jetzt nicht mehr so oft
Ich setz mich immer mal hier ans Ufer, aber nachts baden
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Pencake Exposéadler
Alter: 55 Beiträge: 2364 Wohnort: Hamburg
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21.11.2010 09:43
von Pencake
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Moin Gerold,
viele Lieblingsstellen hab ich:
der See, der sich ins Seichte wagt,
das Hundegebell,
der Vulkan;
nun, bis zum runden Ende
gute Atmosphäre
und ein innerer Maler,
dessen Hand nicht stillhalten
will.
Gutes Stück,
Niko
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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21.11.2010 15:46
von Tiefgang
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Hallo die Runde,
und ich dachte schon, ich könnte hier ganz einfach im Seichten unerkannt bleiben; ich jedenfalls habe mich nicht enthüllt, vielleicht gibt es da eine Art automatische Enthüllung nach einer gewissen Zeit, keine Ahnung?
Jedenfalls danke für die nette Rückmeldung Anja und Niko, freut mich sehr, wenngleich ich mich schon bewusst nicht "geoutet" hatte, weil ich dem Text selbst etwas zwiegespalten gegenüberstehe, er für mich zwar fertig, aber irgendwie nicht bis ins Letzte ausgegoren scheint.
Und da kommst du ins Spiel, David. Danke für deine ausführliche Rezension und die vielen konstruktiven Hinweise. Bei den meisten muss ich allerdings sagen, dass die für mich in die Kategorie Geschmackssache fallen, andere Punkte, die du angemarkert hast, habe ich allerdings schon bewusst so gesetzt. Mir fehlt gerade etwas die Zeit, da auf jeden Punkt ausführlich drauf einzugehen, wenn dies von dir, David (immerhin hast du dir auch viel Mühe gemacht), gewünscht wird, hole ich das gerne noch nach.
Ansonsten allen einen schönen Sonntag,
Gerold
_________________ DOPLPACK Verlag
- schreiben & bleiben - |
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