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Perfection

 
 
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Emby
Schneckenpost


Beiträge: 9



Beitrag18.11.2010 18:02
Perfection
von Emby
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Hallo,

mein ganzes "Gerüst" steht.
Ich habe die gesamte Handlung (bis auf einige Kleinigkeiten), alle Charaktere...ganze Notizbücher gefüllt...
Ich müsste jetzt eigentlich nur "in die Füße kommen", mich an den Computer setzen und alles aufschreiben.
Warum mache ich das nicht?!?
Ich bin nicht wirklich ein Mensch der gerne am Computer arbeitet, aber ich möchte so gerne schreiben und irgendwie packe ich es nicht wirklich anzufangen.
Nun, ich bin auch sehr perfektionistisch, vielleicht ist es auch die Angst davor dass es nicht gut genug ist.

LG, emby
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8667
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag18.11.2010 18:49

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo Emby

Ich weiß, dass es furchtbar klingt, aber manchmal hilft in solchen Fällen nur der Zwang.

Zwinge Dich also, mit dem Schreiben zu beginnen, setze Dir einen klaren täglichen Zeitraum, in dem Du an Deinem Manuskript arbeiten musst und lasse keine Ausreden gelten, diesen nicht einzuhalten.
Vermutlich wirst Du dann schon bald feststellen, dass mit dem Schreiben auch der Spaß kommt und Du am Morgen bereits fiebrig darauf wartest, endlich schreiben zu dürfen.

Von Deinem Perfektionismus lasse Dich ebenfalls nicht beeindrucken. Das Leben eines Schriftstellers besteht ohnehin zu 80% aus dem Überarbeiten bereits fertiggestellter Texte.
Wenn Dein innerer Kritiker Dich also schon bei der Rohfassung plagen möchte, dann nimm einen dicken Knüppel und ...
Na ja, Du verstehst, was ich meine ... smile

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Emby
Schneckenpost


Beiträge: 9



Beitrag18.11.2010 19:53

von Emby
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke Merlinor,

ich denke Du hast Recht. Meistens glaube ich immer erst dann schreiben zu "dürfen", wenn ich den Haushalt gemacht und mich gründlich für die Arbeit am nächsten Tag vorbereitet habe. Aber dann ist es meistens auch schon spät und ich bin zu müde.
Zu meinem "inneren Kritiker": der ist leider ganz schön laut!
Ich schreibe einen Entwurf, vielleicht gerade mal eine Seite, und schon habe ich das Gefühl es sofort überarbeiten zu müssen und kürze es runter bis auf einen  Absatz. Wenn ich glaube der sei vielleicht "perfekt" genug gebe ich es jemandem zu lesen und höre dann: "Irgendwie viel zu kurz".
Früher habe ich "aus dem Bauch heraus" geschrieben, jetzt habe ich schlaue Bücher über das Schreiben gelesen und streiche wie besessen scheinbar überflüssige Nebensätze und Füllwörter raus, aber dann haben die Sätze keine Seele mehr und ich bin unglücklich mit dem Ergebnis.
Also habe ich jetzt schon lange nichts mehr geschrieben und mich mehr mit den Charakteren und der Handlung beschäftig. Aber nun ist das fertig und wie Du sagst muss ich mich wohl einfach zwingen zu schreiben.

Liebe Grüße, Emby
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MagicMushroomTea
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 34
Beiträge: 525
Wohnort: München


Beitrag18.11.2010 20:34

von MagicMushroomTea
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Hallo Emby!

Lass deinem Schreibfluss freien Lauf und versuch nicht schon nach einer Seite das komplette Konzept deines Textes umzuwerfen.
Korrigieren kannst du, wenn das Buch fertig ist, immer noch genug.
Und seien wir mal ehrlich: Das perfekte Buch gibt es nicht.
Du hast so lange an deiner Idee gefeilt - dir müssen die Charaktere mittlerweile vertrauter sein als deine Freunde oder deine Familie.
Erwecke sie zum Leben!
Und setz dich auf den Hosenboden: Jeden Tag schreiben - und wenn es nur ein paar Zeilen sind. Du wirst sehen irgendwann stellt sich der Erfolg von selbst ein und es "fließt".

Liebe Grüße,
MMT


_________________
"The story of life is quicker than the wink of an eye.
The story of life is 'Hello' and 'Goodbye' until we meet again."­
Jimi Hendrix
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Wirbi
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 41
Beiträge: 231
Wohnort: Dinslaken


Beitrag19.11.2010 12:15

von Wirbi
Antworten mit Zitat

Hallo Emby,

Es gibt immer wieder mal Tage, an denen man sich dazu zwingen muss, sich an den Computer zu setzen. Das kann gelegentlich ganz schön an die Substanz gehen. Ein Schriftsteller hat nunmal niemanden, der mit der Peitsche hinter ihm steht, man teilt sich seine Arbeit selbst ein. Und gerade dann ist die Verlockung natürlich groß, es immer wieder vor sich her zu schieben. Es kann nicht immer nur Spaß sein, es ist vor allem auch Arbeit.

Ich kenne aber dieses Problem, dass man alles komplett durchgeplant hat und dann einfach keinen Nerv mehr hat, die Sache anzupacken.
Das liegt auch manchmal daran, dass das Gehirn einfach nichts Kreatives mehr zu tun hat und sich vor dem Abarbeiten der Stichpunkte drückt. Du hast die Geschichte bereits komplett im Kopf, hast dich monatelang damit beschäftigt und somit dir selbst auch bereits sämtliche Überraschungen genommen. Ich persönlich vermeide es, zu detailliert zu planen. Ich habe meine Charaktere ausgearbeitet und ich habe einen roten Faden, an dem ich mich entlang bewege. Ich lasse mir während des Schreibes aber genügend Freiräume, um selbst noch etwas mitzufiebern Wink
Vielleicht ist das ja auch einer der Gründe, weshalb du dich nicht aufraffen kannst.

Was den inneren Kritiker angeht: Den habe ich auch, den hat wohl jeder. Auch ich erwische mich manchmal dabei, sofort alles korrigieren zu wollen.
Übrigens: Lass dich nicht von Schreibratgebern in die Irre führen. Du musst nicht jeden Nebensatz, nicht jedes scheinbar "überflüssige" Wort streichen. Dadurch werden deine Texte steril. Du schreibst schließlich keine Zeitungskolumne, in der dir nur eine bestimmte Anzahl Zeichen zur Verfügung steht.
Korrigieren heißt nicht nur streichen, sondern manchmal auch auffüllen. Gerade, wenn man seine Handlung selbst schon komplett im Kopf hat, schaltet das Gehirn beim Schreiben auf "autovervollständigen". Das hat zur Folge, dass man durch die Handlung "hetzt" und es selbst gar nicht merkt. Wenn ich mir eine Szene noch einmal durchlese, die ich vor längerer Zeit geschrieben habe, fällt mir oft auf, wie dürftig meine Beschreibungen sind. Ich gehöre also beim Korrigieren eher zu den Auffüllern als zu den Streichern Wink Um das zu merken, muss man aber erst einmal alles fertig schreiben und das Ganze etwas ruhen lassen, um Abstand zu gewinnen. Vorher wirst du selbst gar keinen Blick für deine eigenen Texte haben. Ich verfalle auch immer wieder in diesen "sofort-korrigieren-Wahn", aber jedes Mal stelle ich fest, dass es nichts bringt. Also erst schreiben, dann korrigieren Smile

Grüße

Wirbi
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Jana2
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 46
Beiträge: 424
Wohnort: Sachsen


Beitrag19.11.2010 17:29

von Jana2
Antworten mit Zitat

Vielleicht hilft es Dir auch mit Hand zu schreiben, da hast du erstmal nicht den ungeliebten Computer. Und vielleicht ist dann dein Anspruch auch erstmal geringer, da es ja "nur" ein Entwurf ist.
Ich schreibe meine Texte alle mit der Hand und für mich funktioniert das gut.
LG Jana
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