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Pedro Eselsohr
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Beiträge: 241 Wohnort: Freiburg
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P 28.10.2010 07:14 Wahre Geschichte (1993) von Pedro
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Wahre Geschichte (1993)
Singh Bular will jetzt nur noch nach Hause. „Nach Hause“, wie das klingt, sein Zuhause ist seit 20 Jahren in Deutschland.
Am Taxistand ist gerade ein Taxi angekommen. Er geht schnell hin, nicht dass irgendjemand es ihm wegschnappt. Heute würde er sich einmal ein Taxi leisten, sonst fährt er immer mit dem Bus.
„Sie kann ich nicht fahren“, sagt der Taxifahrer, als er einsteigen will.
„Warum nicht?“, fragt er.
„Sie sehen so ausländisch aus und ich darf so was nicht fahren. Haben Sie Papiere dabei?“
„Was soll denn das?“
„Sie sind Ausländer, ich sehe ja, was ausländisch aussieht, und das fahre ich nicht, wenn keine Papiere da sind. Wenn mich ein Polizist anhält, und Sie sind illegal hier, dann sagt der: „Wie sieht denn der aus, der sieht doch ausländisch aus.“
Einen von meinen Kollegen haben sie schon mal angehalten, weil er jemanden transportiert hat wie Sie, und dann hatte er ein Verfahren am Hals, ein Jahr und zehn Monate ohne Bewährung. „Beihilfe zur Einschleusung von Ausländern“, hat der Richter gesagt.
Er hatte vorher nie was mit der Polizei zu tun gehabt., er hat praktisch nur seine Arbeit gemacht.“
„Sie sollen mich nicht über die Grenze fahren, wir sind hier nicht in irgendeinem Waldstück sondern mitten in der Stadt. Ich lebe seit zwanzig Jahren hier und habe einen deutschen Pass.“
„Zeigen Sie ihn!“
„Ich trage nicht immer meinen Pass mit mir. Haben Sie ihren dabei?“
„Nein, brauche ich nicht, ich sehe nicht ausländisch aus. Ich hab’ mal einen vom Flughafen abgeholt, der sah auch ausländisch aus. Ein Polizist hat zu mir gesagt, dass es mir völlig klar sein müsste, dass ich nicht illegale Eingereiste befördern könnte. Der hatte dann aber Papiere dabei.“
„Hören Sie, ich möchte in die Glümerstraße, Glümerstraße 22, da wohne ich.“
„Ja, das können Sie mir erzählen, das können Sie mir erzählen, so oft Sie wollen, ich befördere Sie trotzdem nicht.“
„Ich habe den ganzen Tag gearbeitet, bin müde, und ich möchte, dass Sie mich zu der angegebenen Adresse fahren.“
„Ja, und ich sage, ich kann Sie nicht befördern, ich weiß nicht, ob Sie legal in Deutschland sind oder illegal.“
„Aber das geht Sie doch gar nichts an.“
„Nein, aber ich habe dann Probleme mit der Polizei.“
„Ich möchte, dass Sie mich nach Hause fahren!“
„Wir können noch eins machen, die Polizei anrufen. Die soll kontrollieren, ob Sie zum Aufenthalt hier berechtigt sind. Und wenn die sagen, okay, dann können wir fahren.“
Eine Frau kommt. Sie sieht nicht ausländisch aus. Sie nennt eine Adresse, zu der sie gefahren werden will, steigt ein. Das Taxi fährt davon.
Kopfschüttelnd steigt er in einen Bus. Seit 20 Jahren lebt er in Deutschland in der Nähe der polnischen Grenze, ist Deutscher und doch nicht Deutscher.
Aus der Zeitung weiß er, dass jüdische Friedhöfe verwüstet wurden. Ausländer wurden als Parasiten und Asylbetrüger beschimpft.
Er hatte gelesen, dass Brandanschläge auf Ausländerwohnheime stattfanden, Ausländer wurden von Skinheads mit Messern, Knüppeln, Schlagringen, Eisenstangen, Baseballschlägern und Brandflaschen angegriffen. Männer, Frauen und Kinder wurden verbrannt. Menschen hatten sich in ihrer Angst und Verzweiflung selbst umgebracht, hatten sich vor Züge geworfen, waren aus Fenstern brennender Häuser und von Dächern gesprungen.
Neo–Nazis brachten über 150 Menschen auf offener Straße um, über 80 Tote gab es beim Grenz-Schutz–Einsatz des Bundesgrenzschutzes an der Grenze nach Polen.
Bei vielen Zwischenfällen hatten Deutsche nur zugeschaut, nicht eingegriffen, teilweise Beifall geklatscht.
Die Polizei griff bei Zwischenfällen teilweise nur sehr zögernd ein, Gerichtsurteile waren äußerst milde gewesen.
Deutsche, die sich für Belange von Ausländern eingesetzt hatten, es waren wenige, wurden beschimpft, beleidigt und bedroht.
Sie erhielten Briefe:
„Für Vertreter nichtdeutscher Interessen müssen Lager geschaffen werden, in denen sie wieder lernen, sich primär für das Wohl ihres eigenen Volkes einzusetzen.“
Ihm war bisher nichts passiert.
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dschingis Eselsohr
Alter: 52 Beiträge: 305
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28.10.2010 16:09
von dschingis
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Hallo Pedro,
es gibt für alles die richtige Zeit. Dieses Thema ist brandaktuell. Es wird äußerst kontrovers diskutiert. In einer kleinen Kreisstadt nahe meinem Heimatort verklagt gerade eine rechtsstehende Partei den Stadtrat, der dieser nicht erlaubt hat, sich in einem öffentlichen Haus der Stadt zum Parteitag zu treffen. Begründung des Verbots: Das Ansehen der Stadt könne Schaden nehmen.
Muß ich sagen, dass ich eine andere Begründung vom Stadtrat für das Verbot hätte hören wollen?
Fakt ist, dass es Unrecht ist, Menschen zu klassifizieren. Die Würde der Klassifizierten wie der Klassifizierer bleibt auf der Strecke. Wer nicht klar Stellung bezieht, schadet dem Schwächeren. Darum ist das Thema Ausgrenzung eine Kurzgeschichte wert, ob man sie lesen will oder nicht, denn es kann grundsätzlich jeden betreffen.
Zum Text: Ich weiß, Du arbeitest gerne mit Absätzen. Hier stören die ersten den Lesefluss. Mein Tip also: Zitat: | Singh Bular will jetzt nur noch nach Hause. „Nach Hause“, wie das klingt, sein Zuhause ist seit 20 Jahren in Deutschland.
Am Taxistand ist gerade ein Taxi angekommen. Er geht schnell hin, nicht dass irgendjemand es ihm wegschnappt. Heute würde er sich einmal ein Taxi leisten, sonst fährt er immer mit dem Bus.
| - roten Satz streichen? Er tut nichts zur Sache.
In der wörtlichen Rede steht zweimal " als der Richter zitiert wird, das verwirrt. Vorschlag: - das Zitat in der Rede schräg schreiben.
Zitat: | Seit 20 Jahren lebt er in Deutschland in der Nähe der polnischen Grenze, ist Deutscher und doch nicht Deutscher. | - streichen? Wo in Deutschland ist nicht wichtig für den Text.
Zitat: | Sie erhielten Briefe:
„Für Vertreter nichtdeutscher Interessen müssen Lager geschaffen werden, in denen sie wieder lernen, sich primär für das Wohl ihres eigenen Volkes einzusetzen.“ | Woher weiß das Singh Bular? Der Leser kann sich nicht vorstellen, woher diese Info kommt, ein Zeitungsartikel? Ein betroffener deutscher Freund, der es ihm erzählt hat?
Schlußsatz ist klasse! Der führt mich als Leserin wieder auf mich selbst zurück, mir ist es ja (noch) nicht passiert ...
Alles in allem gut, weniger Absätze würde ich machen, es bleibt trotzdem übersichtlich. Den einzigen Zeilenabstand würde ich bei der Frau, die das Taxi nimmt und davonfährt, setzen.
Ohne Wertung niedergeschrieben, sehr gut!
Gruß,
Bianka
_________________ Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
Voltaire
zuletzt appeliert alles Erzählen an ein latentes Vorwissen des Lesers - und bleibt in seinem Gelingen von dessen Fülle abhängig. - Hans Wollschläger |
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Pedro Eselsohr
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Beiträge: 241 Wohnort: Freiburg
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P 28.10.2010 17:49
von Pedro
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Hallo dschingis,
Zitat: | es gibt für alles die richtige Zeit. Dieses Thema ist brandaktuell. Es wird äußerst kontrovers diskutiert. |
- Das dachte ich auch. Ich habe keine Kurzgeschichte geschrieben, sondern wollte "aufwecken"!
Daher auch der lange Anhang. Viele wissen wenig über das Thema, mache schauen weg, wie schon gehabt.
Einige Volksvertreter argumentieren merkwürdig, glauben sie würden dadurch Stimmen erhalten!
Es gilt, Stellung zu beziehen!
- Absätze habe ich im Original geändert.
Zitat: | Am Taxistand ist gerade ein Taxi angekommen. Er geht schnell hin, nicht dass irgendjemand es ihm wegschnappt. Heute würde er sich einmal ein Taxi leisten, sonst fährt er immer mit dem Bus.
| - roten Satz streichen? Er tut nichts zur Sache.[/quote]
- deswegen hat er es eiliger als eilig!
Zitat: | In der wörtlichen Rede steht zweimal " als der Richter zitiert wird, das verwirrt. Vorschlag: - das Zitat in der Rede schräg schreiben. |
- geändert
Zitat: | Zitat: | Seit 20 Jahren lebt er in Deutschland in der Nähe der polnischen Grenze, ist Deutscher und doch nicht Deutscher. | - streichen? Wo in Deutschland ist nicht wichtig für den Text. |
- Ich denke schon, dass der Satz nicht ganz unwichtig ist, die meisten Vorfälle geschahen damals an der polnischen Grenze.
Zitat: | Sie erhielten Briefe: |
- Im Original geändert "Ein Freund hatte ihm erzählt....."
Zitat: | Schlußsatz ist klasse! Der führt mich als Leserin wieder auf mich selbst zurück, mir ist es ja (noch) nicht passiert ... |
Vielen Dank für dein Lob und den konstruktiven Kommentar.
Gruß
Pedro
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Ahriman Klammeraffe
Alter: 89 Beiträge: 705 Wohnort: 89250 Senden
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28.10.2010 18:08
von Ahriman
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Das ist keine wahre Geschichte. "Ich fahre Sie nicht, weil Sie Ausländer sind." das wäre wahr. Das könnte geschehen, allerdings selten, denn wahrscheinlich ist der Taxifahrer auch ein Ausländer - oder "ein deutscher Bürger mit Migrationshintergrund".
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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28.10.2010 18:17
von lady-in-black
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Kurze - neutrale - Anmerkung:
Zitat: | Einen von meinen Kollegen haben sie schon mal angehalten, weil er jemanden transportiert hat wie Sie, und dann hatte er ein Verfahren am Hals, ein Jahr und zehn Monate ohne Bewährung. „Beihilfe zur Einschleusung von Ausländern“, hat der Richter gesagt.
Er hatte vorher nie was mit der Polizei zu tun gehabt., er hat praktisch nur seine Arbeit gemacht.“
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Einen entsprechend verurteilten Taxifahrer hat es tatsächlich gegeben, ich glaube es ging um eine Fahrt von Deutschland nach Dänemark. Der Fall ging lange Zeit durch die Presse.
Ich sehe daher durchaus das Risiko, dass deine Geschichte nicht nur - wie von dir gewünscht - aufwecken, sondern auch ein nachvollziehbares Verständnis für den Taxifahrer wecken könnte...
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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Pedro Eselsohr
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Beiträge: 241 Wohnort: Freiburg
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Pedro Eselsohr
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Beiträge: 241 Wohnort: Freiburg
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5103 Wohnort: Schlüchtern
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28.10.2010 19:03
von Harald
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Aus dem realen Leben:
Wenn ich keine Gäste mit Migrationshintergrund transportieren würde, da müsste ich jede zweite Fahrt absagen - und die sind an manchen Tagen schon deutlich weniger geworden.
Und, wie gesagt, in Frankfurt z.B. ist der Anteil der Kollegen mit Migrationshintergrund deutlich höher, als der der Deutschen oder der Migranten aus Nicht-asiatischen-Ländern
(Ein Deutscher kroatischer Herkunft, über zwanzig Jahre in Frankfurt, beste Ortskenntnisse, fiel dreimal durch die Ortskenntnisprüfung, indische und pakistanische Fahrer radebrechen "wohin wollen?", fragen dreimal nach, um dann, etwa für die Berger Straße, das Navi einzuschalten.)
Fazit:
Die Geschichte selbst ist gut geschrieben, macht nachdenklich, geht aber an der Realität des Taxigewerbes meilenweit vorbei.
Übrigens, nicht jede Ablehnung einer Fahrt basiert auf solchen Hintergründen, für Fahrer, die auf Provision fahren ist eine Fünf-Euro-Fahrt eine Katastrophe, eine Fahrt, zwanzig Minuten neu anstehen, bei zweien sind das 10,00 € Umsatz = 3,33 € "Verdienst". Da sucht man schon mal Gründe zur Ablehnung.
(Ich nicht, ich fahre auf Stundenlohn, drei Kurzfahrten bringen erfahrungsgemäß deutlich mehr Trinkgeld als eine längere!)
LG
Harald,
Dichter, Denker, - Lenker
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Pedro Eselsohr
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Beiträge: 241 Wohnort: Freiburg
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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29.10.2010 12:53
von Rheinsberg
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Mal wieder ein Text von Pedro, der mir gefällt. Im Allgemeinen finde ich, dass diese Art von Literatur derzeit vor allem im Forum, aber auch auf dem Markt viel zu kurz kommt.
Sprachlich habe ich nichts zu meckern.
Was die Diskussion angeht: ich war 1993 in Brandenburg, also in der Nähe der polnischen Grenze. Das spielt tatsächlich für die Geschichte eine wesentliche Rolle. Denn das war kurz nach der Verabschiedung des sog. Asylkompromisses, mit dem dann alle möglichen Dinge noch strafbar gemacht wurden - weshalb sich Taxifahrer dort in Grenznähe mit Schlepper-Vorwürfen konfrontiert sahen.
Taxifahrer in Brandenburg sind auch nur selten Ausländer - damals so gut wie keine. Dafür aber brave Bürger, damals z.T. auch deshalb Taxifahrer, weil sie vor 1990 für einen bestimmten Arbeitgeber tätig waren.
Daher hat der Text nichts unrealistisches.
Was mir auffällt, ist, dass hier im Forum gerade solche kritischen Texte gerne als unwarscheinlich abgetan werden - ist mir mindestens zweimal passiert. Böll dürfte heute wohl mit seiner Katharina Blum auch Schwierigkeiten bekommen....
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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29.10.2010 13:29
von lady-in-black
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Rheinsberg hat Folgendes geschrieben: | Was mir auffällt, ist, dass hier im Forum gerade solche kritischen Texte gerne als unwarscheinlich abgetan werden |
offen gestanden würde ich auch zu denen gehören...
Aber nicht, weil sie unwahrscheinlich sind, sondern weil sie meiner Ansicht nach etwas überholt sind!
Seit 1993 ist viel Zeit vergangen. OK, für irgendwelche Rechtsradikalen natürlich nicht! Für die steht die Zeit still und kein Weckruf wird daran etwas ändern.
Aber für die Durchschnittsbevölkerung ist Zeit vergangen und man hat sich weiter entwickelt!
Ich lebe seit knapp 3 Jahren in einem echten "Dorf", ca. 700 Einwohner, hauptsächlich alteingesessene Bauernfamilien. Vor einem Jahr holte ich ein AuPair aus Kenia zu uns ins Haus. Klar haben die Leute geguckt, aber trotzdem waren alle ihr gegenüber ausgesprochen nett, teilweise sogar interessiert und aufgeschlossen. Auch unser Hassan, Betreiber eines kleinen Imbisses, ist fester Bestandteil eines Nachbardorfes.
Ich glaube nicht mehr an das Vorhandensein einer grundsätzlichen Ausländerfeindlichkeit im Alltag!
Ja, es stimmt. Das Thema ist im Prinzip brandaktuell. Aber es lautet ganz allgemein "Integration" (mit all seinen Facetten) und nicht länger "Ausländerfeindlichkeit".
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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29.10.2010 13:40
von Rheinsberg
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Da könnten wir jetzt stundenlang drüber diskutieren, und das möchte ich Pedros thread eigentlich nicht antun.
Nur in Kürze, Lady: es ist schlimmer, nicht besser, geworden. Anders, vielleicht. Aber das gehört hier tatsächlich nicht her. Für 1993, wie ja über dem Text steht, ist der jedenfalls so richtig.
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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dschingis Eselsohr
Alter: 52 Beiträge: 305
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29.10.2010 14:03
von dschingis
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lady-in-black hat Folgendes geschrieben: | Rheinsberg hat Folgendes geschrieben: | Was mir auffällt, ist, dass hier im Forum gerade solche kritischen Texte gerne als unwarscheinlich abgetan werden |
offen gestanden würde ich auch zu denen gehören...
Aber nicht, weil sie unwahrscheinlich sind, sondern weil sie meiner Ansicht nach etwas überholt sind!
Ich glaube nicht mehr an das Vorhandensein einer grundsätzlichen Ausländerfeindlichkeit im Alltag!
| Meine liebe Lady, Du träumst. Solange auch nur ein einziger Mensch wegen seiner "Andersartigkeit" verhöhnt, geschmäht oder offen gemieden wird, ist das Feindlichkeit. Und bitte schließe nie von einem kleinen 700-Seelendorf auf ein ganzes Land mit allen seinen Verirrten.
Freundliche Grüße,
Bianka
_________________ Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
Voltaire
zuletzt appeliert alles Erzählen an ein latentes Vorwissen des Lesers - und bleibt in seinem Gelingen von dessen Fülle abhängig. - Hans Wollschläger |
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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29.10.2010 14:13
von lady-in-black
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dschingis hat Folgendes geschrieben: |
Und bitte schließe nie von einem kleinen 700-Seelendorf auf ein ganzes Land mit allen seinen Verirrten.
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Ich übrigens bin aus der zweitgrößten Stadt Deutschlands weggezogen, wo ich mich lange Zeit fachlich mit dieser Thematik auseinandergesetzt hatte.
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- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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dschingis Eselsohr
Alter: 52 Beiträge: 305
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29.10.2010 14:32
von dschingis
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lady-in-black hat Folgendes geschrieben: | dschingis hat Folgendes geschrieben: |
Und bitte schließe nie von einem kleinen 700-Seelendorf auf ein ganzes Land mit allen seinen Verirrten.
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Ich übrigens bin aus der zweitgrößten Stadt Deutschlands weggezogen, wo ich mich lange Zeit fachlich mit dieser Thematik auseinandergesetzt hatte. | Dann nimm Dein AuPair-Mädchen aus Kenia und fahr mit ihr und offenen Augen und Ohren ein paar Stationen Bahn durch diese Stadt.
Freundliche Grüße,
Bianka
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Pedro Eselsohr
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Beiträge: 241 Wohnort: Freiburg
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Pedro Eselsohr
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Pedro Eselsohr
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Beiträge: 241 Wohnort: Freiburg
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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29.10.2010 17:07
von lady-in-black
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Pedro hat Folgendes geschrieben: | Dann wundert mich deine Meinung ein bisschen.
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Hallo Pedro,
ich hätte mich selbstverständlich in deinem Thread mit weiteren Kommentaren zurückgehalten, aber da du mich jetzt direkt ansprichst, möchte ich noch einmal darauf antworten:
Wir sind absolut auf der selben Seite, haben aber lediglich - vielleicht aufgrund unterschiedlicher privater/beruflicher Erfahrungen - andere Vorstellungen darüber, wie man das Problem anpacken kann/soll.
Ich sehe das vorherrschende "Unverständnis" in der (schweigenden) Bevölkerung, im Gegensatz zu direkten Beschimpfungen irgendwelcher Schwachmaten, als viel größere Gefahr an!
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Pedro Eselsohr
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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29.10.2010 17:28
von lady-in-black
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Und ich habe längere Zeit als einzige Deutsche in einer Firma mit über 30 türkischen Mitarbeitern gearbeitet und dort meine besten Freunde gefunden
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Pedro Eselsohr
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