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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5336 Wohnort: NRW
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05.11.2010 20:00 Wahlwelten von Bananenfischin
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Wahlwelten
Man sagt, die Türen zwischen den Welten öffnen sich zu Samhain. Und ist nicht auch jeder Mensch ein Universum, das zahlreiche Welten beherbergt, mehr, als er zu kennen aushält? So müssen sie verborgen werden hinter Toren, Wänden, Mauern. Doch manchmal genügt ein einzelnes Wort, das alles niederzureißen.
„Süßes oder Saures!“, spieen ihr die Kinder einstimmig entgegen. Seltsam hallte der Spruch in ihrem Kopf nach, während sie mit plötzlich zitternden Händen in die bereitgestellte Süßigkeitenschüssel griff.
Saures. Süßes. Oder.
Zufrieden mit den Gaben zogen die Kinder lachend weiter. Sie sah ihnen nach mit einem Blick, der nach innen ging. Etwas kam ins Rutschen in ihr.
Oder. Oder.
Rasch schloss sie die Tür, lehnte sich daran, Halt suchend. Dieses Wort, dieses kleine Wort! Es bedeutete etwas. Etwas Großes, das sie bis jetzt nicht in Betracht gezogen hatte. Weil es zu ungeheuerlich, zu unerhört war, um auch nur gedacht zu werden. Kalter Schweiß brach ihr aus. Möglichkeiten. Alternativen. Es gab immer eine Wahl.
Oder.
Stimmte das? Das Herz sprang in ihrer Brust wie ein Tier, das seinen Häschern entkommen war. Bebend nahm sie einen tiefen Atemzug und löste sich von der Tür. Ging durch den Flur des Hauses, das sie täglich stundenlang putzte, da sie wusste, wozu ein einziger Krümel Anlass geben konnte. Am Fuß der Treppe blieb sie stehen. Wie viel Zeit hatte sie hier verbracht? Von ihrem Mann in eine Position gebracht, die zu der Geschichte, die sie erzählen würde, wenn es endlich schellte, passte?
Lüge oder Wahrheit.
Sie ging weiter ins Wohnzimmer, setzte sich. In allen Räumen hasste sie die Ecken. Wie viel Zeit war es dort gewesen, mit abwehrend erhobenen Armen? Und die Ewigkeit der Furcht vor dem, was nie berechenbar war. Schlimmer noch die Stunden der Starre. Immer öfter geschah es, dass sie in ihrem Sessel saß, einfach in sich verschwand, um irgendwann zu bemerken, dass der Zeiger der Uhr schrecklich weit vorgerückt war.
Lebendig tot sein oder leben.
Das Bild einer alten Burg in Irland tauchte vor ihr auf, verdrängte alles andere. „Du bist jederzeit willkommen.“ hatte in dem Brief ihrer alten Freundin gestanden.
Bleiben oder.
Er wusste nichts davon. Plötzlich gab es sie, ihre Möglichkeit, unleugbar. Angst versuchte sie sogleich zu lähmen, aber sie stand auf, mit ungekanntem Mut. Saures hatte sie genug bekommen. Nun galt es herauszufinden, ob das Leben etwas von seiner Süße auch für sie bereithielt.
Gehen.
Weitere Werke von Bananenfischin:
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chriffie Leseratte
C
Beiträge: 163 Wohnort: Nordschwaben
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C 05.11.2010 23:23
von chriffie
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Der Prolog ist überflüssig.
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 06.11.2010 08:28
von derSibirier
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Sichere Schreibweise, Gefühle gut dargelegt, ist in Ordnung.
derSibirier grüßt
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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06.11.2010 08:29
von lady-in-black
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Und wieder einmal grüßt eine Frau, die ihr Leben verändern möchte
Ihren inneren Konflikt darzustellen, ist in dieser kurzen Form wirklich gut gelungen!
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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06.11.2010 14:24
von The Brain
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Lieber Autor/ liebe Autorin,
ein sehr delikates Thema sehr feinfühlig verpackt. Bleibt die Frage, wie glaubwürdig der hier beschriebene Auslöser ist ... Trotzdem - eine für mich weitestgehend gelungene Geschichte.
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4832 Wohnort: Deutschland
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06.11.2010 14:57
von Hardy-Kern
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Ich weiß nicht. Wozu braucht man eine alte irische Burg um zu begreifen, es geht nicht mehr weiter. Ganz schlimm herbeigezogen, einfach schwach.
Hardy
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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06.11.2010 22:56
von femme-fatale233
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Liebe unbekannte Person!
Dies ist der erste Text, den ich kommentiere, doch ich lass nicht deswegen Milde walten, sondern weil er gut ist.
Mir gefällt der Titel, ebenso die Idee. Die Bedrohung durch den Mann wird sehr subtil angedeutet, das macht den Reiz aus.
Lediglich der Stil ist mir an einigen Stellen etwas zu nichtssagend - er ist solide, aber manchmal hätte ich mir etwas gewünscht, das gefühlvoller ist, wo man mehr dran hängen bleibt.
Gesamteindruck: Sicher ein guter Text, aber ich denke, es wäre noch ein bisschen besser gegangen.
Liebe Grüße,
femme
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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07.11.2010 01:35
von Aknaib
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Hallo Unbekannte(r),
für eine ausführliche Beurteilung, sind es nun doch zu viele Beiträge.
Daher beschränke ich mich in erster Linie auf die Erfüllung des Wettbewerbsthema.
Bezug zu Samhain: ja
Zerfall: ja
Erneuerung: ja
Zusatzpunkt für Bildeinbeziehung: ja
Umsetzung:
Alle Themenpunkte sind enthalten.
Als Leser zieht mich leider der Anfang nicht an.
Im kursiv Geschriebenen wird Bekanntes „durchgekaut“ und damit wertvolle Wörter verschenkt.
Erst als die Geschichte beginnt werde ich in den Text gezogen.
Handwerklich solide und nachvollziehbar, erlebe ich in diesen wenigen Zeilen den Selbstfindungsprozess einer Frau- gut gemacht.
Herzliche Grüße
Bianka
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Susanne2 Klammeraffe
Beiträge: 503 NaNoWriMo: 53854
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07.11.2010 13:10
von Susanne2
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Thema ist in meinen Augen erfasst (Ende/Neubeginn). Hier ist die Wandlung schön herausgearbeitet, weil der Knackpunkt bereits am Anfang erscheint.
Über diesen Satz bin ich gestolpert:
Zitat: | Von ihrem Mann in eine Position gebracht, die zu der Geschichte, die sie erzählen würde, wenn es endlich schellte, passte? |
Ich werde nicht schlau aus ihm (dem Satz) ...
Hier auch:
Zitat: | Wie viel Zeit war es dort gewesen, mit abwehrend erhobenen Armen? |
Ich weiß zwar, was Du sagen möchtest, aber die Formulierung ist unglücklich gewählt.
Der Titel ist passend, Du sprichst einen altbekannten Konflikt an und löst ihn am Ende auf Deine Weise.
_________________ Das Leben geht immer weiter - bis zum Tod.
(Aniella Benu - BJ 1959)
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Gebt dem Y eine Chance - jeder könnte zufrieden sein! Nach Hermes Phettberg ... |
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Gast
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07.11.2010 13:24
von Gast
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Beim ersten Lesen hatte ich ein Problem, weil vorbelastet aus Forumsdiskussionen, und heute, Sonntag, plötzlich die Erleuchtung:
Das ist gut! Es sind ein paar Sätze drin, die hauen mich buchstäblich um.
Zitat: | Sie ging weiter ins Wohnzimmer, setzte sich. In allen Räumen hasste sie die Ecken. Wie viel Zeit war es dort gewesen, mit abwehrend erhobenen Armen? Und die Ewigkeit der Furcht vor dem, was nie berechenbar war. Schlimmer noch die Stunden der Starre. Immer öfter geschah es, dass sie in ihrem Sessel saß, einfach in sich verschwand, um irgendwann zu bemerken, dass der Zeiger der Uhr schrecklich weit vorgerückt war. |
Da ist sie, die echte, nachvollziehbare, schreckliche, konfliktgeladene Wahrheit. Werde acht Hüte geben...
Und der Prolog, ich glaube, ich liebe gute Prologe für kurze Texte, dürfte ich mir hier bitte ein Scheibchen abschneiden...
Nein? Auch gut, habe trotzdem gelernt, und bin froh, einen Tag mit Bewertung gewartet zu haben.
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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07.11.2010 18:12
von Nina
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Hm. Kommt mir vor, als hätte ich diese Geschichte schon mal gelesen. Beim Lesen habe ich mich gefragt, warum es nicht eine Ich-Erzählerin gibt, die durch diesen Text führt. Könnte mir eine Aufwertung dessen dadurch vorstellen. So ist es nicht so ansprechend, finde ich. Kann nicht wirklich einen Bezug zum Thema sehen, trotz Wandlung am Ende. Leider hat mir die Geschichte nicht gefallen.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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07.11.2010 20:18
von Nihil
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Jo.
Zwei Sachen haben mich an dieser sonst ganz guten Geschichte gestört: der pseudophilosophische Einstieg und die willkürlich ausgelöste Erinnerung an die schmerzende Vergangenheit der Protagonistin. Den bekannten Halloween-Satz zu verarbeiten, finde ich als Idee gut, aber ich sehe nicht, wie dieser einfache Satz dann plötzlich den Ausschlag dafür geben kann, dass sie sich ein anderes Leben sucht. Anders wäre es gewesen, wenn auch ihr Mann sie immer gefragt hätte, ob sie Süßes oder Saures will, obwohl sie dann natürlich die Tür an Halloween verschlossen gehalten hätte, um eben das nicht zu hören. Trotzdem hätte irgendein persönlicher Bezug noch da sein müssen. Auch das Schloss, dass es ja eigentlich nicht gebraucht hätte, wird zu beiläufig erwähnt. Es wird zwar gut verwendet, aber nicht gut vorgestellt. Bei den letzten PKPs war auch häufig das Problem da, dass die Geschichten einen zu komplexen Hintergrund hatten, der sich nicht so schnell erklären ließ. Ähnliches sehe ich auch hier.
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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07.11.2010 22:17
von Mardii
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Der Text erfüllt m.Mn. die Wettbewerbsbedingungen. Samhain, Erneuerung, Sprache und Stil, alles oki.
Vlt. ist der Bezug zu Samhain etwas aufgesetzt. Mir gefällt aber diese Innenschau, die sich aus dem Momentanen und Vergangenen ergibt.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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G 07.11.2010 23:37
von Gast3
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Liebe/r Autor/in von "Wahlwelten",
bei dem kursiv gesetzten Abschnitt kommt es mir so vor (ich mag mich natürlich täuschen), dass der so vorangestellt ist, um irgendwie Samhain direkt unterzubringen. Aber die Geschichte ist sehr gut erzählt und wie du das "oder" in Szene gesetzt hast, gefällt mir richtig gut.
Gern gelesen.
Lieben Gruß
schneestern
_________________ Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. |
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*Katja* Eselsohr
Beiträge: 479 Wohnort: Bergisches Land
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08.11.2010 00:03
von *Katja*
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Ich zücke meine Checkliste und gehe noch einmal alle von mir aufgestellten Punkte durch:
Titel, Idee, Lesefluss, Thema, Dramatugie, Logik, Stil, Dialoge/Beschreibungen, Grammatik und
persönlicher Geschmack.
Schwankt die Punktzahl oder bin ich mir noch unschlüssig, beziehe ich mit ein, ob das Bild im
Text in irgendeiner Weise aufgetaucht ist.
Zum Abschluß möchte ich noch betonen, dass ich weder perfekt noch eine anerkannte Kritikerin bin.
Ich habe den Text nach besten Wissen und Gewissen bewertet.
Meine Lesermeinung ist ebenfalls in die Benotung mit eingeflossen.
Die Geschichte einer Frau, die sich endlich traut, endlich begreift und endlich einen Neuanfang wagt.
Am Ende fehlt mir das i-Tüpfelchen.
Ich leide und freue mich gerne mit dem Prota. Ich hätte es mir noch ein wenig emotinaler gewünscht.
Ihre Entscheidung ist gut und richtig, aber nur "Gehen" empfinde ich als keinen gelungenen Abschluß.
Ich kann mir schon denken, woran es gelegen hat. Die Wörter sind an dieser Stelle ausgegangen
Ich lasse dir 6 Federn hier
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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08.11.2010 02:42
von Dienstwerk
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Lieber Autor!
Folgende Kriterien habe ich diesmal für meine Bewertungen zugrundegelegt:
- Thema getroffen?
- Stimmung allgemein
- Idee/Sinn
- Text/Qualität/RS etc.
Thema: 6 Pkt.
Stimmung: 2 Pkt.
Idee: 2 Pkt.
Text: 2 Pkt.
Gesamt: 3,00 Pkt.
Thema getroffen. Text schwer zu lesen, der Sinn erschließt sich mir nicht wirklich und lässt mich ratlos zurück.
LG, Ana
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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08.11.2010 08:48
von Rheinsberg
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Diese Geschichte habe ich mehrfach gelesen, ich kann mich nicht so recht entscheiden.
Einerseits ist sie gut geschrieben, ein paar Sätze könnten sicher eine Überarbeitung vertragen, aber nichts Wesentliches.
Atmosphärisch fehlt mir hier ein wenig das gewissen Etwas. Wenn mir einfällt, was es ist, liefere ich einen Kommentar nach.
Wäre ich der Sibirier, würde ich mutmaßen, dass hier ein Mann aus weiblicher Perspektive schreibt. (Und jetzt ziehe ich vorsorglich den Kopf ein, falls ich mich geirrt habe.)
Trotzdem, mal kein Nebel und keine Geister
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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dschingis Eselsohr
Alter: 52 Beiträge: 305
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08.11.2010 10:22
von dschingis
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Hey AutorIn,
der Text ist richtig gut. Ein einziger schöner Gedankengang zur Wahrhaftigkeit des Seins. Befreiend zu lesen.
Gruß,
Bianka
_________________ Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
Voltaire
zuletzt appeliert alles Erzählen an ein latentes Vorwissen des Lesers - und bleibt in seinem Gelingen von dessen Fülle abhängig. - Hans Wollschläger |
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Fao wie Vendetta
Alter: 33 Beiträge: 1994
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08.11.2010 17:04 Re: Wahlwelten von Fao
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Hallo,
liebeR PokaproAutorIn
(ich tippe auf eine Sie),
Es scheint fast, als hätte sich ein Grüppchen abgesprchen, so sehr ähneln sich manche Anfänge zw. Sätze.
Damit meine ich deinen Anfang "Man sagt...die Türen der Welten..".
Ich sehe das aber nicht als schlimm an. Originalitätsbonus gibt es dafür nicht, aber auch keinen Abzug.
Schön finde ich den zweiten Satz, den, mit dem Universum und den Menschen. Ist zwar nicht wirklich neu, schonmal gehört, aber was ist schon noch neu?
Andererseits hat dieser Satz und der darauffolgende Erwartungen in mir freigesetzt, die leider nicht erfüllt worden.
Ich hatte mir vorgestellt, jetzt geht es um irgendein düsters, schreckliches Geheimnis, die eine Person in sich trägt, eine Erkenntnis, die jetzt kommt.
Aber auch dass soll meine Bewertung nicht zu sehr beeinflussen, passt es doch wiederum, schließlich reißt der Satz der Kinder "Süßes oder Saures" die Mauern nieder, die die Frau um sich herum aufgebaut hat.
Es ist ein Phänomen, dass Frauen, die Mißhandelt bzw. schlecht behandelt von ihren Männern werden, doch nicht loslassen können und immer wieder zurückkommen. Habe ich selbst im Bekanntenkreis erlebt.
Zitat: | Süßes. Saures. Oder. |
Sprach- und handwerklich nicht außergewöhnlich, aber in Ordnung, nichts zu meckern, gut zu lesen und ein paar interessante Sätze (wie oben genannter).
Hm, sagt mir nicht sonderlich zu.
Hätte eher wieder etwas geschrieben wie
"Oder", hätte m.M. nach besser gepasst.
Frage: Liegt die Motivation der Frau, den Entschluss zu fassen, zu gehen, einzig darin, dass die Kinder diesen Satz gesagt haben?
Mir gefällt die Geschichte, finde aber, dass es in dem Wettbewerb noch stärke gibt,
werte relativ (für eine Fao sowieso) streng,
und vergebe daher : 6 Federn.
Kann sein, dass ich später, im endgültigen Vergleich nochmal hoch- oder runterkorrigiere.
LG
Fao
_________________ Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
Auguste Rodin - Die Kunst. |
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 08.11.2010 18:39
von derSibirier
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Zitat: | Man sagt, die Türen zwischen den Welten öffnen sich zu Samhain. Und ist nicht auch jeder Mensch ein Universum, das zahlreiche Welten beherbergt, mehr, als er zu kennen aushält? So müssen sie verborgen werden hinter Toren, Wänden, Mauern. Doch manchmal genügt ein einzelnes Wort, das alles niederzureißen.
„Süßes oder Saures!“, spieen (besser: brüllten) ihr die Kinder einstimmig entgegen. Seltsam hallte der Spruch in ihrem Kopf nach, während sie mit plötzlich zitternden Händen in die bereitgestellte Süßigkeitenschüssel griff.
Saures. Süßes. Oder.
Zufrieden mit den Gaben zogen die Kinder lachend weiter. Sie sah ihnen nach mit einem Blick, der nach innen ging. Etwas kam ins Rutschen in ihr.
Oder. Oder.
Rasch schloss sie die Tür, lehnte sich daran, Halt suchend. Dieses Wort, dieses kleine Wort! Es bedeutete etwas. Etwas Großes, das sie bis jetzt nicht in Betracht gezogen hatte. Weil es zu ungeheuerlich, zu unerhört war, um auch nur gedacht zu werden. Kalter Schweiß brach ihr aus. Möglichkeiten. Alternativen. Es gab immer eine Wahl.
Oder.
Stimmte das? Das Herz sprang in ihrer Brust wie ein Tier, das seinen Häschern entkommen war. Bebend nahm sie einen tiefen Atemzug und löste sich von der Tür. Ging durch den Flur des Hauses, das sie täglich stundenlang putzte, da sie wusste, wozu ein einziger Krümel Anlass geben konnte. Am Fuß der Treppe blieb sie stehen. Wie viel Zeit hatte sie hier verbracht? Von ihrem Mann in eine Position gebracht, die zu der Geschichte, die sie erzählen würde, wenn es endlich schellte, passte?
Lüge oder Wahrheit.
Sie ging weiter ins Wohnzimmer, setzte sich. In allen Räumen hasste sie die Ecken.(beigott, das kannst du besser schreiben. Wer Hasst schon eine Ecke) Wie viel Zeit war es dort gewesen, mit abwehrend erhobenen Armen? Und die Ewigkeit der Furcht vor dem, was nie berechenbar war. Schlimmer noch die Stunden der Starre (Bewegungslosigkeit). Immer öfter geschah es, dass sie in ihrem Sessel saß, einfach in sich verschwand, um irgendwann zu bemerken, dass der Zeiger der Uhr schrecklich weit vorgerückt war. (Typischer Frauensatz, schreibe nicht solche Floskeln)
Lebendig tot sein oder leben.???
Das Bild einer alten Burg in Irland tauchte vor ihr auf, verdrängte alles andere. „Du bist jederzeit willkommen.“ hatte in dem Brief ihrer alten Freundin gestanden.
Bleiben oder.fahrlässige Schreibweise, auch das kann man um vieles besser machen.
Er wusste nichts davon. Plötzlich gab es sie, ihre Möglichkeit, unleugbar. Angst versuchte sie sogleich zu lähmen, aber sie stand auf, mit ungekanntem Mut. Saures hatte sie genug bekommen. Nun galt es herauszufinden, ob das Leben etwas von seiner Süße auch für sie bereithielt.
Gehen. |
Sprachlich ist der Text an manchen Stellen noch nicht ausgereift. Achte auch mehr auf deine Satzstellungen.
derSibirier grüßt
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MadameMimm Klammeraffe
Alter: 50 Beiträge: 575 Wohnort: Schwabenland
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08.11.2010 21:15
von MadameMimm
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Hallo,
DAS nenne ich mal Erneuerung!! Ich spüre in jeder Zeile die Zerrissenheit deiner Protagonistin, ich kann SIE sein! Das ist eine Spitzenleistung!
Sowohl sprachlich als auch inhaltlich und stilistisch ein für mich durch und durch perfekter Text. Ich kann dir nur meine Hochachtung aussprechen und meinen Hut vor so viel Talent ziehen!
(auch wenn es nur 9 Federn zu vergeben gibt)
_________________ Hexliche Grüße von Tanja |
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Myrine Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 478 Wohnort: München
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08.11.2010 22:16
von Myrine
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Liebe/r Teilnehmer/in,
da mir leider die Zeit fehlt, angemessen ausführlich auf jeden Beitrag einzugehen, werde ich vorläufig eher schematisch bewerten und genauere Kritik gegebenenfalls nachliefern - falls gewünscht.
Zur Federnvergabe: Federn wird es auf die Umsetzung der Themen geben und auf die Sprache, Logik und den Aufbau der Geschichte. Außerdem wird das total subjektive Kriterium eine Rolle spielen, wie sehr mir die Geschichte gefällt…
Heftiges Thema...aber gut umgesetzt. Nur welche Geschichte wem erzählt wird, wenn es klingelt...der Satz war mir zu verworren
8 Federn.
_________________ Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.
(Joseph Freiherr von Eichendorff) |
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