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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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05.11.2010 20:00 Einer Wahrheit Schwarz von femme-fatale233
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Einer Wahrheit Schwarz
Eine junge Frau verlässt das Schloss: In der Hand die Enden des Jahrhunderts – zwei Koffer voll mit Zweifel. Der Wind verwirrt – das Haar:
Spitzen ihres unruhigen Geistes. Blasse Puppenhaut im Mondschein. Novemberanfang.
Während sie vorsichtig einen Schritt vor den anderen setzt, sieht Laura sich noch einmal um: Niemand winkt zum Abschied aus den Fenstern der Festung.
Die Köche und Zimmermädchen haben vor langer Zeit das Lachen schon verlernt. Mutter, Vater, Geschwister: verstorben in Gram und Einsamkeit, der treue Johannes: geflüchtet, die Möbel: alt, verstaubt, zerschlissen – nur die Schlange haust noch in den Kammern des Schlosses, wuselt leise durch die Gänge, flüstert dem Mädchen nachts Geschichten in ihr Ohr.
Laura flüchtet weiter in die Dunkelheit hinein. Sie kennt die Wege nicht, die in das Dorf führen, weiß von den Hügeln, Seen, Mooren nur aus Erzählungen. Die nackten Füße stolpern durch das dichte Gestrüpp, spießen sich an Dornen auf – Zehen tasten zaghaft nach
Freiheit?
Ob sie ihr folgen wird, die Zukunft? Plötzlich: ein Zischen. Die pechhäutige Schlange?
Laura beginnt zu rennen. Die junge Frau keucht, der Wind pfeift die Geisterlieder der Familie: Bunte Feste. Kleider. Häuslicher Herd. Hochzeitsnächte.
Was ist nur geschehen? Laura.
Immer schneller läuft sie – weg von jenem Zwilling, der sich gordisch um ihr schwarzes Haar geknotet hat. Vor ihr erscheint ein Torbogen – umrankt mit Bella Donna, das Gift der schönen Frau – ist Sünde.
„Gott ist tot.“
Deutlich hallt es aus der Dunkelheit. Laura will das steinerne Tor passieren, weiter flüchten, verheddert sich –
in ihrer Moral? Fällt.
Stille. Dann ein Knistern.
Die Zukunft möge sie vergessen, ihr den Apfel nicht zur Speise reichen. Keine Erkenntnis. Nur Leben.
„Gott ist tot.“ Eine Bewegung im Dickicht. Kann sie der Schlange noch entkommen?
Sie befreit sich aus den Schlingen, lässt ihre Koffer achtlos auf dem Weg liegen, will wieder rennen, stürzt erneut.
Ein kurzer Moment: Mond. Erleuchtung? Plötzlich im fahlen Licht: die Schlange. Leise und grazil tänzelt sie auf Laura zu. In ihren kalten, gelben Augen: Wahrheit.
Weinen des Mädchens. Flehen um Verschonung. Innehalten. Was wird sein? Hoffnung.
Jedoch: kein Entkommen für jene Eva. Langsam legt der Körper der Schlange sich auf Lauras nackte, weiße Haut, bedeckt die vollen, jugendlichen Brüste, fährt mit der spitzen Zunge über den mädchenhaften Schoß, zischt, erwürgt das Kind.
Weitere Werke von femme-fatale233:
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 06.11.2010 07:25
von derSibirier
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Ein starker Text.
Gut gemacht.
derSibirier grüßt
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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06.11.2010 08:04
von The Brain
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Lieber Autor/ liebe Autorin,
Interessant! Liest sich beinahe wie ein Drehbuch ... Bin ein wenig über das Kind am Ende gestolpert, ob es deine Absicht war?
Liebe Grüße
Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
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Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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Susanne2 Klammeraffe
Beiträge: 503 NaNoWriMo: 53854
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06.11.2010 09:53
von Susanne2
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Der Text liest sich sehr abgehackt durch die unvollständigen Satzkonstruktionen. Zuviel des Guten, meiner Meinung nach.
Dies erinnert eher an Lyrik im weitesten Sinne, die in ein prosaisches Korsett gezwängt wurde.
Die Mystik wird jedoch dadurch gut vermittelt, was mir jedoch fehlt, ist die Erneuerung - zu nebulös.
Einige Beschreibungen passen nicht wirklich. So habe ich noch nie eine Schlange tänzeln gesehen, wenn Füße sich aufspießen, werden sie kaum noch weitergehen und eine gespaltene Zunge als spitz zu beschreiben ist auch etwas gewagt.
Eigenwillige Umsetzung. Die Bilder sind entsprechend verzerrt angekommen. Aber - ausbaufähig.
_________________ Das Leben geht immer weiter - bis zum Tod.
(Aniella Benu - BJ 1959)
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Gebt dem Y eine Chance - jeder könnte zufrieden sein! Nach Hermes Phettberg ... |
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4841 Wohnort: Deutschland
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06.11.2010 13:28
von Hardy-Kern
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Das ist der Stil wie ich ihn mag; kurz prägnant, mit Inhalt. Leider nicht so gefragt in der Fachwelt. Gute Geschichte mit tiefen Einblicken in eine Welt, die es glücklicherweise nicht gibt.
Hardy
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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06.11.2010 14:07
von lady-in-black
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Der Text erinnert mich an Lyrik. Und von Lyrik lasse ich in der Regel die Finger, weil ich einfach kein Talent für Deutungen habe.
Ich bin fest davon überzeugt, dass hier noch Kritiken von Leuten folgen werden, die dir wirklich weiterhelfen!
Ich bin sicher, dass es auf mich und meine Unwissenheit daher gar nicht ankommen wird!
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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chriffie Leseratte
C
Beiträge: 163 Wohnort: Nordschwaben
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C 06.11.2010 18:10
von chriffie
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Tja, der Sinn erschließt sich mir leider nicht.
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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06.11.2010 20:29
von Mardii
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Der Text gibt einiges zu knacken. Es geht im Zeitraffertempo durch ein ganzes Geschlinge von Handlung und Andeutungen darauf. Könnte eine Skizze für einen Roman sein.
Eine vom Entsetzen gejagte Schwangere flieht durch die Nacht und wird von der pechumhüllten Schlange ihres Fetus beraubt. Meine bescheidene Interpretation.
Soweit ich sehe sind die Kriterien erfüllt, bis auf die Erneuerung, an der scheints mir zu mangeln. Oder eine der negativen Art? Sehe diesen Begriff bisher nur positiv.
Der Text gefällt mir, weil er stilistisch aus dem Rahmen fällt.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5002 Wohnort: Berlin
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06.11.2010 23:16
von Nina
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sehr fragmentarisch das ganze. bissl anstrengend zu lesen, fand ich. konnte dem verlauf nicht ganz folgen. nicht mein fall, sorry. verstehe auch den titel nicht.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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07.11.2010 12:19
von Aknaib
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Hallo Unbekannte(r),
für eine ausführliche Beurteilung, sind es nun doch zu viele Beiträge.
Daher beschränke ich mich in erster Linie auf die Erfüllung des Wettbewerbsthema.
Bezug zu Samhain: vage
Zerfall: ja
Erneuerung: nein
Zusatzpunkt für Bildeinbeziehung: ja
Umsetzung:
Sprachlich enthält der Text einiges an Kopfkino und gelungene Metapher.
Jedoch sind die Sätze abgehackt aneinander gereiht, betont noch durch die vielen Leerzeilen.
Die Bindestricheinschübe zertrennen zuzätzlich den Fortlauf.
Dann diese dazwischen geschobenen Fragen. An wenn sind sie gerichtet?
An mich die Leserin? Brrr.
Schade der Text könnte mehr fließen.
Der zum Thema gehörende Teil der Erneuerung fehlt.
Der Tod als Ende ist in dieser Story das Aus für eine Erneuerung.
Herzliche Grüße
Bianka
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Rote Wölfin Leseratte
Alter: 64 Beiträge: 195
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07.11.2010 13:38
von Rote Wölfin
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Hallo ...
was mich stört, sind die vielen Doppelpunkte, es raubt den Lesefluss.
Erinnert irgendwie an ein Drehbuch.
Liebe Grüße die Wölfin
_________________ Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. (Albert Einstein)
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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07.11.2010 15:46
von Dienstwerk
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Lieber Autor!
Folgende Kriterien habe ich diesmal für meine Bewertungen zugrundegelegt:
- Thema getroffen?
- Stimmung allgemein
- Idee/Sinn
- Text/Qualität/RS etc.
Thema: 7 Pkt.
Ja, aber sicher doch: Aufbruch, Erneuerung (Entjungferung) und der ganze Rattenschwanz, der da mit dranhängt.
Stimmung: 5 Pkt.
Idee: 6 Pkt.
Text: 5 Pkt.
"Pechhäutige Schlange" hat sich mir besonders eingeprägt. Sehr schöne Bilder und Metaphern, als Geschichte jedoch schwer zu lesen.
Gesamt: 5,75 Pkt.
Erfrischend andere Sicht. Nicht einfach zu lesen, aber wenn man sich auf die abgehackte Schreibweise einlässt, entpuppt sich der Text als berückend klar und schön, mit einem tieferen Sinn, den es herauszufinden gilt.
Äh, ist ein Schreibfehler im Titel? Sollte es nicht heißen: "Eine Wahrheit Schwarz"? Wahrscheinlich bin ich auch nur zu blöd, das zu verstehen.
Offensichtlich konntest oder wolltest Du Dich nicht zwischen Prosa und Lyrik entscheiden...
Ich finde diesen kleinen lyrischen Text, der von Aufbruch, Erneuerung und zuletzt von Entjungferung (?) handelt (zumindest ansatzweise) gut. Nicht überragend, aber trotzdem gut, oberes Mittelfeld. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Werk von vielen verkannt wird. Aber vielleicht bin ich auch die Einzige, die nicht die volle Punktzahl gegeben hat.
LG, Ana
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MadameMimm Klammeraffe
Alter: 50 Beiträge: 575 Wohnort: Schwabenland
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07.11.2010 21:29
von MadameMimm
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Hallo,
tut mir leid, aber mit deinem Text komme ich nicht zurecht. Mag sein, dass ich intellektuell nicht reif genug dafür bin, aber ich verstehe ihn einfach nicht. Deshalb ist es schwierig, etwas zum Inhalt oder den Figuren zu sagen.
Hilft nix, das ist nichts für mich. Auch die Sprache ist mir fremd. Es mutet fast wie ein Gedicht an, dann doch wieder nicht.
Ich würde mich freuen, wenn wir später noch Gelegenheit haben, über deine Textaussage zu sprechen. Vielleicht bekomme ich ja dann einen anderen Zugang dazu. Fürs Erste: Überzeugt mich nicht.
_________________ Hexliche Grüße von Tanja |
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Myrine Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 478 Wohnort: München
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07.11.2010 22:31
von Myrine
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Liebe/r Teilnehmer/in,
da mir leider die Zeit fehlt, angemessen ausführlich auf jeden Beitrag einzugehen, werde ich vorläufig eher schematisch bewerten und genauere Kritik gegebenenfalls nachliefern - falls gewünscht.
Zur Federnvergabe: Federn wird es auf die Umsetzung der Themen geben und auf die Sprache, Logik und den Aufbau der Geschichte. Außerdem wird das total subjektive Kriterium eine Rolle spielen, wie sehr mir die Geschichte gefällt…
Puh. Ich gestehe, dass ich mit solchen literarisch ambitionierten Texten normalerweise wenig anfangen kann. Er hat was, keine Frage. Sprachlich ist er toll, wenn auch mir teilweise zu "experimentell". Mit der Interpretation bin ich mir sehr unsicher - und auch mit der Bewertung bin ich mir unschlüssig.
Daher, nach viel Zögern und Grübeln: 6 Federn.
_________________ Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.
(Joseph Freiherr von Eichendorff) |
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gepuzzelt Eselsohr
G
Beiträge: 289 Wohnort: Australien
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G 08.11.2010 06:25
von gepuzzelt
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Eine interessante Idee, aber es fällt mir schwer zu folgen, weil du überwiegend auf ganze Sätze verzichtest. Dadurch wirkt der Text abgehackt und zerstückelt.
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 6000
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08.11.2010 15:10
von Maria
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Hm.
Zitat: | , erwürgt das Kind. |
Sie, Laura, ist das Kind? Oder trägt sie ein Kind.
Schade.
Der Text soll natürlich „anders“ sein, ist er auch, und du weißt natürlich, dass du damit nicht jeden erreichst. Willst Du auch nicht. Stellenweise mag ich es, anderes überfliege ich - mit den Augen rollend. Etwas zuviel Experiment gewollt vielleicht.
Mit den Satzzeichen komm ich stellenweise nicht klar, da hilft auch mehrmaliges Lesen und anderes Betonen nicht; hier zum Beispiel:
Zitat: | Vor ihr erscheint ein Torbogen – umrankt mit Bella Donna, das Gift der schönen Frau – ist Sünde. |
Vor ihr erscheint ein Torbogen - ist Sünde. Ich lese das als Einschub und komm so natürlich nicht klar. Mag ich dann auch nicht mehr.
Leider keine Veröffentlichung in Sibiriers imaginärer Samhain-Anthologie.
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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Gast
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09.11.2010 05:55
von Gast
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Neun Federn
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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09.11.2010 18:16
von Akiragirl
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Ich bewerte die Texte nach insgesamt 4 Kriterien, aus denen ich dann einen Durchschnitt errechne. Bei „Kippe“ entscheide ich danach, inwiefern das vorgegebene Thema verarbeitet wurde. Zum Teil können sich die Kriterien überschneiden, das kann man nicht immer 100%ig abgrenzen:
1. Schreibstil: Wie angenehm, bildlich, originell und handwerklich gut habe ich den Stil empfunden? Sind Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler vorhanden?
2. Idee: Steckt hinter der Geschichte eine originelle, unverbrauchte Idee?
3. Charaktere/Emotionen: Wie interessant sind die Charaktere in eurer Geschichte bzw. (für Geschichten ohne richtige Charaktere) wie sehr hat die Geschichte mich emotional angesprochen und berührt?
4. Spannung: Wie stark war das Verlangen, weiter zu lesen und zu wissen, wie die Geschichte ausgeht?
Hachja, immerhin hat diese Geschichte einen Rekord aufgestellt: Für den Beitrag, den ich am häufigsten gelesen habe. Nicht, weil sie unbedingt die beste war, sondern, weil ich mich so schwer tat mit dem Verstehen. Darf man etwas gut bewerten, das man eigentlich nicht 100%ig verstanden hat, wenn man glaubt, dass es trotzdem gut ist? Ich habe mir die Freiheit erlaubt
Zu den einzelnen Kriterien:
1. Zu dem Stil hatte ich sehr ambivalente Gefühle. Einerseits ist er schön, irgendwie künstlerisch, mit einigen guten Bildern und Symbolen. Andererseits ist er mir teilweise etwas zu kryptisch. Das ist schon nach 2 Absätzen sehr anstrengend zu lesen. Außerdem hat mich gestört, dass du deine Protagonistin erst als „junge Frau“, dann als „Mädchen“ und schließlich als „Laura“ bezeichnest. Eine einheitliche Bezeichnung wäre weniger verwirrend gewesen ... Deshalb 5 Federn für den Stil.
2. Die Idee finde ich irgendwie schön ... Eigentlich ist es ja keine Handlung in dem Sinne, aber ich habe in dem Text gemeint, etwas Tiefgründiges zu entdecken. Die Schlange, die durch die Kammern kriecht, und die die Wahrheit symbolisiert, welche das „Kind“ (siehe oben – Verwirrung!) am Ende tötet ist eine zugleich gruselige, religiös-angehauchte als auch treffende Metapher! Andererseits bleibt mir zu vieles unklar, die Geschichte wirkt ein wenig diffus, nicht greifbar. Ich vergebe 7 Federn für die Idee.
3. Man ahnt, dass deine Protagonistin von einer Schuld geplagt wird, von etwas, das ihr geschehen ist. Trotzdem ist mir die Geschichte nicht nah genug an ihr dran, wenn du verstehst was ich meine. Emotional war sie trotzdem, irgendwie ein wenig schaurig, aber auch traurig, hm ... 6 Federn.
4. Für die Spannung nochmal 5 Federn. Das hätte vielleicht noch ein wenig mehr sein können, aber war schon ganz gut. Irgendwie entdeckt man keine eigentliche Handlung, man weiß garnicht, worauf man gespannt sein soll und ist es doch ein wenig ... Schwierige Sache
Alles in Allem 5,75 Federn, also 6. Wie gesagt, vielleicht sehe ich auch mehr in der Geschichte, als wirklich da ist, aber irgendwie hat sie mir gefallen, wenn auch ein bisschen mehr Klarheit ihr vielleicht gut getan hätte. Obwohl ... Vielleicht wäre der Zauber dann auch verschwunden?
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Pony Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 269 Wohnort: NRW
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09.11.2010 21:07
von Pony
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Hallo
Uff! Jetzt habe ich den Text dreimal gelesen und weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Klingt eher nach Lyrik, denn nach Prosa. Sinneswahrnehmungen, Handlungen, Orte und Gedanken, alle abgehackt, angerissen, bunt aneinander gereiht. Ein Text, mit dem ich so gar nichts anfangen kann. Lyrik oder "literarische Kunst?" ist nun mal nicht mein Ding.
Jede Menge Fragezeichen habe ich am Ende im Kopf. Soviel ist es, was ich nicht verstehe, dass ich es hier nicht aufzählen möchte. Nur eine Frage: Warum die vielen Absätze und Leerzeilen? Selbst Textstellen, die zusammengehören, werden auseinander gerissen; das erschwert das Lesen zusätzlich.
Von der Schlange ist die Rede, von Sünde, von Gott, von einem Apfel und von Eva.
Bist du sicher, dass du das Thema richtig interpretiert hast? Es klingt für mich eher nach dem Sündenfall und dem Verlust des Glaubens.
Die junge Frau vom Anfang ist am Ende ein Kind. Sie stirbt. Das wenigstens glaubte ich aus der Geschichte herausgelesen zu haben. Aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, könnte ich mir vorstellen, dass nicht Laura, sondern nur das Kind in ihr gestorben ist. Vielleicht fände ich ja noch weitere Lichtblicke in dem Text, wenn ich mich lange genug damit beschäftige, aber das kann ich erst nach Beendigung des Pokaprosawettbewerbs. Denn sonst würde ich den Rest der Woche hier hängenbleiben.
So bleibt mir der Text eben ein Rätsel.
Gruß
Pony
_________________ Manche Kommentare sind wie Fisherman's Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach |
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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09.11.2010 23:36
von The Brain
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Liebe Autoren, liebe Autorinnen,
nachdem ich heute, mit etwas Abstand noch mal alle Texte gelesen habe, um eine abschließende Bewertung , die so begehrten Federchen zu vergeben, musste ich feststellen, dass ich den ein oder anderen Kommentar ergänzen müsste? Schon interessant, wie sehr man doch von seinen eigenen täglichen Befindlichkeiten abhängig ist und die Dinge anders wahrzunehmen vermag.
Wer also noch einen ausführlichen Kommentar wünscht, bitte pn - weil ich jetzt nicht weiß, ob ich es schaffe alle Texte im “Auge” zu behalten …
Liebe Grüße euch allen und vielen Dank, dass ich so viele schöne Geschichten lesen durfte!
The Brain
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
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Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
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In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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Nemo Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden
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10.11.2010 12:52
von Nemo
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Lieber Autor,
ich denke, ich weiß, wer hinter diesem Text steckt - jedenfalls habe ich bei den letzten zwei Pokapros schon zwei ähnliche Texte gelesen. Mir gefällt die Stimmung, das Bild der Schlange und die mutigen Kombinationen in der Metaphorik. Mit der Syntax habe ich ein Problem: Die ist schon zu Beginn recht asthmatisch, was meines Erachtens eher ab der Stelle einsetzen sollte, wenn die Protagonistin wirklich zu rennen beginnt.
Das Thema Samhain/Halloween wird nicht aufgegriffen (lediglich von Novemberanfang gesprochen), jedoch der Neubeginn.
Was m.E. aber die Hauptschwäche ist: Die Bildsprache und die Erzähltechnik schaffen es in meinen Augen nicht, dem Leser die Verständlichkeit der Handlung zu erleichtern. Man muss wieder und wieder den Text lesen, bevor man eine Ahnung bekommt, worum es gehen könnte - und es bleibt bei der Ahnung, weil man sich nicht sicher sein kann, alles verstanden zu haben. Hinzu treten vermeintliche Widersprüche, die vielelicht bei klarer Erzählsprache vermieden hätten werden können.
Es gibt eine Passage, die sich als Flucht einer Frau verstehen lässt, die barfuß durch unbekanntes Terrain irrt. Sicher: Metaphorik, aber wenn es eine Flucht ist, eine Freiheit gesucht wird, wie passt dann der Satz in das Bild, dass niemand zum Abschied winkt. Das kann doch niemand bei einer Flucht erwarten, oder? Dann ist Laura zuerst eine junge Frau, dann ein Mädchen, dann ist von Kind die Rede. Ist das nun ein anderes Kind? Eine Schwangerschaft? Oder wird Laura jünger auf der Flucht?
Ich habe mich letztlich entschlossen, die Geschichte einfach als eine etwas wirre, athmatische Flucht aus dem Paradies zu sehen. Obwohl das Bibel-Pendant es als Vertreibung darstellt, die aber in dieser Geschichte nicht als solche dargestellt wird. Vielleicht steckt eine uneheliche Schwangerschaft dahinter, moralische Spannungen, Flucht, die Schlange der Erkenntnis (man weiß ja, dass in der Bibel statt vom Geschlechtsakt vom "Erkennen" gesprochen wird). Aber vielleicht liege ich damit auch vollkommen daneben: Das ist dann letztlich auch das Unbefriedigende am Text. Man kann sich nicht sicher sein, ob und was man verstanden hat. Das zwingt zum Nachdenken über das Unverstehbare und letzlich nervt mich sowas persönlich. Lieber denke ich über etwas nach, was ich verstanden habe: Dann kann man nämlich darüber hinaus weiterdenken.
Beste Grüße
Nemo
p.s.: Ich glaube "Zwillinge" ist ein Pluraletantum.
_________________ Kunst ist Leben. Also lebe! |
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