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Gast
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10.04.2012 13:17
von Gast
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Doch, doch ... es sollen letztlich noch ein paar Exemplare gesichtet worden sein, die nur der literarischen Idee wegen so vor sich hintexten. Seltsame Viechers, sag ich euch, aber knuffig. Dennoch - lieber nicht füttern. Also nach Mitternacht.
Der Verlag und der Schreibende. Das ist so eine Sache - Autor braucht Verlag weit mehr, als Musiker die Plattenfirma oder Maler den Galeristen.
Einerseits, weil Verlag i.d.R. oder zumindest bisher stets und immer notwendig war um Text zum Leser zu bringen - es gibt nicht allzu viele andere Wege, den Leser zu erwischen, als mit dem gedruckten Buch.
Andererseits: weil Schreiben immer, immer, immer, immer mit der Frage einhergeht: Und? Bist denn verlegt?
Wenn du dies nicht bist - dann solltest du aber eine verdammt gute Begründung dafür haben, warum du dauernd tippst. Oder zumindest glaubhaft daran arbeiten, diesen Zustand zu ändern.
Schreibende sind allesamt süchtig danach, dass einer kommt und sie aus dem Deppen-Status der Nichtverlegten befreit --> und das führt dazu, dass DKZV blühen, genauso wie Schriftstellerausbildungsveranstaltungen, Kurse und Seminare. Nichts verkauft sich je so gut wie Schreibratgeber.
Das ist der Punkt. Nicht die Definition von Verlag an sich - sondern den Leuten begreiflich zu machen, dass Schreiben mehr ist, als Verlage zu beliefern. Der kommerzielle Weg ist einer, der künstlerisch-kommerzielle ein anderer - aber Schreiben beginnt weit vorher, nachher und verläuft daneben. Und hat auch jenseits von Verlagen einen eigenständigen Textwert.
Solange dies nicht in die Köpfe geht, ist völlig egal, wie man Verlag definiert.
Die bei einem Großen sind, kucken auf die vom Kleinverlag herab, die beim Kleinverlag auf die Hobbyautoren. Die Hobbyautoren laufen Gefahr, jeden mit ner Funzel auf der 'Veröffentlichung' steht, hinterherzuhetzen als sei er der Lichtbringer himself und die E-Lit nenne die U-Lit Schreibhuren und die Schreibhuren sagen zu den E.: wenn sie denn mal je mehr als 1.000der Auflagen haben, dürften sie sich auch Autoren nennen.
Mit dem Netz entstehen gerade für Text Möglichkeiten jenseits des traditionellen Verlags - und Verlage verändern sich btw. ebenfalls.
Aber niemand wird nutzen und neue Wege gehen, solange allein der Bebber ' *** -Verlag' auf einem Cover mehr zählt in den Köpfen von Autoren, als das, was sie zu sagen haben ...
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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10.04.2012 13:39
von hexsaa
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debruma hat geschrieben:
Zitat: | Andererseits: weil Schreiben immer, immer, immer, immer mit der Frage einhergeht: Und? Bist denn verlegt?
Wenn du dies nicht bist - dann solltest du aber eine verdammt gute Begründung dafür haben, warum du dauernd tippst. Oder zumindest glaubhaft daran arbeiten, diesen Zustand zu ändern. |
Ich stimme Dir hundertprozentig zu! Es ist so, so, so, so nervig, sich als unveröffentlichter, sprich: Hobbyautor, ständig für das Schreiben und den damit verbundenen hohen Zeitaufwand rechtfertigen zu müssen (vor allem wenn du ü40 bist). Aus diesem Grund hatte ich mich letztes Jahr dazu hinreißen lassen, einer Veröffentlichung in einem Kleinstverlag zuzustimmen.
Zitat: | Das ist der Punkt. Nicht die Definition von Verlag an sich - sondern den Leuten begreiflich zu machen, dass Schreiben mehr ist, als Verlage zu beliefern. |
Und dass es eben seine Zeit braucht. Viele Jahre sogar. Und dass es selbst dann keine Garantie gibt.
LG
hexsaa
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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10.04.2012 13:51
von Murmel
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hexsaa hat Folgendes geschrieben: | Und dass es eben seine Zeit braucht. Viele Jahre sogar. Und dass es selbst dann keine Garantie gibt.
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Genau.
Dass die wenigsten eine Vorstellung davon haben, was es heißt, ein Buch zu schreiben, sieht man an den Herscharen von angehenden Schriftstellern. Man liest ein gutes Buch, sieht einen mitreißenden Film, und schon ist der Wunsch geboren, seine eigenen Träume aufs Papier zu bringen. Von daher hat der Beruf des Schriftstellers keine Achtung.
Obwohl ich der Meinung bin, die Leidenschaft fürs Geschriebene und das zwingende Bedürfnis, Geschichten aufs Papier zu bringen, sind Grundvoraussetzung für den Beruf, bevorzuge ich, den Aspekt des Berufs stärker in den Vordergrund zu stellen. Ich schreibe nicht nur aus Spaß, sondern ich schreibe auch mit einem Ziel, ein Produkt zu verkaufen. Erst wenn du beides kombinierst, gewinnt der Beruf des Schriftstellers an Achtung.
Dass die fehlt, erkennt man auch an der Urheberrechtsdebate, wenn Extreme behaupten, es gäbe kein geistiges Eigentum und wer nur aus Spaß schreibt, habe kein Recht auf Entlohnung.
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Gast
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10.04.2012 15:28
von Gast
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Die Urheberrechtsdebatte hier mit reinzuschieben wird der Gau ... ich rate, wir lassen das. Nicht, dass je einer auf mich hört
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Der Beruf des Künstler ist nie respektiert, es sei denn, man ist erfolgreich. Da aber nicht jeder weiß, wierum man einen Pinsel hält bzw. eine Gitarre, wohl aber seit der ersten Klasse schreiben kann ... gibt es eben im Hobbyanerkennungsbereich Schwierigkeiten.
Murmel:
Zitat: | Ich schreibe nicht nur aus Spaß, sondern ich schreibe auch mit einem Ziel, ein Produkt zu verkaufen |
Ich schreibe auch nicht nur aus Spaß. Ich schreibe mit der gleichen Ernsthaftigkeit mit der du schreibst - aber was ich schreibe, ist nicht kommerziell. Es taugt nicht als Produkt.
Geachtet wird immer der Erfolg. Btw. nicht nur in der Kunst. Der Beruf des Schriftsteller wird nie mehr geachtet werden als der des Schauspielers oder Musikers. Gaukler ist Gaukler, Gaukler mit Geld ist Genie.
Was aber gilt untereinander - wir, die wir wissen, was ein guter Text an Wert hat? In dem Moment, wo propagiert wird: Schreiben sei nur als gewerbliches Schreiben wertvoll (sei es in Ratgebern, sei es in AGs, sei es in der Anerkennung von Forenern) reduziert man Schreiben auf Dienstleistung. Mehr und mehr und mehr.
Nee, ich habe nichts gegen Schreiben als Dienstleistung. Ich achte den Beruf des Texters, des Wortautors, des Redakteurs, des Journalisten, des Sachbuchautors - und auch des belletristischen Autors, der sich auf dem schmalen Graten des Produktwertes von Geschichten bewegt. Das ist eine Seite des Schreibens und es ist eine tolle Seite. (Wenn man davon absieht, dass sie beschissen bezahlt ist)
Aber Schreiben ist noch in tausend anderen Formen möglich und wertvoll.
Und um den Bogen zum Verlag zu schließen: Literatur findet durchaus neben Verlagen statt - wenn auch meist eng mit dem Event des 'Vorlesens' verknüpft. Noch. Zumindest.
Fakt ist ebenso, dass gerade Klein- und Kleinstverlage (die, misst man sie an zumindest noch bestehenden Konventionen der Großen vielleicht gar keine 'richtigen' Verlage sind', dass gerade diese Raum geben für Literatur und Spielarten - hier geht es um Partnerschaften und gemeinsame Ideen, Visionen, Texte, Bucharten. Diese Zusammenarbeit unterscheidet sich nicht nur bei der Frage des Vorschuss.
Deswegen kann so eine pauschale 'Verlag ist'-Definition immer nur löchrig sein.
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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10.04.2012 16:24
von Murmel
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debruma hat Folgendes geschrieben: | Murmel:
Zitat: | Ich schreibe nicht nur aus Spaß, sondern ich schreibe auch mit einem Ziel, ein Produkt zu verkaufen |
Ich schreibe auch nicht nur aus Spaß. Ich schreibe mit der gleichen Ernsthaftigkeit mit der du schreibst - aber was ich schreibe, ist nicht kommerziell. Es taugt nicht als Produkt. |
Das weiß man vorher nicht, ob es als Produkt taugt. Als Ersteller ist man viel zu nahe dran, um das wirklich beurteilen zu können. Mein Problem ist der innere Kritiker, der mir erzählt, dass das alles Mist ist, was ich fabriziere. Von daher kann ich hier manche in den Werkstätten dargestellte Kritikresistenz nicht nachvollziehen.
Es ist mir klar, dass Schreiben um der Kunst willen genauso eine Existenzberechtigung hat wie das kommerzielle Schreiben. Nur sollte es nie nur als "Spaß an der Freude" tituliert werden, denn dann geht die Ernsthaftigkeit, das Ringen um Worte und Inhalt, verloren.
Ein Gaukler ist einer, der jemandem etwas vormacht. Wir mögen zwar Welten vor den Augen eines Lesers entstehen lassen, aber Gaukler sind wir nicht.
_________________
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Fahrender Gaukler Grundgütiger
Alter: 40 Beiträge: 2697 Wohnort: Irgendwo in meinem Geiste
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10.04.2012 17:47
von Fahrender Gaukler
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Murmel hat Folgendes geschrieben: | Ein Gaukler ist einer, der jemandem etwas vormacht. Wir mögen zwar Welten vor den Augen eines Lesers entstehen lassen, aber Gaukler sind wir nicht. |
Ich schon.
Was genau aber meinst du mit vormachen? Im Sinne von "täuschen"? Wie steht es in dem Fall damit, sich selbst etwas vorzumachen? Das tun nämlich so einige von uns. Ich jedenfalls mache mir selbst jeden Tag aufs Neue vor, dass ich es irgendwann schaffen werde, dass ich nicht völlig talentbefreit bin und mit genug Fleiß irgendwann das nötige Rüstzeug für eine Veröffentlichung aufbringe. Nicht für irgendeine Veröffentlichung, sondern für die Veröffentlichung. Träumt hier nicht (fast) jeder davon? Ist es nicht das, was uns überhaupt erst dazu befähigt, das Schreiben eben nicht länger nur als Spaß an der Freude zu sehen, sondern den Ehrgeiz zu entwickeln, sein Bestmögliches zu tun? Wobei die Veröffentlichung an sich nicht immer der Grund für Ehrgeiz ist. Da hat wohl jeder seine eigenen Ziele, die er zu erreichen sucht.
Nun, täuschen bedeutet zwar die Unwahrheit zu sagen, aber wer kann sich selbst schon mit der absoluten Gewissheit ins Gesicht sagen, dass er es tatsächlich schafft? Machen wir uns da im Prinzip nicht alle etwas vor?
Oder anders gefragt: Sind wir nicht alle ein bisschen Gaukler?
_________________ Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.
(Mark Twain) |
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Gast
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10.04.2012 20:21
von Gast
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Zitat: | Wir mögen zwar Welten vor den Augen eines Lesers entstehen lassen, aber Gaukler sind wir nicht. |
Sag das meiner Tante Bärbel.
Zitat: | Nur sollte es nie nur als "Spaß an der Freude" tituliert werden, denn dann geht die Ernsthaftigkeit, das Ringen um Worte und Inhalt, verloren. |
Wer immer behauptet, Schreiben sei 'Spaß und Freude', der sollte mal dringend an die Sonne. Ich halte es mit Douglas Adams, ich liebe es nicht zu schreiben, aber ich liebe es geschrieben zu haben.
Ja, ich weiß, was du meinst - und Schreiben ist Arbeit, sobald man es über das Tagebuch hinaus betreibt. Aber genau dieses Selbstbewusstsein muss vom Autor ausgehen. Auch und gerade im Umgang mit dem Verlag oder dem, der sich Verlag nennt.
Kein Mensch würde für ein Tätscheln und um sich Gärtner nennen zu dürfen, ganze Parks mähen. Für lau. Und noch den Rasenmäher selber kaufen.
Ähm, der Herr mit der Klampfe:
Zitat: | aber wer kann sich selbst schon mit der absoluten Gewissheit ins Gesicht sagen, dass er es tatsächlich schafft? Machen wir uns da im Prinzip nicht alle etwas vor? |
Ja, natürlich ist jeder hier seine eigene kleine Dorfband, die vom Nr. 1 Hit träumt - aber ich wollte woanders hin. Der Dorfmusiker, der wirklich Musik machen will, wird irgendwann seinen Weg suchen und finden. Selbstständig, eigenständig und mit einem Gespür für das was er kann und was nicht.
Nur Schreiberlinge hocken da, mit großen Augen, und sagen: "Ich möchte so gerne entdeckt werden." Als wären Autoren komische Insekten, die man unter Steinen findet. 'Oh, da ist ja einer. Toll!'
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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11.04.2012 12:04
von hexsaa
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Murmel hat geschrieben:
Zitat: | Mein Problem ist der innere Kritiker, der mir erzählt, dass das alles Mist ist, was ich fabriziere. Von daher kann ich hier manche in den Werkstätten dargestellte Kritikresistenz nicht nachvollziehen. |
Der innere Kritiker meldet sich bei den meisten erst zu Wort, wenn sie schon ein wenig Schreiberfahrung gesammelt haben und leider ist er selten objektiv. Anfänger dagegen sind erstmal begeistert von ihrem Geschreibsel, sodass sie aus allen Wolken fallen, wenn sie plötzlich kritisiert werden. Vor allem wenn vorher Mutter, Vater, Schwester, Tante, beste Freundin etc. den Text für gut befunden haben.
Bei mir kam die Stunde der Wahrheit, als ein Kleinverlag auf meine Einsendung mit einem: Ihre Schreibe ist noch zu unausgereift geantwortet hat (dafür danke ich dem Verlag!). Das war zwar erstmal deprimierend, doch es weckte zugleich meinen Ehrgeiz - ich wollte besser werden. Bleiben diese Erkenntnis und der Wille zu lernen aus, dann werden die schriftstellerischen Ambitionen früher oder später im Sande verlaufen.
LG
hexsaa
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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Granny-Smith Gänsefüßchen
G
Beiträge: 27
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G 08.06.2019 13:53
von Granny-Smith
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Nicht entmutigen lassen, kritisch sein ist wichtig. Nur auf diese Weise kannst du besser werden.
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Lona21 Leseratte
Alter: 42 Beiträge: 156 Wohnort: bei Frankfurt am Main
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08.08.2021 13:05
von Lona21
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Also, ich habe noch eine Frage zum Exposé, das mich wahnsinnig macht.
Ist es tatsächlich so, dass das Exposé nicht am Anfang des Romans beginnt, sondern an der Stelle, wo sich etwas einschneidendes verändert?
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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08.08.2021 14:14
von Bananenfischin
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Lona21 hat Folgendes geschrieben: |
Ist es tatsächlich so, dass das Exposé nicht am Anfang des Romans beginnt, sondern an der Stelle, wo sich etwas einschneidendes verändert? |
Nein, das ist im Regelfall sicher nicht so. Die Ausgangssituation der Hauptfigur muss ja zunächst einmal deutlich werden.
Woher hast du diese Aussage denn?
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Natalie2210 Klammeraffe
N Alter: 37 Beiträge: 583
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N 08.08.2021 14:38
von Natalie2210
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Zitat: | Ist es tatsächlich so, dass das Exposé nicht am Anfang des Romans beginnt, sondern an der Stelle, wo sich etwas einschneidendes verändert? |
Die Aussage ist nicht falsch, denke ich, aber auch nicht richtig wiedergegeben. Ich hab mal in mein Expose geschaut. Ein Expose ist in der Regel kurz und muss die wichtigsten Informationen beinhalten. Insofern - die Zusammenfassung beginnt am Anfang, springt aber sehr schnell zu den wesentlichen Plotpoints.
z.B. die Inhaltsangabe im Expose von Harry Potter könnte so beginnen:
Als Vollwaise bei seinen biederen Verwandten aufgewachsen, fällt der zehnjährige Harry aus allen Wolken, als er plötzlich die Aufnahmepapiere für eine Schule für Zauberei und Hexerei erhält.
Da müsste man noch feilen, aber ich glaube, man sieht, was ich meine. Die Zusammenfassung beginnt natürlich am Anfang (Harry ist zehn, bei Verwandten aufgewachsen, ..) und dann wird aber gleich zum ersten Plotpoint gesprungen. Die ersten 2 (?) Kapitel des gesamten Textes verstecken sich im ersten halben Satz.
So, denke ich, ist deine Aussage zu verstehen.
lg,
Natalie
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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08.08.2021 17:39
von Taranisa
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So sehe ich das auch. Wer das Exposé in Händen hält, will mMn zuerst den Startpunkt / den Ist-Zustand am Anfang wissen, und zwar kurz und knapp. Danach die wichtigen Stationen des Haupthandlungsstrangs, um u.a. zu sehen, ob sich die Geschichte logisch entwickelt.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Lona21 Leseratte
Alter: 42 Beiträge: 156 Wohnort: bei Frankfurt am Main
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09.08.2021 16:09
von Lona21
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Natalie2210 hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Ist es tatsächlich so, dass das Exposé nicht am Anfang des Romans beginnt, sondern an der Stelle, wo sich etwas einschneidendes verändert? |
Die Aussage ist nicht falsch, denke ich, aber auch nicht richtig wiedergegeben. Ich hab mal in mein Expose geschaut. Ein Expose ist in der Regel kurz und muss die wichtigsten Informationen beinhalten. Insofern - die Zusammenfassung beginnt am Anfang, springt aber sehr schnell zu den wesentlichen Plotpoints.
z.B. die Inhaltsangabe im Expose von Harry Potter könnte so beginnen:
Als Vollwaise bei seinen biederen Verwandten aufgewachsen, fällt der zehnjährige Harry aus allen Wolken, als er plötzlich die Aufnahmepapiere für eine Schule für Zauberei und Hexerei erhält.
Da müsste man noch feilen, aber ich glaube, man sieht, was ich meine. Die Zusammenfassung beginnt natürlich am Anfang (Harry ist zehn, bei Verwandten aufgewachsen, ..) und dann wird aber gleich zum ersten Plotpoint gesprungen. Die ersten 2 (?) Kapitel des gesamten Textes verstecken sich im ersten halben Satz.
So, denke ich, ist deine Aussage zu verstehen.
lg,
Natalie |
Ja, so ist es wahrscheinlich gemeint! Ich hatte diese Aussage aus einem Buch, in dem es um das Verfassen von Exposés geht.
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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09.08.2021 17:36
von Murmel
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Lona21 hat Folgendes geschrieben: | Also, ich habe noch eine Frage zum Exposé, das mich wahnsinnig macht.
Ist es tatsächlich so, dass das Exposé nicht am Anfang des Romans beginnt, sondern an der Stelle, wo sich etwas einschneidendes verändert? |
Nein, das geht nur, wenn du die Figurenliste vornewegstellst und dort die Ausgangslage gut darstellst. Aber da nicht jeder die Figurenliste vorher liest und nicht nur als Referenz benutzt, sollte das Exposé ruhig die Ausgangslage kurz zusammenfassen.
Meine Erfahrung.
_________________
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Özkan Erklärbär
Beiträge: 1 Wohnort: Berlin
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10.08.2021 21:51
von Özkan
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Moin.
Da ich aktuell neu und unerfahren bin (sowohl hier im Forum als auch im Metier des Schreiberlings), habe ich beim Lesen der Anleitung fürs Exposé-Schreiben mit Erschrecken festgestellt, dass ich beim Schreiben meines Exposés für mein Erstlingswerk wohl ziemlich daneben gegriffen habe. Naja, mangelnde Erfahrung halt.
Ich schätze es ist daher kein Wunder, wenn mir die ersten beiden Agenturen, denen ich mein Werk präsentieren wollte, nicht geantwortet haben und mein Exposé samt Leseprobe wohl gleich der Taste DEL zum Opfer gefallen sind.
Nur ne kurze Frage dazu.
Wenn man sein Exposé mit den hier vorliegenden Anregungen überarbeitet, kann man dann noch mal versuchen sich mit dem gleichen Roman bei den gleichen Agenturen (bzw. Verlagen) zu bewerben, oder landet man da auf einer schwarzen Liste?
Weiss das einer?
_________________ Nenne mir ein Wort, das Panik oder Freude ausdrücken kann........ ENDE |
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MarMa Eselsohr
Beiträge: 209 Wohnort: Wien
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11.08.2021 17:22
von MarMa
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Özkan hat Folgendes geschrieben: |
Wenn man sein Exposé mit den hier vorliegenden Anregungen überarbeitet, kann man dann noch mal versuchen sich mit dem gleichen Roman bei den gleichen Agenturen (bzw. Verlagen) zu bewerben, oder landet man da auf einer schwarzen Liste?
Weiss das einer? |
Die beiden Agenturen sind verloren. Du wirst dich extrem unbeliebt machen, wenn du dein Paket noch einmal an dieselben schickst.
Es gibt auch durchaus Agenturen, die zuerst die Leseprobe lesen. Du weisst also nicht, warum du abgelehnt wurdest.
Zum Glück gibt es ja deutlich mehr Agenturen als die beiden, die dir keinen Vertrag angeboten haben.
Hake es als Lernschritt ab, schreib dein Exposé neu und überprüfe auch noch mal dein Anschreiben. Dann neuer Versuch bei neuer Agentur.
Viel Glück und LG MarMa
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