Insektentanz

[Hallogallo]

Ein wilder Tanz
ein zuckender Reigen
sich badend in milchiger Oktoberhelligkeit

noch einmal hoch hinaus
bis weit über die kobaltroten Häuserdächer
so
als wollten sie
des Sommers Auferstehung feiern

bald werden Frostnächte im Stechschritt einmarschieren
und die Feier wird jäh enden

heute aber kreisen sie weiter  
zwischen blassem Moderlaub
und
schmerzend stahlblau hellem Licht

[prophet]

Hallo Hallogallo,

habe Deinen Text mit Interesse gelesen. Ein spirituelles Gedicht, will ich meinen. Das Lyrische Ich sinniert über den ewigen Tanz von Werden und Vergehen anhand des Insektentanzes an einem schönen Spätsommertag.
Lebensfreude pur, die nichts weiß von einem bevorstehenden Ende, das Privileg der im Hier und Jetzt lebenden Tierwelt.
Wilder Tanz, zuckender Reigen, badend, aber bereits getrübt (milchig).
Nocheinmal hoch hinaus, Auferstehung feiern, schöne Bilder voll Wehmut.

[Hallogallo]

Ich bin ehrlich beeindruckt, wie sicher du alles das, was ich mit den Zeilen zum Ausdruck bringen wollte, erkennst und darstellst ...