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MrPink
Lyromane
 Alter: 52 Beiträge: 2797 Wohnort: Oberbayern
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Nina
Dichterin

Beiträge: 5361
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 20.10.2010 13:14
von Nina
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hattest du es sehr eilig, als du das vertont hast? ich mag es ja, wenn ein text atmet. noch mehr mag ich es, wenn jemand, der einen text vorliest, auch mal atem holt. und dann mag ich es am liebsten, wenn mir der "vorleser" auch raum gibt, indem er pausen macht, lücken lässt, raum lässt, beim vorlesen.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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MrPink
Lyromane
 Alter: 52 Beiträge: 2797 Wohnort: Oberbayern
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 20.10.2010 23:45
von MrPink
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nabend nina,
wenn mir etwas nicht behagt mach ich es nicht, oder ich mach es ganz schnell
du hörst, ich bin am Limit
Nun gut, ich schau mal wie ich das Tempo drücken kann, vielleicht eine meditative Sanskritrezitation vorab. Oder ich tüter mir einfach Einen an. Genau.
Bis ich das Tempo im Griff habe, hier mal der Text zum mitlesen.
schönen Abend
noch
wort-such-störung
schon morgens
reibe ich sie mir aus den augen
wo sie nachts sich versammeln
unerkannt bleiben
sich in den winkeln verrammeln
vor tageslichtreiben
sie fallen mir aus den haaren
wenn ich mich am kopf kratze
wollen sich mir offenbaren
mit fieser fratze
ich wasch sie mir von der haut
schwitze neue gleich hinterher
ich pflanz sie in die schüssel
halbverdaut
spül sie weg
ins abwassermeer
bis zum nächsten schiß
piss ich sie an bäume
an kirchenmauern
wo sie versickern verdunsten
in pfützen lauern
die irgendwann vertrocknen
ich sehe sie in mündern
schon bevor sie spucken
weiß was sie mir sagen
lasse sie vor mich ducken
bei mir gibt’s keine fragen
ich sehe sie vorbeifliegen wie von
grünen stängeln gepustet
wie sie überall herumliegen
vom sturm ausgehustet
es miteinander treiben
die kerle mit den kerlen
die weiber mit den weibern
kerle und weiber die es sich
besorgen sich begatten es
sich gestatten für nachwuchs
zu sorgen
für heute
und morgen
und übermorgen
der´s auch nur treibt
auf äckern und strassen
auf meinem schreibtisch
in meinem bett
-die schweine-
vorm haus auf dem rasen
ich nehm mir vor
mal ordentlich aufzuräumen
weil ich sie kenne
außer die aus den träumen
sie zu sortieren
-die guten ins töpfchen-
ich weiß nur noch nicht
wo ich anfange einen
anfang gibt es nicht
so schau ich ihnen nur zu
streue immer wieder neue
ins wasser
ins feuer
in den wind
und sehe
und sehe mich blind
und dann höre ich sie
und diesmal sind sie nicht von
mir: du hast heut ja mal wieder
gar nichts gesagt
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Gast
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21.10.2010 23:10
von Gast
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Die wortsuche scheint nicht gestört zu sein. Nein, es ist nur manchmal so, dass man dinge findet, auch wenn man sie nicht gesucht hat, also:
wie unterscheidest du, ob das gefundene etwas mit der suche zu tun hat, oder ob es sich so reingedrängelt hat, und wenn ja, wo soll es dann solange hin, bis du die dazugehörige suche startest?
nun, einfach alles aufschreiben: das ist das beste, einzig wahre und dann entsteht, was du nicht geplant hast, aber trotzdem überarbeiten kannst, denn : auch wenn du nicht genau danach gesucht hattest, es ist ja trotzallem:
deins!
Glaub jetzt ja nicht, dass ich nicht überlegt habe.
anja
album
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MrPink
Lyromane
 Alter: 52 Beiträge: 2797 Wohnort: Oberbayern
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 22.10.2010 14:30
von MrPink
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Tach Lorraine,
Zitat: | wie unterscheidest du, ob das gefundene etwas mit der suche zu tun hat, oder ob es sich so reingedrängelt hat, und wenn ja, wo soll es dann solange hin, bis du die dazugehörige suche startest? |
Das Problem ist, dass die Suche im Kopf eigentlich schon abgeschlossen ist, bzw. die Produktion. Das Scheitern des LI offenbart sich im Suchen nach den Worten, die es tatsächlich mitteilen möchte.
Ob das Gefundene das Gesuchte oder ein Zufallsfund oder unbewußt gesucht oder gefunden wurde ist eigentlich egal, wenn man sich darüber nicht mit anderen austauschen kann.
Vielen Dank für deine durchdachten Ansichten.
schönen Tach noch
andi
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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BlueNote
Stimme der Vernunft

Beiträge: 7670 Wohnort: NBY

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 24.10.2010 09:32
von BlueNote
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Hi Pink,
ach so, es geht um die Worte - ich dachte beim ersten Lesen es ginge um Bakterien, diese Durchfallkandidaten z.B.
Der Text hört sich sehr gut an, fast wie ein Rap. Die Dynamik wird nicht ganz durchgehalten (das Drängende, Schnelle, Peitschende ...), aber vielleicht macht das ja gar nichts aus. Ich finde den Text saugut, bis ... bis auf ...
den Schluss. Der gefällt mir gar nicht. Dass das Ganze auf dieses triviale Beziehungskistenniveau gehoben wird, ist etwas enttäuschend. Die beschriebenen Dinge vorher waren doch eher ... global relevant, erkenntnismäßig für die ganze Menschheit zutreffend.
BN
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MrPink
Lyromane
 Alter: 52 Beiträge: 2797 Wohnort: Oberbayern
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 24.10.2010 12:41
von MrPink
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Moin BN,
danke, ich denke diesen Hinweis hab ich gebraucht. Den Schluß hab ich geändert. Überarbeitung folgt, sobald ich es eingesprochen habe.
schönen Sonntach
andi
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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MrPink
Lyromane
 Alter: 52 Beiträge: 2797 Wohnort: Oberbayern
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 24.10.2010 12:51
von MrPink
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so, der nächste Versuch:
wort-such-störung
schon morgens
reibe ich sie mir aus den augen
wo sie nachts sich versammeln
unerkannt bleiben
sich in den winkeln verrammeln
vor tageslichtreiben
sie fallen mir aus den haaren
wenn ich mich am kopf kratze
wollen sich mir offenbaren
mit fieser fratze
ich wasch sie mir von der haut
schwitze neue gleich hinterher
ich pflanz sie in die schüssel
halbverdaut
spül sie weg
ins abwassermeer
bis zum nächsten schiß
piss ich sie an bäume
an kirchenmauern
wo sie versickern verdunsten
in pfützen lauern
die irgendwann vertrocknen
ich sehe sie in mündern
schon bevor sie spucken
weiß was sie mir sagen
lasse sie vor mich ducken
bei mir gibt’s keine fragen
ich sehe sie vorbeifliegen wie von
grünen stängeln gepustet
wie sie überall herumliegen
vom sturm ausgehustet
es miteinander treiben
die kerle mit den kerlen
die weiber mit den weibern
kerle und weiber die es sich
besorgen sich begatten es
sich gestatten für nachwuchs
zu sorgen
für heute
und morgen
und übermorgen
der´s auch nur treibt
auf äckern und strassen
auf meinem schreibtisch
in meinem bett
-die schweine-
vorm haus auf dem rasen
ich nehm mir vor
mal ordentlich aufzuräumen
weil ich sie kenne
außer die aus den träumen
sie zu sortieren
-die guten ins töpfchen-
ich weiß nur noch nicht
wo ich anfange einen
anfang gibt es nicht
so schau ich ihnen nur zu
streue immer wieder neue
ins wasser
ins feuer
in den wind
und sehe
und sehe mich blind
blind wie die nacht
heut hab ich´s gebracht
hab euch alle niedergemacht
ausgelacht
an die wand gedacht
und euch mal wieder
gar nichts gesagt
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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MrPink
Lyromane
 Alter: 52 Beiträge: 2797 Wohnort: Oberbayern
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 24.10.2010 21:35
von MrPink
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Ich hab mal ne Alternativversion eingesprochen. Bin gespannt wie es ankommt und natürlich für Ratschläge dankbar.
schönen Abend
andi
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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