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Ernst Clemens
Klammeraffe
 Alter: 77 Beiträge: 734 Wohnort: München
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 14.10.2010 10:10 Bessere Zeiten von Ernst Clemens
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dies ist der Anfang einer Geschichte.
Mein Problem ist die Zeitenfolge ... was ist falsch? für Eure Hinweise bin ich dankbar.
Als Claire und Karl den Friedhof durch das schmiedeeiserne Tor mit dem verzierten Kreuz betraten, lag die Schwüle eines Sommertages nach einer langen Regenperiode über den Gräbern. Hoffentlich würde alles vorbei sein, bis der nächste Gewitterregen niedergeht. Sie kamen als allerletztes in die kleine Abdankungshalle und fanden nur noch einen Stehplatz am oberen Treppenabsatz, neben dem Eingang. Claire brauchte heute besonders viel Zeit, um sich herzurichten.
Klar, dass fast das ganze Dorf da war. Immerhin war das tödlich verunglückte Ehepaar Braun Inhaber der einzigen größeren Firma am Ort. Viele der Trauergäste waren Mitarbeiter, Lieferanten, oder Kunden dieser Firma. Andere gehörten der gleichen politischen Partei an, waren auch katholisch wie die Brauns, oder sogar beides. Und diejenigen, die weder von den Brauns abhängig, noch katholisch waren, mussten zur Beerdigung kommen, weil man sonst über sie geredet hätte. Es war wichtig sich sehen zu lassen. Wie in jedem Dorf, wenn eine „wichtige Persönlichkeit" zu Grabe getragen wird. Ein Unterschied vielleicht: das Ehepaar Braun hatte weder nahe Verwandte, noch eigene Kinder. Um eine Familie zu gründen, hatten sie in der Periode des Aufbaus der keine Zeit. Und als der Erfolg ihres Unternehmens zum Selbstläufer wurde, wollten die beiden das Leben genießen und die knappe Zeit nicht der Kindererziehung opfern. Auch ohne Verwandtschaft war die Abdankungshalle randvoll.
Ja, Claire brauchte heute wirklich viel Zeit, sich besonders schön zu machen. Das dunkle, eng anliegende Kleid betonte ihre Figur und der kleine Schal war ein dezenter Farbtupfer. Der elegante Hut mit der breiten Krempe brachte ihr Gesicht besonders gut zur Geltung. Schade nur, dass die Schuhe mit den hohen Absätzen so unbequem waren. Noch dazu, wo sie nur einen Stehplatz bekamen. Aus ihrer leicht erhöhten Position konnte sie die ganze Trauergemeinde gut überblicken und auch sie wurde von vielen gesehen. Darauf legte sie besonderen Wert.
Karl stand direkt neben ihr. Er war gut ein Kopf kleiner als seine Frau. Das Gesicht lag im dunklen Schatten der ausladenden Krempe ihres Hutes. Er trug den dunklen Anzug, der seit Jahren im Kleiderschrank für Beerdigungen und andere Feierlichkeiten reserviert war. Eine unauffällige Krawatte schmückte sein schneeweißes Hemd. ‚Öffentliche Auftritte’ nannte er Veranstaltungen, die er unfreiwillig besuchen musste und die er nicht mochte. Und dann diese Nachrufe: Würde man sie – wie einen Waschlappen – auswringen, könnte man zuschauen, wie der gute Charakter des Verstorbenen herunter tropfte. Widerlich war das Ganze für Karl.
Er kannte doch den alten Braun, diese menschliche Dampfwalze! Noch höher kann ein Mensch die Nase gar nicht tragen, ohne sich das Genick zu brechen! 20 Jahre lang hatte Karl die Ausgeglichenheit einer zufriedenen Zuchtsau an den Tag gelegt, nur weil er sich Hoffnungen auf eine angemessene Beförderung machte. All seine Energie hatte er krampfhaft zurückgehalten, um sie dann beim Einzug in die Chefetage geballt einzusetzen. Die Pläne für eine Reorganisation des ganzen Ladens hatte er fix und fertig ausgearbeitet in der Schublade seines Sachbearbeiter-Schreibtisches liegen. Er kam sich vor wie ein Tiger im Valiumrausch. Wehe, wenn er losgelassen!
Und jetzt kratzt der Alte einfach ab, ohne auch nur das Geringste für ihn getan zu haben. Wie gemein doch die Welt sein konnte!
Und die Schlampe von Chefin, die mit ihren manipulierten Belegen stets den Fiskus betrogen hatte. Glaubte sie wirklich, dass Karl in seiner Funktion als Buchhalter diese fiesen Manöver nicht durchschaut habe? Aber dass ihr Mann in Frankfurt für eine gewisse Chantal seit Jahren eine luxuriöse Dachterrassenwohnung finanziert, hat sie offenbar nicht mitbekommen. Immerhin war der Braun clever genug, für jede in Frankfurt verbrachte Nacht eine Rechnung des Hilton-Hotels einzureichen. Karl konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Der Hagemann? Der sitzt natürlich ganz vorn, gleich neben dem Priester. Hätte die Braun den Unfall überlebt, würde er garantiert direkt an der Seite der trauernden Witwe sitzen. War ja auch nicht anders zu erwarten von diesem Schleimer. Wenn es eine Chance gibt, sich vorzudrängen, ist Hagemann stets der Erste, der sie nutzt. Mit Ellenbogen hat er sich betriebsintern durchgeboxt und glaubt jetzt, kurz vor seinem Ziel, ganz oben, angelangt zu sein. Dass der Anzug des Emporkömmlings wesentlich eleganter sitzt als sein eigener, wollte sich Karl nicht eingestehen. Aber er konnte von seinem niederen Standort auch nicht erkennen, dass seine Gattin dies sehr wohl und mit Wohlwollen bemerkt hatte.
„Hast Du die blitz-blank polierten Schuhe von Hagemann gesehen?“ Sie sagte es zu ihm, ohne den Kopf zu drehen.
„Diese Banause ist mit dem großen BMW ja auch bis zum Eingang der Aussegnungshalle gefahren! Im Gegensatz zu ihm haben wir Stil bewiesen und haben das Fahrverbotsschild respektiert. Dafür mussten wir die paar Schritte über den vom Regen aufgeweichten Weg in Kauf nehmen“. Zischte Karl zu ihr hoch und versuchte, auf einem Bein balancierend, mit einem Tempotaschentuch seine Schuhe zu säubern. „Verzeihung, ich bin ausgerutscht“, entschuldigte er sich bei der Dame vor ihm, der er ihr aus Versehen das Knie in den Rücken rammte.
Weitere Werke von Ernst Clemens:
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lupus
Papiertiger
 Alter: 55 Beiträge: 4162 Wohnort: wien

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 14.10.2010 10:49 Re: Bessere Zeiten von lupus
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hallo Ernst, ich geh auch nur auf die Zeiten ein, wenn du am Rest interssiert bist, .. tell me ... is eh nicht viel
Ernst Clemens hat Folgendes geschrieben: | [i]d
Als Claire und Karl den Friedhof durch das schmiedeeiserne Tor mit dem verzierten Kreuz betraten, lag die Schwüle eines Sommertages nach einer langen Regenperiode über den Gräbern. Hoffentlich würde alles vorbei sein, bis der nächste Gewitterregen niedergeht. Sie kamen als allerletztes in die kleine Abdankungshalle und fanden nur noch einen Stehplatz am oberen Treppenabsatz, neben dem Eingang. Claire brauchte heute besonders viel Zeit, um sich herzurichten. hatte gebraucht
Klar, dass fast das ganze Dorf da war. Immerhin war das tödlich verunglückte Ehepaar Braun Inhaber der einzigen größeren Firma am Ort.gewesen Viele der Trauergäste waren Mitarbeiter, Lieferanten, oder Kunden dieser Firma. Andere gehörten der gleichen politischen Partei an, waren auch katholisch wie die Brauns, oder sogar beides. Und diejenigen, die weder von den Brauns abhängig, noch katholisch waren, mussten zur Beerdigung kommen, weil man sonst über sie geredet hätte. Es war wichtig sich sehen zu lassen. Wie in jedem Dorf, wenn eine „wichtige Persönlichkeit" zu Grabe getragen wird. Ein Unterschied vielleicht: das Ehepaar Braun hatte weder nahe Verwandte, noch eigene Kinder gehabt. Um eine Familie zu gründen, hatten sie in der Periode des Aufbaus der keine Zeit gehabt. Und als der Erfolg ihres Unternehmens zum Selbstläufer wurde [geworden war[/b], wollten die beiden das Leben genießen und die knappe Zeit nicht der Kindererziehung opfern. Auch ohne Verwandtschaft war die Abdankungshalle randvoll.
Ja, Claire brauchte heute wirklich viel Zeit, sich besonders schön zu machen. hatte gebraucht Das dunkle, eng anliegende Kleid betonte ihre Figur und der kleine Schal war ein dezenter Farbtupfer. Der elegante Hut mit der breiten Krempe brachte ihr Gesicht besonders gut zur Geltung. Schade nur, dass die Schuhe mit den hohen Absätzen so unbequem waren. Noch dazu, wo sie nur einen Stehplatz bekamen. Aus ihrer leicht erhöhten Position konnte sie die ganze Trauergemeinde gut überblicken und auch sie wurde von vielen gesehen. Darauf legte sie besonderen Wert. gefallen tut mir dieser Absatz nnicht tun
Karl stand direkt neben ihr. Er war gut ein Kopf kleiner als seine Frau. Das Gesicht lag im dunklen Schatten der ausladenden Krempe ihres Hutes. Er trug den dunklen Anzug, der seit Jahren im Kleiderschrank für Beerdigungen und andere Feierlichkeiten reserviert war. Eine unauffällige Krawatte schmückte sein schneeweißes Hemd. ‚Öffentliche Auftritte’ nannte er Veranstaltungen, die er unfreiwillig besuchen musste und die er nicht mochte. Und dann diese Nachrufe: Würde man sie – wie einen Waschlappen – auswringen, könnte man zuschauen, wie der gute Charakter des Verstorbenen herunter tropfte. Widerlich war das Ganze für Karl.
Er kannte doch den alten Braun, diese menschliche Dampfwalze! Noch höher kann konnteein Mensch die Nase gar nicht tragen, ohne sich das Genick zu brechen! 20 Jahre lang hatte Karl die Ausgeglichenheit einer zufriedenen Zuchtsau an den Tag gelegt, nur weil er sich Hoffnungen auf eine angemessene Beförderung machte gemacht hatte. All seine Energie hatte er krampfhaft zurückgehalten, um sie dann beim Einzug in die Chefetage geballt einzusetzen. Die Pläne für eine Reorganisation des ganzen Ladens hatte er fix und fertig ausgearbeitet in der Schublade seines Sachbearbeiter-Schreibtisches liegen. Er kam sich vor wie ein Tiger im Valiumrausch. Wehe, wenn er losgelassen! bei dem Satz kommt es darauf an, ob die Pläne noch immer in der LAde sind
Und jetzt kratzt der Alte einfach ab war abgekratzt, ohne auch nur das Geringste für ihn getan zu haben. Wie gemein doch die Welt sein konnte!
Und die Schlampe von Chefin, die mit ihren manipulierten Belegen stets den Fiskus betrogen hatte. Glaubte sie wirklich, hatte sie geglaubtdass Karl in seiner Funktion als Buchhalter diese fiesen Manöver nicht durchschaut habe durchschauen würde? Aber dass ihr Mann in Frankfurt für eine gewisse Chantal seit Jahren eine luxuriöse Dachterrassenwohnung finanziert,hatte hat hattesie offenbar nicht mitbekommen. Immerhin war der Braun clever genug gewesen, für jede in Frankfurt verbrachte Nacht eine Rechnung des Hilton-Hotels einzureichen. Karl konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Der Hagemann? Der sitzt saßnatürlich ganz vorn, gleich neben dem Priester. Hätte die Braun den Unfall überlebt, würde er garantiert direkt an der Seite der trauernden Witwe sitzen wäre gesessen. War ja auch nicht anders zu erwarten von diesem Schleimer. Wenn es eine Chance gibt gab, sich vorzudrängen, ist war Hagemann stets der Erste, der sie nutzt. nutzte Mit Ellenbogen hat hatteer sich betriebsintern durchgeboxt und glaubt glaubtejetzt, kurz vor seinem Ziel, ganz oben, angelangt zu sein. Dass der Anzug des Emporkömmlings wesentlich eleganter sitzt saß als sein eigener, wollte sich Karl nicht eingestehen. Aber er konnte von seinem niederen Standort auch nicht erkennen, dass seine Gattin dies sehr wohl und mit Wohlwollen bemerkt hatte.
„Hast Du die blitz-blank polierten Schuhe von Hagemann gesehen?“ Sie sagte es zu ihm, ohne den Kopf zu drehen.
„Diese Banause ist mit dem großen BMW ja auch bis zum Eingang der Aussegnungshalle gefahren! Im Gegensatz zu ihm haben wir Stil bewiesen und haben das Fahrverbotsschild respektiert. Dafür mussten wir die paar Schritte über den vom Regen aufgeweichten Weg in Kauf nehmen“. Zischte Karl zu ihr hoch und versuchte, auf einem Bein balancierend, mit einem Tempotaschentuch seine Schuhe zu säubern. „Verzeihung, ich bin ausgerutscht“, entschuldigte er sich bei der Dame vor ihm, der er ihr aus Versehen das Knie in den Rücken rammte. |
müßtest halt ein bisserl umformulieren, um so SAchen wie 'hatte, hatte' zu vermeiden. Einige unnötige SAchen stehen da drinn. sonst kann man ja noch nicht wirklich viel sagen
lgl
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Ernst Clemens
Klammeraffe
 Alter: 77 Beiträge: 734 Wohnort: München
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 14.10.2010 13:14
von Ernst Clemens
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danke lupus, ich hatte mich in der zeitenfolge rettungslos verrannt. jetzt ist wieder struktur drin.
natürlich freue ich mich auch über jeden kommentar zu diesem fragment. ich werde jeden hinweis übernehmen, wenn ich mich damit identifizieren kann.
herzliche grüße
ernst
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Gast
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14.10.2010 18:36
von Gast
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Hallo ernst,
ich habe gesehen, dass lupus schon hier war, aber ich habe deinen text jetzt herauskopiert und schreibe erst mal, was mir dazu einfällt, bevor ich seinen kommentar lese.
Meinen anmerkungen habe ich >>>> vorausgeschickt
blau = finde ich nicht so schön
Als Claire und Karl den Friedhof durch das schmiedeeiserne Tor mit dem verzierten Kreuz betraten, lag die Schwüle eines Sommertages nach einer langen Regenperiode über den Gräbern. Hoffentlich würde alles vorbei sein, bis der nächste Gewitterregen niedergeht. Sie kamen als allerletztes in die kleine Abdankungshalle und fanden nur noch einen Stehplatz am oberen Treppenabsatz, neben dem Eingang. Claire (hatte heute) brauchte heute besonders viel Zeit( gebraucht), um sich herzurichten.
>>>> ist das tor mit einem kreuz verziert, oder ist es ein verziertes kreuz, welches das tor schmückt, oder auf ihm prangt ?
>>>>>das mit dem wetter ist, finde ich, zuviel in einem satz. Du willst sagen, dass es eine lange regenperiode gab und dass dieser tag sehr schwül war. Dass die wege aufgeweicht sind, kannst du vielleicht anders sagen ?
Klar, dass fast das ganze Dorf da war. Immerhin war das tödlich verunglückte Ehepaar Braun Inhaber der einzigen größeren Firma am Ort. >>>> (vielleicht zwei sätze machen?)
Viele der Trauergäste waren Mitarbeiter, Lieferanten, oder Kunden dieser Firma. Andere gehörten der gleichen politischen Partei an, waren auch katholisch wie die Brauns, oder sogar beides. Und diejenigen, die weder von den Brauns abhängig, noch katholisch waren, mussten zur Beerdigung kommen, weil man sonst über sie geredet hätte. Es war wichtig sich sehen zu lassen. Wie in jedem Dorf, wenn eine „wichtige Persönlichkeit" zu Grabe getragen wird. Ein Unterschied vielleicht: das Ehepaar Braun hatte weder nahe Verwandte, noch eigene Kinder. >>>>(Um) eine Familie zu gründen, hatten sie in der Periode des Aufbaus der keine Zeit. >>>> gehabt. Und als der Erfolg ihres Unternehmens zum Selbstläufer wurde, wollten die beiden das Leben genießen und die knappe Zeit nicht der Kindererziehung opfern. Auch ohne Verwandtschaft war die Abdankungshalle randvoll.
>>>>das unternehmen trug sich selbst ? investitionen hatten begonnen sich auszuzahlen… amortisieren usw. (das mit dem selbstläufer klingt nach Fachjargon)
>>> ist es wichtig, warum und weshalb, reicht nicht ein kürzerer abschnitt, um zu sagen, dass es keine Blutsverwandten gibt?
Ja, Claire >>>(hatte ....gebraucht) brauchte heute wirklich viel Zeit, sich besonders schön zu machen. Das dunkle, eng anliegende Kleid betonte ihre Figur und der kleine Schal war ein dezenter Farbtupfer. Der elegante Hut mit der breiten Krempe brachte ihr Gesicht besonders gut zur Geltung. Schade nur, dass die Schuhe mit den hohen Absätzen so unbequem waren. Noch dazu, wo sie nur einen Stehplatz bekamen. Aus ihrer leicht erhöhten Position konnte sie die ganze Trauergemeinde gut überblicken und auch sie wurde von vielen gesehen. Darauf legte sie besonderen Wert.
Karl stand direkt neben ihr. Er war gut ein …Kopf kleiner als seine Frau.>>>> das klingt für mich nicht gut/ >>er war deutlich kleiner, er war auffallend klein, seine frau überragte ihn, seine frau konnte knapp über ihn hinwegsehen (macht mind. 20 cm…)
Das (ihr)Gesicht lag im dunklen Schatten der ausladenden Krempe ihres Hutes. >>>> Ihr Gesicht konnte man im Schatten der Hutkrempe kaum erkennen.. /Er trug den (selben) dunklen Anzug, der seit Jahren (im Kleiderschrank) für Beerdigungen und andere Feierlichkeiten reserviert war. Eine unauffällige Krawatte schmückte sein schneeweißes Hemd. ‚Öffentliche Auftritte’ nannte er Veranstaltungen, die er unfreiwillig besuchen musste und die er nicht mochte. Und dann diese Nachrufe: Würde man sie – wie einen Waschlappen – auswringen, könnte man zuschauen, wie der gute Charakter des Verstorbenen herunter tropfte. Widerlich war das Ganze für Karl.
Er >>> hatte doch <<<kannte>>> gekannt, diese menschliche Dampfwalze! Noch höher >>>>hätte ….können <<<kann>>>>(, kraft der Hoffnung auf ….Beförderung) nur weil er sich Hoffnungen auf eine angemessene Beförderung machte. All seine Energie hatte er krampfhaft zurückgehalten, um sie dann beim Einzug in die Chefetage geballt einzusetzen. Die Pläne für eine Reorganisation des ganzen Ladens hatte er fix und fertig ausgearbeitet in der Schublade seines Sachbearbeiter-Schreibtisches liegen. Er >>>>(war sich vorgekommen) kam sich vor wie ein Tiger im Valiumrausch. Wehe, wenn er losgelassen!
Und jetzt kratzt >(e) der Alte einfach ab, ohne auch nur das Geringste für ihn getan zu haben. Wie gemein doch die Welt sein konnte!
Und die Schlampe von Chefin, die mit ihren manipulierten Belegen stets den Fiskus betrogen hatte. Glaubte sie wirklich, dass Karl in seiner Funktion als Buchhalter diese fiesen Manöver nicht durchschaut habe? >>(hatte)Aber dass ihr Mann in Frankfurt für eine gewisse Chantal seit Jahren eine luxuriöse Dachterrassenwohnung finanziert (e), hat sie offenbar nicht mitbekommen. Immerhin war der Braun clever genug, für jede in Frankfurt verbrachte Nacht eine Rechnung des Hilton-Hotels einzureichen. Karl konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Der Hagemann? Der sitzt natürlich ganz vorn, gleich neben dem Priester. Hätte die Braun den Unfall überlebt, würde er garantiert direkt an der Seite der trauernden Witwe sitzen. War ja auch nicht anders zu erwarten von diesem Schleimer. Wenn es eine Chance gibt, sich vorzudrängen, >>>(war) ist Hagemann stets der Erste, der sie nutzt > ( e ). Mit Ellenbogen hat>> (te)er sich betriebsintern durchgeboxt und glaubt >>( e ) jetzt, kurz vor seinem Ziel, ganz oben, angelangt zu sein. Dass der Anzug des Emporkömmlings wesentlich eleganter sitzt >>(sass) als sein eigener, wollte sich Karl nicht eingestehen. Aber er konnte von seinem niederen Standort auch nicht erkennen, dass seine Gattin dies sehr wohl und mit Wohlwollen bemerkt hatte.
„Hast Du die blitz-blank polierten Schuhe von Hagemann gesehen?“ Sie sagte es zu ihm, ohne den Kopf zu drehen.
„Diese? Banause ist mit dem großen BMW ja auch bis zum Eingang der Aussegnungshalle gefahren! Im Gegensatz zu ihm haben wir Stil bewiesen und haben das Fahrverbotsschild respektiert. Dafür mussten wir die paar Schritte über den vom Regen aufgeweichten Weg in Kauf nehmen“.
>>>(er würde wohl so nicht sprechen, eher : und das haben wir davon : schlamm auf den schuhen !) Zischte Karl zu ihr hoch und versuchte, auf einem Bein balancierend, mit einem Tempotaschentuch seine Schuhe zu säubern. „Verzeihung, ich bin ausgerutscht“, entschuldigte er sich bei der Dame vor ihm, der er ihr aus Versehen das Knie in den Rücken rammte. >>>>(das Knie kann er ihr höchstens bis in schenkelhöhe hineinstossen)
>>>>ich habe verstanden, dass karls pläne durch den tod des chefs durchkreuzt wurden, dass er alle möglichen leute nicht mag und dass die beerdigungen, die er kennt, nur veranstaltungen sind, bei denen man sich zu zeigen hat... wie geht es weiter? könntest du den text eventuell straffen, und weniger das gemeine, im sinne von vulgär, betonen, sondern eher das sarkastische, das ja auch anklang?
hoffentlich kannst du mit meinen bemerkungen etwas anfangen, einen schönen abend wünscht
anja
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Ernst Clemens
Klammeraffe
 Alter: 77 Beiträge: 734 Wohnort: München
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 15.10.2010 09:38
von Ernst Clemens
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guten morgen anja,
da habe ich doch mit der zeitenfolge ein schönes chaos angerichtet! und jetzt haben du und lupus noch unterschiedliche meinungen dazu ...grrrr.
aber danke für deine anderen hinweise - ich habe sie größtenteils übernommen.
bis auf den letzten: da karl auf der treppe höher stand, als die dame vor ihm, konnte er ihr das knie sehr wohl in den rücken rammen.
ich arbeite an der fortsetzung dieser story.
herzliche grüße
ernst
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Gast
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15.10.2010 09:51
von Gast
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oh, tschuldigung, ernst, ich habe mal wieder nicht ganz genau hingeschaut.
Was die zeitenfolge betrifft: im zweifel: Lupus! (kein scherz)
ich kann ihm da das wasser nicht österreichen!
bis dann, bei der fortsetzung
anja
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