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Tatze Eselsohr
T Alter: 32 Beiträge: 279 Wohnort: Esslingen
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T 13.10.2010 16:44 Der Orphelin von Tatze
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Der Orphelin
Ich bin ein junger Orphelin,
Von Glück und Gott verstoßen.
Ganz ohne jeden Lebenssinn,
Wander ich mit den bloßen
Füßen über heiße Kohlen,
Der deserten Städte.
Bei jedem Heben meiner Sohlen,
Klirrt die Schicksalskette,
Die mich schon gleich am ersten Tag,
Mit festen Griffen packte,
Mir eisern um den Knöchel lag
Und stetig mir die nackte
Haut von meinen Knochen rieb,
Sodass die klamme Kälte,
Mich bald schon zu der Flamme trieb,
Die meinen Geist entstellte.
Mein Leben hat sich vorgenommen,
Den Hunger nie zu stillen.
Und bin ich bis hierher gekommen,
verdank ich’s meinem Willen.
Man hat sich all das einverleibt,
Was mir gehören sollte,
Und alles was mir jetzt noch bleibt,
Ist, was ich werden wollte.
Ich bin ein alter Waisenmann,
Doch lauf ich tapfer weiter,
Das, was man mir nicht nehmen kann,
als einzigen Begleiter.
_________________ Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich! |
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Tatze Eselsohr
T Alter: 32 Beiträge: 279 Wohnort: Esslingen
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Kristallkind Leseratte
Beiträge: 150
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17.10.2010 17:28
von Kristallkind
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Hi Tatze:)
Schade, dass sich keiner Deinem Werk bisher angenommen hat. Und auch ich kann dies nur kurz tun, da meine Freundin schon im Begriff ist an der Tür zu klingeln. Deswegen kurz aber hoffentlich trotzdem weiterbringend:
Ich mag dein Gedicht. Obwohl ich nach der ersten Strophe kurz dachte, Oh nein nicht ein Gedicht, dass in feste Banden gezwängt wird und somit etwas banal wirken würde. Aber es folgte ein Kunstgriff vor dem ich großen Respekt habe. Diese Übergänge (bloßen Füßen sei ein Bsp.) zwischen den Strophen lassen einen das Gedicht in einem schönen Rutsch lesen, wie ein Gourmet ein gutes Essen genießt.
Nach einem satten Rülpser und einer Entschuldigung für das wenig Inhaltliche zu deinem werk muss ich mich jetzt aber leider schon wieder verabschieden.
Sehr gerne gelesen und Gruß,
KK.
PS: Aufruf an alle, die Zeit haben: Ich denke da ist inhaltlich noch einiges rauszuholen.
_________________ "Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein." (Mohandas Karamchand Gandhi) |
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Tatze Eselsohr
T Alter: 32 Beiträge: 279 Wohnort: Esslingen
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dschingis Eselsohr
Alter: 52 Beiträge: 305
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02.11.2010 18:43
von dschingis
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Hey Pranke der Sphinx!
Du schreibst wunderbar und ich werde noch mehr bei Dir lesen.
Es lohnt sich, denn Deine Werke sind feinfühlig bis ins Detail und berühren mich.
Mir gefällt der Bogenschlag im Gedicht zum Willen. Ja, den braucht es wohl, wenn einem wie in Deinem Gedicht das Leben elternlos schwer ist.
Durchkämpfen vom ersten Augenblick an.
Fein beschrieben. Gut gemacht.
Das Mass ist perfekt in meinen Augen, sehr viel Mühe,
Du kannst gut mit Worten umgehen, ist Sprache Dein Zuhause?
Lieben Gruß,
Bianka
_________________ Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
Voltaire
zuletzt appeliert alles Erzählen an ein latentes Vorwissen des Lesers - und bleibt in seinem Gelingen von dessen Fülle abhängig. - Hans Wollschläger |
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