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tobias1988 Erklärbär
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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20.09.2010 16:15
von Mr. Curiosity
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Welchem Genre soll die Geschichte denn angehören? Das fände ich noch wichtig zu wissen.
LG David
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"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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tobias1988 Erklärbär
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Beiträge: 4
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Mr. Curiosity Exposéadler
Alter: 35 Beiträge: 2545 Wohnort: Köln
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20.09.2010 16:32
von Mr. Curiosity
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Nene, ich meine, soll es z.B. in Richtung Komödie, Tragödie, Krimi, Thriller oder Horror gehen?
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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tobias1988 Erklärbär
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schreibsucht Eselsohr
S Alter: 45 Beiträge: 295 Wohnort: Regensburg
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S 22.09.2010 10:45
von schreibsucht
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Klingt per se nicht uninteressant. Ich nehme mal an, dass Du auch Fremdtext montieren willst, oder? In dem Fall musst Du zwingend darauf achten, dass der Autor seit mindestens 70 Jahren tot ist. Nur dann ist der Text frei. (Ausnahme: Peter Pan, darauf ist ein ewiges Urheberrecht)
Zugegeben, ich geh jetzt auch stark von mir selbst aus. Ich würde mit Originalzitaten arbeiten, die ich - wo nötig - verfremde. Wenn Du nur Eigenes mit intertextuellen Referenzen schreiben willst, musst Du das nicht ganz so eng sehn. Soll heißen, da kann auch ruhig mal ein kleiner Junge mit Blechtrommel an deiner Prota vorbeilaufen, aber so was sollte eher ein Einzelfall sein. Auch in diesem Fall bist Du also mit gemeinfreien Texten auf der sicheren Seite.
Und: Wenn es Texte sind, mit denen sie sich in ihrer Arbeit beschäftigt, dann müssen die zwangsläufig aus der gleichen Epoche sein.
Was das Genre betrifft: Eindeutig Phantastik, schließlich verlässt das Konzept ja den Boden der empirisch erfassbaren Realität. Und nein, Phantastik ist nicht dasselbe wie Fantasy, auch wenn viele Leute das hartnäckig glauben.
Gruß
schreibsucht
_________________ "Erst das Buch, dann die Bauchlandung."
Einar Schleef |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5104 Wohnort: Schlüchtern
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22.09.2010 13:15
von Harald
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Urheberrecht, die Stolperfalle in diesem angedachten Projekt, lässt sich hier praktisch nicht umgehen, Ausnahme von Schreibsucht schon dargestellt (70 Jahre nach Tod).
Da sich alles auf Passagen aufbauen soll, die aus bekannten Werken stammen, lässt sich auch nichts verfremden, das widerspricht der Ur-Idee.
(Die finde ich übrigens vom Ansatz her genial!)
LG
Harald
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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22.09.2010 13:42
von MosesBob
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Moin tobias!
Die Idee klingt interessant. Allerdings kommt sie mir bekannt vor. Ich weiß nur nicht, woher. Die Sache mit dem Urheberrecht würde ich erstmal nicht so streng sehen, sie aber mit Bedacht im Hinterkopf behalten. Wenn du diese Idee hast und sie dich nicht loslässt, dann mach eine Geschichte daraus. Sollte es eines Tages so weit kommen, dass du sie tatsächlich beendet, für gut befunden, an einen Verlag geschickt und einen Vertrag unterschrieben hast, dann wird sich der Verlag mit den rechtlichen Dingen auseinandersetzen und dich ggf. in die Schranken verweisen. Ein striktes Verbot wird es für deine Idee kaum geben. Ich denke dabei an die zahlreichen Verarschen, die im Kino laufen. Wie oft wurden Star Wars, Forrest Gump, Indiana Jones, King Kong, etc. verhohnepiepelt? Nun ist eine Verhohnepiepelung, also eine Satire/Komödie/Persiflage, möglicherweise aus juristischer Sicht etwas anderes. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie die Gebiete da abgesteckt sind. Allerdings würde ich mir, wie gesagt, jetzt noch keine großartigen Gedanken darüber machen. Ich denke da nämlich gerade an ein ganz anderes Problem. Wenn du richtige Klassiker in deine Geschichte einzubauen gedenkst (und das wird ja der Fall sein müssen, sonst wäre die Idee witzlos), läufst du natürlich Gefahr, dich mit diesen Klassikern messen lassen zu müssen. Das heißt, du müsstest wahrscheinlich schon richtig gut schreiben können, um deinem Vorhaben überhaupt gerecht zu werden. Allerdings sollte dich das nicht abschrecken sondern eher anspornen, das Unterfangen aus mehreren Gründen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Was würde ich an deiner Stelle machen? Ich würde die Passagen, die du zu kopieren gedenkst, so weit verfremden, dass sich der Leser fragt: "Ja, Moment, spielt er jetzt damit auf xy an oder täusche ich mich?" Problem: Als Literaturwissenschaftlerin wird sich deine Protagonistin nicht mit der Rolle der Grüblerin zufrieden geben. Erzählst du aus ihrer Sicht, sind Vergleiche zu den Büchern, aus denen du stibitzt, unerlässlich. Natürlich wird eine Frau mit diesem Berufsstand Brücken zu Büchern schlagen. Ergo bist du fast gezwungen, die Bücher auch beim Namen zu nennen.
Schwierige Kiste. Um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, wirst du dich wegen der Rechtslage mit einem Anwalt in Verbindung setzen müssen, um gemeinsam mit ihm zu erkunden, was möglich ist und wo unerforschte Grauzonen locken. Das geht dann aber bestimmt ins Geld. Allerdings ist es die einzige Möglichkeit, Gewissheit zu erlangen. Das Urheberrecht ist ja kein Pappenstiel. Nicht umsonst gibt es Juristen, die sich darauf spezialisiert haben.
An welche Bücher hast du denn unter anderem gedacht?
Mensch, wenn ich nur wüsste, woher mir die Idee so bekannt vorkommt ...
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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pna Grauzonenjunkie
Alter: 59 Beiträge: 1603 Wohnort: Wien, Ottakring
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22.09.2010 13:42
von pna
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Ich bin auch von der Idee sehr angetan - ich mag diese Geschichte in der Geschichte Idee, der Spiegel im Spiegel etc ... und natürlich ließe sich auch der urheberrechtliche Teil handhaben, wenn Du beispielsweise Zitate anwendest und dort, wo die Einarbeitung der Originaltexte den Rahmen des Zitats sprengen würde, nicht die Originalpassagen verwendest, sondern präzise Interpretationen der Originalszenen.
Ich drück Dir die Daumen
lg/Peter
_________________
Mensch sein heißt, an dem Ort zu stehen, wo ein neugieriger Affe einem stürzenden Engel begegnet.
(Terry Pratchett) |
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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22.09.2010 14:14
von Maria
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klingt witzig, würde mich ansprechen, wenn ich über die Klappe fallen würde.
Erinnert mich spontan an
Der Fall Jane Eyre
geht in eine ähnliche Richtung. Nur ähnlich - ist nicht Deine Idee
Viel Spaß beim Grübeln
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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schreibsucht Eselsohr
S Alter: 45 Beiträge: 295 Wohnort: Regensburg
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S 22.09.2010 14:30
von schreibsucht
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Was sich noch ergänzen ließe: Robert Löhr hat im "Erlkönig-Manöver" vor allem in den Dialogen stark auf Zitate seines Personals zurückgegriffen. Ein anderes Beispiel wäre Hans Magnus Enzensbergers Sammelband "Dialoge zwischen Unsterblichen, Lebendigen und Toten".
_________________ "Erst das Buch, dann die Bauchlandung."
Einar Schleef |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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22.09.2010 14:38
von Nina
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mich erinnert die idee auch an einen roman. es ist der roman einer frau, einer amerikanerin, wenn ich das richtig erinnere. sie hat philosophische und literaturwissenschaftliche dinge in ihren roman einfließen lassen. wenn ich nur auf den titel käme? soweit ich mich erinnere war es ihr debütroman. und der beginnt damit, dass familie mit kind im auto einen unfall hat und jemand stirbt. das buchcover ist so rötlich. ich sehe es vor meinem inneren auge, aber ich erinnere weder titel noch autorin. aber wenns mir einfällt, melde ich mich. vielleicht hat ja jemand eine idee wer es ist und wie der roman heißt? dann immer her damit. irgendwas mit p? hm.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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schreibsucht Eselsohr
S Alter: 45 Beiträge: 295 Wohnort: Regensburg
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S 22.09.2010 14:39
von schreibsucht
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Harald hat Folgendes geschrieben: | Urheberrecht, die Stolperfalle in diesem angedachten Projekt, lässt sich hier praktisch nicht umgehen, Ausnahme von Schreibsucht schon dargestellt (70 Jahre nach Tod).
Da sich alles auf Passagen aufbauen soll, die aus bekannten Werken stammen, lässt sich auch nichts verfremden, das widerspricht der Ur-Idee.
(Die finde ich übrigens vom Ansatz her genial!)
LG
Harald |
Ich denke, dass die Verfremdung der Fremdpassagen der Ursprungsidee nicht nur nicht widerspricht, sondern sogar zwingend nötig ist, um diese durchzuführen. Denn ohne Verfremdung wird sich kaum eine Interaktion der Protagonistin mit den Figuren und Situationen, denen sie begegnet, machen lassen. Ohne Verfremdung bleibt sie fast zwingend die unbeteiligte Beobachterin, und da fehlt dann das Konfliktpotential.
Gruß
schreibsucht
_________________ "Erst das Buch, dann die Bauchlandung."
Einar Schleef |
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8669 Wohnort: Bayern
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22.09.2010 18:11
von Merlinor
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schreibsucht hat Folgendes geschrieben: | ... Ich denke, dass die Verfremdung der Fremdpassagen der Ursprungsidee nicht nur nicht widerspricht, sondern sogar zwingend nötig ist, um diese durchzuführen. Denn ohne Verfremdung wird sich kaum eine Interaktion der Protagonistin mit den Figuren und Situationen, denen sie begegnet, machen lassen. Ohne Verfremdung bleibt sie fast zwingend die unbeteiligte Beobachterin, und da fehlt dann das Konfliktpotential ... |
Hallo tobias
Ich stimme in diesem Punkt Schreibsucht vollkommen zu: Es geht auch meiner Meinung nach nur in einer freien Interpretation der Ursprungstexte.
Gerade darin sehe ich allerdings auch den Reiz der Aufgabe. "Spielen mit den Figuren aus einem anderen schriftstellerischen Universum ..."
Natürlich ist die Idee grundsätzlich nicht neu, aber neu in dem Sinne, dass so etwas mit der die Auswahl Deiner Werke sicher noch nicht gemacht worden ist.
Deswegen würde ich mir also keine Sorge machen. Wenn es gut geschrieben ist, wird es seinen Weg gehen.
Ich wünsche Dir viel Spaß ...
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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tobias1988 Erklärbär
T
Beiträge: 4
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T 23.09.2010 20:31
von tobias1988
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Hallo,
hab mich gerade über die vielen konstruktiven Antworten und Ratschläge gefreut. Das ermuntert.
Die rechtliche Frage ist interessant, habe mir diese so noch garnicht gestellt.
Ich werde mich diesbezüglich mal informieren.
Es stellt sich natürlich die Frage, ab wann das Urheberrecht verletzt wird und wo die künstlerische Freiheit endet.
Um das mal an einem Beispiel von Thomas Manns "Tod in Venedig" zu konkretisieren: Diejenigen unter Euch denen das Werk bekannt ist, wissen sicherlich um die Bedeutung der Person Tadzio. Nehmen wir mal an ich nehme Bezug zu Manns Werk. Wäre es etwa zulässig, wenn die Protagonistin einem Jungen namens Tadzio (wohlmöglich noch in Venedig) begegenen würde (entsprechend mit der Absicht Bezug zu Thomas Mann zu nehmen) ?
Natürlich gäbe es an dieser Stelle noch die Möglichkeit den Namen zu verfremden.
In jedem Fall möchte ich, wie bereits von Martin erwähnt, Überlegungen des Lesers provozieren.
Finde es an dieser Stelle auch zutreffend, was "schreibsucht" und "Merlinor" geschrieben haben. Erst die Verfremdung bietet das Potential, dass der Leser zu überlegen beginnt.
Ich habe auch schon eine Überlegung für den Charakter der Protagonistin: Katholisch und prüde. Im Laufe der Geschichte soll sie dann offener mit ihrer Sexuaität umgehen. (Hier bezugnehmend zu entsprechender Literatur). Ich denke, dass sich hier geeigneter Stoff für Groteskes finden lässt.
Bin mir an dieser Stelle aber noch nicht ganz sicher.
In jedem Fall bin ich mir der Herausforderung bewusst und freue mich schon aufs Schreiben. Habe mir hierfür auch selber ein langes Zeitfenster gesetzt. Mir kommen auch immerwieder neue Ideen, allerdings fällt auch mir es schwer den richtigen Anfang zu finden.
Ich bedanke mich nochmal vielmals für Eure Hilfe. Das motiviert sehr.
Viele Grüße
Tobias
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MagicMushroomTea Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 525 Wohnort: München
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23.09.2010 21:29
von MagicMushroomTea
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Hallo Tobias!
Ich finde die Story total interessant. Ist absolut nach meinem Geschmack und hat großes Potential!
Ich würde das ganze zu einem Roman ausweiten. Die Frage ist lediglich welchem Genre man den Text zuordnen kann, denn theoretisch könntest du auch einen Krimi draus entstehen lassen.
An welche Werke der Literatur hast du eigentlich gedacht?
@ schreibsucht: Ich wusste gar nicht, dass auf Peter Pan ewiges Urheberrecht besteht! Wieso dass denn?
Liebe Grüße,
MMT
_________________ "The story of life is quicker than the wink of an eye.
The story of life is 'Hello' and 'Goodbye' until we meet again."
Jimi Hendrix |
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Circum Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 814
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24.09.2010 10:30
von Circum
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pna hat Folgendes geschrieben: | Generell ist ja auf Tankstellen Rauchverbot - nicht nur, weil sich das Benzin direkt entzünden könnte sondern auch wegen der Benzingase. |
Bei Akte 09 oder 010 haben die mal einen Versuch gemacht und sie haben es nicht geschafft, offenes Benzin in einem Behältnis mit einer Zigarette zu entzünden. Die Zigarette ist nicht heiß genug und erlischt durch das flüssige Benzin, bevor es das Benzin entzünden kann. Und das Handyverbot gilt ja angeblich, weil das Herunterfallen eines Handys Funken produzieren könnte. Es ist ja gut, dass es Sicherheitsvorschriften gibt und lieber zweimal mehr auf Sicherheit an Tankstellen setzen, ABER: Dass es tatsächlich funktioniert, ist sehr unwahrscheinlich.
EDIT: Was hat die Benzin-Diskussion eigentlich in diesem Thread verloren?
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i-Punkt Klammeraffe
Alter: 46 Beiträge: 512 Wohnort: Baden-Württemberg
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24.09.2010 11:06
von i-Punkt
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Da war ein Bewegungslegasteniker am Werk, der es irgendwie nicht geschafft hat, auf den "Nachfragen und Antworten"-Thrad zu clicken.
Als ich es merkte und Hilfe schrie, landete leider der Beitrag nach mir am richtigen Ort. Ich habe jetzt Feuer frei gegeben zum Löschen und hoffe, ihr seht mein Dankeschön für eure Antworten noch.
I.
P.S. Obwohl mit etwas gutem Willen passt doch "Interessant oder purer Unsinn" auch...
_________________ Schreiben ist einfach, man setzt sich nur hin, starrt auf ein weißes Blatt Papier, bis sich Blutstropfen auf der Stirn bilden. |
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schreibsucht Eselsohr
S Alter: 45 Beiträge: 295 Wohnort: Regensburg
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S 24.09.2010 11:44
von schreibsucht
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tobias1988 hat Folgendes geschrieben: |
Es stellt sich natürlich die Frage, ab wann das Urheberrecht verletzt wird und wo die künstlerische Freiheit endet.
Um das mal an einem Beispiel von Thomas Manns "Tod in Venedig" zu konkretisieren: Diejenigen unter Euch denen das Werk bekannt ist, wissen sicherlich um die Bedeutung der Person Tadzio. Nehmen wir mal an ich nehme Bezug zu Manns Werk. Wäre es etwa zulässig, wenn die Protagonistin einem Jungen namens Tadzio (wohlmöglich noch in Venedig) begegenen würde (entsprechend mit der Absicht Bezug zu Thomas Mann zu nehmen) ?
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Da kann ich Dir ein ganz aktuelles Beispiel nennen. Nora Bossong lässt in ihrem 2009 erschienenen Roman "Webers Protokoll" kurz eine 'Julika Stiller-Tschudy' auftreten, bzw., wenn ich mich nicht irre, liest der Protagonist etwas über sie und ihren Mann in der Zeitung. Und weil ich's die Woche erst gelesen habe: Eckhard Henscheid hat in "Die Vollidioten" nicht nur so ziemlich das komplette Personal seiner Frankfurter Zeit verwurstet (inklusive z.B. F.K. Waechter und Wolf Wondratschek), sondern neben diversen gemeinfreien Texten auch Zitate von Adorno, der zur Entstehungszeit des Romans gerade mal drei Jahre tot war.
Langer Rede, kurzer Sinn: Nimmst Du ausschließlich Texte, deren Verfasser seit mindestens 70 Jahren tot ist, kannst Du damit machen, was Dir beliebt. Die sind gemeinfrei. Willst Du Dich auf Jüngeres beziehen, sind Anspielungen und Kurzauftritte (sh. N. Bossong) unproblematisch, Zitate müssen gekennzeichnet werden. Du kannst natürlich auch "hegemännern" und hoffen, dass zumindest ein Skandälchen mit entsprechend verkaufsfördernder Wirkung draus wird.
Gruß
schreibsucht
_________________ "Erst das Buch, dann die Bauchlandung."
Einar Schleef |
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pna Grauzonenjunkie
Alter: 59 Beiträge: 1603 Wohnort: Wien, Ottakring
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24.09.2010 12:14
von pna
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Einen von Dir entwickelten Protagonisten auf literarische Figuren treffen zu lassen (Tadzio als Todesbote oder Symbol des Todes oder Todessehnsucht?), muss im literarischen Sinne möglich sein und wird auch oft gehandhabt. So treffen Ray Bradbury´s Raumfahrer auf einem dunklen Planeten auf die literarischen Figuren von Edgar Allen Poe, Mary Shelley, Bram Stocker und andere ...
Ich glaube auch, dass Carlos Ruiz Zafón in seinen Werken ganz gerne Verweise, Verbeugungen und Einbindungen von literarischen Figuren, Erzählebenen und Vorfällen einbaut - und zwar mit durchschlagendem Erfolg.
Schreib die Geschichte einfach so, wie Du sie moralisch vor Dir selbst vertreten kannst, und so wahrhaftig wie nur möglich. Kopier keine fremden Texte rein, wenn Du kein OK vom Urheber hast (Ich kann ein Lied davon singen wie mühsam es ist, madige vier Zeilen aus einem Lied von Xavier Naidoo in einem Roman unterzubringen) - dann wird´s schon klappen
lg/Peter
_________________
Mensch sein heißt, an dem Ort zu stehen, wo ein neugieriger Affe einem stürzenden Engel begegnet.
(Terry Pratchett) |
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schreibsucht Eselsohr
S Alter: 45 Beiträge: 295 Wohnort: Regensburg
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Circum Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 814
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25.09.2010 13:08
von Circum
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Müsste es nicht eher "Lange Rede, kurzer Sinn" heißen?
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