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Meine Hände frieren


 
 
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Stimmgabel
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Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag14.09.2010 02:05
Meine Hände frieren
von Stimmgabel
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Hallo Ihr Kenner und Könner,

möchte heute mal mein erstes Gedicht in diesem Forum einstellen - denke mir mal,
dass es in dieser Kategorie Talentschmiede sicherlich einen richtigen Platz hat ° -),
zumal ich doch eine Neigung zum Expressionistischen habe - manchmal ein Zuviel...

Denn mal tau....


Meine Hände frieren


Blitze schnitten in das zarte Blau
Gestern voller Morgenträume
heute kein zurück / Leinwand der Erinnerung
Dachte mich auf Altpapier

Pinselstrich zum Regenbogen / tanzte
meiner Hände-Sturm
vogelleicht den Wind bestieg
Lachte mich auf Farbparkett

Eines Augenblicks zum andren
blähte sich Gewitter Surreal
Feuerscheren ritzten Schlitze
fühlte Krücken / Seelenfrieren wie auf Dali-Stelzen

Dachte:
Zeit gerissen
Schmeckte Leere in das Wut-Dessert

Plötzlich frieren Pinsel, Farben

--



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Gabel im Mund / nicht so hastig...
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag14.09.2010 07:56

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Hi Gabel,

dein Text gefällt mir gut! Man hat den Eindruck, beim Entstehen eines Bildes (Stimmungsbildes) mit dabei zu sein. Den Übergang von den frierenden Händen zum Blau finde ich etwas unglücklich, weil man als Leser sofort einen Zusammenhang herstellt. Den Ausdruck "Eines Augenblicks zum andren" halte ich ein bisschen für überpoetisiert. Schöne Details hat das Gedicht, wie die Dali-Stelzen.

BN
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Gast







Beitrag14.09.2010 08:53

von Gast
Antworten mit Zitat

Guten Tag,

wollte ein paar Dinge schreiben, hab' alles wieder gelöscht,
traue meinem ersten Gefühl nicht...

Vielleicht nur soviel: werde deine zitternden Hände weiterverfolgen,

Morgengruss,

Lorraine
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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag14.09.2010 11:36

von Angst
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Hi Stimmgabel,

Dieses Gedicht ist richtig gut! Ich bin nur bei zwei Stellen etwas skeptisch.

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
Pinselstrich zum Regenbogen / tanzte
meiner Hände-Sturm

Möglich, dass du das mit Absicht gemacht hast. Ich weise trotzdem darauf hin: "meiner Hände-Sturm" hört sich grammatikalisch falsch an. Wenn, dann müsste der Bindestrich zwischen "Hände" und "Sturm" weg.

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
blähte sich Gewitter Surreal

Bin nicht sicher, ob dieses "Surreal" da wirklich stehen sollte. Das ist eher ein erklärendes Wort, weniger ein expressives. Ach ja, wenn du's genau haben willst, dann schreib lieber "Dalí" statt "Dali".


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»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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Stimmgabel
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Beitrag14.09.2010 17:56

von Stimmgabel
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Hi BlueNote,

Ja – dieses Kämpfen um ein Bild, die Intuition laufen lassen, und dann auch diese passierenden Cuts, als ginge es plötzlich nicht mehr weiter / als hätte der Grund seine Kraft verloren / als gäbe es hierzu nur noch eine Leere.
Dieses Phänomen ist ja nicht nur in der Malerei anzutreffen.

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Den Übergang von den frierenden Händen zum Blau finde ich etwas unglücklich, weil man als Leser sofort einen Zusammenhang herstellt.
Dieses „Blau“ ist schon uneindeutig, und auch "üblich" / ich weiß ! – Da ich diesen gesamten Inhalt nicht nur aufs Malen(irgendwas kreieren...), sondern ebenso auch auf einen Beziehungscut bedeutet sehen kann – und da fiel mir als Bild dieses „Blau“ ein,
womit ich ebenso nicht unbedingt glücklich bin.
Hättest Du hierzu einen Vorschlag – bitte gerne mir sagen Smile

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Den Ausdruck "Eines Augenblicks zum andren" halte ich ein bisschen für überpoetisiert.
Hhm – ein plötzliches Erkennen, es passiert – und der Grund ist nur dieses unbestimmte Gefühl in seiner ganzen Kraft / wollte hier mit dieser Form dieses fast Surreale in eine irgendwie getragene Ausdrucksweise bringen. Gefällt mir eigentlich „so“ schon / als sprachlicher Kontrast.

BlueNote,
ein Danke für Dein Reinschauen und Detaillieren / und echt freu über Dein Gefallen zu meinen Gedichts-Zeilen,
und ein Tschüss, Stimmgabel

--


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Stimmgabel
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Beitrag14.09.2010 17:59

von Stimmgabel
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Hallo Lorraine,

na, vielleicht guckst Du ja doch noch mal rein  Wink / würde mich freuen – auf Deine sich trauenden Gedanken

Auch Dir ein Tschüss, Stimmgabel

--


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Stimmgabel
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Beitrag14.09.2010 18:06

von Stimmgabel
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Hi Scheinheilige,

Scheinheilige hat Folgendes geschrieben:
Ich bin nur bei zwei Stellen etwas skeptisch.
Möglich, dass du das mit Absicht gemacht hast. Ich weise trotzdem darauf hin: "meiner Hände-Sturm" hört sich grammatikalisch falsch an. Wenn, dann müsste der Bindestrich zwischen "Hände" und "Sturm" weg.

Bin nicht sicher, ob dieses "Surreal" da wirklich stehen sollte. Das ist eher ein erklärendes Wort, weniger ein expressives. Ach ja, wenn du's genau haben willst, dann schreib lieber "Dalí" statt "Dali".

Richtig von Dir erkannt ! Zu dieser Formulierung :
"meiner Hände-Sturm" habe ich echt länger nachgedacht – und ja, da ist ein formaler Konflickt da Smile
Doch wie auflösen ? / Zum einen sollte es der Genitiv sein : „meiner Hände Sturm“,
und zum anderen die differenzierte Konjunktion „Hände-Sturm“ mit Bindestrich – also mal so, wie im Orig, umgesetzt.....

Was meinst Du zu meiner inhaltlich/formalen Notlösung als Kompromiss – doch ändern ?

Und dieses „Surreal“ hinter Gewitter ist für mich insofern wichtig, da hier die Empfindung des LI – eben, als surreal – da sein soll / und nur Gewitter alleine, wäre mir zu allgemein...,
ja in der Steigerung auch als „Gewitter Surreal“ / so meine Absicht...

Hi, hi – und zu : Ach ja, wenn du's genau haben willst, dann schreib lieber "Dalí" statt "Dali".
Diese Nuance ist mir ehrlich bisher, schlampiger Weise, nie ins Auge gekommen. Muss nun hierzu echt mal nachdenken, wie ich’s hier nun will  Wink

Scheinheilige, ich danke Dir für Deine kritischen Anmerkungen,
und ein Tschüss, Stimmgabel
und habe mich echt über Deine positive Resonanz gefreut

--


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Angst
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Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag14.09.2010 22:45

von Angst
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Hi du,

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
Was meinst Du zu meiner inhaltlich/formalen Notlösung als Kompromiss – doch ändern ?

Hmm. Ich verstehe noch nicht ganz, warum der Bindestrich nötig ist. Durch ihn werden aus zwei Nomen halt eben eines. Aber einen Mehrwert dahinter sehe ich (noch) nicht.


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Stimmgabel
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Beitrag15.09.2010 20:09

von Stimmgabel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Scheinheilige,

Scheinheilige hat Folgendes geschrieben:
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
Was meinst Du zu meiner inhaltlich/formalen Notlösung als Kompromiss – doch ändern ?

Hmm. Ich verstehe noch nicht ganz, warum der Bindestrich nötig ist.
Durch ihn werden aus zwei Nomen halt eben eines.
Aber einen Mehrwert dahinter sehe ich (noch) nicht.

OK, nun ran den Speck Smile))
und mich nun in die theoretische Enge enge(l)n.......

Ausgangspunkt S2 /Z1-Z2 :

Pinselstrich zum Regenbogen / tanzte
meiner Hände-Sturm   __/ zu „meiner Hände-Sturm“

Mögliche Varianten :

"meiner Hände Sturm" / genetivisch /der Sturm meiner Hände / klar ginge theoretisch,
nur – meine ich hier auch den Sturm meiner Hände apriori ?,
oder primär
mehr doch u.a. : Pinselstrich ließ meine Hände tanzen wie im/ein Sturm,
oder,
der Pinselstrich war zu meinen (tanzenden) Händen, zu einem (tanzenden) Sturm geworden
(oder auch : "ließ tanzen" / auch umgekehrt: meine Hände ließen den Pinselstrich tanzen..., usw..)
=> also mehr doch :
war zu einem (Händesturm), mehr doch ? zu einem „Hände-Sturm“,
 in Form einer einzel-betonenden Konjunktion...

Alles zusammen, so meine (möglich falsche) Annahme ? / und genetivisch :
Pinselstrich zum Regenbogen / tanzte
meiner Hände-Sturm

Scheinheilige,
mal so mein Gedankenversuch zu diesem Genetiv meiner Konjunktion „Hände-Sturm“ smile,
und ein Tschüss, Stimmgabel

--


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MosesBob
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Administrator
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Beiträge: 18339

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Beitrag26.01.2019 11:44

von MosesBob
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Guten Morgen zusammen,

gestern Abend hat mich die traurige Nachricht erreicht, dass Frank, alias Stimmgabel, verstorben ist. Ich habe überlegt, wo der richtige Platz ist, euch darüber zu informieren, und bin zu dem Entschluss gekommen: Hier, unter seinem ersten Beitrag im dsfo. Unter diesen tragischen Umständen verursacht der Titel seines Gedichts Gänsehaut.

Über Franks Privatleben wusste ich bis gestern nichts. Wenn wir PNs ausgetauscht haben, beschränkten sie sich auf den Umgang im Forum, die Netiquette, das Verhalten, das Auftreten. Für mich war Stimmgabel eine Kunstfigur, die schwierig zu moderieren war. Wir sind aneinandergerasselt und haben uns gezofft. Mehr als einmal standen wir kurz davor, ihn des Forums zu verweisen. 2017 hatten wir ihn für zwei Monate gesperrt. Wahrscheinlich ist er für das eine oder andere graue Haar auf meinem Kopf verantwortlich. Auf der anderen Seite habe ich Stimmgabel als charismatische Erscheinung mit einer ganz eigenen Interpretation der Literatur (und vielleicht auch der Welt) wahrgenommen. Dieser bunte Flugsaurier wird mir im Forum fehlen. Gute Reise, Frank, und vergangener Kollisionen zum Trotz: Schön, dass du da warst.

Martin


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Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
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Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
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Literättin
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Beitrag26.01.2019 12:51

von Literättin
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Verdammt.

Ich kann hier gerade nur sprachlos unterschreiben.


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when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
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BlueNote
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Beitrag26.01.2019 12:54

von BlueNote
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Er war ein eigenwilliger Kauz und das war gut so!
Diese Nachricht ist erschütternd! Es ist, als hätte man einen guten Bekannten verloren.
Bunte Flugsaurier sind selten! Behalten wir ihn in guter Erinnerung! Als Hecht im Karpfenteich, als Wahrer der Kunst, als künstlerischen Kontrapunkt.
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gold
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Beitrag26.01.2019 13:34

von gold
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Er fehlt mir jetzt schon. Ich schätze ihn sehr. Für mich war er ein besonders beeindruckender literarischer Zeitgenosse, dessen Texte ich nicht missen möchte. Ich sah ihn manches Mal zusammen mit Aranka, die mir in angenehmer Weise einen Zugang zu seinen Texten verschaffte.

Es ist sehr schade, dass ich ihn nie persönlich kennenlernen konnte.

Seine Neologismen habe ich in meinen Wortschatz aufgenommen.

Mögest du mitkriegen, wie wichtig du mir warst, Frank.


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es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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Merlinor
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Beitrag26.01.2019 14:33

von Merlinor
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Hallo Freunde

Das ist eine bestürzende Nachricht!

In meinen Augen war Stimmgabel ein wirklich großer Dichter.
Eigentlich bin ich ja mehr der Prosa zugetan, aber Franks Art zu dichten finde ich ebenso wunderbar wie eigenwillig.
Ihm gelang es daher wie wenig anderen, mein eher bescheidenes Interesse für Lyrik immer wieder anzufachen, denn er zeigte mir auf ganz unnachahmliche Art und Weise, was in der Lyrik alles an Neuem möglich ist, und dass Lyrik einfach unfassbar viel Spaß machen kann. Dieser ganz eigene Umgang mit Sprachformen und Begriffen hat mich oft tief berührt und begeistert. Danke dafür!

Es stimmt mich deshalb sehr traurig zu lesen, dass dieser eigenwillige Geit nun nicht mehr unter uns weilt.

Ja, er war ein knurriger Zeitgenosse, aber ich selbst kam gut mit ihm aus. Ich empfand ihn als guten Bekannten und hatte immer das Gefühl, dass da ein gewisses "etwas" war, das uns darüber hinaus verband.
Gerne hätte ich ihn persönlich kennengelernt, hätte gerne mehr von ihm gewusst, hätte sehen wollen, was hinter der "Forumsfassade" für ein Mensch steckte - ein Mensch, der eine solche Dichtung schreiben konnte.

Ich werde ihn sehr vermissen ...

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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nebenfluss
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Beitrag26.01.2019 15:10

von nebenfluss
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Das finde ich sautraurig, gerade wo es so unerwartet kommt.
Die Kunstfigur stirbt mit ihm.
Ein gewaltiger Verlust fürs dsfo - und ich denke, auch für die Literatur (ungeachtet meines mangelnden Durchblicks bei seinen meisten Texten).

Rest in Peace.


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Pütchen
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Beitrag26.01.2019 15:51

von Pütchen
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Mich hat es auch aus heiterem Himmel getroffen und betroffen gemacht.
Er war definitiv jemand, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Mit den Texten hatte ich meine Schwierigkeiten und meist mit ihm zu tun, wenn es Beschwerden über ihn gab.
Und dennoch hat er einfach hierher gehört. Zu uns.

Alles Gute auf deinem Weg, Frank, wohin dein Geist auch immer gerade reisen magst. Mögest du Frieden finden.


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Bananenfischin
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Silberne Harfe



Beitrag26.01.2019 16:36

von Bananenfischin
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Oh ja, das kam unerwartet und es macht betroffen.
MosesBob hat Folgendes geschrieben:
Gute Reise, Frank, und vergangener Kollisionen zum Trotz: Schön, dass du da warst.
Das mag ich unterschreiben.

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Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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purpur
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Beiträge: 964



Beitrag26.01.2019 16:54

von purpur
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Crying or Very sad
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 Kommt noch was?


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TagfürTag
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sammeln
nolimetangere
© auf alle Werke
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Longo
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L

Alter: 34
Beiträge: 890



L
Beitrag26.01.2019 18:27

von Longo
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Ruhe in Frieden! Wir hatten auch mal unsere Diskussionen, aber trotzdem kommt das jetzt plötzlich, gerade weil seine Lyrik so jung und frisch geklungen hat.

MFG Longo
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Perry
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P

Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag26.01.2019 19:47
Hallo Frank,
von Perry
Antworten mit Zitat

so habe ich immer meine Komms zu seinen Texten begonnen.
Seine besondere Art der Verwortung hat mich immer angesprochen und gereizt und wir sind viele Interpretationswege zusammen gegangen. Mein Trost ist, er hat seinen ganzen eigenen Abdruck in der Schreibwelt hinterlassen und wir sehen uns im alle im lyrischen Jenseits wieder.
Mach's gut Frank.
Perry
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1129
Wohnort: berlin


D
Beitrag26.01.2019 20:56

von d.frank
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Krass..der zweite Abgang, den ich in meiner Zeit hier erlebe.
Es fühlt sich seltsam an, wenn von jemandem, den man noch nie gesehen hat, Abschied genommen wird und das darüber hinaus geht, dass jemand dem Forum einfach nur den Rücken kehrt. Es lässt mich über vieles nachsinnen und zwingt mich, hier ebenfalls mein Beileid auszudrücken.


_________________
Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer
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Heidi
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1425
Wohnort: Hamburg
Der goldene Durchblick


Beitrag26.01.2019 21:21

von Heidi
Antworten mit Zitat

Verdammte Scheiße, Frank.
Ich bin traurig. Und auch sprachlos, oder nein, ich war zunächst sprachlos und konnte nicht fassen, was ich hier gelesen habe. Es gibt vieles, was ich dir sagen möchte, aber ich weiß doch, dass du das hier nicht mehr lesen kannst und dann frag ich mich, warum schreibe ich das eigentlich auf? Für mich vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass du in den letzten anderthalb Jahren unglaublich viel für mich getan hast. Solche Sachen, die mein Schreiben bis zu meinem Ableben beeinflussen werden, schon getan haben und gerade tun. Und wieder laufen da Tränen und, nein, ich schäme mich jetzt nicht, nein, ich schreibe einfach auf.

Du bist sofort aufgefallen, als ich zum ersten Mal die DSFo-Tür betreten habe, es lag an deinem Stil, den du bis in in Kommentare hinein verfolgt hast und zunächst konnte ich nichts damit anfangen, etwas sträubte sich in mir, ich wollte mich irgendwie nicht auf deine Worte einlassen, so wie bei manchen Bildern im Museum, ich schaue sie an, irgendetwas ist da, etwas, das vielleicht auch ein wenig provoziert, weil es anders ist und erst, wenn ich Abstand nehme von meinen Gefühlen (was mir verdammt schwer fällt), erst dann erkenne ich das Wundervolle dahinter. Genauso ging es mir mit deinen Texten und sicherlich habe ich dir anfangs bei Wettbewerbskommentaren unrecht getan.

Irgendwann konnte ich mich dann besser auf deine spezielle Ausdrucksweise einlassen, fasziniert war ich ja immer davon gewesen, aber ich wusste einfach nicht, wie der Code zu knacken ist (gänzlich weiß ich das bis heute nicht). Ich hab Zugang gefunden zu deinen Texten und bin dadurch auch sehr stark mir selbst begegnet. Eine wundervolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Ich bin dankbar für jeden einzelnen Kommentar, den du unter meine Texte geschrieben hast, du bist teils hart damit umgegangen und dann wieder unglaublich feinfühlig. Gerade die Begegnungen, die wir im Forums-Komposthaufen und in anuphtis Lyrik-Trash-ohne Titel-Thread hatten, waren und sind von großer Bedeutung für mich. Ich hab mich verstanden gefühlt. Sehr oft. Vermutlich hätte ich mich nie getraut, auch nur ein einziges Gedicht ins Werkeboard zu stellen, wenn du mich nicht vorweg im 'Kompost' und 'ohne Titel' unterstützt hättest.

Es ist dieser Text hier: Fünf Minuten nach midnight noon
der mich bis heute am meisten ermutigt und ich werde ihn wieder lesen, wenn mich der Mut verlässt. Und für heute wünsche ich mir, dass diese Worte irgendwie feinstofflich zu dir vordringen, oder die Empfindungen, die damit verbunden sind.

Ich danke dir, Frank. Du lebst durch dein Werk. Es ist ein großer Schatz für die Welt, dass es hier in Teilen öffentlich zugänglich ist.

Ich wünsche dir eine gute Reise.

-

Über offenen Sternenhaufen

Glut in deiner Hand
erkenn ich selbst
bei Nacht
weiß ich dich
im Fluss

fern vorhanden


-

Tschüss Heidi
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