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Fishing for Love


 
 
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goldshadow
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Alter: 46
Beiträge: 5
Wohnort: Niedersachsen


G
Beitrag07.09.2010 19:53
Fishing for Love
von goldshadow
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

hier nun also mein Erstlingswerk. Es hat insgesamt über 47.000 Wörter und wird somit in Häppchen serviert.

Über konstruktive Kritik in allen Belangen würde ich mich sehr freuen.

MFG
Nadja alias Goldshadow



Prolog

Das Klappern der Tastaturen war in der ganzen Redaktion zu hören, und wenn Sidney heute Morgen nicht mit absolut höllischen Kopfschmerzen aufgestanden wäre, hätten sie die Geräusche gar nicht gestört. So jedoch war jeder Anschlag wie ein Pfeil, der sich in ihre Schläfen bohrte.

„Mensch siehst du fertig aus, Sid! War wohl gestern mal wieder eine lange Nacht, was?“, rief ihr Kevin, der stellvertretende Chefredakteur zu und sah die junge Schwarzhaarige mit einem leicht gehässigen Grinsen an.
„Nein, ich war gar nicht feiern. Ich habe einfach nur schlecht geschlafen und einen Kopf, als wäre eine Lok durchgefahren.“ bekam er zur Antwort, bevor dieser in seinen Schreibtisch griff und eine kleine Ampulle mit Tabletten hochhielt.
„Na dann, willst du ein Aspirin? Es wird heute sicher wieder ein anstrengender Tag und der Boss hat außerdem noch einen neuen Spezialauftrag für dich.“

Sidney lächelte ihren Kollegen dankbar an, aber schüttelte dennoch Kopf. „Danke Kevin, aber ich habe zu Hause schon zwei genommen. Was ist das für ein Job, den Kate da für mich hat?“
Trotz der Kopfschmerzen war das Interesse der 25 Jahre alten Frau sofort geweckt. Vielleicht würde sie nun endlich auch mal die Chance erhalten, einen wirklich interessanten Artikel zu schreiben. Bisher hatte sie nach ihrem Studium immer nur die ungeliebten Aufträge übernehmen müssen, Tanzaufführungen, Schulsportveranstaltungen und ähnliches, hier in San Francisco.
„Keine Ahnung um was es genau geht. Ich weiß nur, dass du wohl für die Recherche einige Zeit unterwegs sein wirst. Aber warte es doch einfach ab. Kate kommt bestimmt in 10 Minuten und dann wirst du ja hören, was sie für dich plant.“

Sidney nickte und ging erst einmal zu ihrem Schreibtisch, um den Rechner hochzufahren und sich im Anschluss eine Tasse Kaffee aus dem Vollautomaten zu holen, der in der Redaktionsküche stand.
„Hey Sid!“ Lilly, eine Kollegin und Freundin umarmte sie kurz von hinten.
„Kevin hat gesagt, ich soll mal nach dir sehen.“
Irritiert drehte sich Sidney um und sah Lilly fragend an. „Weil ich Kopfschmerzen hab?“, fragte sie und ihre Freundin lachte leise.
„Kennst doch Kevin. Der ist so furchtbar um dich besorgt. Bist halt sein kleiner – Augenstern - !“
Sidney seufzte laut auf. Es war allgemein bekannt, dass der inzwischen schon weit über 40 jährige Kevin, ein Auge auf sie geworfen hatte seit sie nach dem Studium hier zu arbeiten begonnen hatte. Dass dieses nicht auf Gegenseitigkeit beruhte, verdrängte er immer mal wieder von Zeit zu Zeit und versuchte dann mit Tricks und liebevollen Gesten, doch ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.
„Super, als ob ich das sein möchte. Wie oft hab ich ihm schon gesagt, dass er fast mein Vater sein könnte? Ich stehe einfach nicht auf ihn, verdammt!“, brummte sie und Lilly konnte ihre dunkelbraunen Augen lebhaft blitzen sehen.

„Sidney, bitte in mein Büro!“, erklang da plötzlich von draußen die strenge Stimme der Chefin und bevor Lilly auch nur etwas erwidern konnte, schnappte sich ihre beste Freundin die gerade frisch aufgebrühte Tasse Kaffee und lief an ihr vorbei.

xxx

„Setz dich bitte.“ Kate, die sich in ihren großen Ledersessel hatte fallen lassen, deutete auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch.
„Was gibt’s denn?“ Sidney sah die schon ergraute Chefredakteurin neugierig an und erntete nur ein verschmitztes Lächeln.
„Eine große Aufgabe für dich, Sidney. Die erste wirkliche Bewährungsprobe. Du hast mir und den anderen so oft in den Ohren gelegen, dass du mal was richtig Großes machen willst. Nun, jetzt hast du die Chance.“

Eine kurze Pause entstand, in der die junge Frau nervös an ihren Fingernägeln herumpulte. Eine Angewohnheit, die sie schon seit Kindertagen hatte und sie nie wieder losgeworden war. Sie hasste sich selbst dafür, denn ihre Fingernägel sahen immer hässlich aus, gerade im Vergleich zu denen, die sie sich auch noch durch Maniküre schön machen ließen, doch was sie auch versucht hatte, sie konnte es sich nicht abgewöhnen.

„Wirst du leicht seekrank?“, riss Kate sie nun aus den Gedanken.
Sofort schüttelte Sidney den Kopf. „Nein gar nicht. Mein Opa hatte früher ein Boot mit dem wir gesegelt sind, als ich noch klein war. Ich denke ich bin seefest, wieso?“
Kate nickte zufrieden. Das ist sehr gut, denn du wirst für deine Recherche viel Zeit auf dem Wasser verbringen müssen.“
Die Augenbrauen der Dunkelhaarigen hoben sich. Schiff fahren? Das hieß doch nicht etwa auf einem dieser langweiligen Kreuzfahrtschiffe Recherchen über abgehalfterte Stars machen. Sofort durchlief sie ein innerer Schauer und sie hoffte so sehr, dass sie mit ihrer Vermutung daneben lag, doch worum sollte es sich sonst handeln?

„Also, ich erkläre dir jetzt genau worum es geht und dann kannst du ja oder nein sagen. Ich jedenfalls würde dir in jedem Fall dazu raten, denn das ist die einmalige Chance, deinen Namen durch eine aufregende Reportage in Amerika bekannt zu machen.“

xxx

„Und, wie viele dicke Pullis hast du schon eingepackt?“ Lilly, die auf Sidneys weißer Ledercouch saß und ihr beim Packen zuschaute, deutete auf die riesige schwarze Reisetasche.
„So viele habe ich gar nicht im Schrank gehabt, Lilly. Hier ist das Klima ja eigentlich immer recht mild und da ich keine Wintersportlerin bin, war ich da nicht so wirklich ausgerüstet. Ich denke, dass ich dann vor Ort, oben in Alaska, Sachen kaufen werde. Richtig vernünftige Schutzkleidung, meine ich. Wenn ich mir vorstellen wie tief die Temperaturen im Oktober gehen können, friert es mich schon jetzt!“ Sidney schlotterte allein schon bei dem Gedanken an die bevorstehende Kälte und merkte, wie sich automatisch jedes Härchen an ihrem Körper zu einer Gänsehaut aufstellte.

„Ist schon genial das du diese Reportage jetzt machen darfst! Ich beneide dich echt, denn ich habe selbst schon oft Berichte über die Jungs im Fernsehen gesehen und du darfst das jetzt live erleben und auch noch drüber schreiben. Schon irre, oder? Da macht es sich mal wieder bezahlt, als Journalistin zu arbeiten.“
Sidney zuckte mit den Schultern. Sie hatte diesen Job ja eigentlich am Anfang nicht wirklich gewollt, aber inzwischen hatte sie sich durchaus mit dem Gedanken angefreundet.
„Na ja, wie man es nimmt. Ich habe da zwar auch schon mal Reportagen gesehen, aber so spannend fand ich das jetzt nicht gerade, den Männern beim Krabbenfangen zuzusehen. Da mag ich die Dinger lieber auf meinem Teller!“
Lilly lachte. „Wer weiß, vielleicht wird das ja an Bord eure Hauptverpflegung und das ganze zum Nulltarif. Aber sag mal, wie heißt das Schiff auf das du gehst?“ Lilly sah sie gespannt an und Sidney zog die Augenbrauen kraus.
„Warum? Ist doch vollkommen uninteressant. Fischen tun die alle und rau wird es auch. Ich denke da ist es egal auf welchem Kutter ich sein werde. Wenn ich an die Beringsee denke fällt mir nur Wind, hohe Wellen und furchtbare Kälte ein. Das Einzige was da wichtig sein wird ist, dass das Schiff stabil und gut gepflegt ist und so den Bedingungen da draußen stand hält. Alles andere ist egal, wirklich!“

Nun war es ihre beste Freundin, die einfach nicht glauben konnte wie Sidney mit dieser unglaublichen Seelenruhe an solch eine aufregende Recherche herangehen konnte.
„Aber, aber ich habe da ein paar Captains gesehen, die sind…“, wollte sie sagen, doch die Dunkelhaarige strich sich eine vorwitzige Locke hinters Ohr bevor sie ihr ein Time-Outzeichen zeigte.
„Ich bin froh, wenn ich vorher noch nicht viel weiß, denn dann gehe ich wenigstens ohne irgendwelche Vorurteile oder Erwartungen an die Sache ran. Von daher würde ich es gut finden, wenn wir jetzt das Thema wechseln könnten.“
Auch wenn Lilly liebend gern weiter darüber gesprochen hätte, so hatte sie doch Sidneys drohenden Blick gespürt. Sie kannte ihre beste Freundin bereits einige Jahre und wusste daher nur zu gut, dass mit der Dunkelhaarigen nicht gut Kirschen essen war wenn man sie erstmal richtig verärgert hatte, und so begann sie eine recht belanglose Unterhaltung über ihre Freitagabend Pläne.

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Tanja Küsters
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Alter: 52
Beiträge: 222
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Beitrag07.09.2010 20:56
Re: Fishing for Love
von Tanja Küsters
Antworten mit Zitat

Hallo Nadja!

Habe mich mal direkt in deinem Text festgelesen. Je nachdem, wie das hier verläuft, kannst du auch eine AG einrichten lassen. Schau mal im betreffenden Bereich nach und lies dir das alles mal durch. Vielleicht ist das ja was für dich, wenn du den ganzen Roman einstellen willst. (Wenn du ihn nämlich veröffentlichen möchtest, darfst du ihn auf keinen Fall komplett hier ins Forum stellen!)

goldshadow hat Folgendes geschrieben:

„Mensch siehst du fertig aus, Sid! War wohl gestern mal wieder eine lange Nacht, was?“, rief ihr Kevin, der stellvertretende Chefredakteur zu und sah die junge Schwarzhaarige mit einem leicht gehässigen Grinsen an.

Den markierten Begriff benutzt zu öfter, aber er macht die Person nicht dreidimensional. Die junge Schwarzhaarige kann jede sein, aber der Leser will nicht über x-beliebige lesen. Ich würde deine Protagonistin auf jeden Fall markanter und intensiver darstellen, ohne sie jedoch zu beschreiben. (Also nicht: braune Augen, schwarze, lange Haare, etc., sondern lebendiger, einfallsreicher...)


goldshadow hat Folgendes geschrieben:

Trotz der Kopfschmerzen war das Interesse der 25 Jahre alten Frau sofort geweckt.

Das liest sich etwas ungelenk und unschön. Mit 25 ist man ja noch sehr jung und dieses "alten Frau" liest sich nicht schön. Ich würde versuchen eine 25-jährige aus ihr zu machen oder etwas anderes zu finden, um den Leser das mitzuteilen.


goldshadow hat Folgendes geschrieben:

„Hey Sid!“ Lilly, eine Kollegin und Freundin umarmte sie kurz von hinten.

Auch das liest sich komisch. Vielleicht kannst du diesen Satz auch lebendiger machen, vielleicht so oder so ähnlich: "Hey Sid!", Ihre Kollegin Lilly hatte sich von hinten herangeschlichen und überraschte sie mit einer Umarmung. (nur ein Beispiel von vielen.)


goldshadow hat Folgendes geschrieben:

Sie hasste sich selbst dafür, denn ihre Fingernägel sahen immer hässlich aus, gerade im Vergleich zu denen, die sie sich auch noch durch Maniküre schön machen ließen, doch was sie auch versucht hatte, sie konnte es sich nicht abgewöhnen.

Oha. Ein Bandwurmsatz. Den solltest du definitiv kürzen!


goldshadow hat Folgendes geschrieben:

„Wirst du leicht seekrank?“, riss Kate sie nun aus den Gedanken.

Das "nun" kannst du streichen und der Satz behält seine Bedeutung.


goldshadow hat Folgendes geschrieben:

Die Augenbrauen der Dunkelhaarigen hoben sich. Schiff fahren?

Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber heißt es nicht: Schifffahren? Muss ich mal im Duden gucken.


goldshadow hat Folgendes geschrieben:

Wenn ich mir vorstellen wie tief die Temperaturen im Oktober gehen können, friert es mich schon jetzt!“ Sidney schlotterte allein schon bei dem Gedanken an die bevorstehende Kälte und merkte, wie sich automatisch jedes Härchen an ihrem Körper zu einer Gänsehaut aufstellte.

Das ist doppelt gemoppelt.
(Das n ist zuviel bei vorstellen)


goldshadow hat Folgendes geschrieben:

„Aber, aber ich habe da ein paar Captains gesehen, die sind…“, wollte sie sagen, doch die Dunkelhaarige strich sich eine vorwitzige Locke hinters Ohr bevor sie ihr ein Time-Outzeichen zeigte.



goldshadow hat Folgendes geschrieben:

„Ich bin froh, wenn ich vorher noch nicht viel weiß, denn dann gehe ich wenigstens ohne irgendwelche Vorurteile oder Erwartungen an die Sache ran.

Wenn du das Wort "irgendwelche" streichst, ergibt der Satz den selben Sinn, ist also überflüssig.


goldshadow hat Folgendes geschrieben:

Sie kannte ihre beste Freundin bereits einige Jahre und wusste daher nur zu gut, dass mit der Dunkelhaarigen nicht gut Kirschen essen war wenn man sie erstmal richtig verärgert hatte, und so begann sie eine recht belanglose Unterhaltung über ihre Freitagabend Pläne.

Das ist wieder so ein Mammutsatz! Und ich bin mir wieder nicht sicher, aber ich glaube, Freitagabendpläne schreibt man zusammen?

Ansonsten wirkt der Text etwas künstlich auf mich, weil mich Sid z. B. gar nicht interessiert, was definitiv daran liegt, dass sie nicht besser in Szene gesetzt ist. Ich kann mir Sid nicht vorstellen. Eigentlich niemanden von dort, was jetzt nicht heißen soll, dass du allen ein Aussehen andichten musst, wie eine Detailbeschreibung bei der Polizei.  Wink  Ich sage dir nur mein Empfinden als Leserin.

Wenn du so in den Roman einsteigst, würde ich nach dem Lesen der ersten Seite nicht weiterlesen wollen.

Ich hoffe ich konnte dir viele Anregungen geben und dir schonmal die Sicht einer potentiellen Leserin vermitteln, wobei natürlich nur du selbst entscheidest, was du verändern möchtest. Wenn du unsicher bist an manchen Stellen, warte ab, was andere schreiben und schaue, ob es zu diesen Punkten vermehrt die Meinung gibt, das macht es leichter.

Liebe Grüße von Tanja


_________________
Wenn ich schreibe, beflügele ich meine Seele.
Wenn ich redigiere, lege ich sie an die Leine.
Wenn ich lektoriere, stutze ich ihre Flügel.
Wenn ich veröffentliche, gebe ich sie frei
und sie wird trotzdem bei mir bleiben.
©Tanja Küsters
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goldshadow
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Alter: 46
Beiträge: 5
Wohnort: Niedersachsen


G
Beitrag08.09.2010 08:24
komplett veränderter Beginn
von goldshadow
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Hallo,

erstmal lieben Dank an Tanja für Deine wertvollen Tipps.

Ich habe jetzt ein wenig über Nacht gegrübelt und habe den Text einmal verändert.

Ich würde mich über Kritik sehr freuen, denn ich habe schon am ersten Tag gestern hier unheimlich viel lernen können... Danke dafür!

So, also hier dann noch einmal ein neuer Anfang zu Fishing for Love

[Edit] Es existiert auch eine Überarbeitete Fassung


Der Wecker klingelte lautstark und Sidney´s Hand wanderte im Halbdunkeln auf ihren Nachttisch um dem störenden Geräusch den Garaus zu machen.
„Furchtbar früh!“ , murmelte sie und schlug die Decke in Zeitlupe zurück. Ihr Kopf dröhnte, und das obwohl sie am letzten Abend ausnahmsweise mal früh im Bett gewesen war.
„Wo sind meine Aspirin?“ Sidney zog ihre Nachttischschublade auf und suchte im Chaos der durcheinander liegenden Bücher, Taschentuchpäckchen und Stiften nach der kleinen Glasampulle, in denen sich die rettenden Pillen befanden.
Nach schier unendlich wirkenden Sekunden lagen die Tabletten in ihrer Hand und mit einem großen Schluck aus ihrer Wasserflasche spülte sie diese hinunter.
„Schon besser.“, murmelte sie erneut und schleppte sich dann in ihr Bad, in das bereits das erste Sonnenlicht des Tages fiel.

Nach einer heißen Dusche und ein bisschen Körperpflege stand Sidney vor dem Spiegel  und betrachtete ihr Gesicht. Welches Make Up würde wohl heute gegen die Augenränder helfen, die sich unter ihren sonst so leuchtenden graublauen Augen manifestiert hatten?
Ihr Blick wanderte zwischen den verschiedenen Tuben hin und her und während sie noch überlegte fiel ihr auf, dass auch ihre Haare möglicherweise eine Veränderung notwendig hätten. Seit Jahrzehnten trug sie ihre schwarzen Locken bis zum Rücken. Ob ihr wohl eine Kurzhaarfrisur stehen würde?
„Ich bin heute einfach zu langsam!“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild und das erste Lächeln des Tages war auf ihrem Gesicht zu erkennen.
Sidney verharrte einen Moment,  verzog das Gesicht zu einer Grimasse, bevor sie die Grübchen an ihren Wangen nachfuhr, von denen ihr Exfreund immer so geschwärmt hatte.
Die junge Frau schüttelte den Kopf. Wenn sie jetzt schon solchen Grübchen hätte und das mit Mitte Zwanzig. Wie runzelig würde sie wohl mit 50 aussehen?
Den Gedanken konnte sie jedoch nicht zu Ende führen, denn ihr Handy klingelte lautstark und ihr war klar, dass ihre beste Freundin Lilly einmal mehr sicher gehen wollte, dass sie pünktlich in der Redaktion erscheinen würde.
XXX

Als Sidney nach gut einer Stunde nun endlich betrat, fielen ihr sofort die Geräusche der klickernden Tastaturen auf. Etwas, was sie sonst nie störte, aber scheinbar hatte die Aspirin bis jetzt ihre Wirkung verfehlt.
„Da bist du ja endlich!“ Lilly empfing sie mit einem Kopfschütteln und deutete auf die Uhr. „Bist ja gerade noch einmal pünktlich gekommen. Ich glaube die Chefin hätte dir den Kopf abgerissen, wenn du schon wieder zu spät gekommen wärst!“ Die Augen der Blonden zeigten ein belustigtes Glitzern und Sidney schüttelte nur den Kopf. „Wir sind hier in einer Redaktion, Überstunden machen dürfen wir, aber wenn es morgens mal fünf Minuten über der Zeit sein sollte, gibt es Stress.“
Genervt ließ sie sich auf ihren Schreibtischstuhl fallen und erntete ein Grinsen von ihrem Gegenüber Kevin. „Na, nicht viel geschlafen Prinzessin, was? Warst du wieder mal auf Männerjagd? Brauchst du doch gar nicht zu gehen, ich würde dir jederzeit gern zur Verfügung stehen.“
Sidney merkte, wie leichte Wut in ihr hoch kochte. Sie hatte Kevin noch nie wirklich leiden können mit seinen schleimigen, am Kopf festgeklebten Haaren und der ewigen Baggerei an ihr.
„Kevin, ich weiß ja nicht welchen Saft mit einer Dosis Selbstbewusstsein du heute zu dir genommen hast, aber du bist mir einfach zu alt und zu hässlich. Klar?“
Lilly, die hinter ihr stand verbarg ihr Lachen hinter der vorgehaltenen Hand und Kevin, der kecke Sprüche von Sidney eigentlich gewohnt war, erblasste.
„Du findest mich…“, wollte er ausführen, doch sie kam ihm zuvor. „Alt und hässlich. So und nun lass mich meine Arbeit machen, ich bin sowieso spät dran.“
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MosesBob
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Beiträge: 18344

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Beitrag08.09.2010 13:27
Re: komplett veränderter Beginn
von MosesBob
Antworten mit Zitat

Hallo und herzlich willkommen im dsfo, goldshadow!

goldshadow hat Folgendes geschrieben:
Der Wecker klingelte lautstark und Sidney´s Hand wanderte im Halbdunkeln auf ihren Nachttisch um dem störenden Geräusch den Garaus zu machen.
„Furchtbar früh!“ , murmelte sie und schlug die Decke in Zeitlupe zurück. Ihr Kopf dröhnte, und das obwohl sie am letzten Abend ausnahmsweise mal früh im Bett gewesen war.
„Wo sind meine Aspirin?“ Sidney zog ihre Nachttischschublade auf und suchte im Chaos der durcheinander liegenden Bücher, Taschentuchpäckchen und Stiften nach der kleinen Glasampulle, in denen sich die rettenden Pillen befanden.
Nach schier unendlich wirkenden Sekunden lagen die Tabletten in ihrer Hand und mit einem großen Schluck aus ihrer Wasserflasche spülte sie diese hinunter.
„Schon besser.“, murmelte sie erneut und schleppte sich dann in ihr Bad, in das bereits das erste Sonnenlicht des Tages fiel.

Orthografie: Sydneys, Stifte & wenn eine wörtliche Rede wie in diesem Fall mit einem Punkt endet, wird der Punkt, mit dem die wörtliche Rede abgeschlossen wird, weggelassen. Die Kommafehler lasse ich mal außen vor, denn darüber sollten wir uns noch keine Gedanken machen.

Sprachlich: Blau markiert habe ich nur, was sich schon auf den ersten Blick etwas merkwürdig anhört. Gleich der erste Satz klingt wenig professionell. Aus dem Halbdunkeln würde ich vom reinen Lesegefühl her ein Halbdunkel machen. Aber auch darüber hinaus zieht der Satz nicht. Der Wecker klingelt lautstark – wenn es hier wirklich eines Adjektivs bedarf, das den Klang eines Weckers, der naturgemäß nicht leise ist, zu beschreiben, dann würde ich eher in die Richtung der Lautmalerei tendieren. Störend ist das Geräusch auch, schreibst du. Auch das hat so ein Wecker für gewöhnlich an sich. Schließlich macht Sidney diesem Geräusch (festhalten!) den Garaus. Die Floskel klingt hier deplatziert und viel zu reißerisch. Hätte sie den Wecker mit einem Fausthieb traktiert, hätte ich vielleicht nichts gesagt. Aber so? Nein. Kommen wir zur Decke, die sie in Zeitlupe zurückschlägt. Eine schlagende Bewegung ist für mich immer eine zügige Bewegung. Die Zeitlupe passt hier nicht. Hätte sie die Decke in Zeitlupe zurückgeschoben, hätte ich keinen Einwand gehabt. Abschließend murmelte sie erneut ein „Schon besser“. Erneut? Wann hat sie das denn zuvor schon mal gemurmelt? Hat sie nicht. Was du sagen wolltest, war, dass Sidney erneut etwas murmelte. Aber der Satz sagt aus, dass sie sich in der Wortwahl wiederholt.

Inhaltlich: Zäher, sehr mürber Anfang nach Schema F, der mir genaugenommen nichts Elementares verrät. Weder über die Persönlichkeit Sydneys, noch über die Umstände. Das, was du da in 125 Wörtern berichtest, kann man in einem Satz unterbringen, ohne dass irgend etwas verloren geht. Andere Details werden verheimlicht. Was hat sie gestern Abend getrieben, dass ihr der Schädel brummt? War sie saufen? Oder gehört sie zu dem Frauenschlag, der sich morgens grundsätzlich vor dem Zähneputzen erstmal eine Aspirin in den Rachen schmeißt? Du musst nicht haarklein verraten, was am Abend zuvor passiert ist (ich vermute mal, dass es einen Grund hat, dass du es nicht erwähnt hast), aber zumindest einen Schubser in die richtige Richtung hätte ich gern. Theoretisch könnte es ja auch sein, dass sie abends auf den Strich geht und gerne mal ein Näschen Koks durch die Stirnhöhle zieht.

goldshadow hat Folgendes geschrieben:
Nach einer heißen Dusche und ein bisschen Körperpflege stand Sidney vor dem Spiegel und betrachtete ihr Gesicht. Welches Make Up würde wohl heute gegen die Augenränder helfen, die sich unter ihren sonst so leuchtenden graublauen Augen manifestiert hatten?

So schön das Verb auch ist, so fehl am Platz ist es hier. Wo sonst sollen sich ihre Augenränder manifestiert haben, wenn nicht unter ihren Augen? Versuch mal – übrigens auch bei dem ganzen Rest deiner Geschichte –, etwas mehr Persönlichkeit, Bildhaftigkeit und Leben in deine Sätze zu pumpen. Plumpes Beispiel: „Welches Make Up würde wohl heute gegen die Augenränder helfen, die ihr wie Autoreifen bis auf die Wangen fielen?“ Merkst du den Unterschied zum Manifestieren? Theoretisch könnte man auch alles, was hinter „helfen“ kommt, streichen. Aber was hier dringend passieren muss, ist, Sydney einen Charakter einzuhauchen, eine eigene Denk- oder Sprechweise, eine sarkastische Selbstbetrachtung oder dergleichen, damit ich als Leser weiß, wen ich hier beobachte. Im Zuge dessen könntest du die Körperpflege auch noch ausbauen – das aber bitte nur, wenn du es damit schaffst, die Persönlichkeit Sydneys darzustellen! Es wirkt nämlich ein bisschen nachlässig, dass du zwar extra ihre Augenfarbe und -ränder hervorhebst (sowie später ihre Haare und Grinsegrübchen), die Körperpflege indessen, die eigentlich ihr ganzes Wesen beschreiben könnte inklusive Körperbau, eilig überspringst. Wer ist Sydney, gib mir ein Bild von ihr, wie denkt sie? Hüftspeck, erschlaffendes Bindegewebe, Birnenpo? Ich weiß es nicht. Genauso gut könnte sie durchtrainiert sein und ein Kreuz haben wie Schwarzenegger.

goldshadow hat Folgendes geschrieben:
Den Gedanken konnte sie jedoch nicht zu Ende führen, denn ihr Handy klingelte lautstark und ihr war klar, dass ihre beste Freundin Lilly einmal mehr sicher gehen wollte, dass sie pünktlich in der Redaktion erscheinen würde.

Wenn das Handy wie auch schon der Wecker am Anfang lautstark klingelt, dann möchte ich gerne wissen, ob es sich dabei a) um Sydneys subjektive Wahrnehmung handelt, b) die Geräte in ihrer Umgebung vielleicht grundsätzlich lauter klingeln als gewöhnlich (tolle Marotte, klasse Idee, Moses!) oder c) ob ihr Gehörsinn vielleicht nur heute, infolge der Kopfschmerzen, hypersensibel ist – und wenn ja, warum.

goldshadow hat Folgendes geschrieben:
Als Sidney nach gut einer Stunde nun endlich betrat, fielen ihr sofort die Geräusche der klickernden Tastaturen auf.

Hier fehlt mindestens ein Wort. Ich nehme das mal als Anlass, die Einzelkritik an dieser Stelle abzubrechen.



Fazit: Handwerklich steckt die Geschichte noch in den Kinderschuhen. Um ein Gespür für wichtige Details zu bekommen, empfehle ich dir unsere Schreibwerkstatt: *klick* Ein feineres Gespür für die Sprache (bildliche Beschreibung, treffende Adjektive und Verben, stimmungsgeladenes Schreiben, etc.) bekommst du, indem du viel, viel liest. Picke dir ein paar Stellen aus deinen Lieblingsbüchern heraus, die dir gut in Erinnerung sind. Welche Atmosphäre herrscht dort? Wie wird sie aufgebaut, beschrieben und dargestellt? Wie wird die Szene aufgebaut?

Auch unser Wiki-Nachschlagewerk möchte ich dir gerne ans Herz legen:



Den Thread verschiebe ich zur weiteren Überarbeitung in unsere Talentschmiede.

Beste Grüße,

Martin


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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Beitrag08.09.2010 16:46

von goldshadow
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Hallo Moses,

hui... jetzt ist mein Kopf am Rauchen... Du hast ja so recht mit dem was Du geschrieben hast! Warum fällt einem das selbst eigentlich nicht auf? Ist das Betriebsblindheit?

Alles was Du schreibst erschließt sich mir mit dem ersten Blick und ich kann gar nicht verstehen, warum ich selbst so blind war.

Auf jeden Fall Danke, dass Du mich nicht gleich als hoffnungslosen Fall abgestempelt hast. Ich werde versuchen kontinuierlich an mir zu arbeiten (und natürlich an meinen Texten) und hoffe, dass Ihr mir dabei helfend unter die Arme greift.

Liebe Grüße
Nadja alias goldshadow
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Beitrag08.09.2010 19:30
Fishing for Love Überarbeitet n.Kritik von Moses und Tanja
von goldshadow
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Hallo,

ich habe jetzt einmal versucht die Anregungen und Kritiken umzusetzen. Ich hoffe es ist gelungen. Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen!


Der Wecker rappelte und Sidney schreckte mit klopfendem Herzen aus ihrem wundervollen Traum von Ruhm und Reichtum auf.
Ihre Hand wanderte im Halbdunkel auf ihren Nachttisch, um das Nerv tötende Geräusch wieder in die angenehme Stille zu verwandeln, die zuvor in ihrem kuscheligen Schlafzimmer geherrscht hatte.
„Furchtbar früh!“  , murmelte sie und schob die hellblaue Daunendecke in Zeitlupe zurück. Ihr Kopf dröhnte, und das obwohl sie am letzten Abend ausnahmsweise mal früh im Bett gewesen war.
„Wo sind meine Aspirin? Jetzt geht man mal einen Abend nicht feiern und hat trotzdem einen Kater. Wahrscheinlich bin ich nicht dafür geboren, vor 2 Uhr schlafen zu gehen.“ Sidney zog ihre Nachttischschublade auf und suchte im Chaos der durcheinander liegenden Bücher, Taschentuchpäckchen und Medikamente nach der kleinen Glasampulle, in denen sich die rettenden Pillen befanden.
Nach schier unendlich wirkenden Sekunden lagen die Tabletten in ihrer Hand und mit einem großen Schluck aus ihrer Wasserflasche spülte sie diese hinunter.
„Schon besser.“ , sagte sie leise und schleppte sich dann in ihr Bad, in das bereits das erste Sonnenlicht des Tages fiel.
Sidney war froh, als endlich das heiße Wasser über ihren Körper prasselte und langsam aber sicher die Lebensgeister zurück kamen.
Leider wurde sie beim Einseifen unsanft daran erinnert, dass ihre letzte Rasur bereits zwei Tage her war und so fluchte sie ungehalten. „Jetzt auch noch rasieren, so ein Mist!“
Mit bestimmten aber doch sanften Strichen fuhr sie über ihre langen Beine. Etwas, was sie selbst an sich sehr mochte. Wahrscheinlich auch das Einzige, neben ihren hellgrauen Augen.
Ansonsten war sie überhaupt nicht mit sich zufrieden. Mit Kleidergröße 36 passte man zwar überall hinein, aber da ihr Po eher dem einer kleinen Ente glich – Ihr Vater hatte immer liebevoll Entenbürzel dazu gesagt- sah sie in vielen  Klamotten einfach unpassend aus.
„So, jetzt aber…“ mit einem letzten Wasserschwall spülte sie die Reste des Rasierschaums von sich und wickelte sich in das bereits auf sie wartende Badehandtuch, das sie glücklicherweise einen Abend zuvor auf den Handtuchheizkörper gelegt hatte.
„Ich sehe aus wie ein Zombie!“ Erschrocken über ihre Augenringe die aussahen wie dahin gemalt griff sie wahllos in ihre Sammlung mit Make Ups. Welches würde wohl das Richtige sein? Würde es überhaupt etwas geben das dagegen helfen konnte?
Sie atmete ein paar Mal fest durch und konzentrierte sich einen Moment auf die Auswahl in ihrer Hand. „Überleg gut Sid.“ , stachelte sie sich selbst an und versuchte sich an ihren Schminkkurs zu erinnern, den sie vor einer gefühlten Ewigkeit besucht hatte.
„Genau, so mache ich es.“ Mit einem ersten Grinsen an diesem Tag und einem Plan ihr Gesicht wieder ins rechte Licht zu rücken begann sie nach und nach wieder einen Menschen aus sich zu machen.

„Schon viel besser und auch die Grübchen sehen wieder ganz nett aus.“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild. Ein Tick von ihr, dass sie häufig mit ihrem Spiegelbild sprach. Sie hatte mal einen Artikel darüber gelesen, dass man dadurch mit sich selbst ins Reine kommen sollte, doch der Erfolg hatte sich bis heute nicht eingestellt. Nur die Marotte blieb.
„So ihr Locken, euch bändige ich auch noch und dann muss ich aber wirklich los.“ Sidney griff nach einem Haargummi und bändigte ihre schwarze Mähne zu einem Pferdeschwanz. Dass die Haare noch nass waren, interessierte sie wenig, schließlich war es in San Francisco noch angenehm warm und trocknen konnten die Dinger auch von selbst.
Als sie gerade fertig aus dem Bad ins Schlafzimmer zurück gehen wollte, hörte sie ihr Handy klingeln. „Ja ja Lilly, ich bin wach!“ , rief sie dem Telefon zu und lachte. Ihre beste Freundin war wirklich ein Schatz, sorgte Tag für Tag dafür, dass sie nicht verschlief.
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Fahrender Gaukler
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Beitrag08.09.2010 19:44

von Fahrender Gaukler
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Hallo goldshadow,

Fortsetzungen und Überarbeitungen derselben Geschichte bitte immer im gleichen Thread anbringen, weil es sonst vollkommen unübersichtlich wird. Ich verknüpfe diesen Thread in einigen Minuten mit deinem anderen und verlinke dort von der alten Version auf die neue. Dann lassen sich die Änderungen auch besser nachvollziehen. smile


Gruß,

~~Der Gaukler


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Tanja Küsters
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Beitrag08.09.2010 19:57

von Tanja Küsters
Antworten mit Zitat

Huhu Nadja,

Nun hast du mit den Anfängen jongliert, aber es liest sich alles wie reine Information für den Leser, als platziertes du die Worte nur, um den Leser über dies und das zu informieren, was auch gar keinen großen Belang hat. Es ist überwiegend eher unwichtig.

Du bemühst dich sehr, die Person Sid darzustellen, was auch gut ist, aber du beschreibst noch immer zu viel und manchmal ist weniger auch mehr. Du hast ja Zeit, um eine Figur komplett darzustellen, du musst nicht in den ersten paar Sätzen zeigen, wie deine Protagonistin aussieht.

Der erste Satz, der erste Absatz, die erste Seite muss den Leser in seinen Bann ziehen, damit er weiter liest. Wie schon gesagt, gut gefällt mir, dass du dem Leser zeigst, was für ein Typ Sid ist. Sie steht nicht gern früh auf, geht eher spät ins Bett als früh, ist ein wenig unordentlich oder chaotisch. Sie liest. Damit charakterisierst du, ABER, es muss auch etwas passieren, was den Leser neugierig macht. Ich meine damit jetzt kein Drama oder einen Mord, aber du musst ein wenig Spannung in die Geschichte bringen, dem Leser etwas hinschmeißen, dass ihn neugierig macht.

Ich hoffe, ich konnte dir wieder ein wenig helfen. Freue mich wie immer auf mehr hier.

Liebe Grüße, Tanja


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Wenn ich redigiere, lege ich sie an die Leine.
Wenn ich lektoriere, stutze ich ihre Flügel.
Wenn ich veröffentliche, gebe ich sie frei
und sie wird trotzdem bei mir bleiben.
©Tanja Küsters
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goldshadow
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
G

Alter: 46
Beiträge: 5
Wohnort: Niedersachsen


G
Beitrag08.09.2010 20:18
Würde das schon etwas helfen?
von goldshadow
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich habe jetzt mal versucht den letzten Satz ein wenig zu ergänzen... Komme ich der Sache näher?

Doch sie hatte sich geirrt. Es war nicht Lilly gewesen, die angerufen hatte. Stattdessen blinkte Sidney der Name ihrer Chefin auf der Anrufliste entgegen, und sie schluckte hart. Wenn Kate morgens um die Zeit anrief ging es um etwas Wichtiges, etwas Großes und so ließ sie das Frühstück sausen und machte sich sofort auf den Weg in die Redaktion.
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag08.09.2010 20:22

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Hey Nadja!

Du versuchst, Verbesserungen übers Knie zu brechen, die Wochen oder Monate in Anspruch nehmen. Auf die Schnelle wird das nichts. Was du jetzt brauchst, sind Lernwille, Geduld, Ausdauer und Sitzfleisch. smile

Beste Grüße,

Martin


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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