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Autor |
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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27.08.2010 03:18 Nach Ende von Taugenichts
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Nach Ende
Eine metamorphische Masse,
mein Geist,
auf der Suche nach einem Zeichen,
Quarantäne der Ideen-
Wenn man aufpassen muss,
wieviel Realität man,
auf geliebte Menschen projeziert;
Wenn Jeder, den man kennt
an der Realität scheitert,
bleibt nur die Option Schweigen
oder jeden anstecken, den man sein Eigen'
nennt, ich nehme den Schmerz der Menschen auf und
blute aus meinem Magen
(dem sie keine Fundoplikatio genehmigen wollten),
um nur etwas zu nennen
und mache ein Leben daraus.
Und greifen wir die Realität der
Regierenden dazu auf und schauen
auf das Ergebnis der Evolution,
nichts und nichts Neues.
Und brauche ich ein neues Ich,-
wer weiß, Kinder werde ich nie haben,
könnte ich doch jeden Tag sterben,
aber macht mich das traurig? Keine Fragen.
Ich öffne ein weiteres Bier, Lichter im Blick,
sehe Betong, Glas, Uhren, Wecker, undurchdachte Tage,-
auch wenn mein einziger Tag der letzte bleibt,
an dem alle sterben
und gleich sind,
gleich wie sie waren,
sein werden,
bevor es kein Ziel mehr gab-
und das Einzige, was mir je gefiel, war
das Lächeln eines ganz speziellen Mädchens
und auf dem Weg zum Firmentreffen,
öffne ich meinen I-Mac
und sehe
das Licht der expressiven Light-show
der zu Asche gewordenen,
Blumen auf Glas bildenden,
Atheismus zu Religion konvertierenden,
Explosion,
die mich dazu aufruft,
mehr Sünden, mehr
deep-throat, fisting, gagging,
Sadismus begangen zu haben,
während Gläser zerspringen
Körper durch die Luft wirbeln,
Körperteile, Köpfe
und der eine Gedanke bleibt,
Hoffentlich wartet in der Leere zumindest
mehr als bloß Liebe
auf mich.
Weitere Werke von Taugenichts:
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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Uenff Klammeraffe
Alter: 31 Beiträge: 952 Wohnort: Berlin
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28.08.2010 21:18
von Uenff
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Moi Taugenichts,
Bei der ersten Strophe dachte ich mir "Och nö, ein inhaltsleeres Herumwerfen von Fremdwörtern."
Dann kam die zweite Strophe, und das Gedicht wurde besser und besser, bis die letzte mich dann wirklich umgehauen hat. Die würde auch als Gedicht allein sehr gut stehen.
Du schaffst es die Spannung gut zu halten, ich würde dir ja raten etwas rauszustreichen, aber es hat eigentlich alles seinen Inhalt, und damit seinen Zweck. Die Zeilenumbrüche zwischen Strophe 3 und 4, und zwischen 7-8-9 gefallen mir besonders gut. Ein Weglassen der Ersten Strophe, und das Gedicht würde mir sehr gut (nach Schulnoten gefallen) gefallen.
Sehr nette (und viele) Ideen, besonders
Zitat: |
Und greifen wir die Realität der
Regierenden dazu auf und schauen
auf das Ergebnis der Evolution,
nichts und nichts Neues.
Und brauche ich ein neues Ich,-
wer weiß, Kinder werde ich nie haben,
könnte ich doch jeden Tag sterben,
aber macht mich das traurig? Keine Fragen |
Die zwei Verse haben es mir angetan.
Cheers,
Uenff
_________________ --No offense--
Molon labe
Become the madness you want to see in the world.
After enlightenment, the laundry.
Freiheit liegt in der Zerstörung des Ichs. Hat halt Karl gesagt. |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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28.08.2010 21:51
von jim-knopf
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ja
auf sowas hab ich gewartet.
das is der taugenichts, den ich kenne.
da ist auch wieder dieses motiv der scheinbar willkürlichen und sinnlosen Zerstörung am Ende des Textes, das ich aus älteren Texten von dir kenne. Ich denke dabei an... irgendwas mit Quebec hieß das, glaube ich.
Wirklich sehr starker Text.
Gruß
Roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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mahisha Leseratte
Beiträge: 162 Wohnort: Bremen
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29.08.2010 13:43
von mahisha
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Hallo Taugenichts, ich hab gebadet in den Widersprüchlichkeiten, in den Rissen, in den schonungslosen Wahrheiten deines Textes.Dein Gedicht ist lyrisch verdichteter Realismus für mich.Es erinnert mich an die Figur des DON Quichote, tragisch, närrisch ,tapfer.Meine altertümelnden Assoziationen schlagen einen Generationspurzelbaum, der besonders durch deine, für die Alten fremde Sprache hervorgehoben wird.Dieser "Irrwitz" des Lebens aber ist so alt wie die Welt.
In mir hallt eine Frage nach :
Ist mein "Überschlag" willkommen beim Li oder nicht? Es gibt widersprüchliche Hinweise, ob es gelesen werden will oder nicht. Diese Ambivalenz beunruhigt den/die Leser/in und bewirkt, dass dieses Gedicht lange im Gedächtnis bleibt.
sehr, sehr gerne elesen
LG mahisha
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