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Teil 52


 
 
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Lyrika
Leseratte
L


Beiträge: 130
Wohnort: Berlin


Liebe einen Inder
L
Beitrag15.08.2010 01:07
Teil 52
von Lyrika
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mit zitternden Händen laß ich mir den Brief noch ein paar Mal durch. Je öfter ich ihn laß, desto wütender wurde ich auf Vivek. Ich schmiß den Brief mit einer verachtenden Handbewegung auf meinen Schreibtisch und ging ins Badezimmer. Dort stellte ich mich vor den Spiegel und schaute mich an. Meine Wangen glühten roter als die Sonne. Nur wußte ich nicht, ob es aus Wut oder Aufregung war. Ich drehte den Wasserhahn auf und schippte mir das kalte Wasser solange ins Gesicht, bis es schmerzte. Ich trocknete mich nicht ab und ging tropfend wieder ins Wohnzimmer zurück. Verloren schaute ich mich um und hätte am liebsten laut losgeschrieen. Ein Griff, ein paar Tasten gedrückt und am anderen Ende tutete es.
„Ja, hallo?“, fragte das andere Ende des Hörers.
„Das ist so ein feiges, gemeines, hinterhältiges…“, krähte ich in die Muschel des Hörers.
„Aua! Warum brüllst du denn so?“ Kim unterbrach meinen Wutausbruch, der gerade so richtig beginnen wollte.
„Ich…Du glaubst es nicht…Vivek.“
„Herrje, nimmt den das auch mal ´nen Ende mit euch beiden? Was ist denn nun schon wieder?“ Genervt vernahm ich ihre Stimme, die einen Schwung Unfreundlichkeit enthielt.
„Dieser feige Hund hat mir ´nen Brief geschrieben.“
„Ja, und? Das ist doch kein Verbrechen.“
„Er ist nach Indien gegangen.“ Ich gab Kim den Inhalt des Briefs wieder. Plötzlich stutze ich. Woher wußte er, daß ich schwanger sein sollte? Davon hatte ich Vivek in keiner Minute unseres Zusammenseins berichtet. Nur Kim war bei dem Test bei. Matthias dachte ich wäre…
„Kim ich muß auflegen. Ich ruf dich heute abend an.“ Ich knallte den Hörer auf, zog mir schnell andere Sachen an, schnappte mir den Brief und saß Minuten später auf meinem Fahrrad und jagte die Straßen herunter. Mit quietschenden Reifen kam ich vor dem Haus zu stehen, in dem Vivek und Zayed wohnten. Ich wollte den Überraschungsbesuch und klingelte bei einem der Nachbarn. Es knarrte in der Gegensprechanlage und ich wurde gefragt, was mein Anliegen sei.
„Post!“, rief ich mit süßlicher Stimme. Es trat eine kurze Pause ein und dann vernahm ich dankbar das Schnarren des Türöffners. Schnell spurte ich die Treppe hinauf. Ich wußte ja durch mein Erlebnis auf dem Hinterhof, daß sie im ersten Stock wohnten. Als ich in der ersten Etage war, stand ich vor zwei Türen, die sich gegenüberlagen. Gleich auf dem ersten Klingelschild das ich laß, stand ’Shetty’. Jetzt erst bemerkte ich, wie verschwitzt und außer Atem ich war. Egal, dachte ich und schlug mit der Faust gegen die Tür.
„Mach auf!“, rief ich durch die Tür „Verdammt, mach endlich auf.“ Nach Atem ringend führte ich meinen Überfall fort. Es tat sich tatsächlich eine Tür auf, aber es war nicht die, gegen die ich hämmerte. Ich hielt inne, drehte mich herum und schaute in ein Gesicht, dessen Mimik ich nicht deuten konnte.
„Was?“, bläffte ich das Gesicht an, das sich halb durch die Tür schob. Ich war wohl nach dem Geschmack der alten Dame, welche ich jetzt erkennen konnte, zu weit gegangen. Sie zog ihre Tür auf und trat ein Stückchen auf mich zu.
„Was bilden Sie sich ein, Fräulein? Sind Sie diese freche Göre, die sich als Postbotin ausgegeben hat?“, herrschte sie mich an und hob dabei ihren Zeigefinger der wild in meine Richtung fuchtelte. Ich stand immer noch mit meiner Faust an der Tür gelehnt und glotze sie an.
„Wer sind Sie denn? Der Wachhund des Hauses?“, fauchte ich zurück. Es war nicht meine Natur so respektlos mit anderen Menschen umzugehen, aber wenn sich mehrere Ereignisse unangenehmer Art in meinem Inneren sammelten und dann ein Ventil in Form einer alten Schachtel daherkam, konnte ich auch eine Seite an mir entdecken, die höchst selten geweckt wurde.
„Das ist ja…Das… Was erlauben Sie sich eigentlich?“, schnappte die alte Dame nach Worte und näherte sich mir immer mehr.
„Nun regen Sie sich mal wieder ab. Denken Sie an Ihren Blutdruck.“ Ich hätte Verständnis gehabt, wenn sie mir in diesem Moment auf meine Frechheit hin eine Ohrfeige verpaßt hätte. Aber sie tat es nicht. Statt dessen ließ sie ihren Zeigefinger sinken und stemmte nun ihre fleischigen Arme in ihre ebenso fleischigen Hüften und rief lauter als nötig durch den Hausflur: „Aha, Sie wollen also zu diesen windigen Burschen? Ja, das sieht Ihnen ähnlich. Hatten ja schon lange keinen Frauenbesuch mehr. War ja eine zeitlang wie im Taubenschlag hier. Die Frauen gaben sich praktisch die Klinge in die Hand.“ Fies grinsend legte sie ihren Kopf schief und wartete ab. Ihr Ausspruch versetzte mir einen imaginären Schlag ins Gesicht. Frauen gingen hier ein und aus? Ob Kim doch recht gehabt hatte? Meine Augen verengten sich und ich drehte mich um.
„Ja, und ich bin die x-te Taube und werde jetzt mit beiden rumturteln. Falls das Gegurre zu laut wird, dann entschuldigen Sie bitte vielmals.“, sagte ich scharf zischend zwischen meinen Zähnen und beugte mich mit dem Oberkörper ein Stück hervor. Die alte Dame wollte gerade zum Gegenschlag ansetzen, da klackte es hinter mir und die Tür wurde geöffnet. Einer der Zwillinge stand in der Tür und schaute uns fragend an. Ich drehte mich herum, schaute ihn an, drehte mich wieder zu ihr und sagte: „Ja, da haben wir ja schon den ersten der beiden. Und wenn sie Beweise brauchen, dann hier gerne ein Kostprobe.“ All meine Gefühle, die sich aufgestaut hatten, überlagerten sich, ließen mich nicht mehr klar denken und ich schritt auf den Zwilling zu, schwang meine Arme um ihn und drückte meine Lippen auf seine. Dann ließ ich wieder von seinen Lippen ab, grinste die alte Dame an und sagte: „Noch mehr? Gibt’s nicht! Tschüß!“ Ich drückte mich aller Kraft an dem Zwilling hängend in den Hausflur der Wohnung, fischte mir mit einem Fuß die Haustür und trat sie hart in die Angeln. Ich schaute auf und sah in diese zwei tiefschwarzen Augen. Meine Lippen fanden abermals auf dem des Zwillings ihren Platz. Er erwiderte ganz innig meinen Überfall und wir sanken im Hausflur zu Boden und liebkosten unsere Lippen. Die sanften Berührungen an meinen Haaren, entlang meines Rückens und meiner Hüfte wird mir bis heute in Erinnerung bleiben. Es war nicht gewollt. Es war nicht geplant und es war ohne Reue. Was zaghaft begann endete in wilder Erregung. Die Küsse wurden fordernder, wilder und heißer. Es brannte in meinem Herzen, ausgelöst durch seine Berührungen Mir schwirrte der Kopf und ich umschlang diesen trainierten Körper. Ich liebkoste sein Gesicht und streichelte ihn immer wieder über seine Augenbrauen, Wangen und Haare. Wir legten uns hin und seine Hand glitt unter mein T-Shirt und schob es nach oben bis kurz vor meine Brust. Er küßte meinen Bauch und ich stöhnte leise auf. Sein Atem ging stoßweise und ich spürte ihn heiß an meinem Bauchnabel. Langsam schob er sich immer weiter höher und lag wenig später auf mir. Ich forderte es heraus und schob meine Hand zwischen unsere Bäuche, so daß ich an seine Hose gelangen konnte. Mit sicheren Händen öffnete ich sie langsam. Er bäumte sich ein wenig nach oben und ich zog ihm die Hose ein Stück nach unten bis sie bis kurz unter seinem Hintern war. In der Zeit liebkoste er meinen Hals. Gerade als ich die Hose noch weiter herunter ziehen wollte, stöhnte er mir leise ins Ohr, umrahmte dann mit beiden Händen mein Gesicht und schaute mir tief und ernst in die Augen. Ich hielt inne und erwiderte seinen Blick mit der gleichen Ernsthaftigkeit.
„Willst du es wirklich?“, flüsterte er leise mit heiser erregter Stimme. Ich nickte nur stumm.
„Bist du dir ganz sicher?“, wollte er noch einmal wissen. Ich nickte wieder stumm und zog dabei vorsichtig an seiner Hose
„Ich bin Zayed.“, hauchte er, ohne dabei den Blick von mir zu nehmen.
„Ich weiß.“, sagte ich leise und drückte meine Lippen sanft auf seine. Es war nicht gewollt. Es war nicht geplant und es passierte ohne Reue.

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