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[Kge] Das Bollwerk

 
 
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LimeLuke
Gänsefüßchen
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Beiträge: 33
Wohnort: köln


L
Beitrag02.03.2006 18:06
[Kge] Das Bollwerk
von LimeLuke
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an der feil ich gerade herrum:

Das Bollwerk

Wie lange der Marsch schon andauerte konnte keiner der Männer mehr sicher sagen.
Im Frühsommer hatten sie Castle Divad verlassen und nun kam bereits der Winter mit schnellen Schritten mit ihnen ins Land und kroch jede Nacht in Form von Rheuma, Ruhr und Traurigkeit in die Leiber und Seelen der Soldaten.
Sie alle waren müde, ausgezehrt und zitterten vor Hunger und Kälte, aber der Anblick der feindlichen Türme und Wallanlagen im Licht der untergehenden Sonne, gab ihnen frischen Mut.
Obwohl sie mit den Schädeln ihrer Kameraden geschmückt waren.
Der Herzog wendete sein Pferd und gab Befehl die Zelte zu errichten. Sein Mantel mit dem roten Futter wurde dabei von einer plötzlichen Böe erfasst und loderte kurz über den Rücken des Streitrosses.
 Erst jetzt, wo sich die Tiefebene in der Graf Reteps Bollwerk gebettet lag, wie ein schwarzes Geschwür auf der Haut eines Aussätzigen mit seiner anrückenden Armee füllte, wurden die Mauern besetzt . Er hatte Retep tatsächlich überrascht, wie es den Anschein hatte. Wer hätte das gedacht, dass sich sein letzter Feind so unbedacht zeigte. Aber jetzt einen Sturmangriff?
Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als die Zugbrücke knirschend in die Höhe schoss und der erste Brandpfeil eines der Pechfelder vor dem Wassergraben in Flammen aufgehen ließ. Nutzlos.
Seine Männer konnten die getränkte Erde deutlich ausmachen und umgingen sie weiträumig.
Aber stürmen konnten sie dadurch nicht. Das sah er jetzt deutlich.
Er stieg ab und gab die Zügel seinem Knappen, ohne den Blick von den feindlichen Zinnen zu nehmen, winkte er den Leiterträgern verärgert zu, sie sollten sich zurückziehen.
 Ã¢â?¬Å¾Trage Sorge, dass das Lager zügig errichtet wird, und schick die Kundschafter zu mir,ââ?¬Å? sagte er zu dem Jungen, als eine plötzliche Bewegung auf dem Wall seine dunklen Augen  zu schmalen Schlitzen werden ließ.
 Da stand der schwarze Lord persönlich auf der Mauer und bleckte die gelben Zähne zu einem höhnischem Grinsen. Der knochige, kahle Kopf saß auf einem bizarr dürren Hals und, als er ihn durch das Spalier der aufgespießten Schädel auf der Mauer steckte, ging ein erschrecktes Raunen durch das Heer vor den Toren.
Der Burgherr lachte. ââ?¬Å¾Was für ein stinkendes Gewusel verstellt meine königliche Aussicht?
Kleine Würmer, die ein Aas riechen ,seid ihr. Nichts weiter. Kriecht zurück unter den Dung, aus dem ihr hervorgekrochen seid. Hier findet ihr nur den Tod. Ich zerquetsche euch Maaden w...ââ?¬Å? Da ließ ihn ein schrilles Pfeifen, welches schnell lauter wurde, abbrechen.
Der Pfiff erstarb mit einem berstenden Knall und ein scharlachbefiederter Pfeil bohrte sich in einen der Schädel neben dem bleichen Gesicht.
Retep verschwand in einem Hagel aus Knochensplittern hinter der dunklen Brüstung und aus dem Raunen der Angreifer wurde erst vereinzelt, dann immer lauter ein trotziger Jubelschrei, der anschwoll und schließlich vom rhythmischen  Krachen der Speere auf den Schilden begleitet wurde.
ââ?¬Å¾Lord Divad, Lord Divad. Lang lebe der rote Herzog.ââ?¬Å?
Der Herzog stand umzuckt von rotschwarzem Tuch auf einer Leiter, die von vier Männern aufrecht gehalten wurde, ließ den Langbogen fallen und reckte die Faust gegen die dunkelrot leuchtenden Wolken am Himmel.
ââ?¬Å¾Deine Tage sind gezählt, Teufelsanbeter. Schon deinen Atem, alter Mann. Es wir eine lange Nacht für dich.ââ?¬Å?
Er sprang zu Boden, wo ihn eine Brandung aus Armen und ehrfürchtigen Rufen empfing.

Die Kundschafter begleiteten seine beiden Marschälle, als sie in das Zelt ihres Lehnsherrn traten. Einer der altgedienten Kämpen schritt sofort auf ihn zu und beugte flüchtig ein Knie dabei. ââ?¬Å¾Eure Lordschaft, bevor wir nun alle dem Bericht dieser mutigen Männer lauschen, erlaubt eurem Diener Euch zu eurem Meisterschuss zu gratulieren, die Männer stehen fest hinter Euch und wir auch.ââ?¬Å? Er beugte das Haupt und stellte sich zackig zurück in die Reihe, wo sein Freund betreten den Steinboden  musterte.
ââ?¬Å¾ Habt Dank, Ser Egglamund, ich bin mir eurer besonderen Treue bewusst. Ich weiß, dass es nicht immer leicht für Euch war. Standet Ihr doch einst in Seinen Diensten.ââ?¬Å? Lord Divad lächelte eisig.
ââ?¬Å¾ Mein Lord ich versichere Euch, das ist lange her. Damals war er ein anderer. Ein... gütiger Her....ââ?¬Å?
ââ?¬Å¾Sire, Ich denke am Besten beweist ihr uns eure Treue,ââ?¬Å? wurde Egglamund von dem anderen Heerführer unterbrochen. ââ?¬Å¾in dem ihr das tut, was ihr eurem Herzog geschworen habt. Nämlich dass ihr den Plänklertrupp durch den Geheimgang in den Burghof führt und das Tor für uns öffnet.ââ?¬Å? Er sah zu Divad und hielt den funkelnden Augen stand. ââ?¬Å¾So war es abgemacht, mein Lord. Ihr gewährtet ihm Gnade, aber er sollte sich beweisen. Nun die Gelegenheit dazu erhält er gewiss bereits morgen.ââ?¬Å?
Sein Fürst lächelte. ââ?¬Å¾ Ihr habt wie immer Recht, Meister Bellgassim. Es wird sich zeigen. Argwohn ist müßig zu dieser Stunde.ââ?¬Å? Er warf Lord Egglamund einen letzten Blick zu, setzte sich in den einzigen Stuhl und goss Wein in seinen Goldpokal. ââ?¬Å¾ Vergebt eurem Lehnsherrn, Sires. Und nun schweigt und lasst die Kundschafter reden.ââ?¬Å?

Der Bericht bestätigte seine Befürchtungen.
Wie es aussah hatte der alte Teufel seine Burg durch weitausgedehnte Pechfelder geschützt.
Die Erde um die Festung war bis auf einen schmalen Weg zur Zugbrücke ringsum tiefschwarz gewesen und auf der Brüstung brannten  Kohlebecken die ganze Nacht.
Das bedeutete, es müsste beim ersten Mal klappen, sonst würden sie alle in einem wütenden Inferno verbrennen ehe sie den ersten der Männer des schwarzen Grafen auch nur zu Gesicht bekamen.
Alles hing somit von Lord Egglamund und seinen Plänklern ab und das ließ ihn frösteln.

In dieser Nacht träumte er wie alles um ihn und schließlich auch er selbst von einer dunklen Lohe verzehrt wurde.

Als endlich der Morgen graute, hämmerte ihm der Kopf und er war froh, als er das heiße Gesicht hinter dem kühlen Stahl seines Helmes verbergen konnte.
Voll gerüstet verließ er sein Zelt, vor dem sich das Heer versammelt hatte.
Bellgassim trat aus der Menge und schritt auf ihn zu.  Er trug seine gewaltige, doppelte Armbrust im Arm wie eine Mutter ihr Kind.
ââ?¬Å¾My Lord, ich darf Euch melden, daß die Plänkler vor einer Stunde aufgebrochen sind.ââ?¬Å? Er zeigte in die Richtung der aufgehenden Sonne und senkte die Stimme. ââ?¬Å¾Der Posten auf dem  Hügel meldet nichts Neues vom Tor, vielleicht sind sie in den Gängen aufgerieben worden. Oder sie haben sich verlaufen. Das muss ein wahres Labyrinth sein da unten, wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt was Egglamund erzählte. Wie lange sollen wir warten, Sire ? Irgendwann macht Retep einen Ausfall und spätestens dann merkt er, dass wir ihm zahlenmäßig unterlegen....ââ?¬Å?
Lord Divad schnitt ihm mit einer herrischen Geste das Wort ab.
ââ?¬Å¾ Wir sollten überhaupt nicht mehr warten.  Sagtet ihr nicht unlängst, Ihr hättet Gefangene gemacht bei eurem letzten Hinterhalt. Wie viele waren das noch?ââ?¬Å?
ââ?¬Å¾Nun, etwa zwanzig, wir konnten sie im Schlaf überraschen. Aber ich verstehe nicht ganz, worauf Ihr hinaus wollt.ââ?¬Å?
Divad trat wieder in sein Zelt und bedeutete dem Marschall ihm zu folgen.
ââ?¬Å¾ Ich bin es leid mich auf nichts weiter als auf Eggladmunds Sinneswandel zu verlassen und mit euren zwanzig ââ?¬Å¾ Freiwilligenââ?¬Å? müssen wir das vielleicht gar nicht mehr.ââ?¬Å?
ââ?¬Å¾ My Lord ich verstehe nicht...ââ?¬Å?
ââ?¬Å¾ Zwanzig Gefangene, die unsere Gnade erflehen. Sie dienen einem Verräter und das wissen sie. Von ihm haben sie auch keine Gnade zu erwarten.ââ?¬Å?
Bellgassim stellte die Armbrust ab und kratzte sich am Kopf, dann schaute er leicht hilflos seinen Lehnsherrn an.
ââ?¬Å¾ Vergebt eurem Alten Diener, Sire. Aber ich kann euch immer noch nicht folgen.ââ?¬Å?
ââ?¬Å¾ Dann zeig ich euch, was ich meine. Lasst die Männer des Verräters vorführen.ââ?¬Å?
Der andere stutze.
 Ã¢â?¬Å¾Worauf wartet Ihr noch, Jurek. Los steht nicht rum. Ihr seid es doch auch leid.
Holt eure Gefangenen her. Jetzt!ââ?¬Å?
Es war eine zerlumpte Schar gewesen und wie er heimlich gehofft, hatten die meisten bereits mit ihrem Leben abgeschlossen. Er stand wahrlich nicht in dem Ruf mildtätig zu sein.
Somit hatte er halbwegs leichtes Spiel, die ehemaligen Männer Reteps, mit ein paar Drohungen und falschen Hoffnungen davon zu überzeugen, dass ein Scheinangriff auf das Tor der Schwarzen Burg ihrerseits, die einzige Möglichkeit für sie sei, seine Gnade zu erlangen.
Zu Achtzehnt und mit lautem Geschrei stürmten sie dann auf das Tor zu.
Zwei hatten zu fliehen versucht, aber Bellgassims Bolzen waren schneller gewesen.
Das Heer rückte auf Divads Befehl hin langsam vor, so daß  es für den Posten auf der Mauer so aussehen sollte, als stürme die ganze Armee.
Jetzt hatten die ersten der ââ?¬Å¾Freiwilligenââ?¬Å? die Mauer erreicht und seine Männer kamen schon langsam in die Reichweite der feindlichen Bogenschützen. Aber die reagierten noch nicht. Hatten sie die List durchschaut ?
Vom Tor wurde ein Brandpfeil geschossen. Er hielt die Luft an.
Der Pfeil schlug zischend neben einem der Verräter in den Boden und entzündete das Pech zu seinen Füssen. Mit einem lauten Brausen schoss ein Meer aus Flammen empor und züngelte die Mauer entlang.  Es verbrannte die achtzehn Männer fast zeitgleich, erfasste mehrere unvorsichtige Soldaten auf der Mauer,  die sich schreiend in lebende Fackeln verwandelten und fraß sich seinen Weg mit einer Wucht, die ihn rückwärts taumeln ließ.
Als sich der Rauch langsam legte, sah er dass der Brand eine breite Schneise zur Mauer geschlagen hatte.
Er zog sein Schwert, hob es hoch in die Luft. Im flackernden Licht der Flammen ringsherum schien die Klinge zu glühen.
ââ?¬Å¾ Vorwärts.ââ?¬Å?

Als sie den Graben aufgeschüttet, die Mauer bezwungen hatten und schließlich mit dem Rammbock den Bergfried erstürmten, gab es etliche Gefallene auf beiden Seiten. Es war eine kurze Schlacht gewesen, aber sie hatte heftig getobt und für einen vagen Augenblick hatte es gar nicht gut ausgesehen.
Reteps Männer hatten den Burghof allerdings schnell aufgegeben und sich mit ihrem Grafen im Bergfried verschanzt.
Von dem erfolgreichen Sturm, der vor wenigen Augenblicken noch über sie hereingebrochen war  kündeten jetzt nur noch die Leichenberge.
Herzog Divad spuckte in die Hände und fasste den Rammbock fester. Bald war es geschafft. Das Holz zeigte bereits deutliche Spuren und die Angeln knirschten bei jedem Stoß.
ââ?¬Å¾Wenn das Tor bricht, führt Ihr euren Trupp zuerst in den Keller, Lord Bellgassim. Es könnten noch Meuchler am Leben sein.  Ich stürme mit meiner Garde den Trohnsaal.ââ?¬Å?
Lord Divad blutete aus mehreren Wunden und stützte sich schwer auf sein Schwert.
ââ?¬Å¾Haltet ihr das für klug Sire? Ihr seid sehr geschwächt. Ich verstehe, daß es eure Hand sein sollte, die es beendet, aber...ââ?¬Å?
Das Tor brach.
ââ?¬Å¾Nicht jetzt! Wir treffen uns oben, mein Freund.ââ?¬Å?
Der erste Soldat stürmte über das zertrümmerte Tor und wurde von einem Pfeil durchbohrt, der plötzlich aus der Dunkelheit zischte.
Der Herzog schloss sein Visier mit einem ärgerlichen Laut und sprang schwertschwingend über das Tor. ââ?¬Å¾Mir nach. Ihr Getreuen des Königs. Die Treppe hoch.ââ?¬Å?
Er rannte los und spürte wie zwei weitere Pfeile von seiner Rüstung abprallten. Dann hatte er den Schützen erreicht und spaltete ihn und seinen Bogen in zwei Teile.
Er stürmte weiter, wüste Schlachtrufe auf den Lippen. Er trat Türen auf und erstach zwei Wachposten mit einem einzigen Hieb.
Als er schließlich mit tropfender Klinge den säulenumwehrten Trohnsaal betrat wurde ihm wie durch einen Schleier roter Seide bewusst, dass er allein war.
Er blieb stehen und nahm schweratmend den Helm ab.
Er zuckte zusammen, als er den Blick durch den Saal wandern ließ, und fasste das Schwert fester.
Er war gar nicht allein. Dort stand er, der dunkle Lord und grinste ihn mit seinen liedlosen Augen an. Der schwere Helm hatte ihn tatsächlich vor seinen Blicken verborgen.
Die Stimme schnitt durch die Stille wie ein heißer Draht durch Eis.
ââ?¬Å¾ Ihr kommt spät, Lord Divad. Habt ihr Euch verlaufen? Wie ungewöhnlich für jemanden, der von Rache getrieben wird. Aber was sollââ?¬â?¢s. Ihr habt mich gesucht und hier bin ich. Aber kommt doch näher, ich habe hier nämlich etwas das Euch gehört. Vielleicht wollt ihr es wiederhaben.ââ?¬Å?
Reteps Hände schossen hervor. In der einen hatte er plötzlich einen kurzen schwarzen Bogen, in der anderen hielt er den scharlachgefiederten Pfeil, der vor kurzem noch die Stelle zwischen seinen Augen verfehlt hatte und legte ihn auf die Sehne.
ââ?¬Å¾Das wird Euch auch nicht mehr retten.ââ?¬Å? Divad kochte vor Wut und rannte auf den Schwarzgewandeten zu, die Klinge weitvorgestreckt.
Er würde bezahlen. Für alles, was er dem Land angetan hatte und er, Herzog Divad, würde die Zeche eintreiben. Er holte aus und sah schon vor sich wie  sein Schwert in das Fleisch des schwarzen Grafen schnitt, als ihn eine Bewegung, aus den Augenwinkeln wahrgenommen, stutzen ließ.
Seine Gedanken rasten und wurden schließlich von einem scharfen Zischen zum Schweigen gebracht, welches er nur zu gut kannte.
Der Bolzen traf ihn in den Rücken, so daß er von der Wucht herumgerissen und das Schwert aus seinen Händen gehebelt wurde. Keuchend brach er vor Reteps Füßen zusammen, zitternd und mit verdrehten Armen nach dem Bolzen tastend, der wie ein schwarzer Stachel zwischen seinen Schultern  hervorragte.
Einer der Füße des Grafen, auf die er starrte, holte aus und stieß das Schwert vollständig aus seiner Reichweite. Er hörte Schritte hinter sich. Vertraute Schritte die näher kamen.
ââ?¬Å¾Auch Ihr kommt spät, Meister Bellgassim, aber ihr habt wie immer meisterlich getroffen. Euren zweiten Bolzen könnt ihr sparen. Er soll durch seinen eigenen Pfeil sterben.ââ?¬Å?
Der dunkle Graf trat an den gefallenen Herzog heran und zog ihn auf die Beine. ââ?¬Å¾Schaut, ich gewähre Euch sogar die Ehre aufrecht zu sterben. Oder was meint Ihr, Bellgassim, sollen wir es noch ein bisschen spannend machen?ââ?¬Å?
Der alte Marschal zuckte mit keiner Miene. ââ?¬Å¾Jetzt bringt es schon zuendeââ?¬Å?, sagte er kalt.
ââ?¬Å¾ Nun ja . Vielleicht haben wir wirklich genug gespielt. Dem armen Divad wird bestimmt schon ganz schwindelig. Jetzt mal ehrlich, Herzöglein, hättest du es für möglich gehalten, dass dein alter Mentor Bellgassim einen Preis hat? Und der war gar nicht so....ââ?¬Å?
Graf Retep verstummte abrupt und starrte verwundert auf die schmale Spitze des Wurfspeers herab, die sich auf einmal von hinten durch seinen Kehlkopf schob.
Ein grausames Grinsen entstellte sein Gesicht als er kurz darauf mit einem leisen Röcheln zu Boden sank.
Zwischen den hinteren Säulen waren urplötzlich mehrere rotgewandete Plänkler erschienen.  Einer von ihnen hob gerade den zweiten Speer.
Es war Lord Egglamund mit einem Ausdruck absoluter Genugtuung in den Augen.
Der Herzog versuchte aufzuspringen ohne nachzudenken und der Stachel in seinem Rücken trieb ihm mit scharfem Schmerz die Tränen in die Augen.

Alles hatte sich verändert, als sein Blick wieder klar wurde.
Der Trohnsaal war fort und mit ihm auch Bellgassim, Lord Egglamund und seine Plänkler.
Statt dessen stand er jetzt völlig unverletzt in einm Raum dessen Wände er nicht sehen konnte, auf einer Art Podest und starrte durch einen grauen Tunnel in ein riesiges pickeliges Gesicht, das leicht verzerrt wirkte, wie hinter Glas.
Jubelschreie erklangen in seinen Ohren und gesellten sich zum Tackt seines wild schlagenden Herzens.Er war verwirrt.
Was war geschehen? War er gestorben und hatte es nicht bemerkt? Warum fühlte er sich dann so lebendig? Das Gesicht verschwand vor seinen Augen und wurde von einer großen goldenen Tafel verdeckt, die sich  langsam in sein Blickfeld schob.
Schließlich erschien ein Text in altdeutscher Schrift auf der Tafel.



Er schloss die Augen, presste sie mit einer Entschlossenheit zusammen, dass ihm schwindelig wurde. Der Jubel verstummte abrupt, und mit ihm die Welt. Plötzlich hörte er nichts mehr.
Auch das Herz war jetzt still. Dann war ihm auf einmal, als würde er hochgehoben. Er fühlte eine unerträgliche Leichtigkeit, die ihn fortwehte wie eine Feder. Mit ihm spielte und ihn umherwirbelte. Sein Körper schien sich aufzulösen.
Dann zerplatzten seine Gedanken so jäh, wie Regentropfen auf Pflastersteinen und machten einer dumpfen Leere Platz, die sich ausbreitete und alles verschlang. Er hörte auf zu fühlen und sank ein in Gleichgültigkeit, die ihm wie ein herlich weiches Kissen erschien, auf welchem er schlafen wollte.
Zurück blieb nur ein vages Bild, nicht mehr als ein Schemen, ein Gedanke, eine Idee von dem, was einst der rote Herzog gewesen war.

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LimeLuke
Gänsefüßchen
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Beiträge: 33
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L
Beitrag04.03.2006 19:01

von LimeLuke
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Will keiner was drunterschreiben?
Ist es euch zu lang?
Nur nicht schüchtern sein. Ich freu mich über jedes Feedback
bis dann
ll


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Binchen
Schneckenpost
B


Beiträge: 14
Wohnort: Bayern


B
Beitrag06.03.2006 09:20

von Binchen
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Ich  gebe zu  dass ich  es nur überflogen habe,  denn ich  gehöre zu  den Menschen,  die nur ungern  am Pc längere Sachen  lesen.

Aber das was ich  gelesen  habe,  gefällt mir mir gut und ich  würde auf jeden  Fall in Papierform  weiterlesen  wollen.

Du  hast du Kurve gut hinbekommen,  was Beschreibung und Handlung betrifft und für mich  ist das immer ein  wichtiges Kriterium,  ob  ich  denn  ein Buch lese oder nach  den ersten Seiten einfach  weglege.


_________________
Jeder kann schreiben, doch es kommt darauf an wer es lesen will...
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Pat
Gast






Beitrag06.03.2006 09:37

von Pat
Antworten mit Zitat

Das ist die Sache mit so langen Geschichten:)
Am Pc lesen die wenigsten gerne lange..
Wir haben dies schon mehrfach als Ratschlag gegeben..
Postet solch lange Geschichten am besten auf 2-5 mal..
Häppchenweise sozusagen smile
Jeden Tag ein -zwei Seiten z.B.!
Ihr werdet sicher deutlich mehr Feedback bekommen.
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LimeLuke
Gänsefüßchen
L


Beiträge: 33
Wohnort: köln


L
Beitrag08.03.2006 16:59

von LimeLuke
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Binchen hat Folgendes geschrieben:


Du  hast du Kurve gut hinbekommen,  was Beschreibung und Handlung betrifft und für mich  ist das immer ein  wichtiges Kriterium,  ob  ich  denn  ein Buch lese oder nach  den ersten Seiten einfach  weglege.


Dankeschön.
Das ist mir auch wichtig. Insofern ist das schonmal ein tolles lob.
Wenn du möchtest schick ich es dir gerne mit der Post.
Ich halt eine Geschichte auch immer lieber in der Hand als am PC  zu lesen.

 Very Happy

bis dann ll


_________________
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mopsgesichtiger windhund
Gast






Beitrag18.06.2006 18:22

von mopsgesichtiger windhund
Antworten mit Zitat

ich finds gut.
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