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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 07/2010
Liebe in Griechenland

 
 
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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag05.08.2010 14:00

von Nihil
Antworten mit Zitat

Liebe/r Autor/in von „Liebe in Griechenland“,
dies waren die Kriterien, die meine Bewertung beeinflusst haben:
1) Umgang mit dem vorgegebenen Thema
(Einbindung der Vorgaben, Einfallsreichtum)
2) Dramaturgie
(ansprechender und sinnvoller Titel, Organisation der Handlung, Spannung)
3) Form und Sprache
(Rechtschreib- und Grammatikfehler, Wortschatz, stringenter Stil, Perspektive)
4) Fazit
(Vergleich mit anderen Einsendungen, persönliche Meinung)

Ich warne dich schon mal vor: Mein Ton wird härter.

1)
Positiv finde ich, dass in deiner Geschichte der Urlaub eine wichtige Rolle spielt, weil währenddessen die Weichen für das Verbrechen gelegt werden. Als Krimi kann man deine Geschichte auch ansehen, weil sie die kriminelle Energie einer Familie entlarvt. Die Idee für die Morde an sich (muss es denn überhaupt immer Mord sein?), finde ich hingegen sehr oberflächlich und unbegründet. Zweimal hätte es auch eine Scheidung getan – du sprichst nicht von den extremen Gefühlen wie Hass, Verzweiflung und Wahnsinn, die so etwas begründen würden. Deine Charaktere morden so selbstverständlich, als würden sie einkaufen gehen. Mit 450 Wörtern ist deine Geschichte zwar erzählt, es bleiben aber viele offene Fragen am Ende, weil du häufig an den falschen Stellen Zeitraffern einbaust.

Meine Punkte 2) und 3) lege ich hier mal zusammen:
Sprachlich sind mir vor allem die Dialoge negativ aufgefallen, die realitätsfern und unauthentisch daher kommen. Etwa hier:
Zitat:
Melina stürzte zur Kammer, ein klagendes Weinen: „Vater, Vater!“

Dass ein Kind seinen Vater wirklich Vater ruft, wird in einigen gruseligen Familien vielleicht noch vorkommen, ich finde es aber erstens sehr steif und zweitens wird wohl auch noch sehr viel mehr durch Melinas Kopf sausen als die beiden Worte. Warum fragt sie Pauline nicht danach, wie das passiert ist? Wieso lässt du die Zeit gerade hier so schnell im Zeitraffer vergehen? Danach folgt dann der Hammer:
Zitat:
„Wusstest du, dass er meine Mutter umgebracht hat, weil er mit dir zusammen sein wollte?“, fragte Melina.
„Ich war mir nicht sicher, er tönte es mal an.“
„Es ist nie ausgekommen, aber er hat es mir gestanden.

Wusstest du, dass mein Vater ein egoistischer Drecksack war, der meine Mutter einfach so getötet hat, weil ihm eine Scheidung aus unerklärlichen Gründen nicht gereicht hat? Ähm, ne, gedacht hab ich’s mir schon, aber ich hab nie so genau nachgefragt. Achso, jedenfalls war es tatsächlich so, aber war ja nicht weiter schlimm; lieben konnte ich ihn trotzdem, man kann ja seinen Vater nicht einfach so hassen.
Zitat:
„Pauline, you come, my wife is dead.“

Hier haben mir echt fast die Nerven versagt. Du schreibst von einem kaltblütigen Mord, da kannst du doch nicht alle Beteiligten so abgebrüht, uninteressiert und gefühlsleer darstellen… Dass der Killer das sagt, ist noch das geringste Übel, aber das Pauline nichts dagegen sagt, nicht einmal daran denkt, aufzuschreien, zu protestieren, finde ich sehr, sehr weit an der Realität vorbei geschossen. Zum Schluss tut Pauline es ihrem Gatten gleich, und zieht den Mord einer Scheidung vor. Es ist ja auch wirklich die rationalere Entscheidung: Wenn abschließen, dann auch richtig. Trauer um ihren Vater kennt Melina auch nur im ersten Moment, am Ende umarmt sie die Mörderin sogar und nimmt die Entschuldigung für Paulines Mord an – so verstehe ich die letzte Szene. Das ist nicht nur auf der sprachlichen Ebene nicht gut geschildert, das ist auch inhaltlich abstrus. Aus Sicht des Lesers führst du die wichtigen Informationen, wie den Mord des Griechen an seiner Frau, viel zu offensichtlich ein. Ebenso die Auflösung, dass der gute Dimosthenis Pauline in späteren Jahren nicht mehr so recht geliebt hat, folgt zu oberflächlich und rasch. Auf diese Weise fehlt es schwer, sich in die Protagonistin hinein zu versetzen. Was Informationen angeht, sagst du an den nötigen Stellen zu wenig und an den überflüssigen zu viel:
Zitat:
ein Gefühl, als löse sie sich auf, als fiele sie aus 1000 m Höhe im freien Fall. Pauline ist 55 und Dimosthénis 63 Jahre alt.
Zwölf Monate später klingelt bei Pauline in Lyon das Telefon.

Gerade beschreibst du die Liebe auf den ersten Blick, dann kommt die Info, wie alt beide sind. Das braucht man nicht zum Verständnis und gerade bei 450 Wörtern sollte man so etwas kürzen. Hingegen fehlen jegliche Informationen zu einem möglichen Kontakt der beiden in der Zwischenzeit. Hat die Frau etwas davon mitbekommen und musste deswegen weg? Ich komme mit deiner Geschichte leider nicht auf einen grünen Zweig.

4)
Wie du an meinem Tonfall gemerkt hast, hat mich deine Geschichte beim Lesen ziemlich aufgeregt, vor allem wegen der Motivlosigkeit und der Sprache. Auch die Idee konnte nichts rausreißen. Leider habe ich auch keinen Punkt gefunden, von dem ich ehrlich sagen könnte, dass er mich an deiner Geschichte überzeugt hat. Deswegen auch nur eine unterdurchschnittliche Wertung.
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mondblume
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 45
Beiträge: 1138
Wohnort: Costa Brava


Beitrag05.08.2010 21:04

von mondblume
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Ich entschuldige mich für die fehlenden Kommentare, aber leider schaffe ich es diese Woche sonst echt nicht, alle Texte zu bewerten!

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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag05.08.2010 22:14

von Rosanna
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Eine Familie von Mördern... Laughing

Nein, mal im Ernst. Diese Beiläufigkeit, weißt du schon..."ja, er tönte es mal an" (zumal das eine Redewendung ist, die ich nicht kenne wink)

Außerdem findet das Verbrechen nicht im Urlaub statt (auch wenn dieser erwähnt wurde).

LG
Rose


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OceanChild
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 36
Beiträge: 272
Wohnort: Köln


Beitrag06.08.2010 09:02

von OceanChild
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Super erzählt, trotz der Kürze der Geschichte gibt sie doch ein vollständiges Bild, fands super. Nur der Aspekt „im Urlaub“ wurde nicht so richtig berücksichtigt. Aber da drück ich ein Auge zu. Ne 8 von mir.

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Kleine Meise, großes Herz.
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Mercedes de Bonaventura
Geschlecht:weiblichMetonymia

Alter: 40
Beiträge: 1254
Wohnort: Graz


Beitrag06.08.2010 12:32

von Mercedes de Bonaventura
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Die ss-ß Fehler schmerzen schon ein wenig…
Es gibt krasse Stilunterschiede; zb: „…das Flakon ist zerschellt…“ so schön; „…er tönte es mal an…“ so nicht.
Die Umsetzung ist für meinen Geschmack wirklich mangelhaft; die Idee dahinter aber wirklich gut.
Aber so wie jeder der mitgemacht hat, bekommst auch du ein: „Bravo!“

Lg M.


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(Virginia Woolf)
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag06.08.2010 15:41

von Schmierfink
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Also, an sich wäre das garnicht schlecht, aber das ist mit das konstruierteste und unglaubwürdigste im ganzen Wettbewerb. wink
Naja, zb. der Dialog fällt auf, in dem einfach mal locker erwähnt wird, das der Kerl die Mutter umgebracht hat, klar liegt auch an der Wortbegrenzung, dass es so knapp erfolgen muss. Aber überhaupt, auch wie Dimi. seine Mörderin als Partnerin gewinnt halte ich für relativ gewagt Plotmäsig. Stilistisch ist es echt ok.

lg
Schmierfink


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Maria
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Beiträge: 6000

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Beitrag06.08.2010 17:55

von Maria
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Lieber Autor,

leider habe ich keine Zeit für eine ausführliche Kommentierung der vielen Geschichten gefunden. Bewertet habe ich bei allen gleich: hab alle Geschichten dreimal gelesen und nach einem mehr oder weniger gedanklich vergleichenden Schema vorbewertet. Also nichts Starres, sondern eher ein grobes Gerüst plus 'aus dem Bauch', welche Geschichte unterhält mich als KRIMI, nicht als sonstiges Textgewerk.

1. ist es wirklich ein Krimi
2. Autor hält das Wort „Spannung“ nicht für einen Song von den Prinzen
3. konnte ich die Aufgabenstellung wiederfinden
4. Logik, Glaubwürdigkeit
5. Gesamteindruck, Sprache, Originalität, Handwerkszeug

Eine detaillierte Kommentierung kriegst du natürlich, wenn es dich interessiert. Einfach PN und ich komme angeflogen.

LG
Maria


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Tyrion Lannister
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag06.08.2010 22:28

von Malaga
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Ist das nicht eher der Klappentext für einen Roman? Scheint mir für eine Kurzgeschichte nicht geeignet.
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Aknaib
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DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag07.08.2010 15:14

von Aknaib
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Hallo unbekannte Verfasserin oder Verfasser dieses Textes,

bei der Bewertung bin ich davon ausgegangen, wie wurden die Wettbewerbsbedingungen umgesetzt, bezogen auf: ist der Urlaub vorhanden, erkenne ich eine Inspiration zum Bild, Erfüllung des Genre Krimi; Idee und Umsetzung  

Urlaub: indirekt, weil das Verbrechen, um das es geht, nichts mit Urlaub der Protagonistin zu tun hat.

Bildbezug: ja Leiche=Knochen

Genre: Ein Krimi ist gekennzeichnet durch: Täter/Opfer +Verbrechen– Motiv- Aufklärung
Hier fehlt die Aufklärung.

Idee und Umsetzung:
Schneller Einstieg – super. Doch dann die lange Rückblende- schade, sie reißt mich aus dem spannenden Einstieg; dazu noch mit Leerzeile(n). Der Text ließe sich ohne weiteres chronologisch erzählen.
z.B. so:
Sie hat  Dimosthénis das erste Mal (mit seinen Freunden-weglassen) in einer Taverne am Meer getroffen. Aus den Lautsprechern lockt die erdige Wehmut von Zorbas.
Mit ihrer Freundin sitzt sie an einem Tisch.
„You holidays? Come here“, ruft einer der Griechen.
Pauline setzt sich neben Dimosthénis. Im Laufe des Abends legt er (wie selbstverständlich) einen Arm um sie. Seine Augen ruhen (mit charismatisch zwingender Intensität) auf ihr, sie schmilzt unter seinem Blick, ein Gefühl, als löse sie sich auf, als fiele sie aus 1000 m (tausend Meter) Höhe im freien Fall. Pauline ist 55 und Dimosthénis 63 Jahre alt.
Zwölf Monate später klingelt bei Pauline in Lyon das Telefon.
„Pauline, you come, my wife is dead.“
Sie gibt alles auf, Ehemann, Familie, Job, Heimat und zieht zu ihm, arbeitet auf seinem Hof, lernt griechisch.
Seit sieben Jahre lebt sie mit Dimosthénis, als sie eines Morgens den Mann betrachtet, für dessen Liebe sie alles geopfert hat. …
 


Herzliche Grüße
Bianka
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Pütchen
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Moderatorin

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Beitrag08.08.2010 06:16

von Pütchen
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Hallo smile

Das hat der gute Dimothénis nun davon ... lol2

Eine Assoziation zum Skelett hätte ich zwar hier nicht unbedingt, aber ansonsten passt es.

Durch die rückblickende Erzählung - die ja auf jeden Fall vonnöten ist - wird jedoch ein bisschen die Spannung herausgenommen.

Viele Grüße, Pütchen


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Chouette
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Beitrag08.08.2010 17:01

von Chouette
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Gut geschrieben, eindeutig ein Krimi, nur mit der Urlaubsvorgabe habe ich ein wenig Probleme: die Verbrechen passieren hier nicht im Urlaub, wie in der Vorgabe verlangt. Aber das ist nicht der Grund, warum ich mit dieser Geschichte nicht warm werden kann; mir ist darin zu viel Schmalz und Herzschmerz, und der letzte Satz bleibt mir vollkommen unverständlich: was war denn die Essenz von diesem Dimosthénis,  wegen der Tochter und Ehefrau ihn geliebt haben, wenn doch die „Wahrheit“ ist, dass er Stummelzähne hat und Pauline schlägt? Es klingt nicht so, als hätten Frau und Tochter das geliebt. Mich stört auch, dass man nicht erfährt, warum er Pauline auf einmal verachtet und schlägt? Ist er zum Alkoholiker geworden und hat deswegen „Ausraster“? Danach klingt der Text auch nicht. Mir bleiben in diesem Text zu viele Fragen offen. Daher leider nur 4 Federn.
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femme-fatale233
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Das Bronzene Pfand


Beitrag09.08.2010 11:24

von femme-fatale233
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Guten Morgen Autor!

Leider konnte ich erst gestern anfangen, die Texte zu lesen, und werde meinen Kommentar dementsprechend kurz halten, um noch alle Werke lesen zu können. Daher hier meine knappe Bewertung:

Was mir gefallen hat:

Die Beschreibung Dimosthénis - man kann sich den Mann sehr gut vorstellen, sowohl äußerlich, als auch vom Charakter her.

Die Entwicklung der Beziehung - die Entwicklung von Liebe hin zur Gewalt in der Beziehung zwischen Pauline und Dimosthénis kommt in deinem Text sehr gut heraus und macht auch deutlich, warum da getötet worden ist.

Der Mord an Dimosthénis Frau - dadruch, dass es in der Geschichte zwei Morde gibt, entsteht ein sehr schönes Band zwischen Melina und Pauline, die beide zwischen Trauer, Hass, Liebe schwanken.

Was mir nicht gefallen hat:

Der Titel - er ist so langweilig.

Fazit: Ein solider Text, aber irgendwie werde ich nicht so ganz warm mit ihm. Ich muss noch überlegen.

Liebe Grüße,
Caro
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Nemo
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Beitrag09.08.2010 11:25

von Nemo
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Liebe Autorin oder lieber Autor,

dieser Krimi folgt einem klassischen Aufbau. Die Rückblende in der Mitte wirkt etwas unelegant, aber ich bin selbst noch auf der Suche, wie man hier besser zu Werke gehen könnte. Jedenfalls wird die Rückblende durch das Präsens lebendiger gestaltet; überhaupt ist der Text sprachlich gut, bis auf einige Stellen, die ein weing schief zu sitzen scheinen. Mein Hauptkritikpunkt ist der, dass die Wandlung von Dimosthénis sehr plötzlich dargestellt wird; müsste sich diese Wandlung nicht während der sieben Jahre allmählich vollzogen haben? Insgesamt würde der Story mehr Raum gut tun und so manche sprachlcihe Überprüfung, aber von der Anlage her ist sie auf jeden Fall lesenswert.

Beste Grüße
Nemo

p.s. 1000 m liest sich wie aus dem Geo-Lehrbuch. "tausend Meter" wäre nicht gegangen?


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versgerber
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V
Beitrag09.08.2010 17:34

von versgerber
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Die Gefühle der beiden Frauen erscheinen teilweise unschlüssig, aber das macht die Geschichte in diesem Falle vielleicht aus.
Geschrieben ist sie recht flüssig, auch wenn ein paar Sprünge und Handlungen der Charaktere verwirren.
lg


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Traumtänzerin
Fähnchen Fieselschreib

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Beiträge: 1178



Beitrag09.08.2010 18:34

von Traumtänzerin
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Sorry, aber das erinnert mich in punkto realitätsnaher Dialog/Plot an eine Doku-Soap. Zu übertrieben ("ein klagendes Weinen: 'Vater! Vater!").
Und unrealistisch, dass sich zwei Frauen (!), gleich nachdem das 'Geheimnis' offenbart wurde, zumindest verbal zerfetzen. Liegt aber zu einem großen Teil am Stil.

Hat mir leider nicht sehr zugesagt.

Zwischen 2 und 3.


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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Maria Magdalena
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 274
Wohnort: Schweiz


Beitrag12.08.2010 17:09

von Maria Magdalena
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Um offen und ehrlich zu sein, ich bin enttäuscht, mit meinem Krimi auf Platz 30 gelandet zu sein. Aber ich denke, damit muss man lernen zu leben. Eine gute Erfahrung war der Wettbewerb und der ganze Ablauf auf jeden Fall - es war der erste Pokapro für mich. Vielen Dank für das gemeinsame Werk.

Meine Rückkommentare zu eueren:

Allgemein:
- Auch wenn ich das SS nicht auf meiner Tastatur habe, wäre ich meinen deutschen Nachbarn für Akzeptanz sehr dankbar: Bei uns in der Schweiz wird das SS an den Schulen weder gelehrt, noch hat es Stellenwert bei uns. Ich fühle mich nicht verpflichtet, dieses in meinen Texten zu verwenden.

- „Antönen“ und „auskommen“ sind tatsächlich schweizerdeutsche Ausdrücke. Zum einen stolpere ich im Schreiben manchmal über meinen schweizerdeutschen Dialekt, auf der anderen Seite, appelliere ich auch hier an die Toleranz meiner deutschen Nachbarn, denn in direkter Rede kann ohne weiteres eine spezielle Ausdrucksweise verwendet werden. Wie oft kämpfte ich mich in Geschichten durch bayerischen oder berlinerischen Dialekt  – das war arg.

- Zur allgemeinen Bildung: Es heisst das Flakon – siehe „Das Flakon“ von Charles Baudelaire.  Aber zur Beruhigung von allen: beides ist richtig, „der Flakon“ ist auch möglich.

- Amüsiert haben mich die Bemerkungen über das Präsens in der Rückblende. Das habe ich bewusst gewählt, um die Vergangenheit dem Leser noch näher zu bringen. Ich habe es mit dem Perfekt eingeläutet und genauso ausgeklingelt, bevor ich wieder ins Präteritum wechselte. Nachdem ich in meiner Ausbildung gelernt hatte, dass die Zeiten ohne weiteres als Stilmittel verwendet werden dürfen, habe ich hier einen Versuch gestartet. Auf jeden Fall waren viele irritiert und nur wenige haben den wahren Wert darin erkannt. Das wird mich nicht hindern, weiterhin mit den Zeiten gezielt und bewusst zu jonglieren und auszuprobieren.

Nun im einzelnen:

@BlueNote: Dein erster Satz nützt mir überhaupt nichts. Aber danke für den Hinweis auf die „wies“, es ist mir auch aufgefallen, dass zwei aufeinanderfolgen, das ist schlecht – im total hat es drei, was vertretbar ist.  

@Soraya: Das freut mich, dass du meinen Stil verstanden hast. Es ist nicht einfach, Essenzen herauszufiltrieren.  Grausamkeit z.B. ist eine verzerrte Verhaltensweise aufgrund von negativen Erfahrungen im Leben, meistens in der Kindheit. Die Essenz davon sehe ich als kraftvolle Kreativität.  

@Alogius: Ich atme auf, jemand der meine schweizerdeutschen Fehlerchen leben lässt. Wenn du den letzten Satz verstanden hast, freut mich das speziell.

@The Brain: Das ist Geschmackssache, damit muss ich leben.

@Lejonina: Tönt gut, dein Kommentar *grins* - wie schon erwähnt, das ist mein Schweizerdeutsch,  aber ich gebe mir Mühe, damit auch die deutschsprechenden Nachbarn mich verstehen können. Es gibt sie, diese Frauen, die alles aufgeben für einen Mann, war kürzlich eine Reportage im TV.

@MadameMimm: Gratuliere dir zu deinem 5. Platz, kann mir vorstellen, dass du dich freust, würde ich auch. Wegen den Zeiten habe ich es oben erklärt. Spannungsbogen: ja, der liesse sich vielleicht noch verstärken - bei doppelt sovielen Zeilen.

@Ana: Deine zahlenmässige Bewertung zu meinem Krimi würde mich interessieren.

@Old: Wer Liebe und Hingabe nicht versteht, kann diesen Krimi auch schwer nachvollziehen. Reicht  „unterdrückt, gedemütigt, geschlagen, Todesdrohungen“ als Motiv nicht? Mir schon.  Den Schluss an den Anfang zu setzen wäre bestimmt eine Möglichkeit. In Sri Lanka erhöht sich die Selbstmordrate durch die Einnahme von Samen des gelben Oleanders. Eine Samenkapsel entspricht 100 Tabletten Digoxin. Ich zitiere aus dem Internet: „Da der Oleander tödlich giftig ist, darf man ihn keinesfalls einfach als Kräutertee anwenden. In standartisierter Zubereitung kann der Oleander jedoch ein gutes Heilmittel gegen Herzinsuffizienz sein.“ Also nur zu.

@andrea jutta: Dass du für so einen guten Kommentar eine 4 gibst, ist mir ein Rätsel.

@EdgarAllanPoe: Das Raum-Zeit-Geschehen ist für dich zuwenig klar sowie die Charaktere der Personen - ich pokerte mit der Phantasie der Leser, gelang mir bei dir wohl nicht. Die Stilblüten resultieren, wie eingangs erklärt, aus meinem Schweizerdeutsch, aber die Zeichensetzungsfehler, die du meinst, würden mich interessieren.

@Lisette: Die Sache mit den Zeiten habe ich eingangs erklärt. Ja, es ist ein Krimi mit klassischem Aufbau.

@gepuzzelt: Zeitengeschichte und komische Wendungen: Erklärung siehe ganz oben.

@Biggi: In Bezug auf die Zeiten und die sprachlichen Wendungen, habe ich zu Beginn erklärt. Damit muss ich leben, dass dich die Quintessenz nicht überzeugen konnte.

@SabineK63: Sprache und Zeit habe ich zu Beginn erklärt. Das ist richtig, vieles könnte klarer beschrieben und charakterisiert werden bei mehr Wörtern. Es gibt Frauen in der Realität, die alles aufgeben für einen Mann, eben kürzlich in einer Reportage im Fernsehen gehört.

@Leene: Danke für deinen sehr feinen Kommentar:
Zitat:
mit einer gewissen langsam-traurigen Dramatik in der Sprache  
Das werde ich mir zu Gemüte führen, klingt in mir an. Ja, drei Zeitsprünge sind bei 450 Wörtern tatsächlich viel, es war ein Versuch.

@Jocelyn: Welche Geschichte ist nicht konstruiert? Aber sie sollte nicht so wirken, das ist richtig. Bilder sind Bilder, entweder du kannst sie dir vorstellen oder nicht. Wenn du sie als merkwürdig ansiehst, damit muss ich leben, Geschmackssache.

@Schneestern: In Bezug auf Sprache, habe ich oben erklärt. Schön, wenn dir meine Geschichte gefällt – der letzte Satz gefällt mir auch in seiner Tiefe.

@anuphti: Flakon und Sprache habe ich eingangs erwähnt. Ich habe bewusst Raki gewählt – mir schmeckt der Ouzo auch besser.

@Paloma: SS-Tastatur und Sprache, siehe Erklärung zu Beginn. Schon was von Hassliebe gehört?

@sweety1610: Sprachlich und über Flakon habe ich oben eine Erklärung geschrieben. In heissen Ländern werden die Toten sehr schnell begraben. Man kann nicht für alle glaubwürdig wirken, dazu sind wir zuviele Menschen.

@Nihil: Ok.

@mondblume: deine zahlenmässige Bewertung würde mich interessieren.

@Rosanna: Eine Erklärung zum Sprachlichen habe ich zu Beginn gegeben.

@OceanChild: Wow! Deine Benotung freut mich sehr, danke. Schön, dass du meine Geschichte als vollständig betrachtest, sehe ich eigentlich beinahe auch so.

@ Mercedes de Bonaventura: Die sprachliche Erklärung sowie Angaben über Flakon und SS-Tastatur findest du zu Beginn. Deine 40 Bravos hättest du dir sparen können, finde ich etwas phantasielos und wirken bei einer Kritik dieser Art verletzend.

@Schmierfink: Danke für die Blumen in bezug auf Stil – schön, dass du ihn verstanden hast. Welche Geschichte ist nicht konstruiert? Aber ist richtig, sie dürfte nicht so wirken. Tja, die vielen Möglichkeiten, das andere Geschlecht kennenzulernen und dafür in Leidenschaft zu entflammen – die Welt kennt einige.

@Maria: Deine zahlenmässige Bewertung würde mich interessieren.

@Malaga: Wäre bestimmt umsetzbar in einen Roman. In Klappentexten kommen Dialoge eigentlich nie vor. Überigens: Dein Krimi hat mir am besten gefallen.

@Bianka: Ich wusste gar nicht, dass du auch einen Krimi geschrieben hattest. Ich bin erstaunt über deine Platzierung, auch du hättest einen höheren Rang verdient.
Stimmt schon, meine Geschichte hätte chronologisch funktioniert, aber ich wollte einen Versuch machen und eine Rückblende im Präsens schreiben. Ich glaube, bei dieser Kürze bleibe ich zukünftig beim normalen zeitlichen Ablauf.

@Puetchen: Interessant, dass du findest, die Rückblende habe die Spannung gesenkt. Wie bei Bianka erwähnt, werde ich bei kurzen Texten zukünftig wieder chronologisch bleiben.

@Chouette: Danke für die positive Äusserung zu meinem Stil. Herz/Schmerz ist Geschmackssache. Liebt man das Äussere oder das Innere eines Menschen? Was kann passieren, wenn sich über die Jahre die Leidenschaft verflüchtigt? Die Essenz von Grausamkeit ist kraftvolle Kreativität, von Aggression und Brutalität ist sie grosse Kraft und Stärke, von Verachtung ist sie Respekt. Es ist schön, wenn Menschen das erkennen können.

@ femme-fatale233: Freut mich sehr, dass genau du mit erst siebzehn meine Geschichte nachvollziehen kannst. Du hast Recht, der Titel hat mir nie ganz gefallen, aber ich war knapp in der Zeit.

@Nemo: Ja, ja, Aufbau Krimi habe ich brav gelernt, schön, dass du das siehst. Freut mich, dass du das Präsens in der Rückblende als positiv wertest, sollte so sein. Sprachlich habe ich eingangs eine allgemeine Erklärung abgegeben. Der Text ist für eine Rückblende zu kurz – ich hätte chronologisch bleiben müssen. Aber wie oben erwähnt, ich wollte mal das Präsens in einer Rückblende versuchen.

@Versgerber: Danke für das Lob über meinen Stil. Das ist richtig, die Sprünge sind ziemlich gross.

@Traumtänzerin: Tja, nicht alle Stile entsprechen jedem.


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Nihil
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Beitrag12.08.2010 17:50

von Nihil
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Hallo Maria M.

Zitat:
@Nihil: Ok.


Da ich mir auch Mühe gegeben habe, deine Geschichte im Detail zu erfassen, hätte ich schön gefunden, wenn du das gleiche mit meiner Rezension getan hättest. Auch wenn sie an einigen Stellen etwas spitzer formuliert ist.

Nihil
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*Gast*
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Beitrag12.08.2010 18:36

von *Gast*
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Hallo Maria Magdalena,

kurz noch zur Erläuterung:

An "auskommen" habe ich mich nur gestört, weil ich es eigentlich nicht mit herauskommen übersetzen würde. Ich meine wenigstens, die Wendung aus dem Österreichischen als "es hat sich nicht ergeben", oder aber, wenn es alleine steht, als "entwischen/entkommen" übersetzen zu können.

Das fehlende ß habe ich zwar nicht bemängelt, aber es stört schon beim Lesen, wenn man es gewohnt ist. Einfach, weil man automatisch den Vokal im inneren Ohr verkürzt. Das Dumme ist ja auch, dass an dem Text nicht dran steht, dass er in der Schweiz entstanden ist, wie soll man das also berücksichtigen?

Mit dem "über die Zeiten noch mal drüber sehen" meinte ich nicht die offensichtlich beabsichtigten Wechsel, sondern zwei oder drei Stellen im letzten größeren Absatz, die mir unsauber erschienen.

Inhaltlich mag es zwar sein, dass eine Frau tatsächlich für einen Mann alles aufgeben kann, aber das wurde mir mit dem Anruf des Mannes nicht plausibel. Da ruft jemand an, dass seine Frau gestorben ist, und sein Urlaubsflirt soll jetzt antanzen. Für mich fehlte einiges dazwischen, daher auch mein Eindruck, dass die Geschichte sich eher für eine längere Version eignen würde.

Lieben Gruß
Sabine
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Maria Magdalena
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Beitrag12.08.2010 21:24

von Maria Magdalena
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Lieber Nihil

Also auch für dich eine genauere Rückmeldung:

Scheidung: ok., das wäre auch möglich gewesen, aber sie hat sich für Mord entschieden. Soviele Menschen auf unserer Erde leben, soviele Verhaltensweisen gibt es.

Du findest meine Dialoge nicht authentisch: ok.

Wenn das Raum-Zeit-Geschehen für dich zuwenig klar ist und meine Figuren auf dich nicht glaubwürdig wirken, ok. Wie bei EdgarAllanPoe: Ich pokerte mit der Phantasie der Leser, was offensichtlich auch bei dir versagte.

Du hättest dem Leser die Freiheit gelassen, über das Alter der Liebenden zu entscheiden. Ok. wäre möglich gewesen. Genau das fand ich reizvoll, aufzuzeigen, dass Liebe und Leidenschaft auch bei älteren Menschen möglich ist – ich beobachte das oft.

Den Schluss findest du abstrus. Ok. Mir zeigt er eine grosse Tiefe und Reife.

Dass dir mein sprachlicher Stil nicht zusagt, damit muss ich leben. Ok.

In bezug auf das Motiv zitiere ich dir meine Erklärung zu Old: Reicht „unterdrückt, gedemütigt, geschlagen, Todesdrohungen“ als Motiv nicht? Mir schon, dir nicht, ok.

Dass du dich beim Lesen meiner Geschichte aufgeregt hast, zeugt von deiner Gefühlsfähigkeit. Aber wir müssen lernen, in der Andersartigkeit den Gegenpol anzuerkennen. So kann Entwicklung stattfinden.

Herzliche Grüße
Gabriela


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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag16.08.2010 19:06

von Malaga
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Hallo Maria Magdalena,
du hast Recht, dass wir wieder lernen müssen, nicht sofort bei allem, was wir nicht kennen Fehler zu wittern. Wobei das bei ss-ß schwer ist, wenn man die Schweizer Rechtschreibung nicht kennt. (Dann kennt man sie jetzt).
Saß in der letzten Woche im Urlaub mit einem Schweizer am Tisch und hab das da live erlebt (die unbekannten Wörter natürlich, nicht die ß-Laute).

Muss mich entschuldigen für die Kürze meines Bewertungskommentars, war halt tatsächlich ein Bewertungsvehikel.
Und in Klappentexten sind keine Dialoge, das ist richtig. Was ich eigentlich meinte, war, dass mir die Geschichte zu informierend war. Erweckte das Gefühl, ich sollte halt über das Wesentlich informiert werden, wie in einem Klappentext.
Es wäre tatsächlich Stoff für einen Roman. Oder eine Erzählung.

Zur Enttäuschung über die Platzierung: ist dir beim zweiten Hinschauen nicht auch aufgefallen, dass die Punktzahlen doch eigentlich im Großen und Ganzen recht nahe beieinander liegen?
Und was mir der Wettbewerb vor Augen geführt hat: ´s gibt viele verschiedene Geschmäcker (was dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall - und das ist jetzt kein Fehler sondern ein - vielleicht im Aussterben begriffenes - altes Sprichwort (die Rechtschreibung muss ich gleich selbst kontrollieren)
LG
Malaga
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Chouette
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 58
Beiträge: 178
Wohnort: alte Eiche im Klövensteen


Beitrag16.08.2010 22:02

von Chouette
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Hallo, Maria Magdalena,

danke für Deine Rückmeldung. Sehr interessant fand ich deine folgende Erklärung, die, wenn du sie in deine Geschichte hinein genommen hättest, den letzten Satz verständlicher gemacht hätte:

Zitat:
Die Essenz von Grausamkeit ist kraftvolle Kreativität, von Aggression und Brutalität ist sie grosse Kraft und Stärke, von Verachtung ist sie Respekt. Es ist schön, wenn Menschen das erkennen können.


Demnach war der Held deiner Geschichte nicht einfach ein grausamer, sondern auch ein kreativer Mann. Und vor diesem Hintergrund wird auch die Liebe verständlich.
Dennoch: was du als Erklärung nach reichst, das klingt zwar interessant, aber intuitiv einsichtig finde ich es nicht. Okay: Grausamkeit setzt eine gewisse Kreativität voraus, man muss findig sein bei dem, was einem anderen weh tun könnte. Trotzdem: man könnte genauso gut behaupten, die Essenz von Grausamkeit wäre Aggession, und die Essenz von Aggression wäre Angst, also Schwäche. Verachtung ist Respekt-Verweigerung, setzt also zumindest das Verständnis und Erleben von Respekt voraus, aber macht das Repekt zur Essenz von Verachtung?

Magst du erklären, was hinter deinem Gedankengang steckt? Gern auch per PN, das Thema ist ja ein bisschen off topic.

Viele Grüße,

Chouette
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag16.08.2010 22:03

von Aknaib
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Liebe Gabriela,

ich kann deine Enttäuschung über die Platzierung gut verstehen.
Für mich ist faszinierend, dass Geschichten die im ersten Drittel gelandet sind teilweise nicht die Wettbewerbskriterien erfüllt haben. Doch der Leser ist der König auch hier beim Pokapro.
Insofern finde ich diese Art anonymen Wettbewerb spannend und aufschlussreich.
Auf ein Neues!
Und ärgere dich nicht wegen der „ss“ - auch so ist der Leser.

Herzliche Grüße
Bianka
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