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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 07/2010
Die letzte Fahrt

 
 
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Autor Nachricht
Liesette
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 52
Beiträge: 147
Wohnort: Dinklage


Beitrag02.08.2010 19:00
Die letzte Fahrt
von Liesette
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich war froh, als die lange Rückfahrt von Dänemark sich dem Ende neigte. Ich bog hinter der Hauptkreuzung in die Eichenallee ein und sah ein Taxi auf dem Seitenstreifen am Feriensee. Das Licht brannte, der Motor lief, aber es saß niemand darin. Nachts halten hier häufiger Liebespaare oder Wildpinkler, ich dachte nicht weiter darüber nach und bog links in den Schotterweg ein, ich war zu Hause.

„Hey Urlauberin!“ Maria, meine Mitbewohnerin, stand in der geöffneten Haustür, sie hatte mich vom Küchenfenster aus ankommen sehen.“Komm rein, Kaffee ist schon fertig.“
„Ach Süße, was würde ich bloß ohne dich machen?“ Ich schnappte die Reisetasche vom Rücksitz und folgte ihr ins Haus.

„Sag mal, was ist da am See eigentlich los?“ Maria sah aus dem Küchenfenster.
„Meinst du das Taxi?“ Ich pustete über meinen Kaffee. „Keine Ahnung, war niemand drin, wird wohl pinkeln sein.“
„Na ja, das Auto steht das jetzt fast eine Stunde, ist doch komisch, oder?“
„Echt? Wir könnten rübergehen, vielleicht braucht der Fahrer Hilfe?“ Mir war mulmig.
„Bin ich verrückt? Nachher kriegen wir eins auf die Birne und werden ins Gebüsch gezogen.“ Maria sah auch nicht mutiger aus.“Wir rufen die Bullen an, sollen die nachsehen.“

Sie zog das Telefon aus der Ladestation. „Ja, Meyer hier, moin. Ich wollt mal fragen, ob sie einen Wagen zum Feriensee schicken können, da steht seit ungefähr einer Stunde ein Auto an der Einfahrt.“ Sie lehnte am Türrahmen, legte den Kopf in den Nacken. „Nein, ich glaube nicht, dass da ein Schäferstündchen eingelegt wird. Meine Mitbewohnerin ist vorhin daran vorbeigefahren, es ist ein Taxi und der Motor läuft noch.“ Sie machte eine Pause, „ja, seit einer Stunde. Das weiß ich weil wir in dem Eckhaus Hasetal eins wohnen, das Auto sehen wir von der Küche aus. Gut... Tschüss.“ Sie drückte das Gespräch weg, „die schicken gleich jemanden.“

Knapp dreißig Minuten später fuhr ein Wagen auf den Parkplatz, das Taxi stand immer noch dort. Blaulicht flackerte auf, wir zogen uns die Jacken über und gingen zur Allee. Von der Hauptstraße, die parallel zum Feriensee verläuft, wehte das Heulen der Martinshörner zu uns herüber. Binnen Sekunden  war der Platz hell erleuchtet, jemand wurde in den Rettungswagen geschoben.

„Lass uns umdrehen, steht bestimmt morgen im Kreisblatt.“ Ich nahm sie in den Arm.
Morgens zog Maria die Zeitung aus dem Türschlitz, mit dem Kaffeebecher in der Hand überflog sie die Schlagzeilen.
„Unfassbar!“ Sie schüttelte den Kopf, “der eigene Sohn wars, hat seine Mutter erstochen weil sie ihm kein Geld geben wollte.“
„Woher wissen die das?“ Ich lugte über den Zeitungsrand.
„Als die Polizei ihm die Nachricht überbrachte, kam er gerade heim, mit blutverschmierten Klamotten.“ Sie reichte mir die Zeitung, „alles wegen fünfzig Euro.“

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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag03.08.2010 13:31

von Alogius
Antworten mit Zitat

Hi,

ich beschränke mich ob der Textmenge auf kurze Kommentare. Falls notwendig, kann ich später detaillierter werden.

Finde den Text nicht sehr gut. Ist mir alles zu einfach, und auch das Ende beklemmt nicht so recht. Irgendwas passt da nicht. Sorry.

Gruß,

Tom


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag03.08.2010 13:56

von The Brain
Antworten mit Zitat

... die Pointe hat mich nicht so überzeugt - klingt, Verzeihung, etwas lieblos drangeklebt ...

_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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Gast







Beitrag03.08.2010 13:59

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo liebe(r) Postkartenprosaist(in),

bei meiner Bewertung habe ich folgende Kriterien berücksichtigt:

Stil und Sprache: Das ist größtenteils ordentlich geschrieben, der Stil ist mir persönlich aber ein bisschen zu monoton.

Idee: Hm. Die Idee an sich finde ich ganz in Ordnung, aber mir fehlt hier ganz eindeutig die Spannung. Das liest sich so einfach runtererzählt, aber ein bisschen Spannung, ein bisschen Hinfiebern auf die Auflösung (die hier noch dazu nicht wirklich einen "Aha"-Effekt beinhaltet), das wäre schon schön.

Bezug zur Themenvorgabe: Urlaubsrückkehr, passt schon.

Fazit: Nette Idee, ohne besondere Höhen - oder Tiefen - umgesetzt.

LG,

Soraya
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag03.08.2010 19:35

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

Hallo Autor,

kurzweilige Unterhaltung - gelungen: die realistischen Dialoge -, aber mir mag leider nichts Originelles an deiner Erzählung auffallen. Das ist eine Geschichte, die ich so auch in der Zeitung lesen kann. Das Motiv für den Mord ist zwar entsetzlich banal, aber das macht noch keinen guten Krimi aus. Und die Rekonstruktion des Verbrechens erfolgt so, dass der Leser sie zwar nachvollziehen kann, er sich jedoch in Anbetracht der übrigen doch recht ausführlich geschilderten Ereignisse (siehe Dialoge) doch ein wenig so vorkommt, als hätte der Autor schnell zum Ende kommen wollen, um die Wortzahl nicht zu überschreiten. Dieser Stilbruch trägt dazu bei, dass ich dem Text leider nur vier Federn geben kann.

Nichts für ungut,

Eddie


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
Wohnort: BY


G
Beitrag03.08.2010 19:59

von Gast3
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Liebe/r Autor/in,

das tut mir jetzt wirklich leid, aber dieser Geschichte fehlt so ganz die Spannung. Das plätschert so dahin, und dann ist die arme Mutter tot.

„Als die Polizei ihm die Nachricht überbrachte, kam er gerade heim, mit blutverschmierten Klamotten.“Hier steh ich grad auf dem Schlauch. Oder soll es heißen: "Als die Polizei ihm die Nachricht überbringen wollte, ....

Noch eine Frage: Sind Sohn und Taxifahrer identisch? Wenn ja, warum lief dann der Motor? Wenn nicht, was ist mit dem Fahrer passiert?

Lieben Gruß
schneestern


_________________
Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag03.08.2010 20:13

von BlueNote
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Zunächst fand ich die Geschichte eigentlich recht ansprechend geschrieben. Dass am Ende der Sohn seine Mutter wegen 50 Euro ersticht, was man von den zeitungslesenden, es (wenigstens) "unfassbar" findenden Protagonisten beim Frühstück erfährt, war mir dann doch zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Was denken sich die Wettbewerbsteilnehmer nur für sonderbare Sachen aus, dachte ich mir da. Soll das unterhaltsam sein (=U-Literatur?)
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Old
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 351
Wohnort: Georgien


Beitrag04.08.2010 06:33

von Old
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Der Vorhang öffnet sich. Der Lärm beginnt abzuflachen.
Ich trete mit einem vierköpfigen Team auf die Bühne. Wir nehmen an den vor uns stehenden Tischen platz. Hin und wieder ein räuspern aus dem Publikum, so dass ich mich gezwungen sehe, einen stechenden Blick hinunter zu schicken. Befriedigend nehme ich zur Kenntnis, dass der letzte Räusper, verschreckt im Hals stecken geblieben ist.  

Darf ich vorstellen, das Bewertungs-Komitee.
Zu meiner Rechten, Frau Schlauberger.
Daneben, Herr Besserwisser.  
Zu meiner Linken, Frau Dr. Prosa
Und Herr Schund

Wenn ich kurz die Kriterien erläutern darf. Jeder Kandidat bekommt grundsätzlich 3 Punkte, es denn, beim Lesen der Kurzgeschichten wird einem vom Bewertungs-Komitee so übel, das er oder sie, einen unnatürlichen Farbton annimmt.
Außer Bewertung steht vorab das Zählen der Wörter. Dafür ist Hilfsbewerter Nihil zuständig. Später wird dann, unabhängig, der Klasse des Textes, über eine Disqualifizierung entschieden.

Wieder ein räuspern, wieder ein entschiedener Blick der sofort für Ruhe sorgt.

Weitere Punkte gibt es für den Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn.
Für die Bezugnahme auf das vorgegebene Bild.
Für das Szenario Verbrechen
Für Spannung, oder Witz.
Für die Idee.
Für Logik und Glaubwürdigkeit
Maximal sind somit 9 Punkte zu erreichen.

Wir fahren fort mit: „Die letzte Fahrt“

Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn. – 1,0 Punkte
Bezugnahme auf das vorgegebene Bild. - 0,0 Punkte
Szenario Verbrechen. - 0,3 Punkte
Spannung, oder Witz. - 0,2 Punkte
Idee. - 0,3 Punkte
Logik und Glaubwürdigkeit. - 0,2 Punkte   ->   2,0 + 1 = 3,0

Der Komitee-Leiter erhebt sich und gibt eine kurze Bemerkung ab:

Für einen Krimi fehlt mir leider die Spannung. Die Geschichte ist flüssig geschrieben, das Verbrechen kommt aber nur als Pointe durch.
Dann die nicht nachzuvollziehende Logik. Der Sohn, der seine Mutter erstochen hat und das Taxi, was seit einer Stunde mit laufendem Motor dort steht. In welchen Zusammenhang steht das Taxi dort?
Bei einem längeren Krimi kann man sicher die Stimmung so aufbauen, bei einem Kurzkrimi nicht.
Wenn nicht Frau Dr. Prosa Einspruch eingelegt hätte, wäre die Bewertung noch schlechter ausgefallen.


Der Saal jubelt, das Komitee erhebt sich. Kurze Pause.
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Pütchen
Geschlecht:weiblichWeltenbummler

Moderatorin

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DSFo-Sponsor


Beitrag04.08.2010 07:23

von Pütchen
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Hallo smile

Mir fehlt bei dieser Geschichte etwas der Pfiff, die Spannung.

Wobei das Ende wirklich tragisch ist.

Aber es plätschert so ein bisschen erzählend vor sich hin.

Allerdings wieder ein Plus für die Einhaltung der Urlaubsvorgabe lol2

Viele Grüße, Pütchen


_________________
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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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andrea jutta
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


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Wohnort: Nürnberg


A
Beitrag04.08.2010 10:53

von andrea jutta
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Hallo,

ist eindeutig ein Krimi. Es gibt eine ungkelärte Situation. Die Sache wird von der Polizei aufgeklärt. Am Schluss erfährt der Leser, was passiert ist.
Mir war zusammen mit den Protagonistinen selbst ein bisschen mulmig, was den jetzt rauskommen würde. Trotzdem fand ich, dass du durch die Aufklärung des Mordes/Totschlags in dem Zeitungsartikel am Schluss, aus der Geschichte Spannungspotenzial rausgenommen hast. Wären sie so leichtsinnig, aber neugierig gewesen, es selbst rauszufinden, hätte das sicher noch was hergegeben. (Angstschweiss, Herzklopfen, ein Bild des Schreckens, den Täter "in flagranti" erwischt. Nimmt er die Beobachterinen wahr?...oder Ähnliches). Ich bewerte deine Geschichte mit einer 3.
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gepuzzelt
Eselsohr
G


Beiträge: 289
Wohnort: Australien


G
Beitrag04.08.2010 11:20

von gepuzzelt
Antworten mit Zitat

naja, das erscheint mir nicht allzu inspiriert.
Dazu, würde eine Autobatterie tatsächlich eine Stunde, bzw. länger durchhalten? Das klingt ein bisschen unwahrscheinlich.
Erzähltechnisch ist es ein bisschen lax und mir fehlt der Spannungsbogen.
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Biggi
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 52
Beiträge: 782
Wohnort: BY



Beitrag04.08.2010 15:43

von Biggi
Antworten mit Zitat

Liebe(r) Autor(in),

die Geschichte ist recht lebendig erzählt, die Dialoge wirken natürlich.
Die Pointe überzeugt mich nicht ganz.

Sauber gemacht.

LG
Biggi
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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag04.08.2010 15:50

von *Gast*
Antworten mit Zitat

Für einen Krimi fehlt mir hier leider die Spannung. Die vorgegebenen Merkmale sind erfüllt. Sprachlich holpert die Geschichte an ein paar Stellen und wirkt sonst etwas zu einfach auf mich. Um eine spannende Perspektive einzunehmen, genügt es nicht, dass jemand etwas Verdächtiges bemerkt und anschließend die Polizei ruft. Das ist zwar das, was in der Wirklichkeit passieren sollte, aber daraus werden keine Krimis gemacht - zumindest für meinen Geschmack nicht.

LG
Sabine
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Leene
Eselsohr


Beiträge: 448



Beitrag04.08.2010 17:16

von Leene
Antworten mit Zitat

Nett geschrieben und flüssig lesbar. Themenvorgabe erfüllt. Mir fehlt die Spannung, die Geschichte plätschert leider etwas dahin.
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag04.08.2010 18:35

von Jocelyn
Antworten mit Zitat

Flüssig gelesen.
Sehr gut verständlich.
Thematisch nicht so spannend.

6 Federn


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Nemo
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Postkartenprosa II


Beitrag04.08.2010 20:36

von Nemo
Antworten mit Zitat

Liebe Autorin oder lieber Autor,

den Text finde ich als Erzählung ganz nett. Er wirkt aber etwas fad; das kommt vor allem daher, weil keine Gefahr für die Protagonisten besteht, bzw. sie in keinen Konflikt gezogen werden. Sie beobachten etwas Merkwürdiges, rufen die Polizei und die Zeitung teilt ihnen am nächsten Morgen das Ergebnis mit. Die beiden kommen eigentlich mit der Geschichte gar nicht richtig in Berührung. Außerdem ist die Ich-Erzählerin viel zu stark abgesichert mit ihrer Helferin Maria; da kommt für mich sehr wenig Spannung auf. Aber die Grundsätze des Erzählens sind verwirklicht, der Stil ist unauffällig, d.h. er nimmt sich nicht wichtiger als die Geschichte und das ganze ist rund. Aber das nächste mal bitte noch Salz, Pfeffer und ein wenig Konfliktpulver dazu. Ein Krimi lebt von Spannung! Und die kommt - wie in jedem Genre- aus dem Konflikt.

Beste Grüße
Nemo


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SylviaB
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Beiträge: 6332
Wohnort: Köln
DSFo-Sponsor


Beitrag04.08.2010 21:29

von SylviaB
Antworten mit Zitat

Hm... ist mir zu seicht. Ok, nett geschrieben und sicher recht freundlich aber für einen Mord... einfach zuviel oben und zuwenig unten. Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll. *grübel*

Also viel zuviel vorweg. Wen interessiert der Urlaub? Es geht ja nicht um den Urlaub aber da scheint der rote Faden zu verlaufen...

Lieben Gruß
Sylvia


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Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

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Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag04.08.2010 21:47

von anuphti
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Liebe/r Inkognito,

Da ich weder ein Krimiexperte, noch Germanist, oder Literaturkritiker bin, ist dieses Schema völlig subjektiv und genügt lediglich meinen eigenen Ansprüchen an Grammatik, Stil und Rechtschreibung, sowie meinen mageren Kenntnissen über Spannungsbögen und Logik.

Ich werte von 1 bis 8 Federn, eine zusätzliche Feder gibt es, wenn die Vorgabe „Urlaub“ umgesetzt wurde,  wenn die Knochen von dem Foto in irgendeiner Form eingebaut wurden, dann gibt es tendenziell die bessere Bewertung, wenn ich zwischen zwei Federnzahlen schwanke.

Wenn ich das Genre Krimi (so als unbedarfter Leser) gar nicht erkennen kann, gibt es nur eine Feder.

Die A-Note bezieht sich auf die „Theorie“ der Geschichte, also Grammatik und Co., bei einem so kurzen Text erwarte ich mir einen weitgehend fehlerfreien Text (Irrtümer vorbehalten, bin auch nicht so fit mit der neuen deutschen Rechtschreibung ...)
Die B-Note  beschreibt die „Praxis“, also wie korrekt, gut recherchiert und logisch die Geschichte umgesetzt wurde.
Und die total subjektive C-Note beschreibt die schwer fassbare Kreativität, also ungewöhnliche Idee (Titel), überraschende Umsetzung, sowie den Humorfaktor und Spannung, ohne den ich (Banause) Krimis gar nicht lesen würde.

A-Note 3
B-Note 5
C-Note 4

Gesamt 4

Plus Urlaubsfeder macht 5
Knochen? keine

Besonders gefallen hat mir der vierte Absatz mit dem lebendigen Dialog am Telefon, vor allem die Stelle:
Zitat:
Sie lehnte am Türrahmen, legte den Kopf in den Nacken.


Insgesamt war mir die Geschichte (abgesehen von den zahlreichen Zeichensetzungs und Groß/Kleinschreibungsproblemen) einfach zu ruhig und undramatisch für einen Kurzkrimi.

Liebe Grüße
Nuff


_________________
Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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Gast







Beitrag04.08.2010 22:06

von Gast
Antworten mit Zitat

Liebe/r Autor/in,

unterhaltsam geschrieben. Mir fehlt aber die Spannung.

Liebe Grüße
Monika
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Rote Wölfin
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 64
Beiträge: 195



Beitrag04.08.2010 23:23

von Rote Wölfin
Antworten mit Zitat

Finde es ist flüssig geschrieben.

Der Sohn war der Taxifahrer? Oder die Mutter?
Warum war er nicht schneller zu Hause? Fand die Polizei so schnell heraus, wer die Frau ist?
Kamen die in der Nacht noch?

2 Federn


_________________
Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. (Albert Einstein)

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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag05.08.2010 02:40

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Starker Anfang, mäßiger Mittelteil, schwacher Abgang.

Sorry!

Aber das Thema ist sowas von voll aus dem Leben gegriffen, dafür gibt's nen Bonuspunkt. wink

LG, Ana
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Lejonina
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 41
Beiträge: 80
Wohnort: Volos, Griechenland


Beitrag05.08.2010 09:52

von Lejonina
Antworten mit Zitat

Hallo unbekannte(r) AutorIn!

Deinen Kurzkrimi finde ich sehr gelungen und stimmig. Die Sprache ist authentisch, ebenso die Handlung. Mit den beiden Frauen kann ich mich gut identifizieren und bin dadurch mitten im Geschehen. Ich war sehr gespannt, was mit dem Taxifahrer passiert sein könnte.
Die Auflösung durch die Zeitung ist eine gute Idee. Du lässt (wahrscheinlich bewusst?) offen, ob die Taxifahrerin überlebt hat. Oder soll
Zitat:
“der eigene Sohn wars, hat seine Mutter erstochen weil sie ihm kein Geld geben wollte.“
darauf hinweisen, dass die Mutter tot ist?
Das Motiv kann ich jedenfalls gut nachempfinden, auch wenn man als Normalbürger darüber nur den Kopf schütteln kann.

Im Vergleich mit den anderen Beiträgen landet Dein Text bei mir im oberen Drittel.

LG, Lejo
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