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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 07/2010
Sühne

 
 
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Mercedes de Bonaventura
Geschlecht:weiblichMetonymia

Alter: 40
Beiträge: 1254
Wohnort: Graz


Beitrag02.08.2010 19:00
Sühne
von Mercedes de Bonaventura
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Er stand nicht auf, als der Mann mit dem weißen Leinenhut hinter einer Sanddüne hervortrat. Regungslos blieb er sitzen und beobachtete die Wellen zu seinen Füßen.
Selbst als sich der dunkelhäutige Hutträger stumm neben ihn setzte, starrte er weiter auf das Meer.
„Sie sind nicht leicht zu finden, Mr. Johansson.“
Pell Petre Johansson rührte sich nicht.
Wortlos betrachteten die beiden Männer das Wasser.
„Sie hätten nach Hause anstatt nach Pemba fahren sollen, Mr. Johansson. Sansibar besitzt ein Auslieferungsabkommen mit Kenia.“
„Mein Zuhause gibt es nicht mehr.“
Nickend klopfte der fremde Mann den Sand von seiner hellen Hose.
„Ich brauchte einen ruhigen Ort um nachzudenken.“
Wieder nickte er:
„Mein Name ist übrigens Agani Ofuma. Ich arbeite für die kenianische Staatspolizei“,  er zeigte Pell Petre seinen Ausweis.
„Ich weiß, wer Sie sind.“
Ofuma  nahm seinen Hut vom Kopf und ließ ihn durch die Finger wandern:
„Worüber müssen Sie nachdenken, Mr. Johansson?“
Leicht drehte Pell den Kopf und sah in die braunen Augen des Polizisten:
„Das wissen Sie bereits.“
„Ich habe eine Theorie,  jedoch keinen einzigen Beweis. Meine Hände sind leer.“
Diesmal war es an Petre zu nicken: „Ich verstehe.“
Er griff in den Sand und betrachtete die feinen Körner auf seiner Haut:
„Was wollen Sie wissen?“
„Wer hat Babukar Televi erschlagen?“
„Das war ich.“
„Warum haben Sie das getan?“
„Er hat meine Frau und mein Kind ermordet.“
Agani Ofuma sagte nichts. Er wartete.
„Wir waren auf der Jagd nach dem perfekten Bild. Sie wollte den roten Sonnenuntergang fotografieren, also hielten wir in einem kleinen Dorf.
Ein Junge half ihr mit dem Stativ, während ich etwas zu essen besorgte.
Als ich wiederkam zeigte sie ihm gerade die Bilder, die sie von ihm gemacht hatte und plötzlich war der aufgebrachte Vater des Jungen da, griff meine Frau an und zerbrach wütend ihre Kamera; er drohte uns, packte hastig seinen Jungen und lief davon.“
„Der Vater war Babukar Televi?“
„Ich kannte seinen Namen damals nicht.“
Pell zögerte:
„Wir fuhren weiter, schliefen im Zelt. Am nächsten Morgen lag meine Frau nicht neben mir.“
Ihm versagte für einen Moment die Stimme:
„Vor dem Zelt stand der Vater des Jungen mit ihrem toten Körper in seinen Armen.
Ich griff nach irgendetwas und erschlug ihn.
Dann beerdigte ich meine Frau und mein ungeborenes Kind in der afrikanischen Erde.“
Pell Petre Johansson stand auf, wischte sich über das nasse Gesicht:
„Sie war beim Fotografieren einen Abhang hinabgestürzt. Televi hatte sie bloß gefunden.“

Lange schwieg Agani, dann erhob er sich:
„Ehren wir die Toten und lassen wir ihre Namen von nun unausgesprochen.“
Er setzte seinen Hut auf und ging langsam zurück zu den Dünen.
Als Ofuma sich umdrehte war der Strand verlassen, nur das unendlich weite Meer war zu sehen.

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Sir Charles Blackwood
Gast






Beitrag02.08.2010 19:21

von Sir Charles Blackwood
Antworten mit Zitat

Spannende Story. Erfrischend anders umgesetzt.

LG
Sir Charles
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SylviaB
Geschlecht:weiblichSchnupperhasi

Alter: 58
Beiträge: 6332
Wohnort: Köln
DSFo-Sponsor


Beitrag02.08.2010 20:36

von SylviaB
Antworten mit Zitat

Hm... das ist schwer. Ich mag die Erzählweise aber ein Spannungsbogen (der ja bei einem Mord doch dabei sein sollte) ist nicht spürbar.

Es plätschert mir zusehr vor sich hin. Die Idee finde ich gut... sie ist noch nicht oft dagewesen, auch wenn solcherlei Verwechslungen schon häufig sind.

Also Schreibstil super...
Spannungsbogen... nicht vorhanden
Ende... nicht wirklich glaubwürdig

Erzählungen, du solltest bei Erzählungen bleiben oder aber an dem Spannungsaufbau noch arbeiten. smile

Lieben Gruß
Sylvia


_________________
Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. wink
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Micki
Geschlecht:weiblichVampirprinzessin

Alter: 44
Beiträge: 2241
Wohnort: mit dem Kopf in den Wolken


Beitrag02.08.2010 21:43

von Micki
Antworten mit Zitat

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen.

Schöne Geschichte und dann das Missverständnis! Echt gelungen.

Aber den Schlußteil habe ich leider nicht verstanden. Darf der Mörder, der Mann der Toten Frau, gehen?


LG Micki


_________________
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Gast







Beitrag02.08.2010 21:54

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo liebe(r) Postkartenprosaist(in),

bei meiner Bewertung habe ich folgende Kriterien berücksichtigt:

Stil und Sprache: Gefällt mir gut, nur: Man muss sich sehr konzentrieren, um herauszufinden, wer da was sagt. Und das wiederum erschwert es, sich in die jeweilige Person zu versetzen. Umgehen kann man das Problem, in dem man die Aktion des Agierenden und seine Aussage nicht durch einen Zeilenumbruch trennt. Für's nächste Mal! wink

Idee: Gefällt mir ausnahmslos. Sehr tragisch.

Bezug zur Themenvorgabe: Hm ja, Urlaub. Passt schon. wink

Fazit: Leider formal ein bisschen unglücklich, ansonsten sehr gut! Daumen hoch


LG,

Soraya
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag02.08.2010 23:41

von The Brain
Antworten mit Zitat

Hallo,

Das gefällt mir - einzig - woher weiss er, dass seine Frau gestürzt ist? Hier fehlt mir ein Hinweis. Z.B. durch einen eingeschobenen Satz - ich fand ihre Kamera in der Schlucht .... oder ähnliches.


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

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Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

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Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
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(Hermann Hesse)
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gepuzzelt
Eselsohr
G


Beiträge: 289
Wohnort: Australien


G
Beitrag03.08.2010 06:56

von gepuzzelt
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sauberes Handwerk, wenn auch etwas Hauptsatzlastig... aber manch einer max.
Auch das ist sehr erzählerisch und hat wenig bis gar keinen Spannungsbogen.
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Old
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 351
Wohnort: Georgien


Beitrag03.08.2010 08:09

von Old
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Der Vorhang öffnet sich. Der Lärm beginnt abzuflachen.
Ich trete mit einem vierköpfigen Team auf die Bühne. Wir nehmen an den vor uns stehenden Tischen platz. Hin und wieder ein räuspern aus dem Publikum, so dass ich mich gezwungen sehe, einen stechenden Blick hinunter zu schicken. Befriedigend nehme ich zur Kenntnis, dass der letzte Räusper, verschreckt im Hals stecken geblieben ist.  

Darf ich vorstellen, das Bewertungs-Komitee.
Zu meiner Rechten, Frau Schlauberger.
Daneben, Herr Besserwisser.  
Zu meiner Linken, Frau Dr. Prosa
Und Herr Schund

Wenn ich kurz die Kriterien erläutern darf. Jeder Kandidat bekommt grundsätzlich 3 Punkte, es denn, beim Lesen der Kurzgeschichten wird einem vom Bewertungs-Komitee so übel, das er oder sie, einen unnatürlichen Farbton annimmt.
Außer Bewertung steht vorab das Zählen der Wörter. Dafür ist Hilfsbewerter Nihil zuständig. Später wird dann, unabhängig, der Klasse des Textes, über eine Disqualifizierung entschieden.

Wieder ein räuspern, wieder ein entschiedener Blick der sofort für Ruhe sorgt.

Weitere Punkte gibt es für den Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn.
Für die Bezugnahme auf das vorgegebene Bild.
Für das Szenario Verbrechen
Für Spannung, oder Witz.
Für die Idee.
Für Logik und Glaubwürdigkeit
Maximal sind somit 9 Punkte zu erreichen.

Wir fahren fort mit: „Sühne“

Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn. – 1,0 Punkte
Bezugnahme auf das vorgegebene Bild. - 0,4 Punkte
Szenario Verbrechen. - 0,7 Punkte
Spannung, oder Witz. - 0,6 Punkte
Idee. - 0,8 Punkte
Logik und Glaubwürdigkeit. - 0,2 Punkte   ->   3,7 + 3 = 6,7

Der Komitee-Leiter erhebt sich und gibt eine kurze Bemerkung ab:

[...] „Vor dem Zelt stand der Vater des Jungen mit ihrem toten Körper in seinen Armen.
Ich griff nach irgendetwas und erschlug ihn. [...]
Unglaubwürdig. Vielleicht, wenn er vorher Stoff zu sich genommen hätte.

Der Saal jubelt, das Komitee erhebt sich. Kurze Pause.
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OceanChild
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 36
Beiträge: 272
Wohnort: Köln


Beitrag03.08.2010 08:28

von OceanChild
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Der Text an sich gefällt mir. Ein tragisches Missverständnis.
Etwas irritiert hat mich, dass der Polizist nach dem Geständnis ohne Weiteres einfach geht.


_________________
Kleine Meise, großes Herz.
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag03.08.2010 12:50

von Alogius
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Hi,

ich beschränke mich ob der Textmenge auf kurze Kommentare. Falls notwendig, kann ich später detaillierter werden.

Ein tragisches Ereignis, das zu einem Mord führte. Eigentlich eine simple Idee, hast Du doch mit dem Hintergrund, der Sprache und dem Ende einen tollen Weg gefunden, es darzustellen.

Ganz klar ein Favorit.

Gruß,
Tom


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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sweety1610
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 49
Beiträge: 47
Wohnort: 48496


Beitrag03.08.2010 16:29
Lebendig durch Dialoge
von sweety1610
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Der Text wirkt lebendig durch den Dialog. Die Gliederung ist logisch. DieE Erzählung wird unterfüttert mit Einzelheiten und Beschreibungen und man kann sich so sehr gut in die Situation hineindenken. Am Ende habe ich eine Gänsehaut bekommen, da ich dieses Misverständnis so schrecklich fand. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob der Titel passt. Sühne bedeutet doch so etwas wie Buße tun oder eine Strafe ableisten, um die Schuld zu mindern. Mein Fazit: Eine tolle Idee sehr gut umgesetzt.
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag03.08.2010 16:46

von Nihil
Antworten mit Zitat

Liebe/r Autor/in von „Sühne“,
dies waren die Kriterien, die meine Bewertung beeinflusst haben:
1) Umgang mit dem vorgegebenen Thema
(Einbindung der Vorgaben, Einfallsreichtum, Umgang mit der Textbegrenzung)
2) Dramaturgie
(ansprechender und sinnvoller Titel, Organisation der Handlung, Spannung)
3) Form und Sprache
(Rechtschreib- und Grammatikfehler, Wortschatz, stringenter Stil, Perspektive)
4) Fazit
(Vergleich mit anderen Einsendungen, persönliche Meinung)

1)
Die Geschichte eines Mannes, der nach einem tragischen Unfall seiner Frau die Beherrschung verliert und einen Unschuldigen tötet. Vom Konzept her gefällt mir das sehr gut. Du suchst dir für den schmalen Platz, den Du zur Verfügung hast, eine Geschichte aus, die nicht überladen, zu kurios oder erzwungen originell erscheint. Du wählst dir für deinen Krimi einen Stoff aus, der kein Klischee darstellt und auch in wenigen Worten tatsächlich erzählt werden kann. Dafür ein Lob.

2)
Auch dramaturgisch gefällt mir der Text. Gleich zu Beginn erfährt man auf mehr oder weniger dezente Weise, dass Johansson ein Verbrechen begangen haben muss und wird hellhörig. Der hohe Dialoganteil sorgt für ein rasches Tempo und für Authentizität. Auch die Schilderung des Tathergangs und die folgende Wende werden unaufgeregt und zu ihrer Zeit erzählt, ohne Spannung erzwingen oder etwas übers Knie brechen zu wollen. Vor Aufregung gezittert habe ich natürlich bei so einem kurzen Text nicht, aber es war interessant zu erfahren, welche Hintergründe der Mord hat. Ich hätte mir lediglich gewünscht, dass Du nicht so sehr mit Informationen über den Mord selbst gegeizt hättest. Man weiß zwar, dass Johansson aus dem Affekt heraus reagiert hat ohne nachzudenken, aber wenn er seine Wut, seine Kurzschlussreaktion noch ein bisschen mehr ausgeschmückt hätte, wäre das meiner Meinung nach besser gewesen. Außerdem redet er mit einem Polizisten und spürt wahrscheinlich den Drang, sich zu rechtfertigen. Ein bisschen seltsam finde ich, dass die Frau eine Klippe hinunter stürzt, Johansson sich aber am Meer befindet. Wozu die Reise? Und warum lässt der Polizist den Mann nach diesem Geständnis einfach ziehen? Das erste ist vielleicht einfach nur eine Laune, aber das zweite sieht mir nach einer Lücke aus, die besser nicht da wäre. Der Titel hat mich zwar neugierig gemacht (ich steh auf Einsilbiges), aber passend finde ich ihn nicht. Man merkt Johansson seine Reue zwar beim Sprechen an, aber deshalb ist die Tat noch nicht gesühnt. Du versprichst etwas anderes, als der Text hergibt.

3)
An der Sprache gefallen mir vor allem die authentischen Dialoge, denen man auch eine Zwischenmenschlichkeit anmerkt. Sie sind also glücklicherweise nicht nur zur reinen Informationsvermittlung da. Die Art, wie Du die Szene beschreibst und die Figuren reden lässt, sorgt für eine gewisse Ruhe. Wie die Leere, die eintritt, nachdem man geliebte Menschen verloren hat. Klischees verwendest Du nicht, einen allzu hohen Wiedererkennungswert würde ich Deiner Sprache aber auch nicht zugestehen. Andererseits bleibt damit der Fokus auf der Geschichte. Der neutrale Erzähler Deiner Geschichte kommt kaum zum Zuge und ist nur dazu da, die Landschaft zu beschreiben. Dementsprechend gibt es auch keine Perspektiv- oder Stilbrüche. Auch formal ist Dein Text fehlerfrei.

4)
Deine Geschichte gefällt mir sehr gut, weil sie den Rahmen des Wettbewerbs ausfüllt, aber nicht versucht, ihn zu überschreiten. Du beschreibst eine tragische Szene, die man zwar nicht selbst miterleben kann, die aber dennoch auf gewisse Weise berührt. Sprachlich, formal und dramaturgisch habe ich wenig bis nichts zu beanstanden. Dennoch war ein gewisser Funke nicht da, der die Geschichte zu etwas wirklich Besonderem machen würde. Dein Text ist überdurchschnittlich gut, aber kein Knaller, der noch lange im Gedächtnis bleibt.
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MadameMimm
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 50
Beiträge: 575
Wohnort: Schwabenland


Beitrag03.08.2010 17:31

von MadameMimm
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Hallo,

mir gefällt an deinem Text vor allem die Stimmung, die du durch die Charaktere und die Beschreibung der Landschaft aufbaust.
Auch dein Dialog ist stark und emotional.
Du baust einen sauberen Spannungsbogen auf, und das Ende ist überraschend - alles, was ein guter Krimi braucht.


_________________
Hexliche Grüße von Tanja
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Gast







Beitrag03.08.2010 18:15

von Gast
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Liebe/r Autor/in,

auch wenn der Urlaub nicht wörtlich erwähnt wurde, so kann man doch davon ausgehen, dass Frau Johansson auf einer Urlaubsreise zu Tode kam. Deshalb stört es mich nicht. Ich finde die Geschichte gut. Dialoge bringen immer Leben in die Story. Allerdings fehlt mir ein bisschen – nicht böse sein – die Spannung eines Krimis.

Liebe Grüße
Monika
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag03.08.2010 19:46

von EdgarAllanPoe
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Hallo Autor,

sehr interessante Geschichte, die du da geschrieben hast, mit ungewöhnlichem Handlungsort und ebenso ungewöhnlichen Charakteren, die man nicht alle Tage sieht. Das gefällt mir. Auch die Dialoge finde ich gelungen, da sie realistisch sind. Der Stil ist knapp und ohne poetische Schnörkel. Du erzählst ferner die tragische Begebenheit einer Verwechslung, die Johansson - aufgrund falscher Schlüsse - zu einem Mord treiben.
Die einzelnen Zeichensetzungsfehler stören den Eindruck jedoch.
Ich gebe dir dennoch sieben Federn.

Liebe Grüße,

Eddie


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag03.08.2010 21:39

von Dienstwerk
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Ruhig und getragen, sehr schöne Sprache und Bilder.
Die Namen verwirren mich allerdings etwas und den letzten Absatz verstehe ich nicht.

Ist Petre davongekommen? Ist er ins Meer gegangen? War einer von beiden nur eine Erscheinung?
Hatte Petre selbst die Erkenntnis, das der Mann schuldlos am Tod seiner Frau war oder kam dieser Satz vom Polizisten?

Und wieso "lassen wir die Namen der Toten von nun an unausgesprochen"? Das soll eine Ehre sein? Für mein Empfinden eher das Gegenteil.

"Wir waren auf der Jagd nach dem perfekten Bild."
Waren die beiden Journalisten, Einheimische oder doch eher Urlauber? Kommt nicht rüber.

Unschlüssig ist auch, dass die Frau fotografieren ging, obwohl ihr Apperat zerstört wurde.

Trotz der vielen Unstimmigkeiten gefällt mir der Text von seinem Stil her sehr gut.

LG, Ana
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andrea jutta
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 68
Wohnort: Nürnberg


A
Beitrag04.08.2010 00:22

von andrea jutta
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Hi,

interessant fand ich an deiner Story, dass du Personen aus verschiedenen Kulturen tragende Rollen gegeben hast. Auch der Plot und die ernüchternde Erkenntnis der "versehentlichen Rache" waren gut gewählt. Es bleibt ein geschockter, trauriger Nachgeschmack, der ja sicher so beabsichtigt war. Die gesamte Geschichte war ein Rückblick, bei Krimis natürlich nicht unüblich. Hätte man einen Teil noch "miterlebt" wäre es eventuell möglich gewesen den Leser mit dem Beschreiben aller fünf Sinne noch tiefer in das Gefühlsleben des Protagnoisten mit rein zu ziehen. Ich bewerte deinen Beitrag mit fünf.
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag04.08.2010 09:51

von Nihil
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Im Laufe der Bewertung habe ich meine Note leider nochmal nach unten korrigieren müssen.
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Lejonina
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 41
Beiträge: 80
Wohnort: Volos, Griechenland


Beitrag04.08.2010 12:46

von Lejonina
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Hallo unbekannte(r) AutorIn!

Mir hat es gut gefallen, wie Du in Deiner Geschichte nach und nach den Fall aufklärst. Die Form des Dialoges ist gut gewählt. Hier wirkt nichts gekünstelt, alles ist nachempfindbar. Der Schauplatz am Meer vermittelt eine melancholische Stimmung. Die Figuren werden für mich dreidimensional. Der Schluss lässt dem Leser Platz für eigene Interpretationen. Ob Pell Petre (interessanter Name übrigens) ins Meer gegangen ist?

Eine kleine Anmerkung habe ich:
Zitat:
Lange schwieg Agani, dann erhob er sich:
„Ehren wir die Toten und lassen wir ihre Namen von nun unausgesprochen.“
Er setzte seinen Hut auf und ging langsam zurück zu den Dünen.
Als Ofuma sich umdrehte war der Strand verlassen, nur das unendlich weite Meer war zu sehen.
Es hat mich ein wenig verwirrt, dass Du einmal den Vornamen des Polizisten und am Ende den Nachnamen verwendest. Im ersten Moment dachte ich an eine weitere Person, hab dann aber nochmal oben im Text geluschert.

Im Vergleich mit den anderen Beiträgen sehe ich Deinen Text ganz klar im oberen Drittel.

LG, Lejo
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Leene
Eselsohr


Beiträge: 448



Beitrag04.08.2010 16:51

von Leene
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Schöne, leise Geschichte.
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Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
Wohnort: BY


G
Beitrag04.08.2010 17:41

von Gast3
Antworten mit Zitat

Liebe/r Autor/in,

ein eher leiser Krimi (kann man das überhaupt so ausdrücken?) Sehr schön erzählt. Gehört zu den Texten, die mir hier am besten gefallen.
Sehr gern gelesen.

Lieben Gruß
schneestern


_________________
Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag04.08.2010 19:18

von *Gast*
Antworten mit Zitat

Sauber, sowohl Idee als auch Ausführung überzeugen mich.  

Ein Verbrechen mit Motiv, Hintergrund und selbstgewählter Sühne in dem Rahmen, gute Arbeit. Sprachlich auch schön, mit dem Dialog bleibt die Erzählung lebendig, obwohl sie als Rückblende angelegt ist.

LG
Sabine
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