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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 07/2010
Schnitzeljagd

 
 
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Phalea
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 36
Beiträge: 32
Wohnort: Baden


Beitrag02.08.2010 19:00
Schnitzeljagd
von Phalea
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nun musste er nur noch warten.

Mit einer Annonce hatte er die Polizei auf das Verschwinden einer Frau aufmerksam gemacht. Sie zu überwältigen, war ein Kinderspiel gewesen. Die berüchtigte Joggerin im Wald. Danach hatte er ihr ein schönes Schwefelsäurebad bereitet. Das war ziemlich kostspielig gewesen und schwierig in der Beschaffung. Man sollte meinen, die Leute wären froh, ihre Säure an den Mann zu bringen. Natürlich hätte er sich das Bad sparen können, aber er hantierte eben nicht so gern mit totem Fleisch. Deswegen hatte auch seine verstorbene Frau immer die Schnitzel zubereitet, obwohl ansonsten er am Herd stand. Seit ihrem Tod war alles anders geworden.

Schließlich war nur noch das Skelett der Joggerin übrig. Nachdem er es gereinigt hatte, konnte man ihm beinahe Ästhetik bescheinigen. Nachdem die Badewanne leer gelaufen war und er diese ebenfalls einer Säuberung unterzogen hatte, war es nicht mehr nötig, die Wäscheklammer auf der Nase zu behalten. Bei dieser Erinnerung musste er unwillkürlich schmunzeln und strich mit seinen Händen über den weißen Schädel, der in seinem Schoß lag. Frei durchatmen zu können war wirklich ein Geschenk. Natürlich hatte er noch einige Zeit permanent lüften müssen. Trotz der daraus resultierenden Kälte im Haus brauchte er keinen Pullover anziehen. Bei der Zerteilung des Skelettes kam er nämlich ganz schön ins Schwitzen. Eine echte Knochenarbeit…

Im Eifer des Gefechts, hatte er sich an der Hand verletzt. Wirklich ärgerlich. Denn jedes Mal, wenn er nach etwas greifen musste, schmerzte die Wunde erneut. Diese Joggerin war wirklich zu beneiden. Sie musste sich nie wieder mit solchen Problemen auseinandersetzen. Falls er die Gelegenheit bekam, sollte er ihre Angehörigen davon informieren. Vielleicht würden sie ihn für seine Verletzung entschädigen. Das wäre auf jeden Fall das Mindeste. Eine Frage des Anstands. Er hatte ihr praktisch einen Gefallen getan. Einen Mords-Gefallen, überlegte er erheitert. Dabei meinten immer alle, er hätte keinen Humor.

So langsam müssten die Schutzmänner mal anrücken. Er hatte die einzelnen Knochen im Wald gut sichtbar ausgelegt. Auch die Abstände hatte er kurz gehalten. Man konnte ihm immerhin nicht Behinderung der Justiz nachsagen. Darüber hinaus hatte er alle Teile von der Verblichenen für seine Fährte verwendet. Er war schließlich kein Verschwender. Wobei, die Suppe aus der Badewanne hatte er nicht aufgehoben. Hoffentlich kam deswegen zu seiner Mordanklage nicht noch eine wegen eines Umweltdeliktes dazu. Das wäre für die Presse ein gefundenes Fressen. Der ehemalige Bürgermeister verstößt gegen ein Gesetz zum Schutze der Umwelt. Gerade er, der sich immer so dafür eingesetzt hatte. Wenn das heraus käme, hätte er sich die gute Meinung und das Vertrauen der Anwohner verscherzt. Möglicherweise.

Durchs Fenster seiner Berghütte, sah er die Blaulichter mehrerer Polizeifahrzeuge. Na endlich. Die waren ja gar nicht mal so dumm, wie sie aussahen.

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Gast







Beitrag02.08.2010 22:24

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo liebe(r) Postkartenprosaist(in),

bei meiner Bewertung habe ich folgende Kriterien berücksichtigt:

Stil und Sprache: Bis auf ein paar zu großzügig verteilte Kommata ist das gut geschrieben. Der Stil gefällt mir!

Idee: Na ja, ich habe immer so meine Probleme mit der Innenansicht eines Mörders, wenn ich dafür keinen nachvollziehbaren Grund bekomme. Auch wenn's das natürlich gibt, einfach Verrückte. Trotzdem wirkt das hier auf mich ein bisschen unmotiviert, und als Krimi sehe ich das auch nicht so ganz - die Lösung ist ja klar. (Oder verstehe ich den Hint mit der Frau einfach nicht? Haben wir hier die Motivation? Weiß nicht.)

Bezug zur Themenvorgabe: Ja, gegeben.

Fazit: Recht gut geschriebene Geschichte, die mich persönlich einfach nicht so anspricht.


LG,

Soraya
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The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag02.08.2010 23:25

von The Brain
Antworten mit Zitat

Gut erzählt - ein paar kleine inhaltliche Stolpersteine - aber das liegt wohl an der Kürze ...

_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag02.08.2010 23:42

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Ich finde diesen Text weder unterhaltsam, spannend oder informativ. In meinen Augen ist er schlichtweg überflüssig.
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Old
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 351
Wohnort: Georgien


Beitrag03.08.2010 08:49

von Old
Antworten mit Zitat

Der Vorhang öffnet sich. Der Lärm beginnt abzuflachen.
Ich trete mit einem vierköpfigen Team auf die Bühne. Wir nehmen an den vor uns stehenden Tischen platz. Hin und wieder ein räuspern aus dem Publikum, so dass ich mich gezwungen sehe, einen stechenden Blick hinunter zu schicken. Befriedigend nehme ich zur Kenntnis, dass der letzte Räusper, verschreckt im Hals stecken geblieben ist.  

Darf ich vorstellen, das Bewertungs-Komitee.
Zu meiner Rechten, Frau Schlauberger.
Daneben, Herr Besserwisser.  
Zu meiner Linken, Frau Dr. Prosa
Und Herr Schund

Wenn ich kurz die Kriterien erläutern darf. Jeder Kandidat bekommt grundsätzlich 3 Punkte, es denn, beim Lesen der Kurzgeschichten wird einem vom Bewertungs-Komitee so übel, das er oder sie, einen unnatürlichen Farbton annimmt.
Außer Bewertung steht vorab das Zählen der Wörter. Dafür ist Hilfsbewerter Nihil zuständig. Später wird dann, unabhängig, der Klasse des Textes, über eine Disqualifizierung entschieden.

Wieder ein räuspern, wieder ein entschiedener Blick der sofort für Ruhe sorgt.

Weitere Punkte gibt es für den Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn.
Für die Bezugnahme auf das vorgegebene Bild.
Für das Szenario Verbrechen
Für Spannung, oder Witz.
Für die Idee.
Für Logik und Glaubwürdigkeit
Maximal sind somit 9 Punkte zu erreichen.

Wir fahren fort mit: „Schnitzeljagd“

Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn. - 0,0 Punkte
Bezugnahme auf das vorgegebene Bild. - 0,5 Punkte
Szenario Verbrechen. - 1,0 Punkte
Spannung, oder Witz. - 0,5 Punkte
Idee. - 0,5 Punkte
Logik und Glaubwürdigkeit. - 0,4 Punkte   ->   2,9 + 3 = 5,9

Der Komitee-Leiter erhebt sich und gibt eine kurze Bemerkung ab:

Es lässt sich nicht leugnen, die Geschichte handelt von einem Verbrechen.

Der Saal jubelt, das Komitee erhebt sich. Kurze Pause.
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Lejonina
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 41
Beiträge: 80
Wohnort: Volos, Griechenland


Beitrag03.08.2010 10:01

von Lejonina
Antworten mit Zitat

Hallo unbekannte(r) AutorIn!

die Idee Deiner Geschichte gefällt mir. Der Prota ist ziemlich krank im Hirn, das wird auch gut dargestellt. Leider ist es für mich als Leser manchmal schwierig diesen Gedanken zu folgen. Und so stellen sich mir folgende Fragen:
* Hat er auch seine Frau umgebracht?
* Kannte er die Joggerin, weil er ihr ja einen "Mordsgefallen" getan hat?

Ansonsten ist mir nicht ganz klar:
* Würde die Schwefelsäure nicht auch die Badewanne wegätzen? (Da kenne ich mich nicht so aus)
* Wenn er die Säure bereits anderweitig entsorgt hat, wieso verstößt er dann gegen die Umweltgesetze? Er legt ja nur die Knochen im Wald aus, oder?
* Wieso stellt er sich der Polizei? Das ist mir ein Rätsel? Schuldgefühle scheint er ja keine zu haben.

Im Vergleich zu den anderen Beiträgen landet Deine Geschichte bei mir leider nur im unteren Drittel.

LG, Lejo
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OceanChild
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 36
Beiträge: 272
Wohnort: Köln


Beitrag03.08.2010 10:47

von OceanChild
Antworten mit Zitat

Ich mag die sarkastische Art in dem Text, musste doch an ein paar Stellen schmunzeln! Allerdings sehe ich nicht das Motiv des Täters, die Frau umzubringen und der Polizei auch noch die Fährte auszulegen?

_________________
Kleine Meise, großes Herz.
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag03.08.2010 12:56

von Alogius
Antworten mit Zitat

Hi,

ich beschränke mich ob der Textmenge auf kurze Kommentare. Falls notwendig, kann ich später detaillierter werden.

Irgendwie bizarr. An sich finde ich die Idee und auch die Umsetzung sehr gelungen. Ich muss kein Motiv bekommen, aber hier wäre mir ein Ansatz recht gewesen, der eine Deutungsmöglichkeit bietet.

Gruß,

Tom


_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag03.08.2010 14:00

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Beste was ich bisher hier gelesen habe. Handelt tatsächlich von einem Skelett, wie gefordert. Smile
Dafür gebe ich 5 Federn.

Hardy
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Sir Charles Blackwood
Gast






Beitrag03.08.2010 15:52

von Sir Charles Blackwood
Antworten mit Zitat

Irgendwie konfus. Wenn er erwischt werden will, weshalb die Arbeit mit der Leiche?

LG
Sir Charles
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sweety1610
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 49
Beiträge: 47
Wohnort: 48496


Beitrag03.08.2010 18:37
Ein durchgedrehter Bürgermeister
von sweety1610
Antworten mit Zitat

Ziemlich zu Anfang bin ich über die "berüchtigte Joggerin" gestolpert. Bei diesem Wort denke ich daran, dass die Joggerin einen schlechten Ruf hat. Ich bin mir hier nicht sicher gewesen, was der Autor sagen wollte. Mir fehlt auch die Erklärung dafür, warum der Bürgermeister so ausgetickt ist, nur weil die Frau gestorben ist? Warum begeht er die Tat, warum stellt er sich der Polizei? Ich habe auch nicht verstanden, warum er ihr einen "Mords-Gefallen" getan hat? Hasst er Frauen? War das schon immer so? Was stand in der Annonce an die Polizei? Woher wußte die Polizei, wann sie wohin kommen sollte? Die Idee find ich ansprechend, interessant und der Text ist gut strukturiert. Leider wirft er aber bei mir einige Fragen auf und mir fehlt die "Lösung" dazu.
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag03.08.2010 19:09

von Nihil
Antworten mit Zitat

Liebe/r Autor/in von „Schnitzeljagd“,
dies waren die Kriterien, die meine Bewertung beeinflusst haben:
1) Umgang mit dem vorgegebenen Thema
(Einbindung der Vorgaben, Einfallsreichtum)
2) Dramaturgie
(ansprechender und sinnvoller Titel, Organisation der Handlung, Spannung)
3) Form und Sprache
(Rechtschreib- und Grammatikfehler, Wortschatz, stringenter Stil, Perspektive)
4) Fazit
(Vergleich mit anderen Einsendungen, persönliche Meinung)

1)
Die Handlung selbst finde ich gut, sie ist auf eine nicht erzwungene Weise kreativ. Schließlich geht es um einen Verbrecher, der auf jeden Fall entdeckt werden will, auch wenn im Dunkeln bleibt, warum. Die Themenvorgaben wurden eingearbeitet und glücklicherweise auch nicht um jeden Preis – das Thema Urlaub wird dafür allerdings auch nur am Rande berührt. Aus dem Text erschließt sich eher, dass er die Hütte wegen ihrer Einsamkeit aufsucht, um seine Schnitzeljagd ausführen zu können, anstatt dass er dort wirklich Urlaub macht , mit der Absicht, sich zu erholen. Weiterhin gefällt mir, dass die Geschichte nach den 450 Worten tatsächlich erzählt ist. Das Ende bleibt zwar offen, lässt sich aber ohne weiteres in der Phantasie weiter denken, da ohnehin klar ist, was geschehen wird.

2)
Deine Geschichte lässt sich in Einteilung, Mittelteil und Ende gliedern und jeder Teil erfüllt seinen Zweck gut. Eine gewisse Spannung hat der Text, auch wenn der Mord schon geschehen ist und auch die Aufklärung kein Problem mehr darstellt. Die offenen Frage, die mich hauptsächlich beschäftigt hat, war der Grund für diese Schnitzeljagd. Leider hat auch das Ende keine Antwort geliefert, was ich nach wie vor sehr schade finde. Ich mache mir gerne auch selbst Gedanken zu einem Text, hätte aber mindestens eine Andeutung gern gesehen. Weder im Tod seiner Frau noch in seiner Vergangenheit als Bürgermeister kann ich ein Motiv erkennen. So bleibt leider ein etwas unbefriedigendes Gefühl zurück, dass die Tat nur um ihrer selbst willen geschehen ist. In einem Krimi, wo es gerade um die Aufdeckung von Motiven, Tathergang usw. geht finde ich das nicht gut. Außerdem würde ich sowohl den Tod der Frau als auch das Bürgermeisteramt nicht erwähnen, wenn beides doch eigentlich gar keine Bewandtnis für die Geschichte hat. Mich haben beide Informationen nur verwirrt. Gut hingegen fand ich, dass du auch die Durchführung des Verbrechens beschrieben hast, auch wenn ich nicht weiß, ob Badewannen und Knochen Schwefelsäure tatsächlich überstehen oder ob das künstlerische Freiheit ist.

3)
Sprachlich finde ich den Text gelungen. Deine Satzstellungen sind divers, ebenso wie Dein Wortschatz, soweit sich das auf 450 Worten erkennen lässt. Dein Stil wirkt außerdem sehr sicher und fest. Man kann sich gut auf die Gedankengänge des Täters einlassen (wenn man das Warum außer Acht lässt). Einzig der Glaube, er habe der Joggerin einen Gefallen getan und sollte deswegen von den Angehörigen entschädigt werden, kann ich so nicht nachvollziehen. Natürlich ist das die perverse Logik eines Verbrechers, ich hätte sie aber gerne besser beschrieben gesehen. Du hattest sogar Platz für zwei kleine Wortspiele. Die fand ich an sich zwar nicht zum Brüllen, aber ich habe ein Herz für Stilmittel. Eines verstehe ich außerdem nicht:
Zitat:
Der ehemalige Bürgermeister verstößt gegen ein Gesetz zum Schutze der Umwelt. Gerade er, der sich immer so dafür eingesetzt hatte. Wenn das heraus käme, hätte er sich die gute Meinung und das Vertrauen der Anwohner verscherzt.

Erstmal die Logik zwischen den Sätzen: Wenn er die Schwefelsäure drin gelassen hätte, hätte er ein Verbrechen für die Umwelt getan? Da passt was nicht.
Außerdem: Die gute Meinung der Bürger wird er sich wohl mit dem Mord erst recht verscherzen. Wieder die perverse Logik oder geht er gar davon aus, dass die Polizei ihn als Bürgermeister von vornherein als Täter ausschließt?

4)
Sprachlich und dramaturgisch gefällt mir Dein Text, der (fast) fehlende Urlaubsbezug und das nicht erkennbare Motiv des Täters sorgen allerdings für Punktabzug. Trotzdem bleibt Deine Einsendung im oberen Durchschnitt.
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EdgarAllanPoe
Geschlecht:männlichPoepulistischer Plattfüßler

Alter: 32
Beiträge: 2356
Wohnort: Greifswald
Bronzene Harfe Die Goldene Bushaltestelle
Goldene Feder Lyrik


Die Tauben
Beitrag03.08.2010 20:24

von EdgarAllanPoe
Antworten mit Zitat

Hallo Autor,

ein sehr verdrehtes Persönlichkeitsbild, das du hier zeichnest. Nur das Motiv wird nicht klar, warum der ehemalige Bürgermeister die Joggerin ermordet hat und solch einen Aufwand betreibt, damit man ihre Überreste findet.
Er will wohl, dass man sie entdeckt. Warum? Das bleibt im Dunkeln.
Du erwähnst einmal seine verstorbene Frau. Liegt hier der Schlüssel? War sie selbst das Opfer?
Zu viele Unklarheiten für einen - doch noch - soliden Krimi. Da mir die Idee jedoch gefällt, gebe ich fünf Federn.
Auch ein Name für diesen Mörder wäre nicht schlecht gewesen, dann hätte man mehr Anhaltspunkte gehabt, an die man sich klammern kann. So bleibt er nur ein Schatten seiner selbst.

Liebe Grüße,

Eddie

(Und löst sich eine Leiche in Säure nicht vollständig auf? Falls ja: großer Widerspruch!)


_________________
(...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan

Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"

Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.)
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Gast







Beitrag03.08.2010 20:30

von Gast
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Liebe/r Autor/in,

stellenweise kommt im dritten Absatz schon schwarzer Humor zum Vorschein. Das ist mir persönlich aber zu wenig. Mir fehlt das Motiv und der geforderte Urlaub.

Liebe Grüße
Monika
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag03.08.2010 21:03

von Dienstwerk
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Hmmm, was ist das?

Über meiner Stirn schweben lauter "W"s - Wieso, weshalb, warum?
Oder anders ausgedrückt, mir fehlen Motiv, innere Handlung und Logik des Verbrechens. Der ehemalige Bürgermeister, dessen essenzubereitende Frau sich dummerweise ins Nirvana verabschiedet hat, krallt sich einfach so ohne jeglichen Grund irgendeine Joggerin, um anschließend mit deren abgebeizten Knochen der dumm aussehenden Polizei den Weg zu ihm selbst zu weisen, wofür er obendrein noch ein Zeitungsinserat verfasst?
Die hingeschluderten Details sind weder literarisch überspitzt noch anderweitig aufschlussreich sondern überflüssig.
Ok, ich könnte Dir einen naiven Zynismus bescheinigen und einen immerhin recht gelungenen Satzbau, das allein reicht aber nicht aus.

Sorry, das ist keine Geschichte!

LG, Ana
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Gast3
Klammeraffe
G


Beiträge: 794
Wohnort: BY


G
Beitrag03.08.2010 21:39

von Gast3
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Liebe/r Autor/in,

ich fürchte, hier verstehe ich die Zusammenhänge nicht.
Leidet der Mann unter dem Tod seiner Frau? Hat er den Verstand verloren? Warum will er sich unbedingt festnehmen lassen? Und inwiefern bitte ist die Joggerin "berüchtigt"? Auch die Gedankengänge bzgl. seiner Verletzung verstehe ich nicht.
Tut mir leid, damit kann ich leider so gar nichts anfangen.

Lieben Gruß
schneestern


_________________
Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
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andrea jutta
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
A


Beiträge: 68
Wohnort: Nürnberg


A
Beitrag04.08.2010 01:00

von andrea jutta
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Hallihallo,

dein Protagonist ist überzeugend für einen Thriller. Ist mir ziemlich unter die Haut gegangen. Echt ecklig und schaurig. Hat mich irgendwie an Hanniball Lektor erinnert  Evil or Very Mad Er will gefunden werden, weil er irgendwie total crazy ist. O.k. Das war so beabsichtigt von dir. Aber nimmt es nicht ein bisschen Spannug raus aus dem Ganzen? Hättest du nocht etwas eingebaut "ein Opfer", das er verbergen muss, vor den Gesetzeshütern - hätte der Handlung vielleicht noch ganz gut getan.
Aber wie gesagt, dein Protagonist - echt vom Feinsten. Ich bewerte deinen Beitrag zum Wettbewerb mit 6.
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gepuzzelt
Eselsohr
G


Beiträge: 289
Wohnort: Australien


G
Beitrag04.08.2010 11:02

von gepuzzelt
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Warum der ganze Aufwand der Leichenbeseitigung, wenn der Mörder eh gefasst werden will?
Seltsam...
Als eine Aneinanderreihung von Informationen ist mir das zu wenig.
Stilistisch empfinde ich es als holprig und spricht mich nicht sehr an.
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Nemo
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 38
Beiträge: 963
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Pokapro 2016 Pokapro III & Lezepo I
Postkartenprosa II


Beitrag04.08.2010 12:24

von Nemo
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Liebe Autorin oder lieber Autor,

die erlebte Rede des Erzählers hat mir gut gefallen. Worüber sich dieser penible Mann in seiner Wahnwelt sorgt, sorgt für Erheiterung. Allerdings lässt mich der Text mit grundlegenden Fragen zurück: Warum hat er die Joggerin umgebracht, warum führt er die Polizei auf seine Spur? Wie kann ein Fremder die Polizei auf das Verschwinden von jemanden aufmerksam machen, den er gar nicht kennt? Hat er sich mit der Schwefelsäure nicht die ganze Wanne versaut? Ist das für die Rohre gut, die Brühe abzulassen? Nun ja, zumindest dass die ersten beiden Fragen offen blieben, hat mich etwas enttäuscht, auch wenn der Herr Bürgermeister ein "wahnsinnig"-witziger Typ ist, den ich trotzdem niemals, niemals kennen lernen möchte.

Beste Grüße
Nemo


_________________
Kunst ist Leben. Also lebe!
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Leene
Eselsohr


Beiträge: 448



Beitrag04.08.2010 16:57

von Leene
Antworten mit Zitat

Witzig erzählt mit schönen Wortspielen. Motiv des Mörders bleibt mir unklar, sowohl für den Mord als auch die Säuberung und die Schnitzeljagd. Und wessen Schädel hat er auf dem Schoß? Den seiner verstorbenen Frau? Die Joggerin hat er ja komplett im Wald verstreut. Interessanter Plot, aber mir fehlen die o.g. Antworten für einen runden Abschluss.
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*Gast*
Klammeraffe
*


Beiträge: 504
Wohnort: Rheinland-Pfalz


*
Beitrag04.08.2010 18:59

von *Gast*
Antworten mit Zitat

Die Berghütte seh ich mal als Hinweis auf den Urlaub. Der Protagonist blieb mir ziemlich fern, sein Motiv hat sich mir nicht erschlossen. Auch nicht als eine Form von Wahnsinn. Dafür blieb die Erzählung zu sehr an der Oberfläche. Sprachlich ist die Geschichte sicher gestaltet, wirkt aber unter anderem durch ähnliche Satzanfänge eher langweilig als spannend.

LG
Sabine
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag04.08.2010 20:07

von Jocelyn
Antworten mit Zitat

Gruselige Umsetzung.
Gut geschrieben.
Aber sonst: leichte Würgereflexe...

5 Federn


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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