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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 31 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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02.08.2010 18:00 Kleine Urlaubsanekdote von EdgarAllanPoe
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Ich habe mich so gefreut, Sophia zu treffen, sagte ich zu Mathilde. Ihr blondes Haar war hochgesteckt, sie hatte ein blaues Kleid an. Die Lippen verzog sie zu einem Lächeln.
Es war am Strand, falls du das als Nächstes fragen wolltest, seufzte ich und sah an die Decke meines Hotelzimmers. Die Ventilatoren surrten.
Das Nette an Urlaubsbekanntschaften ist ja, dass sie so kurz anhalten. Man muss sich nicht binden. Es ist schön, in ein paar Wochen jemanden kennen zu lernen. Und man hat nur gute Erinnerungen an die Reise, das ist das Beste.
Mathilde lächelte noch immer.
Sophia und ich haben uns letzte Woche in der Hotelbar getroffen, sagte ich. Ich glaub, wir haben uns auf Anhieb verstanden, du weißt ja, gleiche Interessen, Lesen, Träumen, Malen bei ihr, Schreiben bei mir. Sie studiert Kunst.
Sie liebt Monet, fuhr ich nach einer Unterbrechung fort. Landschaften malt sie, sagte sie. Leider konnte sie mir noch nichts zeigen. Alles zu Hause.
Mathilde blieb still. Aber ich freute mich darüber, kein lästiges Geschwätz ihrerseits.
Sophia war grade dabei, eine Bleistiftskizze zu kritzeln, als ich ankam. Weißt du, wie schön sie war?
Nein, du weißt es also nicht? – Gut, du wirst staunen, wie sich rausgeputzt hat. Extra für mich ein Kleid, nicht so lang wie deins, ein leichtes Tuch, und die Haare leicht gelockt.
Im nächsten Herbst wird sie ein paar Bilder in einer Galerie zeigen, eine richtige Künstlerin, was?
Mathilde lächelte bestätigend.
Zuerst sind wir den Strand entlang, dann die Dünen rauf und kamen in einen verdorrenden Wald. Aber es war ein kühler Abend gestern.
Sophia ist wohl eine eilige Person, meinte ich dann. Ich war überrumpelt und wütend. Schließlich hatte ich ja nicht vor, gleich mit ihr zu schlafen. Ich bin mir zu gut für eine schnelle Nummer. Da hab ich das Tuch gegriffen und zugezogen. Sie hat sich gewehrt, mich gekratzt, aber ich war stärker. Hinterher hab ich mich besser gefühlt und ihre Leiche da liegen lassen. Das war irgendwie schöner als sie zu vögeln. Ich hab mir ihre Socken mitgenommen. Man will ja schließlich noch Erinnerungen an schöne Sachen haben, oder?
Mathilde lächelte mich immer noch an. Ich strich über ihr Foto in meinem Album. Es war doch gut, mit jemandem zu sprechen, der keine Fragen stellte.
Dann ging ich zu meinem Koffer und wühlte in meinem speziellen Seitenfach. Aus einigen Strümpfen und Halstüchern zog ich Mathildes Slip hervor und hielt ihn mir an die Nase. Ich glaubte, noch einen Hauch ihres Dufts erahnen zu können, und war glücklich.
Weitere Werke von EdgarAllanPoe:
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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02.08.2010 21:31
von BlueNote
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Nun, Mathilde ins Spiel zu bringen, obwohl der Massenmörder nur mit ihrem Bild redete, wirkt zwar etwas bemüht (Mathilde bleibt stumm, lächelt etc.) , von der Idee her ist das aber ganz gut. Den Inhalt finde ich abstoßend, aber das soll keine Aussage über die Qualität des Textes sein. Das "Warum" bleibt für mich hier ganz besonders unbeantwortet. Sprachlich finde ich diese Stelle etwas merkwürdig
Zitat: |
Urlaubsbekanntschaften ist ja, dass sie so kurz anhalten
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Hält eine Bekanntschaft an? Eine Freundschaft vielleicht ...
Der Schluss hat einen Überraschungseffekt.
BN
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Liesette Leseratte
Alter: 52 Beiträge: 147 Wohnort: Dinklage
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03.08.2010 12:04
von Liesette
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Sehr gefallen hat mir der Gedankengang eines Mörders und die Irreführung mit Mathilde. Schön knapp erzählt, viel gesagt in einer Szene gepaart mit dem Hauch Melancholie. Die Geschichte kommt ohne Dialog aus, wird einzig vom Prota getragen und bildlich dargestellt.
Sehr schön!
_________________ "Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann" Francis Picabia |
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Alogius Kinnbeber
Alter: 47 Beiträge: 3206
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03.08.2010 14:05
von Alogius
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Hi,
ich beschränke mich ob der Textmenge auf kurze Kommentare. Falls notwendig, kann ich später detaillierter werden.
Da fehlt mir, auch wenn die Vorgabe einen Kurztext erzwingt, der Tiefsinn, der das Ganze etwas definieren würde. Ist mir zu einfach gelöst.
Gruß
Tom
_________________ Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt. |
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gepuzzelt Eselsohr
G
Beiträge: 289 Wohnort: Australien
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G 03.08.2010 14:33
von gepuzzelt
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Ein "bestätigendes Lächeln" von einem Foto?
Stilistisch erscheint mir das Stückchen durch die Anhäufung der Pronomina verwirrend. Nun will der Autor/die Autorin Verwirrung stiften, könnte man argumentieren. Wenn man dabei als LeserIn aber sich ständig fragen muss: "Wer isn nun gemeint?" stört das den Lesefluss.
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*Gast* Klammeraffe
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Beiträge: 504 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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* 03.08.2010 16:22
von *Gast*
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Gefällt mir gut, Deine Idee. Ein ganz klein wenig hast Du das Lächeln von Mathilde überstrapaziert. Etwas weniger wäre vielleicht noch besser. Auch die Füllwörter könntest Du reuzieren. Einige sind nötig, andere stören eher den Lesefluss. Sprachlich könnten ein paar Stellen eine Überarbeitung vertragen (z. B. gekritzelte Skizzen, schöne Sachen und Ähnliches)
Aber insgesamt eine durchaus gelungene, in sich schlüssige Geschichte, die alle vorgegebenen Kriterien erfüllt.
LG
Sabine
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Maria Magdalena Eselsohr
Beiträge: 274 Wohnort: Schweiz
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03.08.2010 18:10
von Maria Magdalena
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Sehr gute Darstellung eines Fetischisten. Stilistisch nicht einwandfrei, Wortwiederholungen und kleinere Fehler.
Mathilde ist eine unklare Figur. Ist sie auch tot?
Das Motiv für den Mord müsste viel klarer rauskommen oder vielleicht im Vorfeld angetönt werden.
Zitat: | Ich bin mir zu gut für eine schnelle Nummer. | Dieser Grund ist zuwenig glaubwürdig. Fetischisten müssen nicht zwingend morden, um zu ihrem Gefühl zu kommen.
Falls es eine Horrorgeschichte sein sollte - die Stimmung reicht nicht.
Der Titel gefällt mir nicht.
_________________ Wenn die Sterne fallen und die Zeit sich für einen Moment der Ewigkeit anvertraut, finde ich nach Hause, in den Regenbogen der Menschheit. GH |
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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03.08.2010 19:55
von The Brain
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Zitat: | Mathilde blieb still. Aber ich freute mich darüber, kein lästiges Geschwätz ihrerseits. |
Hier und auch sonst, versuchst du den Leser irre zu leiten, was dir auch gelingt, aber würde dein Prota so über/mit ein/einem Bild sprechen? Die Formulierungen würde ich dahingehend noch einmal durchgehen.
Zitat: | Im nächsten Herbst wird sie ein paar Bilder in einer Galerie zeigen, eine richtige Künstlerin, was? |
Die gewählte Zeitform - sie wird - ist ja, wie dein Prota weiß, nicht mehr möglich ...
Zitat: | Hinterher hab ich mich besser gefühlt und ihre Leiche da liegen lassen | .
Würde dein Prota wirklich von einer Leiche sprechen? Unbrauchbare Hülle, lebloser Körper, was auch immer ...
Hat mir gut gefallen!
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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mondblume Reißwolf
Alter: 45 Beiträge: 1138 Wohnort: Costa Brava
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03.08.2010 20:16
von mondblume
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Ich entschuldige mich für die fehlenden Kommentare, aber leider schaffe ich es diese Woche sonst echt nicht, alle Texte zu bewerten!
_________________ Die Frau des Spatzen
Die Spanien-Saga:
Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
Wir sind für die Ewigkeit - Erinnerung
Wir sind für die Ewigkeit - Berührung
Dort, wo die Feuer brennen (Tolino Media Newcomerpreis 2022) |
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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03.08.2010 22:40
von Aknaib
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Hallo unbekannte Verfasserin oder Verfasser dieses Textes,
bei der Bewertung bin ich davon ausgegangen, wie wurden die Wettbewerbsbedingungen umgesetzt, bezogen auf: ist der Urlaub vorhanden, erkenne ich eine Inspiration zum Bild, Erfüllung des Genre Krimi; Idee und Umsetzung
Urlaub: vorhanden
Bildbezug: vorhanden
Genre:
Ein Krimi ist gekennzeichnet durch: Täter/Opfer +Verbrechen– Motiv- Aufklärung
Hier fehlt wenigstens die Andeutung einer Aufklärung des Verbrechens.
Idee und Umsetzung:
Dass ich nicht weiß, welche Rolle die Dame auf dem Bild spielt, hier hätte ich gern einen Bezug gehabt, beeinträchtigt dies für mich die Idee das Erzählen des Verbrechens in Form eines Monologes. Zitat: | Mathilde lächelte mich immer noch an. Ich strich über ihr Foto in meinem Album. Es war doch gut, mit jemandem zu sprechen, der keine Fragen stellte. | Da hätte sich z. B. ein Hund besser geeignet.
Herzliche Grüße
Bianka
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10314 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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03.08.2010 23:40
von Pütchen
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Hallo
Spannend aufgebaut, Vorgabe Urlaub erfüllt ...
Die Assoziation zum Skelett kann ich zwar nicht erkennen, aber ansonsten gut gelungen ...
Viele Grüße, Pütchen
_________________ ****************************************************************
"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
**************************************************************** |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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04.08.2010 09:05
von Jocelyn
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Schöner Beitrag.
Keinerlei Inspirationen durchs Foto zu spüren. Für mich ein Grund zum Abzug.
5 Federn
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Rote Wölfin Leseratte
Alter: 64 Beiträge: 195
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04.08.2010 09:22
von Rote Wölfin
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Hier fehlt mir das Motiv.
Oder einfach nur ein irrer Triebtäter?
Allerdings kannst du gut erzählen und es macht Spaß dir zuzuhören bzw dich zu lesen. Es ist dir gelungen, Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen.
Zitat: | Gut, du wirst staunen, wie sich rausgeputzt hat. |
hier fehlt ein wie.
zwei Federn
_________________ Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. (Albert Einstein)
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Nemo Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden
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04.08.2010 10:39
von Nemo
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Lieber Autor oder liebe Autorin,
ich kam zuerst in den Text schwer rein, weil mir gleich im ersten Satz drei Personen vorgeballert wurden:
Zitat: | Ich habe mich so gefreut, Sophia zu treffen, sagte ich zu Mathilde. |
Nachdem aber langsam die Erzählung in Fahrt kam, fand ich auch besser Orientierung.
Den Charakter des Mörders finde ich aufregend. Er gibt viel von sich preis und - sofern ich jetzt nichts überlesen habe - ist er auf seine Art auch konsistent. Ich habe so meine Zweifel, ob die Pointe jetzt die beste ist: Im Prinzip wird dem Leser am Anfang vorgegaukelt, der Ich-Erzähler berichte einer anwesenden Person von seiner Urlaubsbekanntschaft, und erst später erfährt man, dass er mit dem Foto eines früheren Opfers spricht. Hier wird der Leser ein wenig auf den Arm genommen und in die Irre geführt. Allerdings auf eine wenig nette Art, denn hier lässt der Erzähler den Leser einfach im Stich. Diese Irreführung durch bewusst verweigerte Information ist ein Erzähltrick, der aber sehr konstruiert wirkt. Wir erfahren auch nicht, warum der Protagonist gerade zu Mathildes Foto spricht, was die beiden jenseits des Slip-Geruchs verbindet, dass er sich ihr anvertraut. Jedenfalls habe ich mir die Fragen gestellt, auch wenn sie für manchen nicht wichtig sein mögen. Außerdem hätte mich interessiert, was das für weitere Fotos im Album sind?
Für einen Kruzkrimi finde ich die Geschichte im Ganzen okay.
Beste Grüße
Nemo
_________________ Kunst ist Leben. Also lebe! |
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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04.08.2010 11:36 Kleine Urlaubsanekdote von Malaga
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Der Text lebt von der Pointe, davon, dass man zuerst auf die falsche Fährte geführt und dann überrascht wird mit diesem merkwürdigen Serienmörder. Das gefällt mir gut.
Weniger gut finde ich, dass die Art, wie der Erzähler mit Mathilde umgeht, nicht ganz plausibel ist.
Da kollidiert halt der Wunsch, den Leser in die Irre zu führen, mit der Plausibilität. Und auch das Tatmotiv ist nicht so ganz überzeugend. Naja gut, krankhaft, aber damit kann man wiederum alles erklären.
Alles in allem eine nette Idee. Allerdings hatte ich bei einigen Texten das Gefühl, dass sie schon in der Schublade lagen und dann etwas auf das Thema hingetrimmt wurden, so auch hier. (Ich wüsste nicht, warum sonst der Erzähler an die Decke des Hotelzimmers starren sollte. Da sollte wohl Urlaub, Hotel, Strand rein. Wenn ich nicht irre...)
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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G 04.08.2010 16:49
von Gast3
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Liebe/r Autor/in,
coole Idee, der Dialog mit dem Foto. Hätte so etwas hinter der Überschrift nicht vermutet. Gefällt mir sehr gut.
Lieben Gruß
schneestern
_________________ Sich vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. |
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Leene Eselsohr
Beiträge: 448
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04.08.2010 16:55
von Leene
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Nette Idee. Vorgaben eingehalten, schön geschrieben. Im ersten Satz würde ich sagen: Ich hatte mich so gefreut (…). Passt zwar zeitlich nicht zum Rest, trennt aber die im ersten Satz vorkommenden unterschiedlichen Zeiten. Aus meiner Sicht bessere Lesbarkeit. Hier mal ´nen Experten fragen. Und es fehlt ein „sie“: „wie sie sich rausgeputzt hat“.
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andrea jutta Wortedrechsler
A
Beiträge: 68 Wohnort: Nürnberg
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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04.08.2010 18:55 Re: Kleine Urlaubsanekdote von anuphti
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postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Ich habe mich so gefreut, (Komma weg?) Sophia zu treffen, sagte ich zu Mathilde. Ihr blondes Haar war hochgesteckt, sie hatte ein blaues Kleid an. Die Lippen verzog sie zu einem Lächeln. (waren zu einem Lächeln verzogen)
Mathilde blieb still. Aber ich freute mich darüber, kein lästiges Geschwätz ihrerseits.
Sophia war grade dabei, eine Bleistiftskizze zu kritzeln, als ich ankam. Weißt du, wie schön sie war?
Nein, du weißt es also nicht? – Gut, du wirst staunen, wie sich rausgeputzt hat (hatte?) . Extra für mich ein Kleid, nicht so lang wie deins, ein leichtes Tuch, und die Haare leicht gelockt.
Im nächsten Herbst wird sie ein paar Bilder in einer Galerie zeigen, eine richtige Künstlerin, was?
Mathilde lächelte bestätigend.
Zuerst sind wir den Strand entlang, dann die Dünen rauf und kamen in einen verdorrenden Wald. Aber es war ein kühler Abend gestern.
Sophia ist wohl eine eilige Person, meinte ich dann. (schräge Formulierung, wieso "dann"?) Ich war überrumpelt und wütend. Schließlich hatte ich ja nicht vor, gleich mit ihr zu schlafen. Ich bin mir zu gut für eine schnelle Nummer. Da hab ich das Tuch gegriffen und zugezogen. Sie hat sich gewehrt, mich gekratzt, aber ich war stärker. Hinterher hab ich mich besser gefühlt und ihre Leiche da liegen lassen. Das war irgendwie schöner als sie zu vögeln. Ich hab mir ihre Socken mitgenommen. Man will ja schließlich noch Erinnerungen an schöne Sachen haben, oder?
(Dieser ganze Absatz ist irgendwie nicht so hundertprozentig glaubwürdig, erst so prüde, dann das Wort "vögeln", ist für mich nicht ganz rund, auch, dass er Socken, und nicht Unterwäsche mitgenommen hat ...)
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Liebe/r Inkognito,
Da ich weder ein Krimiexperte, noch Germanist, oder Literaturkritiker bin, ist dieses Schema völlig subjektiv und genügt lediglich meinen eigenen Ansprüchen an Grammatik, Stil und Rechtschreibung, sowie meinen mageren Kenntnissen über Spannungsbögen und Logik.
Ich werte von 1 bis 8 Federn, eine zusätzliche Feder gibt es, wenn die Vorgabe „Urlaub“ umgesetzt wurde, wenn die Knochen von dem Foto in irgendeiner Form eingebaut wurden, dann gibt es tendenziell die bessere Bewertung, wenn ich zwischen zwei Federnzahlen schwanke.
Wenn ich das Genre Krimi (so als unbedarfter Leser) gar nicht erkennen kann, gibt es nur eine Feder.
Die A-Note bezieht sich auf die „Theorie“ der Geschichte, also Grammatik und Co., bei einem so kurzen Text erwarte ich mir einen weitgehend fehlerfreien Text (Irrtümer vorbehalten, bin auch nicht so fit mit der neuen deutschen Rechtschreibung ...)
Die B-Note beschreibt die „Praxis“, also wie korrekt, gut recherchiert und logisch die Geschichte umgesetzt wurde.
Und die total subjektive C-Note beschreibt die schwer fassbare Kreativität, also ungewöhnliche Idee (Titel), überraschende Umsetzung, sowie den Humorfaktor und Spannung, ohne den ich (Banause) Krimis gar nicht lesen würde.
A-Note 6
B-Note 6
C-Note 3
Gesamt 5
Plus Urlaubsfeder macht 6
Knochen? keine
Etwas gestört hat mich an dieser Geschichte die Emotionslosigkeit, durch die für mich nicht wirklich Spannung aufkommen wollte.
Beklemmung beschreibt das Gefühl wohl am Besten.
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Gast
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04.08.2010 19:46
von Gast
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Hallo liebe(r) Postkartenprosaist(in),
bei meiner Bewertung habe ich folgende Kriterien berücksichtigt:
Stil und Sprache: Irgendwo fehlt ein Wort, aber das ändert nichts daran, dass das sehr sauber geschrieben ist. Gefällt.
Idee: Obgleich nicht neu, gefällt mir auch die. Weil das Verhalten des Mörders schlüssig, seine Motivation wenigstens ansatzweise erklärt ist.
Bezug zur Themenvorgabe: Urlaub ist da, passt.
Bonus: Einen kleinen gibt's für den sarkastischen Titel.
Fazit: Gefällt mir - einer meiner Top 3 - Texte!
LG,
Soraya
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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05.08.2010 04:04
von Dienstwerk
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...aus Zeitgründen nur ein Bewertungskommentar.
Lg, Ana
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Old Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 351 Wohnort: Georgien
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05.08.2010 06:18
von Old
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Der Vorhang öffnet sich. Der Lärm beginnt abzuflachen.
Ich trete mit einem vierköpfigen Team auf die Bühne. Wir nehmen an den vor uns stehenden Tischen platz. Hin und wieder ein räuspern aus dem Publikum, so dass ich mich gezwungen sehe, einen stechenden Blick hinunter zu schicken. Befriedigend nehme ich zur Kenntnis, dass der letzte Räusper, verschreckt im Hals stecken geblieben ist.
Darf ich vorstellen, das Bewertungs-Komitee.
Zu meiner Rechten, Frau Schlauberger.
Daneben, Herr Besserwisser.
Zu meiner Linken, Frau Dr. Prosa
Und Herr Schund
Wenn ich kurz die Kriterien erläutern darf. Jeder Kandidat bekommt grundsätzlich 3 Punkte, es denn, beim Lesen der Kurzgeschichten wird einem vom Bewertungs-Komitee so übel, das er oder sie, einen unnatürlichen Farbton annimmt.
Außer Bewertung steht vorab das Zählen der Wörter. Dafür ist Hilfsbewerter Nihil zuständig. Später wird dann, unabhängig, der Klasse des Textes, über eine Disqualifizierung entschieden.
Wieder ein räuspern, wieder ein entschiedener Blick der sofort für Ruhe sorgt.
Weitere Punkte gibt es für den Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn.
Für die Bezugnahme auf das vorgegebene Bild.
Für das Szenario Verbrechen
Für Spannung, oder Witz.
Für die Idee.
Für Logik und Glaubwürdigkeit
Maximal sind somit 9 Punkte zu erreichen.
Wir fahren fort mit: „Kleine Urlaubsanekdote“
Begriff „Urlaub“, im weitesten Sinn. – 1,0 Punkte
Bezugnahme auf das vorgegebene Bild. - 0,0 Punkte
Szenario Verbrechen. – 0,3 Punkte
Spannung, oder Witz. - 0,2 Punkte
Idee. - 0,5 Punkte
Logik und Glaubwürdigkeit. - 0,2 Punkte -> 2,2 + 2 = 4,2
Der Komitee-Leiter erhebt sich und gibt eine kurze Bemerkung ab:
Sicher ein Thema um einen Krimi daraus zu stricken, mehr aber nicht.
Der Saal jubelt, das Komitee erhebt sich. Kurze Pause.
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