Blutige Spuren - Bauers Urlaub in Bayern

[Old]

Inspektor Bauer war ratlos. Schon das dritte Tier, was scheinbar grundlos von Verrückten, im Bayrischen Nationalpark, abgeschlachtet wurde. Den Bauch aufgeschlitzt, die Eingeweide herausgeholt und alles in einem Kreis von zwei Meter um den Kadaver verteilt.  
„Was für eine Schweinerei,  murmelte Bauer seinen bayrischen Kollegen Stephan zu, „und was für ein Gestank“, er hielt sich das Taschentuch vor die Nase, wandte sich Frau Dr. Engel zu, die neben einer jungen Frau stand.
„Und sie sagen, es passiert immer dann, wenn neue Tiere eintreffen? Bei jeder Neulieferung?
„Nein, alle Lieferungen sind nicht davon betroffen.“
 „Haben sie eine Vorstellung, warum? Könnten es Konkurrenten sein? Entlassene Angestellte?“
Frau Dr. Engel holte ein Foto hervor und gab es Brauer.
„Das erste Tier war eine Giraffe. Wir haben sie erst nach sechs Tagen gefunden, hielten es für einen Unfall und dachten, die Hyänen hätten es gerissen. Schließlich wurde es auf Ihrem Gebiet gefunden. Was aber eigentlich nicht sein kann. Hyänen sind Aasfresser und außerdem bekommen sie ausreichend Futter “

Bauer sah sich um, sah zu seinem Kollege, dann zu Frau Dr. Engel.
„Wer hat das Tier eigentlich gefunden?“
„Unsere Praktikantin.“
„War sonst niemand hier?“
„Nein, nicht das ich wüsste.“
Bauer zeigte auf den blutgetränkten Boden. „Das hier sind aber Stiefelabdrücke.“

Er bat Frau Dr. Engel ins Büro begleiten zu dürfen, wo er sich die Lieferscheine etwas genauer ansah.
„Das letzte Opfer kam aus dem Krüger-Nationalpark von Südafrika, unterzeichnet von einem Dr. Jumake. Kennen sie Dr. Jumake?“
„Nein, nicht persönlich, aber er ist sehr hilfsbereit. Er unterstützt uns und macht unserem Tierpark immer ein unschlagbar niedriges Angebot.“
„Ist ihnen aufgefallen, dass alle drei getöteten Tiere aus dem Krüger-Nationalpark kommen?“
„Bisher nicht“, erwiderte Frau Dr. Engel nachdenklich.
„Wann erwarten sie, von Dr. Jumake, die nächste Lieferung?“
„Am kommenden Montag, in sieben Tagen.“
  
Zurück auf dem Revier fragte Bauer seinen Kollegen: „ und …, hast du eine Idee?“
„Irgend ein Spinner. Gab es nicht einen Verrückten der Pferde abgeschlachtet hat?“
„Ich denke dass da mehr dahinter steckt. Ich habe da auch schon eine Vermutung.“

Sieben Tage später lagen Bauer und sein Kollege im Gebüsch des Tierparkes und beobachteten die Gegend um die Jungantilope, die am Nachmittag angeliefert wurde. Zehn Schritte von dem Tier entfernt, er hatte schon die Millionste Mücke auf seinem Körper zerdrückt, tauchten kurz nach Mitternacht, zwei Gestalten auf. Dem Typ nach Afrikaner. Einer der Beiden nahm eine Luftdruckpistole aus einer Umhängetasche, legte an und schoss auf das im Gras schlafende Tier.
„Jetzt“ flüsterte Bauer. Sie sprangen auf und überwältigten die Zwei.
„Warum musstet Ihr die Tiere unbedingt töten? Um an die Säckchen mit Diamanten zu kommen, hätte es ein Abführmittel auch getan!“ sagte Bauer wütend. „Und jetzt möchte ich wissen, welche Rolle Dr. Jumake spielt.“

[The Brain]

Gefällt mir!
Aber ...

das ist ein bisschen sehr knapp und hastig ausgefallen ...

[BlueNote]

Hi!

Deine Idee mit den Tieren gefällt mir. Allerdings sind mir in der Geschichte zu viele unstimmige Dinge enthalten. Der Bayerische Nationalpark beispielsweise ist kein Zoo mit afrikanischen Tieren. Dort gibt es eher Freigehege mit Wildschweinen, vorwiegend einheimische Tiere. Sprachlich gäbe es auch einiges zu bemängeln.

BN

[Liesette]

Das Bild wurde mit eingearbeitet, sehr gut. Allerdings befindet sich keine deiner Figuren im Urlaub, da nützt auch der Verweis auf den Krüger-Nationalparkt nichts .
Jedoch finde ich die Idee des Diamantenschmuggels in Wildtieren sehr überzeugend und mich würde der Ausgang der Geschichte interessieren. Zwar keine volle Punktzahl, aber doch im höheren Bereich

[Alogius]

Hi,

ich beschränke mich ob der Textmenge auf kurze Kommentare. Falls notwendig, kann ich später detaillierter werden.

Für mich sehr solide, mit ungewöhnlicher Idee.

Gruß,
Tom

[*Gast*]

Irgendwann in der Zukunft, wenn die Klimaveränderung Bayern erfasst hat, wird es vielleicht soweit sein, dass Giraffen, Hyänen und andere afrikanische Arten zu den im bayrischen Nationalpark lebenden, heimischen Tierarten gehören.

Aber dennoch, der Bogen von den Diamantschmugglern zu den Tiermördern ist gut geschlagen. Allerdings wurde auch hier der Urlaub, außer im Titel, vergessen und die Zeichensetzung scheint mir etwas eigenwillig zu sein. Sprachlich ist der Text eher einfach gehalten, was aber bei dem Thema nicht weiter stört, zumal er dabei flüssig geschrieben ist.

LG
Sabine

[Gast3]

Liebe/r Autor/in,

also erst einmal möchte ich sagen, dass mir der Titel so gar nicht gefällt. Ich finde "Blutige Spuren" allein hätte völlig gereicht. Diesen Zusatz jetzt einbauen, nur dass irgendein Bezug zur gestellten Thematik vorhanden ist, finde ich jetzt nicht wirklich passend. Aus dem Text an sich geht für mich auch nicht hervor, dass Bauer während eines Urlaubs dort die Ermittlungen leitet.
Insgesamt fehlt mir der Pep.

Liebe Grüße
schneestern

[mondblume]

Ich entschuldige mich für die fehlenden Kommentare, aber leider schaffe ich es diese Woche sonst echt nicht, alle Texte zu bewerten!

[Aknaib]

Hallo unbekannte Verfasserin oder Verfasser dieses Textes,

bei der Bewertung bin ich davon ausgegangen, wie wurden die Wettbewerbsbedingungen umgesetzt, bezogen auf: ist der Urlaub vorhanden, erkenne ich eine Inspiration zum Bild,
Erfüllung des Genre Krimi, desweiteren Idee und Umsetzung  

Urlaub: vorhanden

Bildbezug: vorhanden

Genre:
Ein Krimi ist gekennzeichnet durch: Täter/Opfer +Verbrechen– Motiv- Aufklärung
Toll - alles vorhanden

Idee und Umsetzung:
Schöne Idee, deren Umsetzung chronologisch erzählt wird. Ein paar Stellen klingen holprig, weil unnütze= Füllwörter den Text verzerren.

[anuphti]

[Maria Magdalena]

Idee sehr gut. Stilistisch nicht immer einwandfrei, Wortwiederholungen. Spannung vorhanden.  Ein Krimi ist es, aber einen Bezug zu Urlaub kann ich nicht erkennen.

Der Schluss geht zu leichtfüssig. Ich denke eine Überwältigung von bewaffneten Männern wird sich als schwieriger gestalten.

[Rote Wölfin]

Die Idee ist nicht nicht schlecht.
Der Schluss erscheint mir allerdings etwas undicht.

[Jocelyn]

Stilistisch ausgewogen, das liest sich gut.
Das Genre wurde überzeugend getroffen.
Außergewöhnliches habe ich aber nicht gefunden.

6 Federn

[andrea jutta]

Hi,

klassischer Krimi. Die Idee mit den verendeten Tieren, der Verdacht auf ein Verbrechen. Die Beobachtung des Inspektors. Und es kommt raus, dass es sich um afrikanische "Liferanten" handelt, die an Diamanten ran kommen wollen. Gut fand ich, dass du den Krüger Nationalpark und Afrika als Thema mit rein gebracht hast. Die Beschäftigung mit Südafrika ist ja zur Zeit groß Thema in den Medien. Den Titel fand ich jetzt nicht so zündend. Vielleicht fällt dir ja noch ein Anderer ein. Meine Bewertung für deinen Text: 5 Federn.

[Leene]

Schöne Idee und gut umgesetzt. Leider auch ein Komma-Kandidat. Ich bin da etwas empfindlich.

[Gast]

Hallo liebe(r) Postkartenprosaist(in),

bei meiner Bewertung habe ich folgende Kriterien berücksichtigt:

Stil und Sprache: Macht mich nicht ganz so glücklich. Gerade mit der Interpunktion hast du noch ein bisschen zu kämpfen, habe ich so den Eindruck? Ansonsten gute Ansätze, weitermachen.

Idee: Diamantenschmuggel an sich könnte eine interessante Sache sein, die Grundidee finde ich also ganz gut. Aber: Es gibt keinen Bayerischen Nationalpark, nur den Nationalpark Bayerischer Wald. (Das weiß ich deshalb, weil ich in Bayern wohne.) Gäbe es einen Bayerischen Nationalpark, wäre er wohl für heimische Tiere reserviert, das verrät mir der Name. Ich blende das aber mal aus und tue so, als hättest du deine Geschichte in irgendeinem bayerischen Zoo angesiedelt. Dann stört mich immer noch das Bedienen der Klischees, muss ich gestehen. Dr. Jumake, der Krüger-Nationalpark, Diamanten aus Südafrika, der Schlusssatz, und ganz schlimm: "Dem Typ nach Afrikaner." Bei uns hier hat's schon auch dunkelhäutige Mitbürger. Wie unterscheidet sich also so ein dunkelhäutiger Afrikaner von einem dunkelhäutigen Bayern oder Engländer?

Bezug zur Themenvorgabe: Gegeben.

Fazit: Überzeugt mich leider weder sprachlich noch inhaltlich. Und bedient mir ein paar Klischees zu viel.


LG,

Soraya

[Malaga]

Inhaltlich: Material für einen Roman, auf jeden Fall für eine längere Erzählung.
Aufbau: Kann man da nicht mehr Spannung reinbringen? Das ist ja so schrecklich chronologisch.
Sprachlich: Noch ein bisschen üben. Sprache soll ja nicht nur Informationen liefern. (Meine unbescheidene Meinung)

[Dienstwerk]

Gute Story, zu gestraffte Auflösung.

Aus Zeitgründen nur ein knapper Bewertungskommentar.

Lg, Ana

[EdgarAllanPoe]

Hallo Autor,

diese Geschichte finde ich wenig überraschend. Der Verlauf, den sie nimmt, war vorhersehbar, und auch die Fehler trüben den Gesamteindruck. Teils wirken die Dialoge sehr hölzern. Das Ende schwebt im Leeren. Die Figuren haben außerdem kein Profil, sie sind austauschbar. Der Stil ist zwar leicht, dein Kurzkrimi lässt sich gut lesen, aber ich kann trotzdem nur zwei Federn hierfür geben.

Nichts für ungut,

Eddie

[MadameMimm]

Hallo,

Diamanten in Wildtieren? Genial, aber eine grauselige Vorstellung, auf welche umenschlichen Ideen die Gier die Menschen bringt.
Sprachlich könnte die Geschichte noch eine Überholung vertragen.

[Gast]

Liebe/r Autor/in,

Deine Geschichte ist schön erzählt. Leider haben sich ein paar kleine Rechtschreibfehler eingeschlichen.

Liebe Grüße
Monika

[Lejonina]

Hallo unbekannte(r) AutorIn!

Deinen Kurzkrimi find ich gut geschrieben und originell. Der Plot ist interessant und in sich schlüssig. Lediglich Inspektor Bauer bleibt etwas blass. Dafür wird das Verbrechen aus allen Richtungen beleuchtet.