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Silvian Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 706 Wohnort: kurz vor Köln
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20.07.2010 23:33 Zuckerpuppe von Silvian
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Ich geh’ durch eine graue Nebelsuppe
Schwere drängt und Leere hängt
In kahler, fahler Stille
Streifend, greifend, kühl umfängt
Ihr strenger, enger Wille
Meine weiße, zarte Daunenhaut
Ich höre eine schwarze Wolkengruppe
Langsam soll der Klang in Moll
Mir tropfend, klopfend drohen
Dunkel munkelnd voller Groll
Dem schon Dämonen flohen
Die das tiefe, wahre Grau’n geschaut
Ich sehe eine blonde Zuckerpuppe
Wunderbar, doch unnahbar
Wie Sterne, ferne pure
Schimmernd, flimmernd, schön und rar
Wie jede edle Hure
Ich hab’ nie aparten Frau’n vertraut
Weitere Werke von Silvian:
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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21.07.2010 10:46
von MosesBob
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Moin Inko!
Ich bin unschlüssig. Auf der einen Seite finde ich, dass die ersten beiden Verse eine angenehm schaurige und geheimnisvolle Stimmung erzeugen. Was mich nicht überzeugt, ist der sprachliche Abstecher in die klassische Lyrik, der den zweiten Vers abschließt:
Inkognito hat Folgendes geschrieben: | Dem schon Dämonen flohen
Die das tiefe, wahre Grau’n geschaut |
Das klingt gewollt, aber nicht gekonnt und fluchtet meiner Meinung nach nicht mit dem durchaus vielversprechenden Anfang, in dem ein eher zeitgenössischer Jargon auf eine rationale Bescheidenheit trifft (was gut passt). Was ich völlig missglückt finde, ist der Schlenzer hin zur Zuckerpuppe. Nicht nur der Begriff, der hier als sicherlich geflissentlich gewählter krasser Kontrast herhält, sondern auch die Thematik enttäuschen mich. Vielleicht hätte mich die Zuckerpuppe nicht gestört, wenn der weitere Verlauf ein anderer gewesen wäre. So aber bin ich zwiegespalten.
Beste Grüße,
Martin
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Silvian Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 706 Wohnort: kurz vor Köln
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21.07.2010 11:13
von Silvian
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Hallo Martin,
Das Thema ist "Tag": Morgen, Abend, Nacht.
Gruß
I.
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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21.07.2010 11:33
von MosesBob
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Jupp, das dürfte schon anhand der Sätze deutlich werden, die die Verse einleiten. Aber muss der arme Himmelskörper ausgerechnet mit einer Frau metaphorisiert werden? Das finde ich schade. Solche Metaphern gibt es schon zur Genüge. Dieses Gedicht hätte das Zeug gehabt, mehr draus zu machen.
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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