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zenta Leseratte
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Beiträge: 117
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Z 09.07.2010 15:44
von zenta
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Die Nummer mit dem "ein paar Minuten lang so tun als ob" ist so alt wie die Menschheit und keine Abzocke, sondern ein ganz simples Geschäft mit der Eitelkeit des Dilettanten. Das Gesicht in Kulissen halten und fotografiert werden, für eine Minute mit dem Taktstock fuchteln, mit dem Star auf die Bühne dürfen: Solange man weiß, dass es nur ein Fake ist, kann es eine Riesngaudi sein.
Problematisch wird es erst dann, wenn man sich tatsächlich für einen Kraftmenschen, einen Musiker oder für einen Künstler hält. Da kommt dann, wenn man Glück hat, einer in Weiß und führt einen freundlich hinweg. Wenn man Pecht hat, kommt man unter die Räder jener, die das Rennen wirklich fahren und keine Rücksicht nehmen können.
Wer essen geht, bezahlt im Restaurant neben dem Koch auch eine Dienstleistung. Wer daheim eine Fertigpizza mampft, nimmt keine Dienstleistung in Anspruch und leistet auch keinen Dienst, sondern hat, ganz profan, Lebenmittel eingekauft und Strom verbraucht.
Ein Autor sollte per se kein Verbraucher, sondern ein Erzeuger sein. Das Entscheidende an einem Buch sollten nicht die Blätter und der Karton des Einbandes, sondern sein Inhalt sein (auch wenn es bei Tchibo aufliegt wie weiland Harry Potter).
Dass ein Unbedarfter auf eine geschickt gestaltete Kulisse hereinfällt, gibt's nicht nur im Literaturbetrieb, sondern überall, wo sich Gutgläubige und Unerfahrene tummeln. Diesen Opfern à priori Dummheit vorzuwerfen, finde ich übertrieben. Ich wüsste eigentlich niemanden, der nicht schon einmal irgendwo mit irgend etwas über's Ohr gehauen worden wäre.
"Die Autoren" gibt es nicht, sondern solche und solche. Ein Autor ist nur dann ein Unternehmer, wenn er ein Buch tatsächlich im Selbstverlag herausgibt und die dafür notwendigen Vorleistungen selbst erbingt.
Ein seriöser Verlag, der über ein fähiges Lektorat verfügt, verlegt keinen Pfusch, auch wenn ihm der tagtäglich hundertfach angeboten wird. Hat er kein fähiges Lektorat und ist er nicht seriös, geht er sofort Pleite. Im Falle der Belletristik braucht er darüber hinaus ein paar "Magneten", die ihm langfsitig Einkünfte sichern.
Einem Künstler ist der Handel zunächst einmal wurst, denn er betreibt kein Geschäft, sondern er schafft. Er verwirklicht eine Idee, macht sie zu etwas Existenziellem, nicht primär zu Geld. Das tun andere für ihn. Wenn er Glück hat. Die meisten haben kein Glück und bleiben dennoch bis an ihr Lebensende von den Musen geküsst.
Denen gilt meine ganze Sympathie.
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M-F-H Gänsefüßchen
M Alter: 51 Beiträge: 22
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M 09.07.2010 16:08
von M-F-H
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Ja.
(!)
Vor allem, wenn man dabei folgendes verdenkt:
Linksdrehende Beutelratten haben gar kein Interesse daran, in die andere Richtung zu rotieren, schließlich wollen sie sich selbst behaupten und haben lange genug dafür gekämpft, in einschlagender Literatur unter "Sack- und andere Ratten" verewigt zu werden. Keiner kann verlangen, dass sie den ganzen Mist nochmal von vorne machen. Dass es ein ärztliches Attest über die Unverträglichkeit von rechten Rotationen und Ratten aller Art gibt, ist zwar nur ein Gerücht, aber auch und gerade Gerüchte sollen ja öfters mal nicht stimmen. Zumal sich das auch zu einer bewustseinserschütternden Sinnkrise verwachsen kann. Grad noch gefunden in Brehms Tierleben, nun hineingeschaut, sich angeschaut und festgestellt, dass man dem, was man grad noch glaubte zu sein, nicht mehr entspricht - und somit würde sich die essentielle Frage stellen: Wer oder was bin ich überhaupt, und wenn ja, warum zum Teufel, und wer sind eigentlich diese Linken!?
Und - da denke ich, sind wir uns alle einig - Ratten haben nun wirklich etwas Besseres zu tun, als sich mit so einem Unsinn zu beschäftigen. Die sollen rotieren und nicht denken.
Ist natürlich im übertragenden Sinne zu verstehen.
Doch hier ist die Frage, die Frage, die uns ohnehin beschäftigt: Hä?
Eine ähnliche Konstellation wäre, wenn man das am oberen Amazonasgebiet beheimatete Tuka-Tuka-Volk fragen würde, ob es von seiner Existenz ähnlich überzeugt ist, wie das nicht existente Chewbakka-Volk aus Star Wars und ob, wenn ja, es ihm egal wäre.
Die Antwort kann hierbei nur lauten: "Egal - wat gehn mich diese Haarfetischisten an?!", und hier muss dann - Kunst hin, Kunst her - vehement und schützend dem Konsumenten gegenüber eingegriffen werden:
"Egal haben wir nicht, wir können es aber besorgen! Natürlich gegen Aufpreis, aber wenn Sie jetzt bestellen, kriegen Sie ein zweites Egal oben drauf - wenn das mal kein Angebot ist!"
Man stelle also fest: Das Hä? ist nicht wichtig. Wichtig ist das Egal. Denn das - richtig verpackt - verkauft sich am besten.
_________________ wer meint, er müsse anderen immer den finger in den popo stecken, sollte sich mal lieber an die eigene nase packen |
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airliner_747 Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 316 Wohnort: Frankfurt am Main
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12.07.2010 10:36 tredition GmbH - Netzwerkverlag von airliner_747
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Vor einiger Zeit hat mich eine Bekannte auf diesen Verlag aufmerksam gemacht.
Hat hier jemand Erfahrung um was es sich dabei genau handelt?
Ist das eine Gute Idee? Oder handelt es sich dabei einmal mehr um einen der üblichen DKZ-Verlage (bzw. BoD/PoD/ Selbstverlag)?
http://tredition.de/Default.aspx
Für ein paar Tipps wäre ich dankbar.
LG Jürgen
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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12.07.2010 10:47
von Maria
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http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?p=129858#129858
in einigen anderen Threads wurde auch schon über tredition gesprochen. Über die Suche-Funktion findest Du die jeweiligen Diskussionen
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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airliner_747 Eselsohr
Alter: 66 Beiträge: 316 Wohnort: Frankfurt am Main
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12.07.2010 11:07
von airliner_747
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Danke Maria,
na da hätte ich natürlich auch selbst drauf kommen können ... *handankoppklatsch*
Ich danke Dir für den Link. Da werde ich mal reinschauen und denke, dass sich damit meine Frage auch schon erledigt hat.
LG Jürgen
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zenta Leseratte
Z
Beiträge: 117
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Z 12.07.2010 11:10
von zenta
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Bei "Verlagen" wie diesen empfiehlt sich zunächst immer ein kritischer Blick auf die "Geschäftsbedingungen". In diesen steht bei "tredition" u. a.:
Zitat: | Wie wird die Qualität der Werke sichergestellt?
Die Qualität eines Buches liegt im Auge des Betrachters. Kafka und Konsalik stehen in der Buchhandlung auch fast nebeneinander. Gekauft werden beide. Bei tredition wird jedes Werk auf seine sprachliche Qualität und Orthografie durch einen Lektor von tredition geprüft aber nicht redigiert oder korrigiert. Bei Mängeln wird der Autor gebeten nachzubessern. Manchmal tut die Rechtschreibprüfung von Microsoft Word da wahre Wunder. NICHT ZUGELASSEN werden Inhalte, die diskriminierend, gewaltverherrlichend, pornografisch oder in sonst irgendeiner Weise negativ sind. Dabei ist tredition subjektiv und entscheidet eigenständig. |
und
Zitat: | Entstehen für Autoren oder Literatur-Partner irgendwelche Kosten?
Bei tredition können Sie als Autor Ihre Werke kostenlos als e-Book oder audio-Book sowie zu fairen Konditionen als print-Book veröffentlichen. Außerdem steht Ihnen ein großes Netzwerk von Literatur-Partnern zur Verfügung. Literatur-Partner sind beispielsweise Lektoren, Hörbuchsprecher, Übersetzer oder Illustratoren. |
Damit ist klar, dass es sich bei dem "Verlag" keineswegs um einen seriösen handelt, sondern um eine Art Forum, in dem Krethi und Plethi kostenlos ihren Dampf ablassen können. Eine relvante Resonanz außerhalb des eigenen Kreises ist damit erfahrungsgemäß nicht zu erreichen. Kafka und Konsalik konnten beide exzellent schreiben - die meisten User der deutschen Forenszene können es leider überhaupt nicht und sind ebendeswegen in diesen oft recht trsotlosen virtuellen Regionen unterwegs. Nennenswertes Geld zahlt für ihre Ergüsse niemand.
Die Katze kriecht dann aus dem Sack, wenn es ans Eingemachte geht: das gedruckte Buch. Hier spricht man von "fairen Konditionen", ohne deutlicher zu werden. Einem Dilettanten Geld abzuknöpfen ist immer unfair.
Gebetsmühlchen an: Ich empfehle die Suche nach einer preiswerten Druckerei. 50 Exemplare eines 200 Seiten starken Büchleins kosten im Softcover (vierfarbig) ungefähr 200.- €. Die Büchlein dann selber im Bekanntenkreis verschenken oder verkaufen macht Freude und Sinn.
Alles andere wäre Unsinn.
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5104 Wohnort: Schlüchtern
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12.07.2010 11:28
von Harald
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Hallo zenta,
wie immer, ohne nachzulesen eine ellenlange Einlassung eines, ja was, bist du Inhaber einer günstigen Druckerei, dann lasse ein Posting da - neuer Thread - dass man sich per PN an dich wenden kann, wenn man günstige Bücher gedruckt haben möchte - oder Bekannter eines solchen Inhabers, dann gilt das Gleiche.
Aber zu jedem Thema, ohne vorab richtig zu lesen, um was es ging, wieder ellenlang zu schreiben, das nervt.
Es kam oben ganz klar der Hinweis, dass an anderer Stelle schon darüber geschrieben wurde, hättest dich ja da einklinken können.
LG
Harald
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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zenta Leseratte
Z
Beiträge: 117
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Z 12.07.2010 11:39
von zenta
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Gebetsmühlchen an: Ich glaube nicht, dass die hiesigen User einen Ratgeber dafür brauchten, was sie posten oder welche Postings sie nicht lesen sollen. Ich halte sie für mündig genug, selbst zu entscheiden. Daher die übliche Bitte: Stänkern und Schmähen nur in den dafür vorgesehen Chats!
Ob es müßig ist, aus den für sich sprechenden Geschäftsbedingungen dieses Clubs zu zitieren, mag Ansichtssache sein. Keine Anssichtssache ist, dass eine beliebige Digital-Druckerei 50 besagter Bändchen zu dem angegebenen Preis drucken kann - das Web quillt über von Angeboten. Hobbyschreiber fahren damit am allerbesten.
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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12.07.2010 11:46
von Maria
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Harald, ignorier bitte zenta endlich. Dieses Rumgestänker, was er zu lassen hat oder nicht, nervt mindestens genauso wie das Kluggescheiße - wenn nicht mehr.
sorry, konnt nicht an mich halten... Lieber Mod bitte lösch mich, wenn ihr verschiebt
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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zenta Leseratte
Z
Beiträge: 117
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Z 12.07.2010 16:00
von zenta
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Der Thread begann mit: Zitat: | Vor einiger Zeit hat mich eine Bekannte auf diesen Verlag aufmerksam gemacht.
Hat hier jemand Erfahrung um was es sich dabei genau handelt?
Ist das eine Gute Idee? Oder handelt es sich dabei einmal mehr um einen der üblichen DKZ-Verlage (bzw. BoD/PoD/ Selbstverlag)?
http://tredition.de/Default.aspx
Für ein paar Tipps wäre ich dankbar.
LG Jürgen |
Ich finde nicht, dass man ein durchaus hilfreiches Zitat aus den Geschäftsbedingungen dieses "Verlages" sowie die immer wieder gemachte Empfehlung, nicht auf Abzocker hereinzufallen, sondern selber viel billiger drucken zu lassen, mit primitiven Verbalinjurien belegen sollte. Damit hilft man Rat Suchenden eher nicht weiter.
Wenn Euch nur an persönlichen Spiegelfechtereien gelegen ist: Bitte im einschlägigen Chatroom.
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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12.07.2010 16:25
von Maria
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Also Frollein Rottenmeier, du machst das mittlerweile echt gut mit der Zitieren-Funktion, aber vor allem mit dem korrekten Identifizieren des Threadtitels. Du weißt wenigstens ungefähr wo Du bist, das ist doch spitze
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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12.07.2010 17:53
von SylviaB
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So, ich hab nu ein paar der - bezahlen oder nicht bezahlen - Diskussionen zusammengeführt.
Ich hoffe, da blickt noch wer durch. Aber ich denke schon, da ja immer alles so nett zitiert ist. *grins*
Maria, wenn du noch andere Thread mit dem gleichen Inhalt siehst, schick mir doch per PN die Links und ich pack die alle hier hinein.
Lieben Gruß und iesch gnuddel Maria heftigst, da ich sie ja immer noch ehelichen werde *giggle* auch wenn mein Mann nix davon weiß *hust*
Sylvia
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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MagicMushroomTea Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 525 Wohnort: München
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14.07.2010 21:49
von MagicMushroomTea
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Hallo Sylvia!
Hab grad erst gemerkt, dass hier meine alte Diskussion über den R.G. Fischer Verlag drinnen steckt.
Danke fürs zusammenfassen.
Obs für Außenstehende noch übersichtlich ist, weiß ich nicht, aber die Infos sind nach wie vor gut.
Liebe Grüße,
MMT
_________________ "The story of life is quicker than the wink of an eye.
The story of life is 'Hello' and 'Goodbye' until we meet again."
Jimi Hendrix |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5104 Wohnort: Schlüchtern
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19.07.2010 23:03
von Harald
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Alles wunderbar, ich hab nur eine Frage bezüglich dieses Zitates:
zenta hat Folgendes geschrieben: | D
Wenn Euch nur an persönlichen Spiegelfechtereien gelegen ist: Bitte im einschlägigen Chatroom. |
Wo und wann, zum Donner, ist im DSFo ein Chatroom eingeschlagen?
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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20.07.2010 15:37
von SylviaB
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Ich weiß ja nicht, wer dieses Märchen vom Chatroom aufgebracht hat aber... das DSFo hat keinen.
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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