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Inkognito Eselsohr
Beiträge: 469
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14.06.2010 22:43 Schuhe binden von Inkognito
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Dieser Beitrag wurde auf Wunsch des Autors inkognito eingestellt.
Schuhe binden
Ein Mensch, der sich die Schuhe bindet,
ist auch ein Mensch, der Ruhe braucht.
Die Muße die er darin findet,
ist meistens morgens schon verbraucht.
So klettet er sein Schuhwerk spärlich
und spart sich den Gedankengang.
Ein guter Mensch ist eben ehrlich
und meidet jeden dummen Zwang.
Doch kann der Mensch sich selbst nicht blenden
und weiß von seiner eignen List.
So sucht er immer nach den Enden,
von denen eins sein Leben ist.
Weitere Werke von Inkognito:
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Angst Scheinheiliger
A Alter: 33 Beiträge: 1571
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A 14.06.2010 23:09
von Angst
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Huhu Unbekannt,
Ich mag die Reime, die du verwendest. Rein klanglich habe ich das Gedicht sehr gerne gelesen. Inhaltlich bin ich aber nicht ganz überzeugt. Ich kann die letzte Strophe nicht mit dem Thema des Schuhbindens in Einklang bringen. Kann aber auch sein, dass ich da jetzt auf dem Schlauch stehe.
Übrigens noch ein kleines Versäumnis:
Inkognito hat Folgendes geschrieben: | Die Muße(,) die er darin findet, |
_________________ »Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48. |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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14.06.2010 23:12 Re: Schuhe binden von Nina
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Gefällt mir.
Klang ist schön.
Schlußpointe gelungen.
Einzig mit dem "spart sich den Gedankengang" hatte ich
Schwierigkeiten sofort zu verstehen, worauf sich das be-
zieht und hatte vermutet, dass hier mehr Sprachspiel, im
Sinne von "Schuhe binden vs. Gedanken-Gang" als tat-
sächlicher Bezug da ist.
Insgesamt: Gefällt!
Schöne Schlußzeile. Wobei ich eher denke, dass der
Mensch seltener das Ende des Lebens tatsächlich sucht,
als dass er (gedanklich) davor flieht. Aber: Die Gedanken
sind frei und Du darfst das natürlich so schreiben. *g*
LG
Nina
(anstelle des "dummen" Zwangs, könnte ich mir ein
schöneres Wort vorstellen. Du auch?)
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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phönixe Eselsohr
P Alter: 56 Beiträge: 238 Wohnort: Gelsenkirchen
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P 15.06.2010 00:52
von phönixe
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gefällt mir ebenfalls,
und da ich erst mittags aufstehe, springe ich natürlich barfuß in slipper
lg phönixe
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Inkognito Eselsohr
Beiträge: 469
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15.06.2010 07:57
von Inkognito
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Mit dem "Ende" ist nicht das Lebensende gemeint.
Vielmehr die unausweichliche Tatsache, dass Senkel halt einen Anfang und ein Ende haben,
wie ein Gedankengang.
Klettverschlüsse dagegen nicht.
Schön übrigens, dass die Parallelen "Senkel", "Gedanken", "Leben"
erkannt werden
I
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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15.06.2010 10:20
von Nina
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Also, wenn mit dem Ende nicht das Lebensende gemeint ist,
dann hast Du es sehr missverständlich formuliert mit:
Zitat: | So sucht er immer nach den Enden,
von denen eins sein Leben ist |
Für mich als Leserin besteht da ganz eindeutig ein Zusam-
menhang.
Leben hat auch einen Anfang und ein Ende (gut, es
gibt Theorien, die anderes sagen, aber egal). Klettver-
schlüsse haben auch ein Anfang und ein Ende.
Aber vielleicht sehen das andere ja anders.
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dschingis Eselsohr
Alter: 52 Beiträge: 305
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16.06.2010 12:27
von dschingis
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Hey I.
die beiden Enden der Senkel? Eins das Leben und das andere? Selkel hängen zusammen, wer sie bindet braucht Ruhe? Wir suchen Ruhe in Bindungen zu anderen Menschen. Verbinden mit einem anderen?
Man sagt, dass Menschen in festen Bindungen besser schlafen. Meinst Du es so?
Der Klettverschluß als Symbol für Kurzzeitverbindungen und schnelle, allzupraktische Entscheidungen ist sehr treffend. So schnell wie Verbunden auch wieder auseinandergerissen, Mangel an Ruhe, plausibel.
Der Mensch kann sich selbst nicht blenden? Er kann sich nicht vormachen, für sich alleine glücklich zu sein?
Ein Rätselgedicht, eines, was sich nicht sofort erschließen läßt. Für mich jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Vielleicht hilfst Du mir und klärst mich auf?
Liebe Grüße,
Bianka
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