abgetaucht

[versbrecher]

die luft vibriert
in der hitze

formenreicher vergänglichkeit
ziehen sich sekunden
zurück in

die schatten
namenloser variationen
verschwiegenen grüns

leben ist
eine sache des augenblicks
demagogisch

und blasphemisch
aber nicht
in diesen augenblicken

mischt du dich unter die
gerüche des waldes

ziehst du
mich fort zu dir in
das weiß deiner hände

unter deren
erschöpfter manipulation alle

widerstände brechen und
worte nur noch
fremdsprache sind


© versbrecher 2008

[prophet]

Hi, mein lieber versbrecher,

selbst auf die Gefahr hin, dass ich total daneben liege, hier meine bescheidene Interpretation.
Aus der Leere,  dem unbewegten Beweger, aus dem Geist, aus dem Bewusstsein, aus Gott stammen alle vergänglichen Dinge dieser Realität.
Selbst die Zeit fällt in dieser namenlosen Leere, die doch voll aller Möglichkeiten ist, weg.
Nur im Hier und Jetzt leben wir wirklich, in der Stille(des Waldes)
zieht der Geist uns in seine Hände, wir erkennen den Missbrauch und die zerstörerische Manipulation unseres eigenen Bewusstseins und geben allen Widerstand(das Ego) auf, alles ist nun eins, ohne Dualität, ohne Sprache.
Jau, so macht es für mich Sinn und so gefällt mir Dein Gedicht, egal was Du Dir dachtest. Der prophet hat einen an der Kla.....Jau, macht aber nichts.
Danke und lg
p.

[versbrecher]

Hallo prophet,

vielen Dank für die Mühe, die du meinem Gedicht gewidmet hast.

Ich hatte beim Verfassen des Textes Bilder vor Augen, Empfindungen in mir, die tatsächlich von denen verschieden sind, die er in dir weckt. Doch da das Geschriebene (mE) deiner Lesart nicht entgegenspricht, geht das völlig in Ordnung. Schließlich ist das Gedicht ausreichend offen gestaltet. Mehr noch: durch deine Interpretation gewinne ich eine Sichtweise hinzu. Vielen Dank auch dafür.

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag,