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wayne Gänsefüßchen
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Beiträge: 47
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W 04.06.2010 12:42 Übungstext: Reizsatz "Rote Augen" Der Gefangene von wayne
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Deputy McCane stand mit ungläubig geöffnetem Mund und etwas abwesendem Blick inmitten des kleinen Polizeireviers und starrte auf den schlacksig wirkenden Gefangenen, den er und Officer Brady vor nicht einmal zehn Minuten hier hereingebracht hatten. Das Bild des Mannes, der mit angezogenen Beinen und gesenktem Kopf in seiner Zelle saß, wurde durch die dicken Eisenstäbe der Gefängniszelle durchschnitten und die einzige Regung, die Deputy McCane an dem Mann feststellen konnte, war das langsame Heben und Senken seiner Brust. Dieser Kerl, den die beiden Polizisten vor etwa einer Stunde nahe der Stadtgrenze aufgegriffen hatten, wo er die blasse Leiche des jungen Billy Myers in den Armen gehalten hatte, weigerte sich wie schon auf dem Weg ins Polizeirevier auch jetzt, ein einziges Wort zu sagen. McCane löste seinen Blick von dem Mann und drehte sich in Richtung Brady, der gerade damit beschäftigt war, in einem dicken, hellbraunen Telefonbuch die Nummer der armen Mutter des kleinen Billy herauszufinden, um ihr die schreckliche Nachricht vom Tod ihres einzigen Sohnes zu übermitteln.
„Oh Mann, wie ich so etwas hasse“, murmelte Brady und fuhr mit dem Zeigefinger über eine Seite, die ziemlich genau in der Mitte des Telefonbuches zu sein schien.
Deputy McCane empfand bereits jetzt tiefes Mitgefühl für die Mutter von Billy Myers, die in wenigen Minuten die Gewissheit haben würde, dass ihr neunjähriger Sohn tot war. Er wandte seinen Blick wie in Trance wieder in Richtung der Gefängniszelle, in welcher sich der Gefangene mittlerweile erhoben hatte, ohne dass McCane etwas davon mitbekommen hatte und nun ganz dicht an den eisernen Gitterstäben stand. Hätte er die Arme ausgestreckt, hätte er McCane locker packen können, was dem Polizisten in einem plötzlichen Schockzustand aber gar nicht weiter auffiel. Er sah dem Mann in der Gefängniszelle direkt in die Augen und stellte zu seinem Entsetzen fest, dass sie nicht mehr braun waren, sondern rot. Blutrot.
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FallenAngel Gänsefüßchen
Alter: 31 Beiträge: 24 Wohnort: Ba-Wü
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14.06.2010 21:11
von FallenAngel
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Hey wayne,
erstmal "willkommen im Forum!"
Dein Text gefällt mir alles in allem ganz gut. Du hast einige lange Sätze geschrieben, deren Informationen ich lieber auf zwei Sätze verteilt hätte aber ansonsten ... Satzbau, etc. scheint auch zu stimmen.
lg,
FA
_________________ Wahrlich keiner ist weise der nicht das Dunkel kennt, das unentrinnbar und leise von allem ihn trennt. |
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wayne Gänsefüßchen
W
Beiträge: 47
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W 18.06.2010 01:05
von wayne
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hallo fallen angel!
danke für die antwort hab mittlerweile ein bisschen weitergeschrieben. manche sachen werden vielleicht noch geändert
mfg
wayne
Deputy James „Jimmy“ McCane hätte wohl geschrien wie ein kleines Mädchen, hätte er auch nur einen einzigen Ton hervorgebracht, doch sein Hals war plötzlich staubtrocken und die einzige Beschäftigung, der seine Zunge nachging, war wie ein totes Stück Fleisch in seinem Mund zu liegen. Wie aus weiter Ferne hörte er die murmelnde Stimme von Officer Brady, die gerade dabei war Ms. Myers ihr restliches Leben zu versauen. McCane hatte das Gefühl, der Mann in der Gefängniszelle würde sich mit seinem Blick direkt in sein Gehirn bohren. In den Ohren des Polizisten rauschte das Blut, als würde er sich eine Muschel dagegenhalten und mit einem Mal verspürte er einen stechenden, brennenden, Schmerz in seiner Brust.
Auf dem Gesicht des Mannes, der im Stehen genauso regunglos wirkte wie er es vor nicht einmal fünf Minuten im Sitzen getan hatte, lag ein diabolisches Grinsen und McCane bildete sich sogar ein, so etwas wie Reißzähne in den Mundwinkeln erkennen zu können.
„Es wird alles wieder gut…“. Das waren die letzten Worte, die Deputy McCane hörte. Es war die weit entfernte Stimme von Officer Brady, die langsam leiser wurde. Er fiel nach hinten um, knallte dabei beinahe an den alten Schreibtisch hinter ihm und blieb einfach auf dem Rücken liegen. Das Entsetzen, das er während seines plötzlichen Ablebens empfand, war ihm noch deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Funktioniert doch“, sagte der Mann in der Gefängniszelle mit einer rauchigen, eiskalten Stimme. Er deutete auf Brady, der mittlerweile zitternd an seinem Schreibtisch saß. Die schweren Riegel der Gefängnistür schoben sich quietschend zur Seite und die Tür öffnete sich. Auch für Deputy McCanes Vorgesetzten waren blutrote Augen das Letzte, das er in seinem Leben sah und auch er bildete sich ein, in den Mundwinkeln des Mannes, Reißzähne erkennen zu können.
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